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1.
Erscheinungsdatum:
09.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Handwerk: Wartezeiten wie beim Arzt
Handwerk hat wieder einen goldenen Boden
Zwischenüberschrift:
Wohnungsbau ja – aber wer soll es machen? Volle Auftragsbücher sorgen für Wartezeiten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
an
der
Hase
hat
sich
als
Ziel
ausgegeben,
bis
zum
Jahr
2020
insgesamt
3000
neue
Wohneinheiten
zu
schaffen.
Ein
ehrgeiziges
Programm,
denn
wer
heute
baut,
weiß,
dass
es
auch
schon
mal
drei
Monate
und
mehr
dauern
kann,
bis
allein
der
gewünschte
Handwerker
zur
Verfügung
steht.
Und
das
neben
all
den
anderen
Unwägbarkeiten,
die
den
Bau
eines
Hauses
heute
wie
Kaugummi
in
die
Länge
ziehen
können.
Aber
nicht
nur
das.
Auch
der
Baukostenindex
ist
in
die
Höhe
geschnellt.
Dafür
trägt
nach
Meinung
des
Präsidenten
des
Baugewerbe-
Verbandes
Niedersachsen,
Christian
Staub,
nicht
nur
der
konjunkturell
bedingte
Preisanstieg
im
Handwerk
die
Verantwortung,
sondern
auch
die
Vielzahl
von
Verordnungen
und
Auflagen,
die
heute
mit
dem
Bau
eines
Hauses
verbunden
sind.
„
Handwerk
hat
goldenen
Boden″,
sagt
das
Sprichwort,
und
in
der
Tat,
wer
dieser
Tage
nach
einem
Handwerker
sucht,
muss
Geduld
mitbringen.
Wohnraum
zu
errichten
ist
nicht
nur
eine
Frage
des
Wollens,
sondern
auch
und
vor
allem
eine
Frage
der
Möglichkeiten.
Osnabrück.
„
3000
neue
Wohnungen
bis
zum
Jahr
2020
oder
vielleicht
doch
2020
Wohnungen
bis
zum
Jahr
3000?
″
Genehmigungsdauer,
Auflagen,
Kostenexplosion
und
nicht
zuletzt
prall
gefüllte
Auftragsbücher
im
Handwerk
lassen
den
Bauwilligen
zweifeln,
ob
die
Stadt
es
tatsächlich
schafft,
bis
2020
3000
neue
Wohnungen
zu
errichten.
Wer
sich
dieser
Tage
mit
dem
Wohnungsbau
beschäftigt,
muss
fast
zwangsläufig
zu
dieser
resignierend-
ironischen
Fragestellung
kommen.
Das
Bauen
heute
hat
nicht
mehr
allzu
viel
mit
dem
Bauen
von
vor
30
oder
20
Jahren
zu
tun.
Baurechtliche
Auflagen
von
der
Bodenentsorgung
über
gestalterische
Vorgaben
bis
hin
zur
Gebäudeenergetik
lassen
schon
die
Vorbereitung
eines
Bauvorhabens
zu
einem
epochalen
Unterfangen
werden.
Dass
Geschwindigkeit
relativ
ist,
wird
also
jeder
lernen
müssen,
der
sich
mit
dem
Hausbau
beschäftigt.
Das
Handwerk
verzeichnet
eine
exorbitant
gute
Auftragslage.
Da
kann
das
Warten
auf
den
Meister
und
seinen
Gesellen
zur
Geduldsprobe
werden.
Der
von
der
Handwerkskammer
Osnabrück,
Emsland,
Grafschaft
Bentheim
abgefragte
Geschäftsklimaindex
deutet
auf
Partylaune
im
Bauhaupt-
und
im
Ausbaugewerbe:
96
Prozent
der
Unternehmen
im
Bauhauptgewerbe
(Maurer
und
Betonbauer,
Zimmerer,
Dachdecker,
Straßenbauer,
Gerüstbauer)
und
sogar
98
Prozent
im
Ausbaugewerbe
(Maler
und
Lackierer,
Klempner,
Installateur-
und
Heizungsbauer,
Elektrotechniker,
Tischler,
Raumausstatter,
Glaser,
Fliesen-
,
Platten-
und
Mosaikleger,
Stukkateure)
schätzten
im
vergangenen
Jahr
ihre
Geschäftslage
als
gut
und
befriedigend
ein.
„
Insbesondere
die
gute
Umsatzentwicklung
sowie
die
stabilen
Auftragseingangszahlen
führen
zu
dieser
positiven
Bewertung.
Die
Aussichten
sind
zudem
für
das
Gesamthandwerk
weiterhin
optimistisch″,
schreibt
die
HWK
in
ihrem
Bericht.
Der
Blick
in
sein
Auftragsbuch
zaubert
dem
Handwerksmeister
von
heute
also
ein
fröhliches
Grinsen
auf
die
Lippen.
Im
Bauhauptgewerbe
reicht
der
Vortrag
über
mindestens
drei
Monate.
Im
Ausbaugewerbe
darf
der
Kunde
mindestens
neun
Wochen
auf
die
gewünschte
Leistung
warten.
Dabei
reden
wir
an
dieser
Stelle
nur
vom
Zeitraum
zwischen
Auftragserteilung
und
Arbeitsbeginn.
Vorgeschaltet
ist
in
der
Regel
die
Erstellung
des
Angebots.
Geduld
ist
hier
eine
Eigenschaft,
die
jeder
Häuslebauer
spätestens
zu
diesem
Zeitpunkt
an
die
erste
Stelle
seiner
Charaktereigenschaften
gesetzt
haben
sollte.
Auch
sollte
er
mit
freundlichen
Antworten
wie:
„
Es
tut
uns
leid,
aber
wir
können
derzeit
keine
neuen
Aufträge
annehmen″,
leben
können.
„
Uns
fehlen
sicherlich
derzeit
die
Kapazitäten″,
räumt
der
Präsident
des
Baugewerbe-
Verbandes
Niedersachsen,
der
Osnabrücker
Bauunternehmer
und
ehemalige
Obermeister
der
Bau-
Innung
Osnabrück,
Christian
Staub,
ein.
In
den
Jahren
nach
1995
habe
die
Branche
ihre
Kapazitäten
um
etwa
50
Prozent
reduziert.
Nun,
wo
die
Nachfrage
wieder
anziehe,
seien
die
Lücken
vor
allem
im
Bereich
Personal
nicht
so
schnell
wieder
zu
schließen.
Zwar
sei
die
Zahl
der
Beschäftigten
in
den
vergangenen
Jahren
bundesweit
um
etwa
100
000
Kräfte
angewachsen,
das
reiche
aber
sicherlich
noch
lange
nicht
aus,
um
die
Nachfrage
decken
zu
können.
Dass
dem
Bauwilligen
bei
der
Preisentwicklung
(laut
Statistischem
Bundesamt
stieg
der
Baupreisindex
zwischen
2010
und
2017
um
17,
2
Prozent)
mittlerweile
beim
Öffnen
eines
jeden
Angebots
die
Tränen
in
die
Augen
schießen,
kann
Staub
nachvollziehen.
Er
sieht
aber
die
Ursachen
nicht
nur
in
der
boomenden
Baukonjunktur,
also
in
der
Preispolitik
der
Unternehmen.
Vielmehr
würden
die
Auflagen,
die
von
kommunaler
und
staatlicher
Seite
zum
Beispiel
in
den
Bereichen
energetisches
Bauen
(allein
die
Energieverordnung
soll
laut
Experten
mit
neun
Prozent
zu
Buche
schlagen)
,
Dokumentationspflicht,
Baumaterialien
oder
auch
Entsorgung
an
Bauunternehmer
und
Bauherren
gestellt
werden,
einen
erheblichen
Teil
zu
den
gestiegenen
Baukosten
beitragen.
Staub
fordert
deshalb
ein
„
gesundes
Augenmaß
in
der
Gesetzgebung″.
Der
Verteuerung
in
vielen
Bereichen
des
Bausektors
steht
bislang
in
den
Augen
vieler
keine
adäquate
Förderung
gegenüber.
Bei
steigenden
Kosten
wird
Mietwohnungsbau
mit
bezahlbaren
Mieten
immer
weniger
möglich.
Neben
den
reinen
Baukosten
drücken
die
ständig
steigenden
Grundstückspreise
gewaltig
auf
die
Freude
der
Investoren
an
ihren
Investitionen.
Das
trifft
die
großen
der
Branche,
aber
auch
die
kleinen
privaten
Bauherren,
die
vielleicht
bauen
oder
modernisieren
wollen,
durch
Kosten,
Mietpreisbremse
und
Bürokratie
aber
eher
ausgebremst
als
gefördert
werden.
Staub
fordert
daher
eine
Neukonzeption
im
Bereich
Wohnungsbau
und
setzt
dabei
seine
Hoffnungen
auf
die
neue
Regierung
in
Berlin.
Die
besten
Wünsche
sämtlicher
potenziellen
Bauherren
gerade
im
Mietwohnungsbau
dürften
ihn
dabei
begleiten.
Zwar
sind
die
Zinsen
so
günstig
wie
nie,
der
Zinsvorteil
aber
wird
durch
die
Baukosten
aufgefressen.
Das
Risiko
bleibt
ohnehin
beim
privaten
Bauherrn,
der
aber
bei
einer
gegen
null
tendierenden
Förderung
auf
der
einen
Seite
und
Auflagen
plus
Mietpreisbremse
und
Sozialquote
andererseits
dann
lieber
Abstand
vom
kostspieligen
Abenteuer
Wohnungsbau
nimmt.
Staub
fordert
hier
unter
anderem
bessere
Abschreibungsmöglichkeiten.
Sie
könnten
den
Grundstein
legen
für
ein
Wachstum
im
Mietwohnungsbau
und
natürlich
auch
für
einen
weiterhin
stabilen
goldenen
Boden,
auf
dem
das
Handwerk
zukunftssicher
stehen
könnte.
Bildtext:
Volle
Auftragsbücher
und
Fachkräftemangel:
Wer
einen
Handwerker
sucht,
muss
mit
Wartezeiten
rechnen.
Symbolfoto:
Ebener
Autor:
Dietmar Kröger