User Online: 3 |
Timeout: 00:43Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
19.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Magersucht darf kein Tabuthema sein
Zwischenüberschrift:
Selbsthilfe für Eltern essgestörter Kinder trifft sich in Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Über
Essstörungen
wie
Anorexie
(Magersucht)
,
Bulimie
(Ess-
Brechsucht)
oder
Binge
Eating
(Essattacken)
herrscht
noch
verbreitet
Unkenntnis,
und
viele
Menschen
würden
die
Beschäftigung
mit
dem
Thema
auch
lieber
vermeiden.
Von
Petra
Pieper
Osnabrück.
Das
zumindest
sind
die
Erfahrungen
des
Gründers
der
Osnabrücker
Selbsthilfegruppe
(SHG)
für
Eltern
essgestörter
Kinder;
seiner
Auffassung
nach
sind
Essstörungen
ein
Tabuthema.
Als
vor
sieben
Jahren
seine
Tochter
erkrankte,
fand
die
Familie
wenig
Unterstützung.
Irgendwann
fuhr
der
besorgte
Vater
nach
Bremen,
wo
die
nächstgelegene
Selbsthilfegruppe
existierte.
Nach
wenigen
Treffen
fasste
er
2014
den
Entschluss,
eine
solche
Gruppe
auch
in
Osnabrück
zu
gründen.
Dass
Bedarf
bestand,
zeigte
sich
sehr
schnell:
Gegenwärtig
haben
22
Familien
Kontakt,
aber
nicht
alle
besuchen
regelmäßig
die
Gruppentreffen,
die
an
jedem
dritten
Mittwoch
im
Monat
im
Haus
der
Gesundheit
an
der
Osnabrücker
Hakenstraße
stattfinden.
Über
Ängste
sprechen
Hier
tauschen
sich
die
Mütter
und
Väter
nicht
nur
über
die
verschiedenen
Krankheitsformen
und
ihre
Erfahrungen
mit
Behandlungsmethoden
aus,
hier
reden
sie
offen
über
ihre
Ängste
und
Sorgen.
„
Was
hier
im
Raum
besprochen
wird,
bleibt
unter
uns″,
weist
der
Gruppenleiter
auf
die
absolute
Verschwiegenheit
der
Mitglieder
hin.
„
Oft
fließen
auch
Tränen″,
aber
der
Austausch
mit
Menschen
in
ähnlicher
Situation
entlaste
sehr
und
gebe
neue
Kraft.
„
Wir
Angehörigen
müssen
auch
für
uns
selbst
sorgen,
einen
gesunden
Egoismus
entwickeln,
damit
nicht
die
Krankheit
das
gesamte
Familienleben
dominiert.″
Manchmal
sei
die
Belastung
so
hoch,
dass
familiäre
Beziehungen
kaputtgehen,
Eheleute
sich
trennen,
geschwisterliche
Bande
gekappt
werden.
Deshalb
rate
er
den
Angehörigen:
„
Sorgen
Sie
auch
für
sich
selbst,
damit
Sie
für
Ihr
Kind
sorgen
können.″
Die
Krankheitsursachen
seien
nicht
eindeutig
geklärt,
aber
es
handele
sich
in
erster
Linie
um
Gefühlsprobleme
–
unerfüllte
Wünsche,
unausgesprochene
Konflikte.
Neuere
Therapieansätze
beziehen
die
gesamte
Familie
mit
ein.
Die
Erkrankte
–
in
der
überwiegenden
Zahl
der
Fälle
sind
es
Mädchen
und
junge
Frauen
–
leide
häufig
unter
vermindertem
Selbstwertgefühl.
„
Essgestörte
Kinder
sind
im
Allgemeinen
sehr
intelligent
und
sensibel,
dennoch
wollen
sie
immer
noch
besser
sein.
Eine
„
Zwei″
in
der
Schule
oder
ein
zweiter
Platz
bei
einem
Wettbewerb
ist
für
sie
schon
eine
Niederlage″,
berichtet
der
Leiter
der
Selbsthilfegruppe.
Magersüchtige
Mädchen
bekämpfen
am
Beginn
der
Pubertät
auftretende
Selbstzweifel
wie
„
Bin
ich
gut
genug?
Bin
ich
schön
genug?
″
mit
Fasten.
Wenn
sie
mit
der
Gewichtsabnahme
positive
Reaktionen
erzielen,
verstärken
sie
diese
Strategie,
leugnen
ihren
(seelischen)
Hunger
und
geraten
durch
eine
zunehmend
verzerrte
Selbstwahrnehmung
und
Abmagerung
in
große
Gefahr.
„
Dann
übt
der
Drache
Magersucht
oder
Bulimie
seine
Macht
aus″,
so
der
Vater,
Zwangsverhalten
und
Depressionen
bis
hin
zum
Suizid
seien
nicht
selten.
Dabei
versuchten
die
Betroffenen,
ihre
Krankheit
möglichst
zu
verheimlichen.
Wenn
ein
Arzt
Anorexie
diagnostiziert
habe,
werde
mit
Psychotherapie
und
Medikamenten
gegengesteuert.
Eine
medikamentöse
Behandlung
sei
aber
nur
bei
einem
bestimmten
Mindestkörpergewicht
möglich.
Deshalb
werden
die
Mädchen
häufig
in
längere
klinische
Behandlung
überwiesen,
von
sechs
Wochen
bis
hin
zu
mehreren
Monaten.
In
dieser
Zeit
wird
versucht
herauszufinden,
was
die
Mädchen
brauchen,
um
die
Krankheit
nicht
mehr
zu
brauchen.
Dann
können
sie
sich
leichter
auf
gesunde
und
ausreichende
Nahrungsmengen
einlassen.
Lernprozess
Diesen
Lernprozess
versuchen
in
der
Selbsthilfegruppe
auch
die
Angehörigen
zu
bewältigen.
Der
Gruppenleiter
etwa
gewann
die
Erkenntnis,
dass
er
lernen
musste,
besser
zuzuhören,
mehr
Geduld
zu
haben
und
nicht
immer
vorschnell
zu
sagen,
was
er
denke.
Neben
emotionaler
Unterstützung
ist
für
die
Gruppe
beständige
Fortbildung
in
der
Sache
ein
wichtiges
Thema.
So
stand
in
Zusammenarbeit
mit
dem
Haus
der
Gesundheit
unlängst
ein
Vortrag
zum
Thema
Resilienz,
also
seelische
Widerstandsfähigkeit,
auf
dem
Programm.
Bildtext:
Magersüchtige
Mädchen
bekämpfen
am
Beginn
der
Pubertät
auftretende
Selbstzweifel
wie
„
Bin
ich
gut
genug?
Bin
ich
schön
genug?
″
mit
Fasten.
Foto:
dpa