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1.
Erscheinungsdatum:
20.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Übertreibt es die Stadt mit dem Brandschutz?
Zwischenüberschrift:
Kommunalberater Reinhart Richter fordert eine systematische Analyse der Gefährdungsrisiken
Artikel:
Originaltext:
Elf
Millionen
Euro
will
die
Stadt
für
eine
zweite
Feuerwache
aufwenden,
um
die
Brandschutzvorschriften
zu
erfüllen.
Das
Risiko,
bei
einem
Brand
zu
sterben,
ist
jedoch
erheblich
geringer
als
bei
Unfällen
auf
der
Straße
oder
im
Haus.
Sollte
das
Geld
nicht
besser
an
anderer
Stelle
investiert
werden?
Osnabrück.
Der
Osnabrücker
Kommunalberater
Reinhart
Richter
beobachtet
seit
Jahren,
dass
die
Städte
erhebliche
Summen
für
den
Brandschutz
bereithalten
müssen,
obwohl
es,
wie
er
meint,
nur
selten
Tote
bei
Bränden
zu
beklagen
gebe.
In
den
vergangenen
zehn
Jahren,
gibt
er
zu
bedenken,
sei
niemand
gestorben
oder
lebensgefährlich
verletzt
worden,
weil
die
Osnabrücker
Feuerwehr
zu
spät
kam.
Mit
großer
Skepsis
verfolgt
er,
dass
die
Stadt
trotz
knapper
Kassen
viele
Millionen
Euro
in
den
Bau
einer
neuen
Feuerwache
im
Nordosten
der
Stadt
stecken
will.
Nach
Expertenansicht
soll
die
Feuerwehr
innerhalb
von
acht
Minuten
bei
einem
Wohnungsbrand
zur
Stelle
sein.
Ein
Gutachter
hat
der
Stadt
Osnabrück
aber
bescheinigt,
dass
die
Anfahrt
in
einigen
Stadtteilen
länger
dauern
könnte.
Dennoch
ist
Richter
der
Meinung,
dass
die
zweite
Feuerwache
keine
„
keine
optimale
Investition″
ist.
Die
Gesellschaft
lasse
sich
die
Feuersicherheit
ungleich
mehr
Geld
kosten
als
den
Schutz
vor
tatsächlichen
Risiken.
Prügelnde
Männer
Richter,
der
auch
den
Plan
B
für
den
Neumarkt
initiiert
hat,
fordert
eine
systematische
Analyse
der
Gefährdungsrisiken.
Nur
so
könnten
die
öffentlichen
Mittel
optimal
zum
Schutz
von
Leben
und
Gesundheit
eingesetzt
werden.
Nach
seiner
Beobachtung
lauert
der
Tod
vor
allem
auf
der
Straße.
Radfahrern,
die
unter
abbiegende
Lastwagen
geraten,
müsste
in
seinen
Augen
die
größte
Aufmerksamkeit
gelten.
Junge
Leute,
die
sich
nach
dem
Disco-
Besuch
auf
gefährliche
Autofahrten
oder
Mutproben
einlassen,
schätzt
er
ebenfalls
als
Risikogruppe
ein.
In
hohem
Maße
gefährdet
sieht
der
Querdenker
außerdem
Frauen,
die
sich
nicht
vor
ihren
prügelnden
Männern
schützen
können,
zumal
das
Frauenhaus
nur
begrenzte
Aufnahmekapazitäten
hat.
Und
wenn
es
nach
ihm
ginge,
müsste
sich
die
Gesellschaft
stärker
um
junge
Männer
kümmern,
die
nach
einer
Kette
von
Misserfolgen
leicht
zu
Gewalttätern
würden.
Statistiken,
die
das
allgemeine
Gefährdungsrisiko
in
Osnabrück
abbilden,
gibt
es
bislang
nicht.
Seit
2007
hat
die
Polizei
43
Unfalltote
gezählt,
das
sind
durchschnittlich
3,
9
pro
Jahr.
Sieben
Menschen
wurden
seit
2013
bei
Gewaltverbrechen
getötet
–
im
Jahresschnitt
also
1,
4.
Zwei
von
ihnen
kamen
im
Januar
2013
bei
einem
Feuer
an
der
Bramscher
Straße
ums
Leben.
Allerdings
nicht,
weil
die
Feuerwehr
zu
spät
eingetroffen
wäre,
sondern
weil
die
beiden
Männer
Opfer
einer
Brandstiftung
wurden.
14
Suizide
in
einem
Jahr
Bei
der
Auflistung
nicht
natürlicher
Todesfälle
nennt
Polizeisprecher
Frank
Oevermann
eine
Zahl,
die
erschreckt.
Seit
2013
kamen
347
Menschen
im
Stadtgebiet
durch
äußere
Einwirkungen
ums
Leben
–
das
sind
fast
70
pro
Jahr.
Suizide
und
Drogentote
sind
darin
erfasst,
aber
vor
allem
häusliche
Unfälle.
In
der
Mehrzahl
handle
es
sich
um
Stürze,
an
deren
Folgen
ältere
Menschen
sterben,
sagt
Oevermann.
Über
Suizide
führt
die
Polizei
keine
eigene
Statistik.
Nach
unseren
Informationen
haben
im
vergangenen
Jahr
14
Menschen
in
Osnabrück
ihrem
Leben
ein
Ende
gesetzt.
Ob
das
mehr
oder
weniger
waren
als
in
früheren
Zeiträumen,
ließ
sich
bislang
nicht
in
Erfahrung
bringen.
Zu
erheblichen
Schwankungen
kommt
es
bei
der
Zahl
der
Drogentoten.
53
waren
es
von
Mitte
2012
bis
Mitte
2017.
Im
Durchschnitt
sterben
jedes
Jahr
10,
6
Menschen
in
Osnabrück
an
ihrer
Sucht.
Unfälle
und
Stürze,
Mord
und
Rauschgift:
Beim
Blick
auf
die
Ursachen
nicht
natürlicher
Tode
fällt
auf,
dass
Feuer
und
Rauch
die
Ausnahme
sind.
Das
könnte
ein
Indiz
sein,
dass
der
Brandschutz
schon
sehr
wirksam
ist.
Feuerwehrchef
Dietrich
Bettenbrock
will,
dass
es
so
bleibt,
denn
am
Schutzziel,
die
Ausbreitung
von
Feuer
und
Rauch
zu
minimieren,
gebe
es
nichts
zu
rütteln.
Dass
es
zu
Engpässen
im
östlichen
Stadtgebiet
kommen
könnte,
sei
im
Übrigen
keine
Erkenntnis
aus
der
jüngeren
Vergangenheit.
Schon
bei
der
Gebietsreform
von
1972
habe
die
Stadt
ein
Grundstück
am
Huxmühlenbach
für
eine
zweite
Feuerwache
ins
Auge
gefasst.
Keine
eigenen
Standards
Mit
dem
jetzt
geplanten
Bau
in
Gretesch
bekomme
Osnabrück
endlich
den
Standard,
der
in
anderen
Städten
schon
lange
verwirklicht
sei.
Bettenbrock
findet,
dass
Ausgaben
für
den
Brandschutz
gut
angelegtes
Geld
sind.
Die
Leute,
die
sich
über
die
Kosten
beschwerten,
seien
oft
die
ersten,
die
großes
Theater
machten,
sobald
mal
etwas
nicht
hundertprozentig
funktioniere.
Stadtbaurat
Frank
Otte,
der
auch
für
die
Feuerwehr
zuständig
ist,
hat
Verständnis
für
die
Forderung
nach
einer
detaillierten
Risiko-
Analyse.
Welche
Risiken
hingenommen
oder
vermieden
werden,
entscheide
aber
nicht
die
Kommune,
sondern
die
Gesellschaft.
Mit
dem
Ergebnis,
dass
Tote
und
Verletzte
in
Kauf
genommen
würden,
um
die
Freiheit,
Auto
zu
fahren,
nicht
einzuschränken.
Es
erscheine
heute
zwar
anachronistisch,
den
Feuertod
mehr
zu
fürchten
als
den
Unfalltod.
Aber
diese
Einsicht
müsse
sich
in
der
Gesellschaft
durchsetzen.
Die
Stadt
Osnabrück
könne
nicht
ihre
eigenen
Standards
für
den
Brandschutz
festlegen.
„
Piloten
vor
Ort″
Das
weiß
auch
Reinhart
Richter.
Aber
wenn
die
Stadt
schon
unter
Zugzwang
stehe,
könne
sie
das
Problem
mit
der
schnellen
Anfahrt
vielleicht
auch
lösen,
ohne
gleich
elf
Millionen
Euro
auszugeben,
meint
der
Kommunalberater.
Etwa
mit
der
Anschaffung
von
Motorrädern
für
die
freiwilligen
Feuerwehrleute.
Schicke
Maschinen
für
die
„
Piloten
vor
Ort″
–
das
habe
Charme.
So
lasse
sich
zugleich
das
ehrenamtliche
Engagement
stärken.
Was
passiert
in
Osnabrück?
Über
Sturm
und
Hagel,
Verbrechen
und
Unfälle
finden
Sie
alles
im
Internet
auf
noz.de
Bildtexte:
Für
die
östlichen
Stadtteile
könnte
die
Hilfe
zu
spät
kommen,
lautet
die
Begründung
für
den
Bau
einer
zweiten
Feuerwache.
Muss
die
Stadt
dafür
wirklich
elf
Millionen
Euro
ausgeben?
Querdenker:
Der
Kommunalberater
Reinhart
Richter
fordert
eine
systematische
Analyse
der
Gefährdungsrisiken.
Foto:
Michael
Gründel,
Swaantje
Hehmann
Kommentar
Mit
zweierlei
Maß
Wenn
die
Risiken,
die
vom
Autoverkehr
ausgehen,
ebenso
streng
bewertet
würden
wie
das
Feuerrisiko,
dann
wären
unsere
Straßen
und
Autobahnen
ziemlich
leer.
Es
erscheint
kurios,
wie
arglos
offizielle
Stellen
mit
zweierlei
Maß
messen.
Da
stellen
sich
allerlei
Fragen
nach
den
Risiken,
denen
wir
im
Alltag
ausgesetzt
sind.
Ist
es
richtig,
dass
die
Stadt
so
viel
Aufwand
treibt,
um
zu
verhindern,
dass
Friedhofsbesucher
von
umstürzenden
Grabsteinen
erschlagen
werden?
Müssen
Giftpflanzen
wirklich
überall
dort
bekämpft
werden,
wo
ein
unbedarftes
Kind
sie
in
den
Mund
stecken
könnte?
Bedeutet
verantwortliches
Handeln
wirklich,
bei
zehn
Zentimeter
Neuschnee
oder
Windstärke
6
die
Schule
abzusagen?
Wo
Bürokraten
zu
entscheiden
haben,
ist
überzogenes
Sicherheitsdenken
wohl
unausweichlich.
Aber
ihr
Blick
spiegelt
nicht
zwingend
die
tatsächliche
Bedrohung
wider,
denen
die
Menschen
ausgesetzt
sind.
Es
ist
nur
konsequent,
wenn
der
Kommunalberater
Reinhart
Richter
von
der
öffentlichen
Hand
eine
systematische
Analyse
der
Gefährdungsrisiken
fordert.
Kaum
zu
glauben,
dass
diese
Notwendigkeit
nicht
schon
viel
früher
erkannt
wurde.
Dass
Richter
die
zweite
Feuerwache
infrage
stellt,
könnte
ein
Anlass
sein,
das
Elfmillionen-
Projekt
noch
einmal
zu
überdenken.
Vielleicht
kommt
dieser
Anstoß
zu
spät.
Aber
eine
offene
Diskussion
dürfte
vielen
die
Augen
öffnen
–
und
Osnabrück
vor
mancher
Fehlentscheidung
bewahren.
Die
Todesfälle
aus
dem
Zeitungsarchiv
Mord
und
Totschlag
•
Mord
an
51-
Jährigem
am
Prießnitzhof
(Oktober
2016)
.
•
71-
Jährer
stirbt
im
Krankenhaus
an
schweren
Verletzungen
(Dezember
2015)
•
33-
Jähriger
stirbt
an
schweren
Kopfverletzungen,
Leyer
Straße
(November
2015)
•
45-
jähriger
Türke
wird
in
einem
Supermarkt
an
der
Iburger
Straße
erschossen
(Oktober
2015)
•
Mord
an
45-
jährigem
Litauer
am
Weingarten
in
Pye
(Dezember
2013)
•
Zwei
Tote
nach
Brandstiftung
in
einem
Haus
an
der
Bramscher
Straße
(Januar
2013)
Zugunglück
•
60-
jähriger
Fußgänger
auf
Bahnübergang
Atterstraße
vom
Zug
erfasst
(April
2014)
Arbeitsunfall
•
16-
Jähriger
stirbt
bei
Arbeitseinsatz
am
Zechenbahnhof
in
Pye
(Januar
2013)
Verkehrsunfälle
•
50-
jähriger
Autofahrer
stirbt
bei
Verkehrsunfall
in
Voxtrup
(November
2017)
•
71-
jähriger
Radfahrerin
in
Hellern
von
Lkw
überrollt
(Oktober
2017)
•
56-
jähriger
Fußgänger
stirbt
an
der
Kreuzung
Alte
Poststraße/
Buersche
Straße
(Oktober
2017)
•
59-
jährige
Radfahrerin
auf
dem
Goethering
von
Lkw
überrollt
(Oktober
2016)
•
27-
jährige
Autofahrerin
stirbt
im
Schinkel
(September
2016)
•
90-
jähriger
Fußgänger
an
der
Kreuzung
Petersburger
Wall/
Holtstraße
von
Lkw
überrollt
(September
2016)
•
82-
jährige
Frau
an
der
Sutthauser
Straße
von
Lkw
erfasst
(März
2016)
•
88-
jährige
Beifahrerin
bei
Unfall
auf
der
Kreuzung
Vehrter
Landstraße/
Haneschstraße/
Haster
Weg
tödlich
verletzt
(Februar
2016)
•
19-
Jähriger
auf
der
A1
von
Sattelzug
erfasst
(Februar
2016)
•
80-
jähriger
Fußgänger
auf
dem
Blumenhalle
Weg
tödlich
verletzt
(November
2015)
•
21-
jähriger
Radfahrer
stirbt
nach
Kollision
mit
Lkw
auf
dem
Springmannskamp
(Oktober
2015)
•
47-
jähriger
Radfahrer
auf
der
Kreuzung
Johannistorwall/
Kommenderiestraße
von
Lkw
überrollt
(Oktober
2014)
•
51-
jähriger
Radfahrer
stirbt
nach
Unfall
auf
der
Bohmter
Straße
(September
2014)
•
35-
jähriger
Fußgängerin
auf
der
Iburger
Straße
von
Lkw
überrollt
(August
2014)
•
20-
jähriger
Radfahrer
auf
der
Kreuzung
Johannistorwall/
Kommenderiestraße
von
Lkw
überrollt
(März
2014)
•
85-
Jähriger
auf
dem
Parkplatz
der
Polizeiwache
Kollegienwall
von
Polizeiauto
angefahren
(Februar
2014)
•
90-
Jährige
auf
der
Jäneckestraße
von
Auto
erfasst
(Oktober
2013)
•
53-
Jähriger
auf
dem
Parkplatz
im
Gewerbegebiet
Hellern
von
Kleintransporter
erfasst
(September
2013)
•
22-
jähriger
Fußgänger
auf
dem
Neumarkt
von
Auto
erfasst
(April
2013)
•
78-
Jähriger
Fußgänger
stirbt
bei
Verkehrsunfall
auf
der
Liebigstraße
(April
2013)
Drogentote
•
Juli
2016
–
Juli
2017:
8
Drogentote
•
Juli
2015
–
Juli
2016:
22
Drogentote
•
Juli
2013
–
Juli
2014:
6
Drogentote
•
Juli
2012
–
Juli
2013:
17
Drogentote
Sonstige
Unglücksfälle
•
77-
jährige
Patientin
wird
in
der
Paracelsus-
Klinik
von
Gamma-
Kamera
erschlagen
(Januar
2016)
•
Flüchtling
stirbt
an
Pilzvergiftung
(September
2015)
.
(r.)
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert