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1.
Erscheinungsdatum:
06.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Natur ist wie ein Smartphone
Zwischenüberschrift:
Sonderausstellung über Biodiversität im Museum am Schölerberg
Artikel:
Originaltext:
Wenn
nur
ein
Teil
von
der
Platine
eines
Smartphones
fehlt,
versagt
das
ganze
Gerät.
Dass
die
Natur
ein
nicht
minder
komplexes
System
ist,
in
dem
der
Verlust
einzelner
Arten
schwerwiegende
Folgen
hat,
verdeutlicht
die
neue
Ausstellung
„
Vielfalt
zählt!
″
im
Museum
am
Schölerberg.
Osnabrück.
Nach
Bonn,
Frankfurt,
Wien
und
Binz
ist
Osnabrück
die
fünfte
Station
der
Sonderausstellung,
mit
der
die
Deutsche
Forschungsgemeinschaft
(DFG)
die
Biodiversität
in
den
Fokus
rückt.
Eine
halbe
Million
Euro
steckt
in
den
mehr
als
50
interaktiven
Exponaten
und
Medieninstallationen,
die
zum
Beobachten,
Mitmachen
und
Miterleben
einladen.
Der
Preis
für
die
inszenierte
Vielfalt
ist
im
Museumseintritt
enthalten.
Erwachsene
zahlen
5
Euro,
Erwachsene
mit
Kindern
3
Euro,
Kinder
und
Jugendliche
unter
18
gar
nichts.
Wenn
das
Vorderrad
fehlt
„
Das
Ganze
ist
mehr
als
die
Summe
seiner
Teile″:
In
diesem
Aristoteles-
Zitat
steckt
die
Botschaft,
mit
der
sich
die
Ausstellungsmacher
mit
Vorliebe
an
technikaffine
junge
Leute
wenden,
denen
das
Aussterben
einer
Vogelart
weniger
Kummer
bereitet
als
ein
Kratzer
auf
dem
Display
ihres
Handys.
Wer
sich
auf
die
multimediale
Entdeckungstour
einlässt,
erfährt
Zusammenhänge,
die
Alltagsbeobachtungen
in
einem
anderen
Licht
erscheinen
lassen.
Für
Museumsdirektor
Norbert
Niedernostheide
zeigt
sich
der
Verlust
an
Biodiversität
schon
im
Garten,
wo
es
zwar
ein
neues
Vogelhaus,
aber
kaum
noch
Vögel
gibt.
Oder
an
der
Windschutzscheibe
des
Autos,
von
der
selbst
nach
einer
langen
Fahrt
nur
noch
ganz
wenige
Insekten
gekratzt
werden
müssen.
Wer
die
Ausstellung
verstanden
hat,
begreift,
dass
es
da
einen
Zusammenhang
gibt.
Vor
allem
aber,
dass
die
biologische
Vielfalt
für
den
Menschen
lebenswichtig
ist.
Denn
als
Teil
der
Nahrungskette
gerät
er
selber
in
Gefahr,
wenn
durch
Klimawandel,
Landnutzung
und
Schadstoffe
das
Artensterben
beschleunigt
wird.
„
Biodiversität
ist
nicht
nur
nice
to
have,
sondern
essential
to
live″,
vermerkt
der
emeritierte
Professor
und
DFG-
Beiratsvorsitzende
Erwin
Beck
in
diesem
Zusammenhang
– „
ohne
die
Natur
können
wir
nicht
leben″.
Der
schleichende
Prozess,
dem
zunächst
nur
einzelne
Teile
in
einem
komplexen
System
zum
Opfer
fallen,
wird
in
der
Ausstellung
mit
einem
Fahrrad
verglichen.
Fehlt
die
Klingel,
lässt
es
sich
noch
fahren,
fehlt
der
Sattel,
wird
es
schon
schwieriger.
Aber
ohne
das
Vorderrad
geht
gar
nichts
mehr.
Grüße
aus
der
Selfie-
Box
Besucher
können
hören,
riechen
und
ertasten,
welche
Vielfalt
die
Natur
hervorbringt.
Oder
wiegen,
wie
viel
Biomasse
die
unterschiedlichen
Lebensräume
produzieren.
Die
Grassteppe
erweist
sich
da
als
Federgewicht,
während
die
Savanne
mit
16,
8
Kilo
(bezogen
auf
16,
8
Gigatonnen
jährlicher
Gesamt-
Netto-
Primärproduktion)
schon
einiges
an
Kraft
erfordert.
Beinahe
so
viel,
wie
der
tropische
Regenwald
mit
17,
8
Kilo.
Wie
sehr
Vielfalt
zählt,
zeigt
sich
auch
beim
virtuellen
Flug
mit
den
Augen
einer
Gartenhummel,
eines
Zitronenfalters
oder
eines
anderen
Insekts
über
eine
Wildblumenwiese.
Ob
Hornklee
oder
gemeine
Wegwarte
–
jedes
Tierchen
hat
seine
eigenen
Favoriten
und
blendet
andere
Pflanzen
aus.
Gartenbesitzer
können
an
einer
Experimentalstation
ausprobieren,
mit
welchen
Gestaltungselementen
sich
Igel,
Frösche,
Käfer
oder
Vögel
ansiedeln
lassen.
Eine
besondere
Anziehungskraft
erwartet
Museumsdirektor
Niedernostheide
von
der
Selfie-
Box,
in
der
sich
Museumsbesucher
allein
oder
mit
anderen
in
verschiedenen
Lebensräumen
verewigen
können
–
zum
Beispiel
in
einer
Blüte.
Das
Foto
kommt
blitzschnell
per-
E-
Mail
an.
Damit
die
multimediale
Wahrnehmung
auch
flächendeckend
funktioniert,
hat
das
Museum
sein
kostenloses
W-
Lan-
Netz
massiv
ausgebaut.
Parallel
zur
Ausstellung
findet
am
Schölerberg
eine
Veranstaltungsreihe
mit
prominenten
Namen
wie
Sven
Plöger,
Prof.
Josef
Reichholf
und
Prof.
Herbert
Zucchi
statt,
in
Workshops
und
Schulklassenangeboten
geht
es
um
Honigbienen,
ökologische
Schädlingsbekämpfung,
Nützlinge
im
Garten
oder
den
Artenreichtum
vor
der
Haustür.
„
Vielfalt
zählt!
–
Eine
Expedition
durch
die
Biodiversität″:
Weitere
Information
gibt
es
im
Internet
unter
www.museum-
am-
schoelerberg.de
und
www.vielfalt-
zaehlt.de
Bildtext:
Entdeckungstour
im
Nordatlantik:
Auf
Wimmelbildern
können
sich
die
Besucher
der
Sonderausstellung
an
einem
Quiz
versuchen.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert