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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neubau für die Feuerwehr Neustadt
Zwischenüberschrift:
Rat beschließt Zwei-Millionen-Euro-Investition an der Wasastraße – Betrieb läuft trotz Abriss weiter
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Sie haben acht Jahre darauf gewartet, jetzt ist es so weit: Die Freiwillige Feuerwehr Neustadt bekommt ein neues Haus. Das hat der Rat der Stadt Osnabrück in seiner Dezembersitzung beschlossen und macht dafür zwei Millionen Euro an Haushaltsmitteln locker.

Osnabrück. Fragt man Ortsbrandmeister Christoph Plogmann nach den Mängeln an dem Feuerwehrhaus, dann weiß er gar nicht, wo er anfangen soll: Das Dach sei an einigen Stellen undicht, die Außenbeleuchtung spärlich, eine Außenwand dauerhaft feucht und schimmelt. Er lässt sich in einen der mintgrün-gepolsterten Stühle im Schulungsraum sinken. Die sind noch relativ neu, so etwa 15 Jahre alt″, schätzt er. Sie wurden damals wohl von einem kooperativen Unternehmen gespendet, erinnert er sich. Aber es sind zu wenige. 25 Stück gibt es, für 50 Kameraden. Und richtig praktisch sind die auch nicht. Wenn wir uns mit unserer dreckigen Einsatzkleidung daraufsetzen, ist direkt auch der Stoff hin″, meint Plogmann.

Die Feuerwehr wächst

Aber von vorn. Unser Feuerwehrhaus wurde 1955 gebaut und 1970 erweitert″, berichtet der Ortsbandmeister. Seitdem hat sich einiges getan: 1971 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet, aktuell hat sie zwölf Mitglieder. 1988 wurde ein drittes Großfahrzeug, der sogenannte Leiterwagen, an der Wasastraße untergebracht. Seit 2012 ist der Standort für das städtische Hytrans Fire System″ zuständig, eine Hochleistungspumpe für den Einsatz in Überschwemmungsgebieten. 2017 entstand die Kinderfeuerwehr, bestehend aus 15 Jungen und Mädchen.

All das war beim letzten Umbau des Gebäudes noch nicht vorauszusehen, sagt Christoph Plogmann. Die Folge: Das Feuerwehrhaus passt nicht mehr zu den Bedürfnissen der Feuerwehr. Besonders gut kann man das in der Garage sehen, wo die Einsatzfahrzeuge dicht an dicht stehen. Einparken darf hier nicht jeder Kamerad″, sagt Plogmann, und das hat seinen Grund. Die Fahrzeuge müssen zentimetergenau abgestellt werden. Hinter jedem Hinterrad liegt ein Holzblock, damit die Wagen nicht zu weit zurückgefahren werden. Sonst hätten wir direkt zwei Beulen″, sagt Plogmann. Denn quer hinter den drei Großfahrzeugen steht noch der Einsatzbulli in der Garage.

Einer der Einsatzwagen muss derart nah an die Außenwand herangefahren werden, dass der Beifahrer weder ein- noch aussteigen kann. Hinten steht er so knapp vor den Spinden, dass sich sechs Feuerwehrleute erst umziehen können, wenn er aus der Garage herausgefahren wird. Das alles führt dazu, dass die Feuerwehrleute im Einsatz wertvolle Zeit verlieren. Und das betrifft alle Anwohner und Geschäftsleute im Innenstadtring, im unteren Bereich des Schölerbergs bis zur Miquelstraße und in der vorderen Wüste bis zur Parkstraße. Denn für dieses Gebiet ist die Freiwillige Feuerweh Neustadt zuständig.

Es ist vergleichsweise klein und entsprechend gut zu erreichen. Deshalb besteht auch keine akute Gefahr für die Bürger, beruhigt Plogmann. Aber seine Leute könnten noch schneller am Ort des Brandes sein. Verzögerungen gibt es nämlich auch an der Ein- und Ausfahrt zum Gelände. Die müssen sich die einfahrenden Autos der Feuerwehrleute mit den ausfahrenden Einsatzfahrzeugen teilen. Die behindern sich regelmäßig gegenseitig″, sagt Plogmann.

Deshalb wird das neue Feuerwehrhaus auch nicht auf derselben Grundfläche stehen wie das alte. Das geht aus den Entwürfen der Stadt Osnabrück hervor. Demnach soll der Neubau an die hintere Grundstücksgrenze, Richtung Bahnschienen verlegt werden. Dort steht derzeit noch ein anderes städtisches Gebäude, das von der Feuerwehr vor allem als Lagerfläche genutzt wird. Außerdem haben Kinder- und Jugendfeuerwehr und ein Gemeinschaftsraum hier ihren Platz. Das Haus soll in einem ersten Bauabschnitt abgerissen werden, sagt der zuständige Fachdienstleiter Ludger Rasche.

Der Betrieb läuft weiter

So könne der Betrieb der Feuerwehr aus dem alten Gebäude heraus fortgesetzt werden. Es wird erst abgebrochen, wenn das neue Haus fertig ist″, sagt Rasche. Wann genau die Arbeiten beginnen können, ließ er allerdings noch offen. Ein Zeitpunkt im Frühjahr 2019 wäre realistisch″, sagt er vorsichtig. Immerhin muss der Haushalt der Stadt erst genehmigt, der Bauantrag gestellt und ein Bauträger gefunden werden. Doch das Warten lohnt sich: Statt bisher 260 soll das neue Haus 740 Quadratmeter Grundfläche bekommen. Ein Teil davon wird zweigeschossig ausgebaut, sodass die Umkleiden und der Schulungsbereich wachsen können. Außerdem entstehen fünf Einstellplätze für die Einsatzfahrzeuge.

13 Monate Bauzeit sind vorgesehen, 2, 2 Millionen Euro hat der Stadtrat dafür freigegeben. Die Entscheidung markiert für die Feuerwehrleute das Ende eines langen Leidensweges″, betont Stadtbrandmeister Markus Bergen. Wir haben es noch mal in den Akten nachgesehen: 2009 war das erste Mal die Rede davon, dass hier am Standort Neustadt etwas passieren muss.″ Dass der Behelf und die Einschränkungen nach acht Jahren Hängepartie jetzt endlich ein Ende haben sollen, sei eine große Motivation für die freiwilligen Kameraden.

Bildtexte:
Der Platz ist knapp: Im alten Feuerwehrhaus an der Wasastraße bedeutet Einparken Zentimeterarbeit, deshalb wird jetzt neu gebaut.

Investitionskosten für den Neubau: Zwei Millionen Euro

Fotos:
Michael Gründel
Autor:
Louisa Riepe


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