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1.
Erscheinungsdatum:
15.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
15 Prozent kamen via Familiennachzug
Wie Flüchtlinge um ihre Familien bangen
Zwischenüberschrift:
15 Prozent aller Geflüchteten in Osnabrück sind als Angehörige nachgekommen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
Berlin
streiten
die
Parteien
über
den
Familiennachzug,
aber
was
bedeutet
das
für
die
einzelnen
Flüchtlinge?
In
Osnabrück
sind
15
Prozent
aller
hier
lebenden
Flüchtlinge
als
Angehörige
nachgekommen,
Hunderte
warten
und
bangen.
Der
Familiennachzug
von
Flüchtlingen
ist
eines
der
großen
Streitthemen,
an
denen
die
Jamaika-
Sondierungen
gescheitert
sind.
In
Osnabrück
sind
Hunderte
Geflüchtete
betroffen.
Während
sie
hier
in
Sicherheit
sind,
müssen
ihre
Familien
in
Kriegs-
und
Krisengebieten
ausharren.
Osnabrück.
Viele
warten
auf
den
16.
März
2018.
Denn
bis
dahin
hat
die
Bundesregierung
den
Familiennachzug
für
Flüchtlinge
mit
subsidiärem,
also
eingeschränktem
Schutz
ausgesetzt.
Sie
haben
anders
als
Flüchtlinge
mit
vollem
Schutzstatus
derzeit
keine
Chance,
ihre
engsten
Familienangehörigen
nach
Deutschland
zu
holen.
In
Osnabrück
genießen
von
aktuell
4579
Geflüchteten
637
subsidiären
Schutz.
Ob
die
Aussetzung
des
Familiennachzugs
für
sie
ab
März
verlängert
wird,
ist
ebenso
offen
wie
die
Frage,
ob
es
wieder
eine
Große
Koalition
im
Bund
geben
wird.
Belal
Abo
Khaled
ist
einer
derjenigen,
die
zunächst
nur
subsidiären
Schutz
bekommen
haben.
Dass
der
Syrer
jetzt
mit
seiner
an
einem
Hirntumor
erkrankten
Frau
und
den
vier
Kindern
im
Wohnzimmer
einer
Osnabrücker
Wohnung
sitzen
kann,
verdankt
er
der
Hartnäckigkeit
einer
Caritas-
Mitarbeiterin.
Mit
ihrer
Unterstützung
klagte
der
49-
Jährige
auf
vollen
Flüchtlingsschutz,
dann
begann
der
Kampf
gegen
die
Bürokratie,
damit
seine
Familie
auch
wirklich
nachkommen
konnte.
Vor
knapp
drei
Monaten
landete
das
Flugzeug.
Vom
Flughafen
wurde
seine
Frau
direkt
ins
Krankenhaus
gefahren.
Von
der
OP
hat
sie
sich
gut
erholt.
Was
bleibt,
ist
die
Sorge
um
die
älteste
Tochter,
die
in
ihrer
Heimatstadt
Qunaitra
zurückgeblieben
ist
und
in
Homs
Englisch
studiert.
Da
sie
bereits
volljährig
ist,
darf
sie
nicht
nachkommen
–
so
sind
die
Regeln.
Es
ist
nicht
die
erste
Trennung
von
einem
ihrer
Kinder,
die
die
Eltern
mitmachen.
Der
älteste
Sohn
Youssef,
der
heute
14
Jahre
alt
ist
und
fast
akzentfrei
Deutsch
spricht,
war
in
Begleitung
eines
Cousins
schon
vor
drei
Jahren
auf
abenteuerlichen
Wegen
nach
Deutschland
gekommen.
Ein
Jahr
danach
hatte
sich
auch
sein
Vater
durchgeschlagen.
Zwei
Jahre
war
er
unterwegs.
Durch
die
Debatte
zum
Familiennachzug
geistern
diverse
Zahlen.
Die
CSU
behauptet,
Deutschland
drohe
eine
zusätzliche
jährliche
Zuwanderung
von
bis
zu
750
000
Menschen,
wenn
der
Familiennachzug
nicht
weiter
begrenzt
wird,
die
Grünen
sagen,
es
gehe
um
50
000
bis
70
000
Menschen.
Laut
Institut
für
Arbeitsmarkt-
und
Berufsforschung
(IAB)
werden
zum
31.
Dezember
dieses
Jahres
100
000
bis
120
000
Ehepartner
und
minderjährige
Kinder
von
anerkannten
Asylbewerbern
und
Geflüchteten
einen
Anspruch
haben,
nach
Deutschland
nachzukommen
–
bei
denen
mit
subsidiärem
Schutz
wären
es
weitere
50
000
bis
60
000
Ehepartner
und
Kinder.
In
Osnabrück
sind
nach
Angaben
der
Verwaltung
687
der
hier
lebenden
4579
Flüchtlinge
über
den
Familiennachzug
in
die
Stadt
gekommen
(Stand:
8.
Dezember
2017)
,
also
rund
15
Prozent.
Vor
knapp
einem
Jahr,
am
31.
Dezember
2016,
lebten
3708
Geflüchtete
in
Osnabrück,
518
von
ihnen
kamen
über
den
Familiennachzug
hierher
(knapp
14
Prozent)
.
Der
Beratungsbedarf
ist
hoch,
jetzt,
da
viele
nach
langem
Warten
nun
einen
Schutzstatus
haben
und
erst
einmal
im
Land
bleiben
dürfen.
Bei
der
Caritas
ist
seit
April
eine
Mitarbeiterin
komplett
mit
der
Familiennachzugs-
sowie
mit
der
allgemeinen
Asylverfahrensberatung
beschäftigt.
Seitdem
wurden
nach
Caritas-
Angaben
113
Familien
beraten.
38
Verfahren
wurden
abgeschlossen,
15
Familien
erfolgreich
zusammengeführt.
Beim
Verein
Exil
teilen
sich
fünf
Mitarbeiterinnen
zwei
Beratungsstellen
für
den
Familiennachzug.
Etwa
300
Klienten
aus
Stadt
und
Landkreis
haben
sie
von
Januar
bis
November
2017
beraten,
sagt
der
Verein
–
darunter
sind
auch
all
die
subsidiär
Geschützten,
die
Exil
erst
einmal
auf
März
2018
vertrösten
musste.
Mehr
als
die
Hälfte
der
300
Flüchtlinge
versucht
es
schon
seit
2016
mit
dem
Familiennachzug,
einzelne
bereits
seit
2015.
Jetzt,
da
die
Familie
des
Syrers
Belal
Abo
Khaled
in
Osnabrück
fast
komplett
ist,
ist
das
Ziel
des
Mechanikers,
eine
größere
Wohnung
und
Arbeit
zu
finden.
„
Ich
will
Deutsch
lernen
und
Deutsche
kennenlernen″,
sagt
der
49-
Jährige.
Er
hofft,
dass
seine
älteste
Tochter
ein
Studienstipendium
bekommt,
erst
dann
wäre
die
Familie
komplett
und
er
ohne
Angst.
Bildtext:
Nach
zwei
Jahren
in
Osnabrück
konnte
Belal
Abo
Khaled
(rechts)
seine
Frau
Wafaa
Alhussin
und
ihre
drei
Kinder
Jana,
Sham
und
Tarek
nachholen.
Die
älteste
Tochter
musste
in
Syrien
bleiben,
da
sie
bereits
volljährig
ist.
Foto:
David
Ebener
Kommentar:
Klarheit
muss
her
Seit
Wochen
streiten
sich
die
möglichen
Koalitionspartner
in
Berlin,
ob
sie
den
Familiennachzug
weiterhin
erschweren
wollen
oder
nicht.
Man
kann
sich
nur
vage
vorstellen,
was
das
für
die
Geflüchteten
bedeutet,
die
ihre
engsten
Angehörigen
zunächst
zurückgelassen
haben,
um
sie
nicht
den
Gefahren
der
Flucht
auszusetzen.
Niemand
verlässt
leichtfertig
seine
Heimat.
Es
sind
alles
Einzelschicksale
–
doch
genau
die
geraten
bei
den
parteipolitischen
Debatten
aus
dem
Blick.
Die
Betroffenen
erleben
eine
Hängepartie,
die
unerträglich
an
den
Nerven
zehrt.
Wer
nur
subsidiären
Schutz
genießt,
wartet
und
hofft
seit
bald
zwei
Jahren
auf
März
2018.
Bis
dahin
hat
die
Bundesregierung
den
Familiennachzug
ausgesetzt
–
Verlängerung
offen.
Für
die
Flüchtlinge
muss
endlich
Klarheit
herrschen.
Sie
müssen
die
Chance
bekommen,
sich
in
Deutschland
zu
integrieren
–
und
das
geht
nur
mit
ihren
Familien.
Autor:
sdo