User Online: 3 |
Timeout: 23:14Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
06.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Es wird dichter und höher gebaut
So will die Stadt die Wohnungsnot bekämpfen
Zwischenüberschrift:
3000 neue Wohnungen bis 2020 sind das Ziel – Politik und Verwaltung gehen in die Offensive
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
3000
neue
Wohnungen
bis
2020
–
wie
will
die
Stadt
das
schaffen?
Und
welche
Hindernisse
müssen
aus
dem
Weg
geräumt
werden?
Das
Stadtbild
wird
sich
verändern,
in
Zukunft
wird
dichter
und
höher
gebaut.
Um
solche
Aspekte
geht
es
in
unserer
neuen
Serie
über
Wohnungsnot.
Osnabrück
hat
sich
ein
ehrgeiziges
Ziel
gesetzt:
Bis
2020
sollen
3000
neue
Wohnungen
entstehen.
Das
Vorhaben
ist
aus
der
Not
geboren,
denn
es
gibt
absehbar
zu
wenig
Wohnraum.
Nun
wollen
Verwaltung
und
Politik
in
die
Offensive
gehen.
Osnabrück.
Warum
braucht
die
Stadt
neue
Wohnungen?
Die
Nachfrage
übersteigt
das
Angebot.
Die
Folge:
Die
Mieten
und
Kaufpreise
steigen.
Junge
Familien,
die
Bauland
suchen
oder
eine
Bestandsimmobilie
kaufen
wollen,
sehen
sich
nach
Alternativen
im
Landkreis
um,
weil
dort
die
Grundstückspreise
günstiger
sind.
Für
die
Stadt
ist
das
ein
Problem,
wie
Stadtkämmerer
Thomas
Fillep
erläutert:
„
Viele
Pendler
sind
allein
aus
stadtökologischer
Sicht
nicht
gut.
Auch
finanziell
trifft
uns
jeder
Wegzug,
da
die
Stadt
Schlüsselzuweisungen
vom
Land
bekommt,
die
sich
nach
dem
Erstwohnsitz
richten.″
Das
Problem
könnte
sich
in
Zukunft
durchaus
verschärfen,
denn
Osnabrück
ist
auf
Wachstumskurs.
Mitte
2017
hatte
die
Stadt
169
693
Einwohner,
die
170
000-
Marke
ist
in
Sichtweite
.
Und:
Der
Bochumer
Stadtplaner
Torsten
Bölting
vom
Institut
Inwis
errechnete
vor
einigen
Jahren,
dass
bis
2030
8000
neue
Wohnungen
gebaut
werden
müssen,
um
den
Bedarf
zu
decken.
Wie
will
die
Stadt
so
viel
neuen
Wohnraum
schaffen?
Zu
den
strategischen
Zielen
der
Stadt
gehört
das
Vorhaben,
Wohnraum
im
Bestand
zu
entwickeln
und
neue
Wohnbebauung
zu
fördern.
Der
Rat
konkretisierte
dieses
Ziel
vor
einigen
Jahren
mit
dem
Zusatz,
3000
neue
Wohneinheiten
bis
2020
zu
schaffen.
Die
Stadt
wird
diese
Wohneinheiten
jedoch
nicht
selbst
bauen.
Vielmehr
soll
die
planungsrechtliche
Grundlage
dafür
gelegt
werden.
Aktuell
gibt
es
nach
Angaben
von
Stadtbaurat
Frank
Otte
schon
110
Hektar
mit
Baurecht
ausgewiesene
Flächen
im
Stadtgebiet.
Alleine
auf
diesen
Flächen
könnten
rein
theoretisch
rund
3500
Wohneinheiten
gebaut
werden.
Rein
praktisch
gibt
es
aber
ein
Problem:
„
Viele
dieser
Flächen
sind
aus
verschiedenen
Gründen
nicht
marktgängig,
weil
zum
Beispiel
die
Eigentümer
kein
Interesse
an
einer
Entwicklung
haben.
Häufig
ist
es
auch
so,
dass
das
Land
erst
einmal
familienintern
für
die
nächste
Generation
reserviert
ist″,
sagt
Otte.
Die
Stadt
will
daher
weg
von
der
klassischen
Angebotsplanung
–
und
hat
vor
einiger
Zeit
das
Heft
des
Handelns
selber
in
die
Hand
genommen.
Gemeinsam
mit
der
Politik
hat
die
Verwaltung
Flächen
im
Stadtgebiet
identifiziert,
die
in
Zukunft
als
Bauland
dienen
könnten,
für
die
aktuell
aber
noch
kein
Baurecht
besteht.
Im
nächsten
Schritt
will
die
Stadt
nun
auf
die
jeweiligen
Eigentümer
zugehen,
um
sie
von
einer
konkreten
Entwicklung
ihrer
Flächen
zu
überzeugen.
Das
Potenzial
beziffert
Otte
auf
3700
bis
4700
Wohneinheiten.
Klar
sei
aber
auch,
dass
sich
nicht
jeder
Eigentümer
sofort
mit
ins
Boot
setzt.
„
Wir
wollen
Baurecht
nur
dort
schaffen,
wo
die
Grundstückseigentümer
dazu
bereit
sind,
sich
vertraglich
zur
Mitwirkung
zu
verpflichten.
Das
sollen
keine
Schubladenpläne
werden,
sondern
marktgängige
Flächen″,
sagt
Otte.
Wo
sind
die
Flächen,
wo
wird
schon
gebaut?
Räumliche
Schwerpunkte
gibt
es
laut
Otte
nicht,
gemeinsam
mit
der
Politik
wurde
entschieden,
dass
Flächen
aus
allen
Stadtteilen
in
den
Fokus
genommen
werden
sollen.
Allerdings
will
der
Stadtbaurat
in
der
aktuellen
Phase
auch
noch
nicht
über
einzelne
Grundstücke
sprechen.
„
Wir
wollen
noch
keine
Flächen
vorstellen,
die
wir
ins
Auge
gefasst
haben,
weil
die
Gespräche
mit
den
Eigentümern
noch
nicht
geführt
wurden.
Dass
Spekulationen
über
einzelne
Flächen
aufploppen,
möchten
wir
nicht.″
Abgesehen
davon,
entsteht
momentan
mit
dem
Landwehrviertel
im
Stadtteil
Atter
das
größte
zusammenhängende
Baugebiet
in
Osnabrück
seit
dem
Zweiten
Weltkrieg.
In
den
kommenden
Jahren
sollen
hier
Wohnungen
für
rund
2500
Menschen
gebaut
werden.
Was
ist
das
Problem?
Osnabrücks
großes
Problem
ist
die
Flächenknappheit,
gepaart
mit
vielen
baurechtlichen
Restriktionen
und
einigen
Tabus.
Zu
Letzteren
gehören
beispielsweise
die
sogenannten
grünen
Finger.
Die
das
Stadtgebiet
eng
umgebenden
Autobahnen
sind
dagegen
aufgrund
ihrer
Lärmemissionen
problematisch
für
die
Ausweisung
von
Bauland
entlang
der
Trassen.
Wohnbauflächen
konkurrieren
außerdem
mit
Industrie-
und
Gewerbeflächen
–
auch
hier
ist
der
Bedarf
groß.
Aus
einem
Klimagutachten
habe
die
Stadt
Flächen
ablesen
können,
über
die
Frischluft
ins
Innenstadtgebiet
getragen
wird.
„
Auch
die
wollen
wir
natürlich
erhalten″,
so
der
Stadtbaurat.
Teilweise
ist
das
Problem
jedoch
hausgemacht:
Weil
in
der
Vergangenheit
am
Personal
gespart
wurde,
fehlen
der
Verwaltung
heute
Fachleute,
die
Baugebiete
planen
und
Bauanträge
bearbeiten.
Zwar
soll
personell
wieder
aufgestockt
werden,
ganz
kurzfristig
ist
der
vorhandene
Bearbeitungsstau
jedoch
nicht
zu
beheben.
Welche
Alternativen
hat
die
Stadt
außer
neuen
Wohngebieten?
„
Wir
müssen
neuen
Wohnraum
auch
ohne
neue
Infrastruktur
schaffen.
Allerdings
ist
das
ein
zäher
Prozess″,
sagt
Otte.
Der
Stadtbaurat
meint
damit
die
Nachverdichtung
von
bestehenden
Wohnquartieren.
Ein
Beispiel
dafür
ist
der
Stadtteil
Widukindland,
wo
rein
theoretisch
viele
Grundstücke
teilbar
sind
und
Möglichkeiten
für
Hausbau
in
zweiter
Reihe
eröffnen.
Schon
vor
Jahren
wurden
dort
Bebauungspläne
aufgestellt,
ohne
dass
es
bislang
zu
größeren
Bebauungen
gekommen
ist.
Ein
Grund:
Oft
hat
der
Generations-
und
Besitzerwechsel
noch
nicht
stattgefunden,
der
einen
Flächenteilungsprozess
in
Gang
setzen
könnte.
Aber
auch
die
aktuelle
Niedrigzins-
Situation
trägt
ihren
Teil
dazu
bei:
„
Bei
einem
Zinsniveau
von
fünf
oder
sechs
Prozent
wären
größere
Grundstücke
für
viele
gar
nicht
finanzierbar″,
sagt
Otte.
Dann
würde
die
Kalkulation
für
Käufer
erst
aufgehen,
wenn
ein
Teil
des
Grundstücks
weiterverkauft
wird.
Angesichts
der
niedrigen
Zinsen
und
somit
komfortableren
Finanzierungssituation
geraten
viele
Käufer
aber
eben
nicht
in
diese
Not.
Künftig
gehe
es
auch
darum,
neue
Konzepte
zu
entwickeln,
wenn
in
Quartieren
ein
Generationswechsel
stattfindet,
sagt
Otte.
Wenn
beispielsweise
ältere
Menschen
nicht
mehr
in
ihrer
Wohnung
zurechtkommen,
sei
es
denkbar,
im
Quartier
durch
Nachverdichtung
neuen,
barrierefreien
Wohnraum
zu
schaffen.
Die
frei
werdenden
größeren
Wohneinheiten
könnten
dann
wieder
durch
Familien
belegt
werden.
Wie
wird
Osnabrück
künftig
aussehen?
Die
Stadt
wird
dichter
und
höher
werden,
da
sind
sich
Otte
und
Fillep
einig.
„
Das
Landwehrviertel
wird
drei-
bis
viergeschossig
–
und
das
in
einem
Wohngebiet
am
Stadtrand.
Dieser
Trend
wird
sich
weiter
fortsetzen″,
ist
sich
Fillep
sicher.
Bei
einer
Einwohnerdichte
von
1380
Menschen
pro
Quadratkilometer
sei
Osnabrück
noch
weit
von
anderen
Städten
entfernt.
„
Wir
müssen
uns
in
der
Verdichtung
weiterentwickeln.
Dadurch
werden
wir
es
schaffen,
dass
die
Mietpreise
bezahlbar
bleiben″,
so
der
Finanzvorstand.
Bildtext:
Der
Geschosswohnungsbau
wurde
jahrelang
in
Osnabrück
vernachlässigt.
Jetzt
ist
der
Bedarf
groß.
Symbolfoto:
Michael
Gründel
Kommentar
Mehr
Mut!
Wohnungen
sind
ein
knappes
Gut
geworden.
Soll
die
Stadt
für
all
die
Suchenden
Bauflächen
am
Stadtrand
schaffen?
Osnabrück
würde
etwas
Elementares
verlieren
–
grüne
Finger
und
überall
kurze
Wege
ins
Grüne.
Dabei
gibt
es
genug
Grundstücke
innerhalb
der
bestehenden
Siedlungen,
die
ohne
Not
bebaut
werden
könnten.
Wenn
ihre
Eigentümer
nur
mehr
Mut
zur
Entscheidung
hätten.
Bauen
in
der
zweiten
Reihe
wäre
die
Lösung
für
viele
Familien.
Auch
für
die
Großmutter,
die
ihren
riesigen
Garten
nicht
mehr
bewirtschaften
kann.
Aber
davor
zurückschreckt,
etwas
Neues
auf
den
Weg
zu
bringen.
Das
soll
eines
Tages
der
Sohn
machen.
Oder
die
Enkeltochter.
Dieses
Zaudern
lähmt
die
Stadt
an
allen
Ecken
und
Enden.
Wer
es
in
der
Hand
hat,
sollte
jetzt
die
Weichen
für
Neues
stellen.
Im
eigenen
Interesse.
Und
im
Interesse
des
Ganzen.
Autor:
Sebastian Philipp, Rainer Lahmann- Lammert