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1.
Erscheinungsdatum:
13.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Geburtsstätte des Weihnachtsmarktes
Zwischenüberschrift:
Im Alten Rathaus durften ab 1836 vor dem Fest besondere Backwaren verkauft werden
Artikel:
Originaltext:
Wo
heute
einer
der
schönsten
Weihnachtsmärkte
Norddeutschlands
Tausende
Besucher
vor
historischer
Kulisse
in
vorweihnachtliche
Stimmung
versetzt,
ging
es
vor
67
Jahren
eher
spartanisch
zu.
Nichts
verrät,
dass
im
Alten
Rathaus
vorne
rechts
im
Bild
der
erste
Weihnachtsmarkt
stattfand.
Osnabrück.
1950
dominierten
noch
Ruinen
den
Anblick
des
Marktes.
Auch
Mösers
Geburtshaus
rechts
neben
dem
Chorumgang
der
Marienkirche
ist
zerstört.
In
der
Bildmitte
sind
die
oberen
Stockwerke
der
Häuser
abrasiert,
sodass
der
Blick
auf
das
Steildach
der
Bischöflichen
Kanzlei
frei
ist.
Von
den
Giebelhäusern
am
Markt
stehen
nur
die
Giebel.
Dass
dahinter
nichts
ist
als
Luft
und
noch
ein
paar
Mauerwerksreste,
lässt
sich
aus
dieser
Perspektive
nicht
erkennen.
Besser
steht
es
um
das
Rathaus
am
linken
Bildrand.
Es
wurde
rechtzeitig
zum
300.
Jahrestag
des
Westfälischen
Friedens
1948
wiederaufgebaut.
Der
„
Buckel″-
Ford
Taunus
vor
dem
Eingang
zum
Ratskeller
wurde
übrigens
in
manchen
seiner
Baureihen
bei
Karmann
in
Osnabrück
gefertigt.
Die
bis
auf
die
Arkaden
des
Erdgeschosses
abgetragenen
Ruinen
vorne
rechts
im
Bild
gehören
zum
Alten
Rathaus.
In
seinem
Kern
ist
es
tatsächlich
älter
als
das
gegenüberliegende
„
neue″
Rathaus
von
1512,
auch
wenn
die
hier
noch
sichtbare
Rundbogen-
Architektur
das
Ergebnis
einer
Neugestaltung
im
19.
Jahrhundert
ist.
Im
letzten
Krieg
erhielten
das
Alte
Rathaus
und
die
Nachbargebäude
Markt
2
bis
5
schwere
Bombentreffer.
Die
Stadtväter
hielten
die
alte
Architektur
nicht
für
wiederaufbauwürdig.
Anders
als
bei
den
sich
nach
hinten
anschließenden
Giebelhäusern
entschieden
sie
sich
für
einen
modernen
Ersatzbau,
in
den
1961
die
Stadtkasse
einzog.
Der
moderne
„
Kracher″
inmitten
althergebrachter
Baustile
sorgte
damals
für
heftige
Diskussionen.
Seit
1996
ist
hier
die
Stadtbibliothek
untergebracht.
Das
Alte
Rathaus
wurde
erstmals
1244
erwähnt
und
gehörte
damit
zu
den
ältesten
Rathäusern
Deutschlands.
Über
Jahrhunderte
war
es
das
einzige
öffentliche
Gebäude
der
Stadt
und
neben
der
Marktkirche
St.
Marien
Zentrum
des
öffentlichen
Lebens.
Alle
Funktionen
wie
Verwaltung,
Rechtspflege
und
Repräsentation
mussten
hier
Platz
finden.
Und
noch
viel
mehr:
Zu
ebener
Erde
waren
links
die
Verkaufsstände
der
Bäcker
angeordnet,
rechts
die
der
Fleischer.
Durch
das
mittlere
Tor
gelangte
man
über
eine
Treppe
in
einen
großen
Saal,
den
Sitz
des
Burgrichters.
Auch
Jahrmärkte
wurden
anfangs
hier
abgehalten.
Tür
an
Tür
direkt
dahinter
lagen
die
Gefängnisse
und
eine
Folterkammer.
Ja,
es
gab
tatsächlich
eine
offizielle
Folterkammer
im
Dienste
der
städtischen
Rechtspflege.
Mit
der
Fertigstellung
des
„
neuen″
Rathauses
1512
verlor
das
Alte
Rathaus
einen
Teil
seiner
behördlichen
Funktionen,
gewann
aber
neue
hinzu,
nachdem
man
zu
seiner
Vergrößerung
die
benachbarten
Akzisebuden
abgerissen
und
von
1619
bis
1622
zwei
stattliche
Renaissancebauten,
das
Legge-
und
das
Akzisehaus,
errichtet
hatte.
Im
ersten
Stock
waren
die
Häuser
miteinander
verbunden.
Der
sich
daraus
ergebende
große
Raum
diente
als
„
Redoutensaal″
dem
Empfang
wichtiger
Gäste
und
den
Zünften
bei
ihren
großen
Feiern.
Auch
war
hier
der
Ort,
wo
die
gesamte
Bürgerschaft
den
neuen
Rat
wählte
und
symbolhaft
den
Zusammenhalt
zum
Besten
der
Stadt
stets
aufs
Neue
besiegelte.
Erst
im
18.
Jahrhundert
wurde
die
Zeremonie
des
„
Handgiftentages″
in
das
neue
Rathaus
verlegt.
Das
Alte
Rathaus
beherbergte
neben
städtischen
Dienststellen
zeitweise
die
Legge,
die
Realschule,
das
Salzmagazin,
die
Volksbibliothek
und
die
„
Norddeutsche
Bierhalle″.
Und:
Osnabrücks
ersten
Weihnachtsmarkt.
Ab
den
1830er-
Jahren
wurde
im
Obergeschoss
im
Advent
der
Christmarkt
abgehalten.
In
einem
Schreiben
vom
4.
November
1836
ist
vermerkt,
dass
„
Handwerker,
Kuchen
Backer
und
alle
welche
mit
kurzen
Waaren
handeln,
auf
dem
alten
Rathause
Waaren
zum
Verkauf
8
Tage
vor
Weihnachten
öffentlich
ausstellen
dürfen″.
Chronist
Hermann
Schröder
schreibt
darüber:
„
Es
war
ein
feiner
Markt,
der
von
allen
Bürgerklassen
besucht
wurde;
dort
trafen
sich
der
reiche
und
der
kleine
Mann;
alle
drängelten
gemütlich
durcheinander
in
den
mit
großen
Öfen
durchheizten
Räumen.″
Bildtexte:
Im
Alten
Rathaus
durften
ab
1836
vor
dem
Fest
besondere
Backwaren
verkauft
werden
Der
Historische
Weihnachtsmarkt
Osnabrücks
mit
seinen
112
Buden
und
Ständen
besitzt
heutzutage
hier
seinen
westlichen
Zugang.
Der
Eingang
zum
Markt
von
der
Bierstraße
aus.
Links
das
„
neue″,
rechts
die
Ruine
des
Alten
Rathauses.
Die
adventliche
Dekoration
im
Jahr
1950
ist
überschaubar.
Fotos:
Joachim
Dierks,
Ilsetraut
Lindemann,
aus:
Wido
Spratte,
Osnabrück
1945
–
1955,
Verlag
Wenner,
Osnabrück,
2005
Autor:
Joachim Dierks