User Online: 2 |
Timeout: 01:42Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
27.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrück 2030: Stadt wird größer und älter
Zwischenüberschrift:
Von 100 Einwohnern sind 34 Rentner – Auch der Anteil der Kinder und Jugendlichen wächst wieder
Artikel:
Originaltext:
Seit
Jahren
sterben
in
Osnabrück,
bis
auf
das
Jahr
2016,
mehr
Menschen
als
geboren
werden.
Dennoch
wächst
die
Stadt
und
wird
es
einer
Berechnung
der
Verwaltung
zufolge
bis
Ende
2030
weiterhin,
wenngleich
moderat.
Das
geht
aus
Zahlen
der
Bevölkerungsprognose
2017
bis
2030
der
Verwaltung
hervor.
Osnabrück.
„
Insbesondere
die
ferne
Zukunft
lässt
sich
so
gut
wie
gar
nicht
voraussagen.″
Das
schreiben
die
Statistiker
der
Stadt
in
ihrem
Fazit
ihrer
56
Seiten
starken
Bevölkerungsprognose
Osnabrück
2017
bis
2030
(Band
1,
Gesamtstadt)
,
in
der
sie
die
ferne
Zukunft
voraussagen.
Die
Erkenntnisse
sollen
den
Fachverwaltungen
dienen.
Die
Statistiker
entwarfen
vier
Szenarien
zur
Bevölkerungsentwicklung
bis
Ende
2030.
Beim
ihrer
Ansicht
nach
wahrscheinlichsten
zweiten
Szenario
rechnen
sie
mit
einem
Bevölkerungswachstum
von
2,
72
Prozent
bis
Ende
2030
im
Vergleich
zu
Ende
2016,
der
Basis
der
Berechnungen.
Das
Einwohnermelderegister
der
Stadt
verzeichnete
zu
diesem
Zeitpunkt
168
145
Einwohner
mit
Hauptwohnsitz
in
Osnabrück.
Bis
2023
rechnen
die
Statistiker
mit
172
244
Bürgern,
bis
2030
mit
172
711
–
ein
Plus
von
4566
Einwohnern.
Im
zweiten
Szenario
„
Osnabrück
als
dynamischer
Wirtschafts-
und
Bildungsstandort″
rechnet
die
Verwaltung
mit
jährlich
14
000
Zuzügen
aus
dem
In-
und
Ausland
bis
zum
Jahr
2021.
In
den
Jahren
2022
bis
2026
geht
sie
von
jährlich
13
500
Zuzügen
aus
und
den
in
Jahren
2027
bis
2030
von
jährlich
13
000.
Dementgegen
steht
die
Abwanderung,
die
den
Berechnungen
zufolge
geringer
ausfällt.
„
Dieses
Modell
wird
als
das
wahrscheinlichste
angenommen
und
deshalb
auch
als
Basisvariante
bezeichnet″,
schreiben
die
Statistiker.
Darin
haben
Geflüchtete
einen
recht
großen
Anteil
am
positiven
Wanderungssaldo.
Bedeutend
ist
ebenfalls
das
Bildungs-
und
Arbeitsplatzangebot,
das
viele
(junge)
Menschen
an
die
Hase
zieht.
Die
Zweitwohnsteuer
wirkt
sich
in
diesem
Modell
positiv
auf
die
Bildungswanderung
aus.
Zudem
steigt
die
Geburtenrate.
2016
war
sie
nach
vielen
Jahren
wieder
höher
als
die
Sterberate,
auch
2017
werde
das
der
Fall
sein,
sagt
Frank
Westholt
vom
Team
Strategische
Stadtentwicklung
und
Statistik
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion.
„
Damit
stemmt
sich
Osnabrück
ein
bisschen
gegen
den
bundesweiten
Trend.″
Und
dennoch
wird
Osnabrücks
Bevölkerung
in
der
Basisvariante
immer
älter.
Der
Altenquotient
erhöht
sich
auf
33,
6.
Bedeutet:
Auf
100
Osnabrücker
kommen
Ende
2030
knapp
34
Rentner.
Der
Anteil
der
65-
bis
unter
80-
Jährigen
wächst
mit
18,
24
Prozent
am
stärksten.
Diese
Gruppe
war
schon
2016
mit
21
915
Bürgern
die
drittstärkste
Bevölkerungsgruppe
–
nach
den
45-
bis
unter
65-
Jährigen
mit
43
724
Einwohnern
und
den
25-
bis
unter
45-
Jährigen
mit
48
278.
Auch
der
Anteil
der
Drei-
bis
unter
Sechsjährigen
nimmt
bis
2030
mit
11,
96
Prozent
stark
zu.
Der
Jugendquotient
erhöht
sich
von
26,
9
auf
28,
3.
Bedeutet:
Auf
100
Erwerbsfähige
kommen
rund
28
Kinder
und
Jugendliche.
Der
Anteil
der
16-
bis
unter
18-
Jährigen
nimmt
hingegen
um
5,
28
und
der
Anteil
der
18-
bis
unter
25-
Jährigen
um
9,
83
Prozent
ab
–
obgleich
das
Bildungs-
und
Arbeitsplatzangebot
dem
Bericht
zufolge
doch
so
bedeutend
ist.
Ein
Widerspruch?
Nein,
sagt
Westholt.
Den
Osnabrücker
Hochschulen
komme
in
den
kommenden
Jahren
noch
eine
große
Bedeutung
zu.
Es
sei
heute
die
Kindergeneration
der
Babyboomer
der
60er-
Jahre,
die
sich
an
den
Unis
anmelde.
Diese
Entwicklung
werde
sich
aber
wohl
abschwächen,
vermutet
er.
Zur
Erinnerung:
Ab
1965
setzte
der
sogenannte
Pillenknick
ein.
Dem
Bericht
zufolge
ist
es
eine
Herausforderung,
junge
Menschen
langfristig
nach
dem
Bildungsabschluss
und
der
Familiengründung
an
die
Stadt
zu
binden.
„
Es
gibt
aber
den
Trend
der
Zuwanderung
zurück
in
die
Stadt″,
sagt
Westholt.
Zwar
zögen
auch
weiterhin
junge
Familien
aufs
Land,
„
aber
nicht
mehr
so
häufig
wie
in
den
90ern″.
Die
Zahlen
könnten
etwa
bei
der
Planung
des
Wohnungs-
und
Kita-
Bedarfs
nützlich
sein.
Am
30.
Juni
2017
zählte
das
Einwohnermelderegister
der
Stadt
169
693
Einwohner
–
2551
weniger
als
in
der
Vorausberechnung
für
2023.
Um
die
Wohnungsnot
für
mittlere
und
untere
Einkommensgruppen
zu
lindern
und
dem
Bevölkerungswachstum
zu
begegnen,
will
die
Stadt
bis
2020
3000
neue
Wohnungen
entstehen
lassen.
3000
neue
Wohnungen
bieten
bei
in
Osnabrück
durchschnittlich
1,
9
Personen
pro
Haushalt
(Ende
2014)
5700
Menschen
Platz.
Bis
2023
rechnen
die
Statistiker
nur
mit
2551
neuen
Bürgern.
Eine
Fehlplanung?
„
Das
könnte
man
anhand
der
Zahlen
vermuten″,
sagt
Westholt.
Allerdings
gebe
es
immer
mehr
Einpersonenhaushalte,
schon
jetzt
seien
es
mehr
als
50
Prozent.
Zusätzlich
wollen
die
Menschen
größere
Wohnungen
als
früher.
„
Und
damit
die
Menschen
nach
Osnabrück
kommen,
müssen
Wohnungen
vorhanden
sein″,
ergänzt
Westholt,
der
für
den
Bericht
verantwortlich
zeichnet.
Positive
Entwicklung
Bereits
Ende
2016
hatte
Osnabrück
die
eigene
Prognose
aus
dem
Jahr
2013
übertroffen.
Damals
errechnete
die
Verwaltung
165
390
Einwohner
für
das
Jahr
2025
und
164
300
für
2030.
Beide
Zahlen
waren
bereits
Ende
2015
mit
165
654
Einwohnern
übertroffen
worden.
Flüchtlinge
und
Zweitwohnsitzsteuer
trugen
primär
dazu
bei,
aber
auch
steigende
Geburten-
und
Studentenzahlen.
Noch
positiver
stellt
sich
die
Entwicklung
dar,
vergleicht
man
die
aktuelle
Prognose
mit
der
von
2010.
Damals
errechnete
die
Verwaltung
in
ihrer
Bevölkerungsprognose
2010
bis
2025
einen
Rückgang
der
Einwohnerzahl
von
damals
155
328
auf
149
721
–
ein
Minus
von
3,
6
Prozent.
Ein
zweiter
Band
zur
Bevölkerungsprognose
soll
noch
erscheinen.
Dieser
gehe
dann
bis
auf
Stadtteilebene
und
Schuleinzugsbereiche,
sagt
Westholt.
Die
Krux
mit
der
Einwohnerzahl
Als
Basis
der
Berechnung
der
Stadt
diente
das
städtische
Einwohnermelderegister.
Dieses
kam
Ende
2016
auf
168
145
Einwohner.
Der
Zensus
2011
und
dessen
Fortschreibung
gehen
jedoch
von
einer
wesentlich
niedrigen
Einwohnerzahl
aus.
Die
Stadt
behält
sich
weiterhin
vor,
gegen
die
Zensuszahl
zu
klagen.
Denn
die
Einwohnerzahl
entscheidet
auch
über
die
Höhe
der
Zuwendungen
vom
Land:
Je
mehr
Einwohner
Osnabrück
hat,
desto
mehr
Geld
bekommt
die
Stadt
aus
Hannover.
Ferner
weiß
auch
die
Stadt,
dass
die
möglichen
Szenarien
nicht
allumfassend
sind
und
unvorhersehbare
Ereignisse
nicht
berücksichtigen
können.
Daher
erheben
die
Statistiker
selbst
nicht
den
Anspruch,
die
Entwicklung
exakt
vorherzusagen.
Im
Fazit
heißt
es
daher:
„
Insbesondere
die
ferne
Zukunft
lässt
sich
so
gut
wie
gar
nicht
voraussagen.″
Kommentar
Herkulesaufgabe
Die
Zahlen
der
Bevölkerungsprognose
haben
es
in
sich.
Dass
die
Gesellschaft
immer
älter
wird,
ist
seit
Langem
bekannt.
Dass
in
Osnabrück
auch
die
jungen
Altersgruppen
wieder
wachsen
werden,
ist
eine
neue
Erkenntnis,
die
Stadtplaner
und
Lokalpolitiker
vor
eine
echte
Herkulesaufgabe
stellen
wird.
Denn
in
Zukunft
wird
es
einerseits
mehr
als
heute
darum
gehen,
die
Ansprüche
der
älteren
Generation
zu
bedienen.
Andererseits
werden
die
Herausforderungen
für
Kinder
und
Jugendliche
nicht
abnehmen.
Gefragt
sind
neue
Formen
der
Mobilität,
Nahversorgungsmodelle,
die
diesen
Namen
verdienen,
intelligente
Mehr-
Generationen-
Projekte,
bezahlbarer
Wohnraum
für
Studenten
und
junge
Familien,
Innenstädte
mit
einer
hohen
Aufenthaltsqualität
und
Bildungseinrichtungen,
die
den
besonderen
Bedürfnissen
der
Zuwanderer
gerecht
werden.
Das
wahrscheinliche
Szenario
der
Bevölkerungsprognose
sollte
zum
Maßstab
für
das
politische
Handeln
in
den
kommenden
Jahren
werden.
Autor:
Jörg Sanders, Holger Jansing