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1.
Erscheinungsdatum:
16.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leuchter kehrt zurück zu den Nachfahren
Zwischenüberschrift:
Besitz der jüdischen Familie Flatauer aus dem verlassenen Haus in der Herderstraße
Artikel:
Originaltext:
Der
Artikel
über
das
verlassene
Haus
in
der
Herderstraße
und
seine
ermordeten
Erbauer
zieht
weiter
Kreise.
Nun
ist
ein
altes
Artefakt
aus
dem
Besitz
der
Familie
Flatauer
aufgetaucht
–
und
soll
bald
seinen
Weg
nach
Israel
zu
den
Nachfahren
finden.
Osnabrück.
Mehr
als
60
Jahre
befindet
sich
die
Menora,
so
der
korrekte
Name
für
den
siebenarmigen
Leuchter,
im
Besitz
der
Familie
der
Osnabrückerin
Roswitha
Baumeister.
Doch
nun
soll
sie
an
die
Nachfahren
der
einst
in
Osnabrück
ansässigen
Familie
Flatauer
gehen,
der
sie
davor
gehörte.
Zur
Vorgeschichte:
Am
9.
November
erschien
die
Geschichte
unserer
Redaktion
über
ein
seit
Jahren
leer
stehendes
Haus
an
der
Herderstraße
22
in
Osnabrück.
In
den
späten
1920er-
Jahren
hatte
es
das
jüdische
Ehepaar
Raphael
und
Alma
Flatauer
erbaut.
In
der
NS-
Zeit
musste
es
das
Prachtanwesen
im
Bauhausstil
verlassen
und
zu
einem
Spottpreis
verkaufen.
Raphael
und
Alma
Flatauer
wurden
1943
in
Auschwitz
ermordet.
Die
heutige
Besitzerin
des
Hauses
ist
eine
Nachfahrin
der
damaligen
Käufer.
Die
einst
wertvolle
Villa
lässt
sie
verfallen.
Der
Enkel
der
Flatauers,
Guri
Palter,
besuchte
jüngst
Osnabrück,
um
aufgrund
unseres
Artikels
seine
Familiengeschichte
zu
erforschen.
Er
brachte
ein
altes
Fotoalbum
mit,
mehr
war
den
Nachfahren
nicht
von
den
einstigen
Besitztümern
der
Familie
geblieben,
dachte
er.
Doch
Guri
Palter
irrte.
„
Mein
Großvater
Heinrich
Grunge
war
befreundet
mit
der
Familie
Flatauer″,
erzählt
seine
Enkelin
Roswitha
Baumeister.
Die
Flatauers
kauften
das
Grundstück
in
der
Herderstraße
22
im
März
1929
von
dem
Tischlermeister,
wie
den
Grundbuchakten
zu
entnehmen
ist.
„
Mein
Großvater
wollte
sein
Geschäft
in
der
Katharinenstraße
vergrößern
und
brauchte
dafür
wohl
das
Geld″,
vermutet
Baumeister.
Mit
den
Käufern
habe
mehr
als
ein
normaler
Geschäftskontakt
bestanden,
erzählt
sie
weiter.
Es
sei
gut
vorstellbar,
dass
einige
der
Bauhausmöbel
in
der
Villa
an
der
Herderstraße
von
Grunge
gefertigt
wurden.
„
Er
war
Bau-
und
Möbeltischler,
spezialisiert
auf
Innenausstattung.
Vielleicht
hat
er
ja
sogar
das
Fischgrätparkett
aus
der
Villa
in
der
Herderstraße
gezimmert,
von
dem
die
späteren
Mieter
so
geschwärmt
haben.″
Sicher
sei
jedoch,
dass
Grunge
für
Kurt
Flatauer
in
den
1930er-
Jahren
mehrere
Holzkisten
hergestellt
hat,
in
die
der
Sohn
von
Raphael
und
Alma
seine
Habseligkeiten
für
die
Auswanderung
nach
Palästina
verstaute.
„
Zum
Dank
dafür,
oder
vielleicht
auch
zum
Abschied,
schenkte
Kurt
meinem
Großvater
den
siebenarmigen
Leuchter.″
Kurt
verließ
seine
Heimat,
um
sich
in
Palästina
ein
neues
Leben
in
einem
Kibbuz
aufzubauen
–
und
änderte
seinen
Nachnamen
später
von
Flatauer
zu
Palter.
Heinrich
Grunge
starb
1942
„
aus
Kummer,
weil
zwei
seiner
drei
Söhne
im
Krieg
fielen.
Einem
Krieg,
den
er
immer
abgelehnt
hat″,
erzählt
seine
Enkelin.
Es
überlebten
nur
Baumeisters
Vater
und
dessen
Schwester
Frida.
Bei
dieser
stand
der
Leuchter
„
über
40
Jahre
in
der
Wohnung
an
der
Lotter
Straße″,
erinnert
sich
Baumeister.
„
Tante
Frida
erzählte
mir
auch
auf
Nachfrage
die
Geschichte
des
Leuchters,
der
das
Geschenk
einer
befreundeten
jüdischen
Familie
war.″
Als
die
Tante
starb,
erbte
Roswitha
Baumeister
die
Menora
und
benutzte
sie
oft
in
den
vergangenen
20
Jahren.
Baumeister
will
den
siebenarmigen
Leuchter
nun
nach
Israel
zu
Guri
Palter
schicken.
„
Für
ihn
hat
der
Leuchter
bestimmt
noch
mehr
Erinnerungswert
als
für
mich,
schließlich
wird
er
eines
der
wenigen
Stücke
sein,
die
von
den
Dingen
der
Familie
noch
existieren″,
ist
sie
sich
sicher.
Guri
Palter,
dem
wir
von
der
Menora
und
dem
Angebot
berichten,
ist
gerührt:
„
Mir
kommen
die
Tränen.
Es
wäre
das
einzig
greifbare
Erinnerungsstück,
das
mir
und
meinen
Verwandten
von
unserer
Familie
bleibt″,
schreibt
er
per
E-
Mail.
Unklar
ist
jedoch
nach
wie
vor,
was
aus
dem
verlassenen
Haus
in
der
Herderstraße
wird.
Die
Stadt
Osnabrück
hat
Kontakt
zu
der
Besitzerin
aufgenommen,
die
will
sich
laut
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
über
das
Haus
jedoch
nicht
äußern.
Nachbar
Hartmut
Böhm
hat
derweil
eine
Petition
gestartet,
um
dem
Haus
Denkmalschutz
zu
verleihen.
„
Die
Zettel
liegen
an
dem
Haus
in
der
Herderstraße
22.″
Die
ersten
Unterschreiber
waren
Guri
und
Aviva
Palter
Bildtext:
Roswitha
Baumeister
besitzt
eine
Menora,
die
der
Familie
Flatauer
in
der
Herderstraße
gehörte.
In
den
1940er-
Jahren
erbte
Heinrich
Grunges
Tochter
Frida
den
siebenarmigen
Leuchter.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Corinna Berghahn