User Online: 2 |
Timeout: 18:01Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrück will Tempolimit testen
Die Fakten zum Tempo-30-Versuch
Zwischenüberschrift:
Rat beschließt, dass Osnabrück sich mit drei Hauptstraßen für Modellprojekt des Landes bewerben soll
Artikel:
Originaltext:
Jetzt
muss
nur
noch
das
Land
zustimmen,
dann
kann
die
Stadt
erproben,
was
ein
Tempolimit
von
30
Stundenkilometern
auf
Osnabrücks
Hauptstraßen
bringt.
Der
Rat
stimmte
mit
den
Stimmen
von
SPD,
Grünen,
FDP,
Linken
und
dem
Mitglied
der
Piraten
nach
hitziger
Debatte
zu,
dass
sich
die
Stadt
mit
dem
Schloss-
und
Johannistorwall,
der
Martinistraße
(Foto)
sowie
der
Iburger
Straße
für
einen
Modellversuch
des
Landes
Niedersachsen
bewerben
soll.
Getestet
werden
sollen
die
Auswirkungen
von
Tempo
30
unter
anderem
auf
den
Lärm,
die
Luftreinhaltung
und
den
Verkehrsfluss.
Ob
Osnabrück
zum
Zuge
kommt,
soll
laut
Verkehrsministerium
im
dritten
Quartal
2018
entschieden
werden.
Der
Streit
erhitzt
aber
schon
jetzt
die
Gemüter.
Osnabrück
will
erproben,
was
ein
Tempolimit
von
30
Stundenkilometern
auf
den
Hauptverkehrsstraßen
bringt.
So
hat
es
eine
bunte
Ratsmehrheit
nach
einer
hitzigen
Debatte
am
Dienstagabend
beschlossen.
Gegner
und
Befürworter
beziehen
sich
auf
verschiedene
Studien.
Wer
hat
recht?
Osnabrück.
Eine
bunte
Ratsmehrheit
aus
SPD,
Grünen,
FDP,
Linken
und
dem
Mitglied
der
Piraten
stimmte
am
Dienstag
dafür,
dass
sich
die
Stadt
mit
dem
Schloss-
und
Johannistorwall,
der
Martinistraße
sowie
der
Iburger
Straße
(Rosenplatz
bis
Pattbrede)
für
einen
Modellversuch
des
Landes
Niedersachsen
bewirbt.
Dagegen
stimmten
CDU/
BOB,
UWG
und
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
.
Darum
geht
es:
Das
Verkehrsministerium
will
auf
ausgewählten
Streckenabschnitten
in
verschiedenen
niedersächsischen
Kommunen
untersuchen,
welche
Effekte
eine
Reduzierung
der
Geschwindigkeit
auf
30
Stundenkilometer
auf
den
Verkehrslärm,
die
Luftreinhaltung
und
den
Verkehrsfluss
haben.
Außerdem
untersucht
werden
sollen
die
Akzeptanz,
die
Auswirkungen
auf
den
Fuß-
und
Radverkehr
und
auf
den
öffentlichen
Personennahverkehr.
Der
Versuch
ist
auf
drei
Jahre
angelegt
und
soll
von
einem
Runden
Tisch
begleitet
werden.
Maximal
700
000
Euro
will
sich
das
Land
den
Modellversuch
kosten
lassen.
Bis
Ende
Januar
muss
die
Stadt
ihre
Bewerbung
beim
Verkehrsministerium
abgegeben
haben.
Welcher
der
drei
Straßenabschnitte
den
Zuschlag
bekommt
–
einer,
mehrere
oder
gar
keiner
–,
ist
noch
ebenso
offen
wie
Osnabrücks
Chancen.
Bislang
seien
offiziell
noch
keine
Bewerbungen
eingegangen,
teilte
das
Ministerium
unserer
Redaktion
auf
Anfrage
mit.
„
Wir
rechnen
damit,
dass
wir
im
dritten
Quartal
2018
eine
Entscheidung
über
die
Teilnehmer
haben
und
das
Projekt
starten
kann″,
hieß
es
aus
Hannover.
Einige
kleinere
Kommunen
wie
Bissendorf
oder
Hasbergen,
die
erst
Interesse
gezeigt
hatten,
sind
mittlerweile
vor
allem
wegen
des
hohen
eigenen
Aufwandes
wieder
abgesprungen.
Argumente
dafür:
Verkehrssicherheit:
Ein
Einfluss
der
Geschwindigkeit
auf
das
Unfallgeschehen
ist
nicht
eindeutig
nachweisbar.
Unstrittig
ist
jedoch,
dass
sich
der
Bremsweg
bei
einer
Geschwindigkeitsreduzierung
von
50
auf
30
km/
h
halbiert.
Lärm:
Um
zwei
bis
drei
Dezibel
leiser
ist
es
auf
der
Straße,
wenn
dort
Tempo
30
gilt.
„
Dies
liegt
deutlich
im
wahrnehmbaren
Bereich″,
schreibt
dazu
das
Umweltbundesamt.
Verkehrsfluss:
Messungen
zufolge
kann
der
Verkehr
bei
Tempo
30
gleichmäßiger
fließen
als
bei
Tempo
50.
Argumente
dagegen:
Drei
Jahre
Laufzeit:
CDU
und
UWG
warnten
davor,
dass
die
Stadt
auf
den
Versuchsstrecken
drei
Jahre
lang
nichts
verändern
könnte
–
weder
baulich
noch
bezogen
auf
den
Busverkehr.
Busse:
Für
die
Busse
wäre
Tempo
30
vor
allem
auf
der
Iburger
und
der
Martinistraße
problematisch.
Auf
der
Iburger
Straße
wären
laut
Verwaltung
360
der
460
täglichen
Busfahrten
betroffen,
auf
der
Martinistraße
400.
Luftreinhalteplan:
Laut
Griesert
ist
die
Erstellung
des
neuen
Luftreinhalteplanes
in
vollem
Gang.
In
vielen
Teilen
wären
die
bereits
durchgeführten
Messungen
hinfällig.
Kosten:
Auf
Osnabrück
würden
Sach-
und
Personalkosten
zukommen,
die
sich
aber
noch
nicht
beziffern
ließen,
wie
Stadtbaurat
Frank
Otte
unserer
Redaktion
auf
Anfrage
erläuterte.
Das
sagen
Studien:
Viele
Studien,
viele
Meinungen.
Zwei
Beispiele:
Das
Umweltbundesamt
hat
in
einer
Publikation
von
November
2016
die
empirischen,
also
in
der
Praxis
durchgeführten
Untersuchungen
ausgewertet
und
kam
zu
dem
Fazit:
„
Nach
jetziger
Erkenntnislage
haben
die
bestehenden
Tempo-
30-
Regelungen
an
Hauptverkehrsstraßen
überwiegend
positive
Wirkungen.″
Es
gebe
„
in
den
meisten
Fällen
Gewinne
bei
Verkehrssicherheit,
Lärm-
und
Luftschadstoffminderung
und
bei
den
Aufenthaltsqualitäten
–
gleichzeitig
wird
die
Auto-
Mobilität
nicht
übermäßig
eingeschränkt.″
Tüv-
Nord:
Tempo-
30-
Gegner
beziehen
sich
oft
auf
ein
Gutachten
des
Tüv
Nord,
der
in
13
Städten
in
Baden-
Württemberg
die
Auswirkungen
von
Tempo
30
auf
die
Schadstoffemissionen
untersucht
hat.
Ein
positiver
Effekt
war
nicht
zwangsläufig
festzustellen.
Bei
Tempo
30
stoßen
vor
allem
Dieselfahrzeuge
mehr
Schadstoffe
aus
–
bei
Tempo
40
allerdings
verbessert
sich
dies
wieder.
Gibt
es
Alternativen?
Die
Tempo-
30-
Gegner
im
Osnabrücker
Rat
argumentierten,
dass
die
Stadt
lieber
ihre
Ampelschaltung
optimieren
solle.
Beim
bisherigen
Ampelsystem
kann
die
Stadt
je
nach
Tages-
oder
Ferienzeit
verschiedene
Programmabfolgen
schalten.
Da
sei
das
Optimum
bereits
herausgeholt,
sagt
der
oberste
Verkehrsplaner
Otte.
Eine
adaptive,
also
komplett
bedarfsorientierte
Ampelschaltung,
wie
sie
etwa
die
FDP
vorschlägt,
ist
in
Osnabrück
noch
nicht
erprobt
worden.
Es
sei
jedoch
naiv
zu
glauben,
man
könne
das
Problem,
dass
immer
mehr
Autos
in
die
Stadt
fahren,
allein
durch
die
Ampelsteuerung
lösen,
betont
Otte.
Was
helfen
könnte,
wäre
eine
Verlangsamung
auf
den
Zuflussstrecken,
die
in
die
verstopfte
Stadt
führen,
meint
Otte
–
also
dort,
wo
Autofahrer
derzeit
60
oder
70
km/
h
schnell
fahren
dürfen.
Ist
überhaupt
ein
Feldversuch
nötig?
Kann
man
die
Wirkungen
von
Tempo
30
nicht
digital
simulieren?
Nicht,
was
die
Verhaltensänderungen
der
Verkehrsteilnehmer,
die
Akzeptanz
(halten
sich
alle
an
Tempo
30?
),
die
Unfallentwicklung
und
die
Schadstoffbelastung
betreffe,
sagt
Otte.
So
lief
es
in
Frankfurt:
Die
Pendler-
und
Bankenmetropole
Frankfurt
am
Main
hat
2015
und
2016
Tempo
30
bei
Nacht
auf
mehreren
vierspurigen
Hauptverkehrsstraßen
getestet
–
vor
allem
mit
dem
Ziel
der
Lärmminderung.
Und
tatsächlich
wurde
es
um
drei
Dezibel
leiser,
was
die
Anwohner
deutlich
wahrnahmen.
Zwar
hielt
sich
ohne
Kontrollen
kaum
einer
an
das
Limit
von
30
Stundenkilometern,
im
Schnitt
ging
die
Geschwindigkeit
aber
um
4
bis
14
km/
h
zurück,
und
es
gab
weniger
rasende
Ausreißer
nach
oben
als
bei
Tempo
50.
Ende
2016
war
der
Versuch
beendet.
Die
Stadt
baute
die
Tempo-
30-
Schilder
wieder
ab,
und
die
Stadtverordnetenversammlung
stritt
sich
kräftig.
SPD,
CDU
und
Grüne
bilden
dort
eine
Koalition.
Bis
heute
hat
sich
das
Frankfurter
Stadtparlament
nicht
einigen
können,
wie
es
weitergeht.
Bildtext:
Drei
Strecken
gehen
ins
Rennen
um
die
Teilnahme
am
Tempo-
30-
Versuch
des
Landes
Niedersachsen.
Welche
den
Zuschlag
bekommen
–
ob
eine,
mehrere
oder
gar
keine
–
ist
noch
offen.
Auf
dem
rosa
eingefärbten
Bereich
der
südlichen
Johannisstraße
gilt
bereits
Tempo
30.
Foto:
Martens
Grafik:
NOZ/
Nabrotzky
Kommentar:
Beruhigen
Sie
sich
Man
muss
in
Osnabrück
nur
das
Wort
„
Verkehr″
in
den
Raum
werfen,
und
schon
rasten
die
Leute
aus.
Fast
80
Kommentare
hagelte
es
online
innerhalb
eines
Tages
zu
unserem
Bericht,
dass
der
Rat
sich
um
den
Tempo-
30-
Versuch
bewerben
will.
Etliche
verfasst
mit
vielen
Ausrufezeichen
und
in
Großschreibung.
Aggression,
Hass
und
Hysterie
dominieren
die
Debatte.
Autofahrer
meckern
sich
die
Seele
aus
dem
Leib,
egal
was
die
Stadt
unternimmt.
Fahrradfahrer
halten
dagegen.
Und
ab
und
an
meldet
sich
auch
ein
scheinbar
vergessener
Fußgänger
zu
Wort.
Das
Internet
bietet
das
Forum
dazu,
dass
sich
der
Frust
immer
weiter
hochschaukelt.
Leider.
Ja,
es
nervt,
im
Stau
zu
stehen.
Ja,
es
ist
gefährlich,
in
der
Stadt
Fahrrad
zu
fahren.
Ja,
die
Stadt
ist
gefordert,
die
Situation
zu
verbessern.
Aber
warum
steigern
sich
alle
so
sehr
in
ihren
Ärger
hinein?
Meine
Güte.
Beruhigen
Sie
sich.
Wechseln
Sie
ab
und
zu
mal
die
Rolle.
Werfen
Sie
sich
eine
Warnweste
über
und
steigen
Sie
aufs
Rad,
wenn
Sie
sonst
das
Auto
nehmen.
Und
anders
herum.
Dann
kommen
Sie
zwar
nicht
schneller
durch
den
Stadtverkehr,
aber
entspannter.
Autor:
Sandra Dorn
Themenlisten:
T.04.20.4. Auswahl - Diskussionen, Initiativen « T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte -allgemein
T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte-weitere-wichtige-Artikel
L.05.22SM. Martinistr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein