13.12.2017

Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ

Die Söhne der Stadt

Wer kennt die berühmten Söhne Osnabrücks? Los, aufzählen – und zwar alle! Unvollständigkeit wird mit Protest der heimischen Honoratiorenlobby bestraft. Nix mit pars pro toto: Kein Patron, kein Promi soll vergessen werden. Nicht wie letzte Woche, als Tills Kollege berichtete, dass Osnabrück endlich ein eigenes Museum für Judenretter Hans Calmeyer einrichten will. Dabei nannte er, um Unterschiede in der öffentlichen Ehrerbietung deutlich zu machen, den Holocaust-Saboteur exemplarisch in einer Reihe mit Schriftsteller Erich Maria Remarque und Maler Felix Nussbaum. Andere „ große Söhne″ der Stadt eben, an deren Leben und Werk aber längst gebührend erinnert wird. Tills Kollege erwähnte nicht den Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart, was prompt die VG-Initiative auf den Plan rief und sie ganz konkret rätseln ließ, warum ihr Held „ immer wieder übersehen″ werde. Und die Möser-Realschule bat wortreich um Ergänzung, weil sie in der vermeintlichen Liste den Juristen, Staatsmann und Publizisten Justus Möser vermisse. Menschenskinder, denkt Till – und fragt sich: Wie heißen eigentlich Osnabrücks berühmte Töchter? Bismorgen

E-Mail: till@ noz.de

Till