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1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Das Goldene Buch unter dem Arm
Zwischenüberschrift:
Wie zwei Osnabrücker dem Papst ganz nahe kamen – und fast verhaftet wurden
Artikel:
Originaltext:
Papst
Johannes
Paul
II.
sitzt
am
Tisch
vor
dem
Hauptportal
des
Doms
und
schreibt
seelenruhig
seinen
Namen
in
das
Goldene
Buch
der
Stadt
Osnabrück.
Kaum
einen
Meter
entfernt
stehen
zwei
junge
Männer
mit
Federhut
im
dichten
Gedränge:
Stephan
Brinkmeyer
und
Thomas
Plogmann.
pm
Osnabrück.
Die
beiden
Mitglieder
der
Stadtwache
hatten
das
Goldene
Buch
vor
den
Dom
gebracht
–
mit
der
strikten
Anweisung,
dem
Papst
den
Stift
zu
überreichen
und
das
Buch
anschließend
wohlbehalten
wieder
ins
Rathaus
zu
bringen.
37
Jahre
ist
das
jetzt
her.
Durch
die
Ausstellung
„
Von
Papst
bis
Popstar
–
das
Goldene
Buch
der
Stadt
Osnabrück″
im
Obergeschoss
des
Rathauses
erinnerten
sich
Plogmann
und
Brinkmeyer
wieder
an
den
Tag,
als
sie
dem
Papst
ganz
nah
waren
–
und
im
Anschluss
von
der
Presse
verfolgt
wurden.
Eigentlich
verlässt
das
Goldene
Buch
das
Rathaus
nicht.
Doch
was
sollten
die
Protokollbeauftragten
machen?
Der
eng
gesteckte
Zeitplan
sah
beim
Besuch
des
Papstes
am
16.
November
1980
in
Osnabrück
keinen
Abstecher
in
den
Friedenssaal
vor.
Doch
ohne
Unterschrift
sollte
Johannes
Paul
II.
die
Stadt
nun
auch
wieder
nicht
verlassen.
Keine
Frage,
das
Buch
musste
zum
Dom.
Und
so
kam
es,
dass
zwei
junge
Männer,
die
gerade
ihre
Ausbildung
bei
der
Stadt
beendet
und
sich
als
Mitglieder
der
Stadtwache
bewährt
hatten,
das
kostbare
Buch
vor
das
Domportal
transportierten
–
und
dann
kaum
einen
Meter
vom
Papst
entfernt
standen.
„
Wir
liefen
mit
dem
Buch
einfach
so
über
die
Straße
zum
Papst.
Das
kann
man
sich
heute
kaum
vorstellen″,
wundert
sich
Stephan
Brinkmeyer.
„
Ich
war
erst
22
Jahre
alt
und
Thomas
19.″
Weder
Polizei
noch
Sicherheitsdienst
waren
mit
dabei
und
auch
kein
weiterer
Mitarbeiter
der
Stadt.
Eigentlich
begleitet
die
Stadtwache
den
Karneval,
das
Steckenpferdreiten
oder
schmückt
besondere
Empfänge
im
Rathaus
–
das
Goldene
Buch
durch
die
Straßen
zu
tragen
war
etwas
nie
Dagewesenes.
Erst
mussten
Plogmann
und
Brinkmeyer
eine
ganze
Weile
vor
dem
Hauptportal
im
Regen
warten.
An
diesem
Sonntag
war
es
noch
windiger
und
ungemütlicher
als
sonst
im
Osnabrücker
November,
das
Buch
mussten
sie
irgendwie
schützen
–
bis
der
Papst
endlich
aus
der
Kirche
herauskam.
„
Er
war
viel
kleiner,
als
ich
dachte″,
erinnert
sich
Stephan
Brinkmeyer.
Thomas
Plogmann
wurde
plötzlich
von
zwei
kräftigen
Armen
umfasst.
„
Ich
hatte
ja
einen
Degen
dabei.
Der
italienische
Sicherheitsmann,
der
trotz
schlechten
Wetters
eine
Sonnenbrille
trug,
konnte
ja
nicht
wissen,
dass
der
stumpf
ist.″
Irgendwann
ließ
ihn
der
Mann
wieder
los.
„
Wir
mussten
dem
Papst
schließlich
auch
den
Stift
überreichen.″
Vor
dem
Portal
knieten
Fotografen
von
„
Stern″,
„
Spiegel″
und
„
Quick″
auf
einer
schräg
gebauten
Holztribüne.
Um
den
Papst
herum
standen
unter
anderen
Oberbürgermeister
Ernst
Weber
und
viele
Geistliche.
„
Ich
habe
noch
die
Seiten
des
Buches
festgehalten,
es
war
ja
so
windig″,
erinnert
sich
Brinkmeyer.
Auch
der
Landkreis
Osnabrück
hatte
sein
Goldenes
Buch
mitgebracht.
Plogmann
und
Brinkmeyer
umrahmten
Oberkreisdirektor
Wolfgang
Kreft,
Landrat
Josef
Tegeler,
Prälat
Josef
Homeyer,
damals
Sekretär
der
Deutschen
Bischofskonferenz
(und
später,
ab
1983,
Bischof
von
Hildesheim)
,
Oberstadtdirektor
Raimund
Wimmer,
Papst
Johannes
Paul
II.,
Oberbürgermeister
Ernst
Weber
und
den
aus
Chicago
stammenden
Erzbischof
Paul
Marcinkus,
den
„
Reisemarschall″
des
Papstes.
Dann
war
der
Papst
wieder
weg,
und
für
die
beiden
Mitglieder
der
Stadtwache
hieß
es:
„
Jetzt
nichts
wie
zurück
ins
Rathaus.″
Sie
hatten
die
Rechnung
aber
ohne
die
versammelte
Weltpresse
gemacht.
„
Wir
sind
so
schnell
gelaufen,
wie
wir
konnten,
aber
die
Fotografen
waren
uns
auf
den
Fersen″,
erinnert
sich
Brinkmeyer.
„
Aber
mit
den
Schaftstiefeln
waren
wir
nicht
schnell
genug.″
Auf
Höhe
von
Kerzen
Bücker
gab
es
kein
Entkommen
mehr.
„
Die
Fotografen
wollten
unbedingt
die
Unterschrift
fotografieren.
Wir
öffneten
also
das
Buch
und
konnten
später
unsere
Hände
in
allen
möglichen
Zeitschriften
wiederfinden.″
Danach
erst
kam
das
Goldene
Buch
wieder
ins
Rathaus
zurück
–
und
hat
es
seitdem
nicht
mehr
verlassen.
Die
Stadtgeschichte
im
Blick:
Lesen
Sie
mehr
auf
www.noz.de
/
historisch-
os
Bildtexte:
Thomas
Plogmann
(links
mit
Federhut)
sieht
zu,
wie
sich
Papst
Johannes
Paul
II.
ins
Goldene
Buch
einträgt.
Oberbürgermeister
Ernst
Weber
(mit
Kette)
beugt
sich
zum
Heiligen
Vater
herunter,
im
Hintergrund
steht
Stephan
Brinkmeyer
(am
rechten
Bildrand
mit
Federhut)
.
Neben
Thomas
Plogmann
steht
Landrat
Josef
Tegeler,
vor
Stephan
Brinkmeyer
Erzbischof
Paul
Marcinkus,
damals
„
Reisemarschall″
des
Papstes.
37
Jahre
später
blicken
Thomas
Plogmann
(links)
und
Stephan
Brinkmeyer
wieder
ins
Goldene
Buch.
Um
12
Uhr
mittags
laufen
Stephan
Brinkmeyer
(links)
und
Thomas
Plogmann
mit
dem
Goldenen
Buch
unter
dem
Arm
über
die
Hasestraße.
Bis
der
Papst
kam,
dauerte
es
da
noch
eine
Weile,
der
Domplatz
ist
noch
verhältnismäßig
leer.
Fotos:
Hartwig
Fender,
Stadt
Osnabrück/
S.
Brickwedde
Autor:
Silke Brickwedde