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1.
Erscheinungsdatum:
13.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was gehört in den Ramankeneintopf?
Das alles sind Ramanken
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Allerlei mit Birnen, Speck und Bohnen – aber offenbar nicht mit Steckrüben
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
einen
Ramankeneintopf
gehören
allerlei
Gemüsesorten.
Eine
allerdings
auf
keinen
Fall:
die
Steckrübe.
Da
sind
sich
zumindest
viele
Osnabrücker
sicher,
die
sich
in
den
vergangenen
Tagen
in
unserer
Redaktion
gemeldet
haben.
Der
„
Ramankenstreit″
geht
weiter:
Viele
Osnabrücker
sind
sicher,
dass
in
den
Eintopf
keine
Steckrüben
gehören.
Sie
haben
der
Redaktion
Rezepte
geschrieben
und
ihre
Geschichten
dazu
erzählt.
Von
Anne
Reinert
Osnabrück.
In
einen
Ramankeneintopf
gehören
allerlei
Gemüsesorten.
Eine
allerdings
auf
keinen
Fall:
die
Steckrübe.
Da
sind
sich
zumindest
viele
Osnabrücker
sicher,
die
sich
in
den
vergangenen
Tagen
in
unserer
Redaktion
gemeldet
haben.
Angefangen
hat
der
wiederaufkochende
„
Ramankenstreit″
mit
einem
Interview
zu
Kalla
Wefels
Osnabrücker
Wörterbuch
„
Kär,
Kär,
Kär
XXL″,
unter
dem
auf
ein
Ramankeneintopf-
Rezept
im
Buch
verwiesen
und
mit
„
Steckrübeneintopf″
übersetzt
wurde.
Das
rief
Widerspruch
hervor
und
war
Anlass
zu
dem
Artikel
„
Was
ist
denn
nun
eine
Ramanke″.
Darin
wurde
auf
verschiedene
Meinungen
zu
dem
Begriff
verwiesen,
etwa
auch
auf
die
Definition,
es
handele
sich
um
eine
typische
Osnabrücker
„
Delikatesse
aus
der
profanen
Steckrübe″
bei
Wikipedia.
Das
sehen
viele
Osnabrücker
anders.
Dutzende
von
Anrufen,
Briefen
und
E-
Mails
haben
die
Redaktion
seitdem
erreicht.
Die
meisten
der
Anrufer
und
Schreiber
sind
über
70
und
kennen
Ramanken
noch
aus
ihrer
Kindheit,
oft
sogar
als
Rezept,
das
schon
ihre
Großmütter
und
Urgroßmütter
gekocht
hatten.
Eines
gehört
auf
jeden
Fall
in
diesen
Eintopf:
Bohnen.
Oft
sind
es
Schnippel-
oder
Brechbohnen,
hin
und
wieder
auch
weiße
Bohnen.
Manche
geben
als
Hauptzutat
Birnen
an.
Die
erste
Anruferin
war
Maria
Böhle
aus
Nahne.
Für
die
91-
Jährige
sind
Ramanken
ganz
klar
ein
Bohneneintopf.
Sie
kennt
ihn
zubereitet
aus
Stangenbohnen,
die
geerntet
wurden,
wenn
sich
im
Herbst
ihr
Laub
von
grün
nach
braun
verfärbte.
Die
Ramanken
sind
also
ein
Herbstgericht,
wie
auch
die
95-
jährige
Gisela
Heuschild
betont.
Steckrüben
dagegen,
sagt
sie,
„
hat
man
doch
im
Winter
gegessen″.
Der
88-
jährige
Walter
Niemeyer
schildert
in
einer
E-
Mail,
wie
die
Stangenbohnen
im
Herbst
geerntet
und
verarbeitet
wurden:
„
Die
frischen,
noch
grünen
Bohnen
wurden
in
circa
drei
Zentimeter
lange
Stücke
geschnitten.
Die
älteren
schon
gelblich
verfärbten
Bohnen
wurden
„
ausgedöppt″,
das
heißt,
dass
man
die
älteren
Bohnen
die
schon
hart
waren,
in
ein
separates
Gefäß
tat.
Dort
wurden
sie
über
Nacht
unter
Zugabe
von
Natron
eingeweicht.″
Zusammen
mit
Kartoffeln,
Möhren
und
Petersilie
kamen
die
Bohnen
in
„
einen
großen
Topf″.
In
wirtschaftlich
besseren
Zeiten
„
wurde
mit
Fleisch
ausgekocht″,
in
den
Kriegsjahren
„
oft
nur
mit
Knochen″.
Auch
andere
Leser
kennen
Ramanken
auch
aus
kargen
Nachkriegszeiten.
Das
Gericht
hat
uns
„
über
manch
schwere
Stunde
hinweggeholfen″,
erzählt
Margret
Fischer.
Die
81-
Jährige
hat
das
Rezept
von
ihrer
Mutter,
einer
Köchin.
Lore
Lingemann
kennt
das
Rezept
sogar
von
ihrer
Urgroßmutter.
„
Das
ist
ein
altes
Osnabrücker
Rezept″,
ist
sich
die
81-
Jährige
sicher.
Bei
ihr
gehören
auch
zwei
Birnen
mit
in
den
Eintopf.
Die
wurden
mit
Bohnen,
Möhren
sowie
geräuchertem
durchwachsenen
Speck
und
geräucherter
Mettwurst
gekocht.
Auch
Varianten
mit
Äpfeln
gibt
es.
Hiltraud
Bredemann
war
Mitte
der
1960er
auf
der
Frauenoberschule
des
Neusprachlichen
Gymnasiums
für
Mädchen.
Dort
hatte
sie
das
Fach
„
Hauswerk″
und
schrieb
sich
in
ihrem
Kochbuch
ein
Ramanken-
Rezept
auf,
das
sie
nun
an
die
Redaktion
geschickt
hat.
Bauchspeck,
Bohnen
und
Möhren
gehören
in
den
Eintopf,
auf
den
zum
Abschluss
ein
bis
zwei
gewürfelte
Äpfel
gelegt
und
Kartoffelstücke
dazugegeben
werden.
Selbst
professionelle
Köche
haben
ihren
Nachfahren
Ramanken-
Rezepte
hinterlassen,
so
etwa
die
Schwiegermutter
von
Marlene
Mehrmann,
die
von
1929
bis
1934
im
Hotel
Germania
arbeitete,
wo
heute
Galeria
Kaufhof
steht.
Speck,
Zwiebeln,
Mohrrüben,
Bohnen
und
Kartoffeln
gehören
in
das
Rezept.
Dazu
wurde
ein
Salzhering
gereicht,
so
Mehrmann.
Das
wiederum
„
fand
ich
so
schrecklich″.
Auch
Wihelm
Mergelmeyer
kennt
Ramanken
mit
weißen
und
grünen
Bohnen.
„
An
Steckrüben
als
Zutat
kann
ich
mich
nicht
erinnern″,
sagt
der
70-
Jährige,
der
als
Koch
im
Landeskrankenhaus
und
später
im
Städtischen
Klinikum
arbeitete
und
an
beiden
Arbeitsstätten
auch
Ramanken
gekocht
hat.
Auch
Hinweise
auf
die
Bedeutung
des
Begriffs
Ramanken
wurden
der
Redaktion
geliefert.
Uta
Herkenhoff
hat
in
einem
westfälischen
Wörterbuch
nachgeschlagen
und
die
Bedeutung
per
E-
Mail
geschrieben.
„
Ein
Gericht
von
allerley
Gemüse
durcheinander,
das
den
Bauch
füllt,
aber
wenig
Nahrung
giebt″,
heißt
es
dort.
Auf
dasselbe
Wörterbuch
ist
auch
Winfried
Breidbach
bei
seiner
Recherche
gestoßen.
Er
ist
außerdem
im
„
Plattdeutschen
Wörterbuch
aus
dem
Oldenburger
Land″
auf
Ramanken
als
„
gemischtes
Gemüse″
gestoßen,
das
aus
Erbsen
oder
Bohnen,
Möhren
und
Kartoffeln
besteht.
Eines
scheint
damit
also
sicher
zu
sein:
Ramanken
sind
eine
Art
Osnabrücker
Allerlei
–
oder
auch
ein
Hasberger
Allerei?
Die
Herkunft
ist
bekanntermaßen
umstritten.
Heinz-
Dieter
Scherler
hat
allerdings
schon
vor
einigen
Jahren
herausgefunden,
dass
das
Rezept
älter
als
die
1986
ins
Leben
gerufene
Hasberger
Mahlzeit
ist.
Die
Erinnerungen
unserer
Leser
belegen,
dass
es
Ramanken
schon
seit
Jahrzehnten
gibt.
Bildtexte:
Birnen
sind
ein
Hauptbestandteil
der
Ramanken.
Das
meinen
zumindest
viele
ältere
Osnabrücker,
die
das
Eintopfgericht
von
klein
auf
kennen.
Eine
weitere
Zutat
sind
grüne
Bohnen.
Geräucherter
Speck
sorgt
für
den
guten
Geschmack.
Manche
Osnabrücker
kennen
Ramanken-
Rezepte
mit
Äpfeln
statt
mit
Birnen.
Oder
mit
weißen
statt
mit
grünen
Bohnen.
Möhren
gehören
in
den
Eintopf.
Und
manchmal
Kartoffeln.
Nicht
aber
Steckrüben.
Die
waren
Bestandteil
von
Wintergerichten.
Fotos:
Wikimedia
Commons,
dpa,
Colourbox.de
(Grafik:
NOZ/
Nabrotzky)
Rezept
von
Hiltraud
Bredemann
Aus
dem
Kochbuch
der
Frauenoberschule:
Ein
halbes
Pfund
Bauchspeck
mit
etwas
Wasser
ankochen.
2
Pfund
grüne
Bohnen
(gebrochen)
nach
halber
Garzeit
dazugeben.
Ein
halbes
Pfund
Möhren
in
Scheiben
mit
dazugeben.
Nach
halber
Garzeit
mit
Salz
abschmecken.
Zum
Schluss
1
bis
2
Pfund
Äpfel
grob
gewürfelt
obenauf
legen
und
ebenfalls
1
Pfund
Kartoffeln
in
Stücken
dazugeben.
1
Zwiebel
in
Fett
andünsten
und
dazugeben.
Zum
Schluss
mit
Essig,
Zucker
und
Salz
abschmecken.
Guten
Appetit!
Autor:
rei