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1.
Erscheinungsdatum:
17.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Winter am Hasetorbahnhof
Zwischenüberschrift:
Im Februar 1955 gab es noch das alte Empfangsgebäude im Fachwerkstil
Artikel:
Originaltext:
Der
Winter
1954/
55
war
mit
mehr
als
30
Schneetagen
einer
der
kälteren
und
schneereicheren
im
Osnabrücker
Land.
Viele
Hobbyfotografen
zog
es
damals
hinaus,
um
die
weiße
Pracht
in
ihrer
Umgebung
festzuhalten.
So
auch
unsere
Leserin
Edeltraut
Urban.
Osnabrück.
Neben
den
schön
anzusehenden
verschneiten
Bäumen
und
Dächern
interessiert
bei
einem
mehr
als
60
Jahre
alten
Foto
natürlich
auch
immer,
was
sich
seitdem
städtebaulich
verändert
hat.
In
dieser
Ansicht,
die
von
der
Auffahrt
zur
Vitischanze
aus
aufgenommen
wurde,
fällt
zunächst
der
alte
Hasetorbahnhof
(heute
Bahnhof
Osnabrück-
Altstadt)
auf.
Er
versteckt
sich
etwas
links
hinter
der
Litfaßsäule,
jedoch
sind
seine
Fachwerkfassade,
die
Aufgangstreppe
und
die
Bahnhofsuhr
zu
erkennen.
70
Jahre
lang,
von
1896
bis
1966,
war
er
den
Osnabrückern
und
ihren
einpendelnden
Gästen
etwa
aus
dem
Emsland
oder
dem
Artland
ein
vertrauter
Anblick.
Er
war
noch
ein
„
richtiger
Bahnhof″
mit
Fahrkartenverkauf,
Gepäckannahme,
Bahnsteigsperre,
Warteraum
und
Bahnhofsgaststätte.
Und,
auch
ganz
wichtig,
einem
Stationsvorsteher
mit
roter
Dienstmütze,
Kelle
und
Trillerpfeife.
Seit
1968
begrüßt
ein
neues,
schlichteres
Empfangsgebäude
die
Reisenden.
Dass
es
den
Hasetorbahnhof
überhaupt
gibt,
war
einer
Initiative
Osnabrücker
Kaufleute
in
der
nördlichen
Altstadt
zu
verdanken.
Die
sahen
ihre
Felle
wegschwimmen,
nachdem
der
Hannoversche
Bahnhof
1895
geschlossen
worden
war
und
alle
Reisenden
am
neuen
Hauptbahnhof
im
Südosten
der
Stadt
ankamen.
Die
Kaufleute
fürchteten
eine
weitere
Konzentration
des
Verkehrs-
und
Geschäftsgeschehens
in
der
Neustadt
und
griffen
zur
Selbsthilfe.
Unter
Anführung
des
Bäckermeisters
Wilhelm
Jürgensmann
brachten
sie
38
000
Mark
auf.
Die
Stadt
legte
8000
Mark
dazu
und
spendierte
die
erforderliche
Grundfläche.
Das
reichte,
um
die
Königliche
Bahndirektion
zu
überzeugen.
Sie
richtete
1896
einen
Haltepunkt
am
Hasetor
ein.
Von
hier
war
der
Weg
etwa
zum
Markt
oder
zum
Rathaus
viel
kürzer
als
vom
Hauptbahnhof
aus.
Auch
das
Theater
war
schnell
erreicht.
Spitznamen
wie
„
Theaterbahnhof″
und
„
Katholischer
Bahnhof″
machten
die
Runde,
denn
auch
zum
Bischof
und
zum
Dom
war
es
nur
ein
kurzer
Fußmarsch.
In
den
ersten
Jahren
nach
dem
Krieg
spielte
der
weitgehend
unversehrt
gebliebene
Hasetorbahnhof
eine
größere
Rolle,
denn
der
Hauptbahnhof
war
gründlich
zerstört
worden
und
mutete
den
Reisenden
lange
Zeit
als
Dauerbaustelle
vielerlei
Beschränkungen
zu.
Im
Umfeld
des
Hasetorbahnhofs
entdecken
wir
auf
dem
historischen
Foto
die
zeittypischen
Zutaten
eines
Bahnhofs:
links
neben
der
Litfaßsäule
ein
Verkaufskiosk
und
eine
Telefonzelle,
Bushaltestellen
auf
beiden
Straßenseiten
und
am
rechten
Bildrand
ein
weiterer
Zeitschriftenkiosk
mit
„
Schütte′s
Wurstbraterei″
im
Doppelpack.
Das
Verkehrsgeschehen
war
so
überschaubar,
dass
man
noch
keine
Fußgängerampel
brauchte.
Wegen
der
recht
breiten
Einmündung
der
Karlstraße
in
die
Hasestraße
gab
es
lediglich
eine
Mittelinsel,
die
durch
zwei
beleuchtbare
Säulen
gekennzeichnet
war.
Den
Erich-
Maria-
Remarque-
Ring
gab
es
noch
nicht,
nur
die
untergeordnete
Karlstraße
(später
Karlsring)
,
in
die
wir
hineinschauen.
Darin
liegt
der
Unterschied
zur
heutigen
Verkehrsführung:
Die
Hasestraße
setzte
sich
als
Vorfahrtstraße
bis
zur
Bahnunterführung
Hasetor
durch
und
ging
dort
in
die
Bramscher
Straße
über.
Genauso
fuhr
auch
die
Straßenbahn,
deren
Gleise
im
Bildvordergrund
im
Schneematsch
zu
erkennen
sind.
In
der
Bildmitte
über
dem
Bahnkörper
ist
der
Gasometer
als
deutliche
Landmarke
auszumachen.
Die
Stadtwerke
errichteten
den
Gasbehälter
1954
auf
ihrem
Areal
Alte
Poststraße/
Luisenstraße.
50
000
Kubikmeter
„
Stadtgas″,
das
aus
Steinkohle
in
der
eigenen
Kokerei
erzeugt
wurde,
fasste
die
riesige
Blechtonne
mit
einem
Durchmesser
von
35
und
einer
Höhe
von
75
Metern.
Die
Investition
erschien
notwendig,
um
das
Gas
mischen
und
speichern
zu
können.
Die
Kokerei
produzierte
kontinuierlich,
aber
der
unterschiedliche
Bedarf
zu
Tages-
und
Nachtzeiten
war
auszugleichen.
Erstrebenswert
war
ein
Speichervolumen
von
etwa
einer
Tagesabgabe.
Die
lag
in
den
1950er-
Jahren
zwischen
60
000
und
70
000
Kubikmetern.
Die
beiden
älteren,
kleineren
Gasbehälter
deckten
davon
30
000
Kubikmeter
ab,
deshalb
war
ein
weiterer
Speicher
erforderlich.
Viel
Zeit
für
die
Amortisation
der
Baukosten
von
1,
6
Millionen
DM
blieb
nicht,
denn
schon
1961
erwies
es
sich
als
günstiger,
auf
dem
Leitungswege
„
Ferngas″
von
der
Ruhrgas
AG
und
ab
1967
„
Erdgas″
zu
beziehen.
Der
„
dicke
Ulsmann″,
wie
er
wohl
nach
dem
Stadtwerke-
Direktor
und
Senator
Ulsmann
genannt
wurde,
blieb
noch
bis
1972
als
Vorratsspeicher
in
Betrieb,
war
dann
aber
aufgrund
der
immer
stabiler
gewordenen
Pipeline-
Infrastruktur
entbehrlich
und
wurde
noch
im
selben
Jahr
demontiert.
Die
Stadtgeschichte
im
Blick:
Lesen
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mehr
auf
www.noz.de
/
historisch-
os
Bildtexte:
Blick
in
die
Karlstraße
und
zum
Herrenteichswall
im
Februar
1955.
Links
der
alte
Hasetorbahnhof,
in
der
Bildmitte
der
Gasometer.
Der
Erich-
Maria-
Remarque-
Ring
als
Teil
des
inneren
Rings
ist
heute
der
übergeordnete
Straßenzug.
Von
rechts
mündet
die
Hasestraße
ein.
Fotos:
Edeltraut
Urban,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks