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1.
Erscheinungsdatum:
13.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zeitzeugen wussten von Wasserleitung
War es eine alte Wasserleitung aus Leeden?
Zwischenüberschrift:
Zeitzeugen: Bombenalarm An der Petersburg wäre vermeidbar gewesen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wasserleitung
statt
Blindgänger
hieß
es
am
vergangenen
Wochenende:
Hätte
man
dies
nicht
früher
wissen
können?
Mehrere
Leser
meldeten
sich
in
der
Redaktion
und
gaben
an,
von
der
Wasserleitung
schon
vor
den
Sondierungen
am
vergangenen
Samstag
gewusst
zu
haben.
„
Keine
Bombe,
sondern
eine
alte
Leitung″
lautete
unsere
Schlagzeile
am
vergangenen
Montag.
Im
Bahndamm
nahe
der
dreigleisigen
Bahnbrücke
über
die
Straße
„
An
der
Petersburg″
war
eine
alte
Wasserleitung
entdeckt
worden
–
und
kein
Blindgänger.
Mehrere
Leser
fragten
nach,
ob
dies
nicht
doch
eher
hätte
erkannt
werden
können.
Osnabrück.
„
Welch
ein
Aufwand″,
kommentierte
Helmut
Lauxtermann,
der
bis
2011
der
Leiter
des
Fachbereichs
Tiefbau
der
Gemeinde
Hagen
war,
auf
noz.de
die
Blindgängersuche.
Und
er
war
sich
sicher:
„
Bei
der
gefundenen
Gussleitung
handelt
es
sich
voraussichtlich
um
die
alte
Wasserleitung
vom
Wasserwerk
Schollbruch
Leeden
bis
zum
Hbf
zur
damaligen
Bespeisung
der
Dampfloks.″
Außerdem
wusste
er
zu
berichten:
„
Das
Wasserwerk
wurde
vor
rund
20
Jahren
von
der
Deutschen
Bahn
(DB)
an
den
Wasserverband
Tecklenburg
verkauft.″
Die
alten
Leitungen
wären
damals
noch
funktionstüchtig
gewesen
und
im
Untergrund
geblieben.
Zudem
sei
die
Wasserleitung
aus
Leeden
heute
bis
auf
das
Teilstück
vom
Schollbruch
bis
zur
Druckstation
Natrup-
Hagen
nicht
mehr
in
Betrieb.
Dort
sei
die
Leitung
nach
Osnabrück
zur
Wasserversorgung
des
Ortsteils
Natrup-
Hagen
vor
circa
30
Jahren
angezapft
worden.
Lauxtermann
habe
damals
für
die
Gemeinde
Hagen
die
Verhandlungen
geführt.
Lauxtermann:
„
Auch
seinerzeit
musste
die
Lage
der
Leitung
durch
Feststellungsarbeiten
erkundet
werden,
detaillierte
Pläne
lagen
bei
der
DB
nicht
vor.
Die
Leitung
dürfte
über
100
Jahre
alt
sein.″
Der
pensionierte
Beamte
ist
nicht
der
Einzige,
der
sich
an
die
Wasserleitung
zur
Versorgung
der
Dampfloks
erinnert.
Auch
Alfred
Schroedter
weiß
durch
seinen
Vater,
der
Eisenbahner
war,
dass
die
Bahn
das
nötige
Wasser
für
die
Dampfloks
vielfach
in
bahneigenen
Brunnenanlagen
gewann.
„
Eine
solche
Brunnenanlage
betrieb
die
Bahn
in
Natrup-
Hagen.
Das
dort
geförderte
Wasser
wurde
in
einer
entsprechend
großen
Leitung
aus
Gusseisen
nach
Osnabrück
gepumpt
und
dort
zum
Beispiel
in
dem
noch
vorhandenen
Wasserturm
gespeichert.″
Schroedter
wurde
sogar
noch
konkreter:
„
Die
Wasserleitung
war
auf
der
östlichen/
südöstlichen
Seite
in
frostsicherer
Tiefe
im
Bahndamm
verlegt.
Nur
an
Brücken
verlief
die
Leitung
oberirdisch
und
war
entsprechend
gegen
Kälte
isoliert.″
Wie
Lauxtermann
vermutet
Schroedter:
„
Das
jetzt
gefundene
gusseiserne
Rohr
(circa
20
Zentimeter
Durchmesser)
war
sicherlich
Teil
dieser
Wasserleitung.″
Unsere
Redaktion
gab
die
Frage,
ob
die
Planung
einer
–
letztlich
bekanntlich
abgesagten
–
Evakuierung
von
16
500
Menschen
vermeidbar
gewesen
wäre,
an
die
Bahn
weiter.
Eine
Sprecherin
antwortete
schriftlich:
„
Selbstverständlich
werden
im
Vorwege
alle
vorhandenen
Unterlagen
gesichtet.
So
auch
in
diesem
Fall.
Die
von
Ihnen
genannte
stillgelegte
Wasserleitung
der
ehemaligen
Dampflok-
Bespeisung
ist
uns
bekannt.
Diese
liegt
jedoch
deutlich
weiter
südlich
vom
Verdachtsort
entfernt.″
Und
sie
fügte
hinzu,
nachdem
unsere
Redaktion
noch
einmal
nachgehakt
hatte:
„
Bei
den
am
Verdachtspunkt
gefundenen
Materialien
handelte
es
sich
um
diverse
Metallteile
und
Rohre,
die
nicht
mit
der
Wasserleitung
in
Verbindung
standen.″
Grundsätzlich
müsse
bei
Verdachtsfällen
eine
Gefahr
ausgeschlossen
und
gehandelt
werden.
Mit
den
verschiedenen
Meinungen
konfrontiert,
erklärte
Jürgen
Wiethäuper,
Leiter
des
Ordnungsamts
der
Stadt
Osnabrück:
„
Unser
Stand
war,
dass
es
in
diesem
Bereich
nach
den
zur
Verfügung
stehenden
Plänen
keine
Leitungen
gibt.″
Und
er
fragte:
„
Südlich
des
Bahndamms
–
wo
soll
das
sein?
Das
erschließt
sich
mir
nicht.″
Allerdings
weiß
Wiethäuper
aus
Erfahrung:
„
Papier
ist
geduldig,
Theorie
und
Praxis
sind
manchmal
zweierlei.″
Er
habe
bei
Sondierungen
schon
öfter
erlebt,
dass
in
Wahrheit
ganz
anders
gebaut
worden
ist,
als
im
Plan
verzeichnet.
Und
er
betonte:
„
Alles,
was
wir
bekommen
konnten,
haben
wir
in
unsere
Überlegungen
mit
einbezogen.″
„
Im
Nachhinein
ist
man
immer
klüger″,
so
Wiethäuper
weiter.
Er
sei
bis
dato
davon
ausgegangen,
dass
die
Bespeisung
der
Dampfloks
über
den
von
Alfred
Schroedter
erwähnten
Wasserturm
abgewickelt
wurde.
Von
einer
Leitung
aus
Leeden
habe
er
bis
jetzt
nichts
gewusst.
„
Wenn
wir
diese
Aussagen
früher
gehabt
hätten,
hätten
wir
überlegt,
wie
wir
damit
umgehen
müssen,
und
eventuell
weitere
Sondierungsbohrungen
gemacht″,
erklärte
Wiethäuper,
„
so
hatten
wir
keinen
Aufhänger,
infrage
zu
stellen,
dass
dort
ein
Blindgänger
liegt″.
Zeitzeugen
könnten
oftmals
sehr
hilfreich
sein
und
sollten
sich
stets
gerne
bei
der
Stadt
melden,
wenn
sie
im
Hinblick
auf
die
Blindgängersuche
Hinweise
hätten.
Im
Gegensatz
zur
Bahnsprecherin
schloss
der
Fachmann
der
Stadt
Osnabrück
letztendlich
nicht
aus,
dass
es
sich
bei
der
gefundenen
gusseisernen
Leitung
tatsächlich
um
die
alte
Wasserleitung
nach
Leeden
handelt:
„
Die
Größe
würde
passen.″
Den
Fund,
der
den
Bombenalarm
ausgelöst
hatte,
beschrieb
er
als
Rohr,
das
in
Schlacke
lag.
Die
Altlasten
des
Krieges
in
Osnabrück
–
lesen
Sie
mehr
auf
noz.de/
bombe
Bildtexte:
Zeitzeugen
berichten,
dass
es
entlang
der
Bahnlinien
Wasserleitungen
gab,
die
zur
Versorgung
der
Dampfloks
dienten.
Löste
eine
solche
Installation
auch
den
Bombenalarm
in
der
Straße
An
der
Petersburg
aus?
Foto:
Philipp
Hülsmann
Autor:
Claudia Sarrazin