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1.
Erscheinungsdatum:
16.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
25 Jahre Stolpersteine
Zwischenüberschrift:
Impulsgeber für die Aufarbeitung von Opferschicksalen in unserer Region
Artikel:
Originaltext:
Vor
25
Jahren
setzte
der
Künstler
Gunter
Demnig
in
Köln
den
ersten
seiner
„
Stolpersteine″.
Seitdem
ist
ihre
Zahl
auf
europaweit
63
000
angewachsen.
In
der
Region
Osnabrück
trugen
und
tragen
sie
einen
großen
Teil
zur
Erforschung
der
Schicksale
von
NS-
Opfern
bei.
Osnabrück.
Die
Oberfläche
aus
Messing,
die
auf
den
viereckigen
Betonquadern
prangt
und
typisches
Merkmal
der
Stolpersteine
ist,
ist
nur
wenige
Quadratzentimeter
groß.
Sie
enthält
gerade
genug
Platz
für
Namen,
Wohnort,
Lebens-
und
Sterbedaten
des
Menschen,
an
dessen
letzte
Wohnstatt
vor
der
Deportation
sie
erinnert.
Gunter
Demnig,
Schöpfer
der
Stolpersteine,
bezeichnete
sie
einmal
als
„
größtes
dezentrales
Mahnmal
der
Welt.″
Wahrscheinlich
sind
sie
auch
das
mit
der
breitesten
Basis
an
Partizipierenden:
Den
Wunsch,
Stolpersteine
zu
setzen,
tragen
meist
lokale
und
regionale
Akteure
aus
der
Zivilgesellschaft,
die
sich
mit
Opferschicksalen
aus
ihren
Heimatorten
beschäftigen,
an
den
Künstler
heran
–
also
etwa
Heimatvereine,
Schulklassen,
kirchliche
Gruppen
und
Privatpersonen.
Der
Rat
der
Stadt
Osnabrück
genehmigte
2006
das
Setzen
von
Stolpersteinen,
bislang
sind
es
284
geworden.
Es
gibt
einen
„
Initiativkreis
Stolpersteine″
und
mehrere
Arbeitskreise,
die
sich
etwa
mit
Opferrecherche
beschäftigen
und
mit
der
Frage,
wer
eigentlich
Opfer
im
Sinne
des
Stolpersteinprojektes
ist.
Das
bei
der
Stadt
angesiedelte
Büro
für
Friedenskultur
koordiniert
die
Aktivitäten,
die
oft
wissenschaftliche
Ausmaße
annehmen.
Akribische
Quellenarbeit
„
Die
Biografien
von
Opfern
müssen
oft
akribisch
rekonstruiert
werden,
um
die
Kriterien
für
einen
Stolperstein
zu
erfüllen″,
berichtet
Friedensbüroleiterin
Christine
Grewe.
Voraussetzung
für
einen
Stolperstein
sei
eine
Überlieferungssituation,
die
eindeutige
Rückschlüsse
auf
den
letzten
Wohnort
sowie
das
weitere
Schicksal
ermögliche.
Viele
Aktenbestände
und
Karteien
haben
den
Krieg
nicht
überdauert,
die
Zahl
der
eruierbaren
Schicksale
sei
begrenzt.
„
Angesichts
der
uns
derzeit
bekannten
Quellen
gehe
ich
davon
aus,
dass
wir
uns
im
letzten
Quartal
des
Projektes
befinden.″
Die
Stolpersteine
hätten
in
der
Osnabrücker
Erinnerungs-
und
Gedenkkultur
Impulse
gesetzt,
sagt
Grewe.
„
Sie
haben
viele
Aktivitäten
angestoßen,
in
deren
Summe
sich
ein
klares
Bild
der
Verfolgung
und
der
Opfergruppen
in
unserer
Region
ergibt.″
Gerhard
Kothmann,
Sprecher
der
Initiative
Stolpersteine
in
Osnabrück,
würdigt
die
breite
Akzeptanz
des
Projektes
in
der
Stadt.
Praktisch
alle
in
Osnabrück
ansässigen
Institutionen
der
Erinnerungskultur
seien
an
Bord,
dazu
zahlreiche
Privatpersonen.
Man
verstehe
sich
ausdrücklich
als
ehrenamtliche
Bürgerinitiative,
die
losgelöst
von
politischem
Einfluss
agiere.
Ein
Verdienst
sei
die
Verankerung
ihres
Anliegens
in
großen
Teilen
der
Stadtgesellschaft.
Thema
in
Schulprojekten
Stolpersteine
seien
in
der
Öffentlichkeit
präsent,
seien
Gegenstand
von
Schulprojekten
und
dort
für
viele
Jugendliche
Ausgangspunkt
zu
Recherchen
über
Schicksale
und
die
Zeit
des
Nationalsozialismus.
„
Die
Stolpersteine
machen
die
Schicksale
anschaulich
und
damit
den
Wahnsinn
der
Zeit
insgesamt.″
Dabei
war
und
ist
das
Projekt
Stolpersteine
bis
heute
nicht
unumstritten.
Charlotte
Knobloch
etwa,
Holocaust-
Überlebende
und
Präsidentin
der
Israelitischen
Kultusgemeinde
München
und
Oberbayern,
kritisierte,
das
Andenken
an
die
Ermordeten
werde
durch
die
Stolpersteine
sprichwörtlich
mit
Füßen
getreten.
Der
Münchener
Stadtrat
orientiert
sich
daran,
in
der
bayerischen
Landeshauptstadt
sind
Stolpersteinen
auf
öffentlichem
Grund
untersagt.
Michael
Grünberg,
Vorsitzender
der
Jüdischen
Gemeinde
Osnabrück,
spricht
von
einer
persönlichen
Entscheidung,
die
man
hinsichtlich
der
Stolpersteine
fällen
müsse.
„
Ich
persönlich
finde
es
gut,
dass
es
wieder
Namen
gibt
und
dass
Orte
gezeigt
werden,
an
denen
die
Menschen
gelebt
haben.″
Für
seine
Gemeinde
hatte
es
„
große
Bedeutung″,
als
die
Stolpersteine
in
die
Region
gekommen
seien.
„
An
den
meisten
Orten
ist
das
Projekt
konsequent
aufgegriffen
worden.″
Er
verweist
auf
die
Möglichkeiten,
die
die
Stolpersteine
auch
im
Kleinen
schüfen.
Im
emsländischen
Lathen
etwa
haben
Schüler
zu
dortigen
Stolpersteinen
Audioguides
produziert,
in
denen
die
Lebenswege
der
Opfer
erzählt
werden.
„
Das
zeigt:
Stolpersteine
können
Ausgangspunkt
zu
weiteren
Initiativen
sein,
die
die
Erinnerung
wachhalten.″
(mit
dpa)
Einen
ausführlichen
Bericht
über
Stolpersteine
im
Emsland
und
der
Region
Osnabrück
finden
Sie
auf
noz.de/
kultur
Bildtext:
Vor
25
Jahren
wurde
in
Köln
der
erste
Stolperstein
gelegt.
In
unserer
Region
leisteten
Stolpersteine
einen
großen
Beitrag
bei
der
Aufarbeitung
von
Opferschicksalen.
Das
Bild
zeigt
Stolpersteine
in
Badbergen.
Foto:
Björn
Thienenkamp
Autor:
Markus Pöhlking