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1.
Erscheinungsdatum:
02.01.2018
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Neubau für die Humboldtbrücke
Unaufhaltsam verrottet die Humboldtbrücke
Zwischenüberschrift:
Am Hauptbahnhof will die Stadt einen Neubau aus Stahl errichten – Finanzierung steht noch nicht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Bongossiholz
gilt
zwar
als
extrem
hart,
aber
die
aus
dem
Tropenholz
gefertigte
Humboldtbrücke
am
Hauptbahnhof
verrottet.
Die
Stadt
will
sie
durch
eine
Stahlkonstruktion
ersetzen.
Sie
soll
650
000
Euro
kosten.
Das
Holz
der
Humboldtbrücke
am
Hauptbahnhof
verrottet,
und
es
ist
absehbar,
dass
die
Standfestigkeit
leidet.
„
Wir
können
das
nicht
lange
schieben″,
sagt
Jürgen
Schmidt
vom
Fachdienst
Straßenbau
der
Stadt
Osnabrück.
Aber
Geld
für
ein
neues
Bauwerk
ist
bislang
nicht
eingeplant.
Osnabrück.
Die
Humboldtbrücke,
eine
wichtige
Verbindung
für
Fußgänger
und
Radler
zwischen
der
Eisenbahnstraße
und
der
Buerschen
Straße,
wurde
1990
aus
dem
Tropenholz
Bongossi
gebaut.
Das
war
deutlich
preiswerter
als
die
heimische
Eiche
und
stand
im
Ruf,
auch
ohne
Schutzanstrich
fäulnisresistent
zu
sein.
Obwohl
die
problematische
Herkunft
aus
den
Urwäldern
Kameruns
damals
schon
diskutiert
wurde,
fiel
die
Entscheidung
für
das
afrikanische
Edelholz,
weil
die
Verantwortlichen
ausdrücklich
auf
ein
langlebiges
Material
Wert
legten.
Der
Vorgängerbau,
eine
Spannbetonkonstruktion,
hatte
nämlich
nur
35
Jahre
gehalten.
Nach
lediglich
28
Jahren
zeigt
sich
die
Bongossibrücke
in
einem
desolaten
Zustand.
In
der
Lauffläche
tun
sich
bis
zu
20
Zentimeter
lange
Löcher
auf,
die
sich
allmählich
zu
Stolperfallen
entwickeln.
Fehlstellen
gibt
es
auch
in
der
Brüstung.
Holzschwund
durch
Fäulnis
zeigt
sich
vor
allem
in
den
Schraubenlöchern,
in
denen
sich
das
Regenwasser
sammelt.
Die
Brückenbauer
von
1990
waren
derart
überzeugt
von
ihrem
tropischen
Baumaterial,
dass
sie
einen
konstruktiven
Holzschutz,
also
eine
Wasserableitung,
für
überflüssig
hielten.
Im
Fachdienst
Straßenbau
gibt
es
bereits
Pläne
für
eine
neue
Brücke.
Dieses
Mal
soll
es
eine
Konstruktion
aus
Edelstahl
sein.
Ein
erstes
Baufeld
wurde
schon
2010
im
Zusammenhang
mit
dem
Aufzug
an
der
Bahnhofsseite
errichtet.
Für
eine
komplette
Humboldtbrücke
aus
Stahl
kalkuliert
Fachdienstleiter
Schmidt
650
000
Euro
an
Planungs-
und
Baukosten.
„
Allerdings
ohne
Abgänge″,
wie
er
hinzufügt.
Wenn
die
Bahn
sich
an
den
Kosten
beteilige,
könnten
Treppen
zu
den
Gleisen
11/
12
und
13/
14
gebaut
werden.
Aber
darüber
müsse
man
noch
verhandeln.
Offen
ist
bislang,
wann
die
neue
Brücke
errichtet
wird.
In
der
mittelfristigen
Finanzplanung
gibt
es
keinen
Etat
für
den
Neubau.
Einige
Jahre
wird
die
Bongossikonstruktion
also
noch
halten
müssen.
Die
Bauschäden
machten
es
aber
erforderlich,
bald
zu
handeln,
meint
Jürgen
Schmidt.
Bildtext:
Die
Zeichen
des
Verfalls
sind
unübersehbar:
Für
die
Humboldtbrücke
aus
dem
tropischen
Bongossiholz
muss
die
Stadt
Osnabrück
demnächst
Ersatz
schaffen.
Foto:
David
Ebener
Die
Brücke
über
den
Gleisen
11/
12
und
13/
14
Sie
ist
knapp
100
Meter
lang
und
verbindet
die
Eisenbahnstraße
mit
der
Buerschen
Straße.
Die
Humboldtbrücke
am
Hauptbahnhof,
eine
wichtige
Verbindung
für
Fußgänger
und
Radfahrer,
überspannt
die
Gleise
der
Ost-
West-
Achse
zwischen
Löhne
und
Rheine.
Ihren
Namen
verdankt
sie
der
Humboldtstraße
am
Klushügel,
deren
Verlängerung
sie
bildet.
Schon
vor
dem
Zweiten
Weltkrieg
gab
es
an
der
Stelle
eine
Stahlbrücke.
1953
wurde
an
ihrer
Stelle
eine
Spannbetonkonstruktion
errichtet,
die
1988
einzustürzen
drohte.
Zwei
Jahre
später
entschied
sich
die
Stadt
für
eine
Brücke
aus
Bongossiholz,
bei
der
die
Brüstung
eine
tragende
Funktion
hat.
Die
Verwendung
von
Tropenholz
war
damals
schon
umstritten.
Kurze
Zeit
darauf
beschloss
der
Rat,
tropische
Hölzer
nur
noch
in
begründeten
Ausnahmefällen
zu
verwenden.
2010
errichtete
die
Stadt
einen
Aufzug,
nachdem
die
Rampe
an
der
Eisenbahnstraße
abgerissen
werden
musste.
Kommentar
Bongossi-
Desaster
Es
war
wohl
der
Preis,
der
Osnabrücks
Stadtväter
1990
bewog,
die
100
Meter
lange
Humboldtbrücke
aus
Bongossi
zu
bauen,
einem
extrem
harten
Tropenholz,
an
dem
sich
herkömmliche
Sägen
die
Zähne
ausbeißen.
Die
Mahnung,
das
sei
Raubbau
am
Regenwald,
wurde
in
den
Wind
geschlagen.
Heute
wissen
wir:
Das
war
ein
großer
Fehler.
Es
ist
zweifelhaft,
ob
das
Holz
tatsächlich
aus
nachhaltiger
Forstwirtschaft
stammt,
wie
es
damals
behauptet
wurde.
Gewissheit
besteht
heute
aber
darüber,
dass
das
ach
so
harte
Tropenholz
nicht
hält,
was
man
sich
damals
von
ihm
versprach.
Mit
zwei
kleineren
Bongossibrücken
über
die
Hase
–
am
Raiffeisenplatz
und
am
Conrad-
Bäumer-
Weg
–
hat
die
Stadt
ebenfalls
Schiffbruch
erlitten.
Das
Bongossi-
Desaster
zeigt,
dass
die
billigere
Lösung
auf
längere
Sicht
nicht
die
bessere
Lösung
ist.
Etwas
Gutes
hat
diese
Erfahrung
immerhin,
wenn
sie
dazu
beiträgt,
Fehler
aus
der
Vergangenheit
nicht
zu
wiederholen.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert