User Online: 1 |
Timeout: 06:14Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Lässt die Stadt Friedhöfe verkommen?
Verwahrlosen die Friedhöfe?
Zwischenüberschrift:
Beispiel Atter: Ehrenamtliche sollen Service-Betrieb unterstützen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
würde
es
begrüßen,
wenn
sich
in
der
Stadt
Freiwillige
fänden,
die
bei
der
Pflege
der
Friedhöfe
mithelfen
wollen.
So
äußert
sich
das
Stadtoberhaupt
in
einem
Brief
an
den
Runden
Tisch
Atter,
der
sich
über
den
„
miserablen
Pflegezustand″
des
Friedhofs
in
dem
Stadtteil
beklagt.
Das
bürgerschaftliche
Engagement
in
Atter
könnte
zu
einem
„
Pilotprojekt″
für
ganz
Osnabrück
werden,
so
Griesert.
Der
Runde
Tisch
hält
eine
ehrenamtlich
organisierte
Friedhofspflege
grundsätzlich
für
denkbar,
fordert
aber
zugleich
einen
höheren
pflegerischen
Einsatz
der
Profis
vom
Osnabrücker
Service-
Betrieb
(OSB)
.
Der
Friedhof
in
Atter
präsentiert
sich
in
einem
wenig
würdevollen
Zustand.
Wege
wachsen
zu,
Grabumrandungen
ragen
schief
aus
dem
Boden.
Es
ist
ein
Trauerspiel:
Der
Runde
Tisch
Atter
beklagt
den
„
miserablen
Pflegezustand″
des
Friedhofs
in
Atter
und
fordert
die
Stadt
und
den
Osnabrücker
Service
Betrieb
(OSB)
auf,
mehr
für
die
Pflege
der
Friedhöfe
zu
tun.
Im
Gegenzug
bittet
die
Stadt
um
ehrenamtliche
Pflegehilfe.
Wird
Atter
zum
Modell
für
ganz
Osnabrück?
Osnabrück.
Nein,
auf
diesem
Friedhof
möchte
er
nicht
beerdigt
werden,
sagt
Heinz-
Hermann
Tormöhlen.
Der
Sprecher
des
Runden
Tisches
Atter
ist
ein
Kind
dieses
Stadtteils,
seine
Eltern
sind
auf
dem
Gottesacker
zur
letzten
Ruhe
gebettet.
Aber
er
selbst
und
seine
Frau
wollen
sich
hier
dereinst
auf
keinen
Fall
beerdigen
lassen.
Zumindest
nicht
unter
diesen
Umständen.
Der
Friedhof
in
Atter,
das
ist
ein
Dreiviertelhektar
Ruheraum
mitten
im
Wald.
„
Wahret
die
Würde
des
Friedhofes″
steht
mahnend
auf
einer
Tafel
am
Eingang.
Eigentlich
verfügt
die
Trauerstätte
am
Eickesberg
über
alle
Voraussetzungen
für
ein
würdevolles,
ruhiges,
individuelles
und
zeitgemäßes
Totengedenken.
Doch
Besuchern
zeigt
sich
hinter
Friedhofsmauer
und
Eingangsschild
ein
wenig
würdevolles
Bild.
Die
Schotterwege,
die
erst
vor
drei
Jahren
neu
angelegt
wurden,
wachsen
von
den
Seiten
mit
Gras
zu.
Kantsteine
und
Grabumrandungen
ragen
krumm
und
schief
aus
der
Erde.
Sie
sind
optisch
ein
Ärgernis
und
für
die
Pflege
ein
echtes
Hindernis.
Die
Gräber
sind
fast
ausnahmenslos
tipptopp
gepflegt.
Doch
die
Lücken
zwischen
den
Grabstätten
werden
immer
größer.
Überall,
wo
die
öffentliche
Hand
die
ihre
anlegen
müsste,
wächst
das
Kraut
offenbar
ungezügelt.
In
dieser
Hinsicht
bildet
der
kleine
Stadtteilfriedhof
keine
Ausnahme,
sondern
ein
Grundproblem
in
Osnabrück
ab.
Der
Runde
Tisch
Atter
hat
nun
einen
Brandbrief
an
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert,
den
Chef
des
Servicebetriebes
Axel
Raue
und
die
Ratsfraktionen
verschickt.
Die
Sprecher
des
Runden
Tisches,
Heinz-
Hermann
Tormöhlen,
Jürgen
Lamping
und
Wilhelm
Schmiemann-
Kalkmann,
fordern
von
der
Stadt
„
endlich
Konsequenzen″.
Der
„
miserable
Pflegezustand″
sei
ein
„
seit
Jahren
immer
größer
werdendes
Problem″.
Bei
einem
Ortstermin
im
Juli
mit
OSB-
Geschäftsführer
Raue
und
Vertretern
Atteraner
Vereine
sei
der
Eindruck
entstanden,
der
OSB
wolle
in
Zukunft
„
nur
noch
Rasen
mähen,
alles
andere
nicht
mehr″,
wie
es
in
dem
Brief
heißt.
Neue
Bestattungskultur
Axel
Raue
gab
beim
Ortstermin
zu
verstehen,
dass
angesichts
der
politisch
gewollten
Personalreduzierungen
in
den
vergangenen
Jahren
kein
höherer
Pflegezustand
möglich
sei.
Das
Problem
werde
durch
die
veränderte
Bestattungskultur
zusätzlich
verschärft.
Weil
immer
mehr
Menschen
eine
Feuerbestattung
für
sich
oder
ihre
Angehörigen
wählen,
sinken
der
Flächenbedarf
und
die
Gebühreneinnahmen.
Gleichzeitig
wächst
der
Anteil
der
öffentlichen
Flächen
auf
den
elf
Friedhöfen,
die
in
die
Pflegeobhut
des
OSB
fallen.
Die
finanzielle
Lücke
schließt
die
Stadt
aus
Steuergeldern.
2017
flossen
1,
7
Millionen
Euro
aus
dem
Haushalt
in
die
Unterhaltung
der
Friedhöfe.
Raue
schlug
in
dem
Gespräch
vor,
den
offensichtlichen
Mangel
in
der
Friedhofspflege
durch
ehrenamtliches
Engagement
der
Atteraner
Vereine
auszugleichen.
Der
OSB
wäre
bereit,
die
Arbeitsgeräte
zur
Verfügung
zu
stellen
und
die
Freiwilligen
mit
einer
Haftpflichtversicherung
abzusichern.
Die
Sprecher
des
Runden
Tisches
halten
es
grundsätzlich
für
denkbar,
dass
Ehrenamtliche
zu
Hacke
und
Schaufel
greifen,
stellen
aber
zugleich
Forderungen.
Unter
anderem
verlangen
sie
mehr
Transparenz
über
Kosten
und
Gebührenerträge,
das
zeitnahe
Entfernen
der
Umrandungen
bei
stillgelegten
Gräbern,
die
Einführung
anderer
Bestattungsformen.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
unterstützt
in
seinem
Antwortscheiben
an
den
Runden
Tisch
die
Ehrenamtsidee.
„
Es
freut
mich
sehr
zu
lesen,
dass
sich
der
Runde
Tisch
grundsätzlich
eine
Mitwirkung
vorstellen
kann,
und
würde
mich
freuen,
wenn
Sie
dazu
mit
dem
OSB
weitere
Gespräche
führen″,
schreibt
der
Oberbürgermeister.
Die
Grabumrandungen
könnten
aufgrund
ihrer
„
besonderen
Abmessungen″
jeweils
erst
nach
Stilllegung
eines
größeres
Bereichs
entfernt
werden.
Diese
Arbeit
gehe
über
die
Regelpflege
hinaus
und
habe
wegen
knapper
Personalressourcen
bislang
nicht
gemacht
werden
können.
Griesert
sagt
aber
zu:
„
Es
ist
geplant,
dies
bis
zum
Beginn
der
Mähsaison
2018
zu
erledigen,
wenn
die
Witterungsverhältnisse
es
ermöglichen.″
Pilotprojekt?
Auch
der
Forderung
nach
alternativen
Bestattungsformen
will
die
Stadt
nachkommen.
Erdreihenwiesengräber
und
Urnengemeinschaftsgrabanlagen
sollen
2018
in
Atter
eingerichtet
werden.
Das
sei
bisher
aufgrund
der
geringen
Nachfrage
bislang
nicht
geschehen.
Stadt
und
OSB
hätten
hohes
Interesse
am
Gelingen
„
eines
Pilotprojektes
zur
Pflege
unseres
Friedhofes
in
Atter
mit
Unterstützung
der
Vereine
in
Atter″,
schließt
der
Oberbürgermeister
seinen
Brief.
„
Vielleicht
wird
das
Jahr
2018
für
ein
erstes
Kooperationsprojekt
der
Bürgerinnen
und
Bürger
in
Osnabrück
zur
Aufrechterhaltung
unserer
Friedhofskultur
stehen.″
Traueranzeigen:
noz.de/
anzeigen
Bildtexte:
Der
Friedhof
in
Atter
ist
in
einem
Zustand,
der
der
Würde
eines
Friedhofs
nicht
gerecht
wird.
Was
der
OSB
nicht
schafft,
sollen
in
Zukunft
Ehrenamtliche
erledigen.
Die
Umrandungen
stillgelegter
Gräber
werden
nicht
entfernt,
was
die
Pflege
der
Flächen
erheblich
erschwert.
Fotos:
hin
Kommentar
Zu
einfach
Das
Ehrenamt
soll′s
wieder
mal
richten.
Da
machen
es
sich
Service-
Betrieb
und
Oberbürgermeister
ein
bisschen
zu
einfach.
Wenn
der
Staat
an
(selbst
gesetzte)
Grenzen
stößt,
muss
das
bürgerschaftliche
Engagement
helfen.
Das
kennen
wir
schon
aus
der
Zeit,
als
die
Kommunen
sich
nicht
in
der
Lage
sahen,
die
Schulen
in
Schuss
zu
halten.
Eltern
gründeten
Fördervereine,
pinselten
die
Klassenräume
und
spendeten
alte
Computer.
Vergleichbares
geschieht
nun
auf
den
elf
kommunalen
Friedhöfen,
weil
die
veränderte
Bestattungskultur
die
Gebühreneinnahmen
sinken
und
den
städtischen
Zuschuss
jährlich
steigen
lässt.
Die
Lösung
kann
nicht
sein,
Ehrenamtlichen
die
Lasten
aufzubürden.
Als
kurzfristige
Hilfe
vielleicht,
um
die
ärgsten
Missstände
schnell
zu
beseitigen.
Langfristig
hilft
nur
ein
tief
greifendes
Friedhofskonzept
–
mit
deutlich
weniger
Bestattungsflächen.
Autor:
Wilfried Hinrichs