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1.
Erscheinungsdatum:
06.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Neues Leben am Hafen
Zwischenüberschrift:
In Osnabrück entsteht mit der „Keimzelle″ eine neue Kulturszene
Artikel:
Originaltext:
1933
als
Heereslager
gebaut,
später
Wache
der
britischen
Militärpolizei,
nun
ein
bunter
Ort:
Am
Hafen
entsteht
in
direkter
Nachbarschaft
zu
den
alten
Speichern
ein
neuer
Raum.
„
Jetzt
mit
einer
schöneren
Nutzung″,
sagt
Marcia
Bielkine.
Der
Kulturverein
Petersburg
baut
dort
eine
neue
„
Keimzelle″
auf.
Osnabrück.
Im
Veranstaltungsraum
ist
es
an
einem
Vormittag
im
November
dunkler
als
draußen
und
kaum
wärmer.
Die
Keimzelle
mit
ihren
250
Quadratmetern
in
der
Straße
Am
Speicher
9
verfügt
weder
über
Strom
noch
Wasser,
Gas
oder
Internet.
Bielkine
und
Kai
Sandersfeld
führen
durch
die
Keimzelle.
Das
ist
der
vorläufige
Name
des
Kulturraums.
Im
Veranstaltungsraum
mit
ein
paar
alten
Sofas
und
Möbeln
aus
Paletten
steht
eine
kleine
Heizung,
die
mit
einem
Generator
betrieben
werden
kann.
Das
Wasser
für
Tee
und
Kaffee
kommt
aus
Kanistern.
Was
ist
die
Keimzelle?
„
Der
Güterbahnhof
ist
zwar
ein
Teil
von
uns″,
sagt
Sandersfeld.
Die
Keimzelle
sei
aber
„
nicht
einfach
eine
Petersburg
am
Hafen″,
ergänzt
der
28-
Jährige,
der
im
Vorstand
des
Kulturvereins
Petersburg
sitzt.
Man
sei
zwar
vernetzt,
und
es
gebe
Überschneidungen.
Vielmehr
sei
die
Keimzelle
aber
ein
weiterer
nicht
kommerzieller
Kulturraum.
„
Ein
neuer
Ort,
wo
man
sich
entfalten
und
ausprobieren
kann″,
sagt
Bielkine.
Die
Probleme
mit
der
3G-
Group
am
Güterbahnhof
sind
bekannt,
langfristig
ist
keine
kulturelle
Nutzung
am
Güterbahnhof
erlaubt,
Platz
war
dort
inzwischen
eh
zu
wenig.
Bereits
vor
vier
Jahren
hatte
die
Stadt
dem
Kulturverein
das
Gebäude
am
alten
Industriehafen
angeboten;
doch
wegen
der
Entfernung
zum
Zentrum
war
der
Verein
anfangs
nicht
sehr
angetan
von
der
Idee.
„
Wir
wollten
lange
nicht
herkommen″,
bestätigt
Bielkine.
Der
Verein
habe
aber
stets
mit
der
Stadt
in
Kontakt
gestanden
und
letztlich
vermittelt.
„
Wir
sind
mit
den
Räumen
sehr
zufrieden.
Das
Haus
und
die
Atmosphäre
sind
toll,
und
wir
sind
glücklich,
wieder
einen
Ort
zu
haben.
Da
nimmt
man
einen
weiteren
Weg
gerne
in
Kauf″,
sagt
die
31-
Jährige.
Dankbar
sind
Sandersfeld
und
Bielkine
für
die
Unterstützung
der
Stadt
bei
der
Realisierung
der
Keimzelle.
„
Frank
Otte
(Stadtbaurat)
und
Patricia
Mersinger
(Leiterin
des
Fachbereiches
Kultur)
unterstützen
uns
seit
Jahren″,
sagt
die
31-
Jährige.
Die
Aktivitäten
in
der
Keimzelle
sind
noch
überschaubar.
Die
geplanten
Umbauten
sind
noch
nicht
vollzogen,
und
überdies
ist
es
dort
derzeit
eiskalt.
Im
Aufenthaltsraum
besprechen
die
etwa
20
Aktiven
regelmäßig
ihre
Ideen
und
geplanten
Aktivitäten.
Etwa
den
Hafen-
Schnack
–
dem
Treffen
„
zum
Spinnen,
Kennenlernen
und
Vernetzen″,
wie
auf
der
Homepage
des
Freiraums
Petersburg
steht.
Geplant
ist
unter
anderem
eine
offene
Werkstatt
in
der
Garage
im
Haus,
einige
Werkzeuge
haben
die
Aktiven
schon.
Dort
soll
später
jedermann
werkeln
oder
sein
Rad
reparieren
können.
„
Ein
bisschen
sind
wir
schon
am
Werkeln
–
auch
ohne
Strom″,
sagt
Sandersfeld.
Geplant
ist
ferner
ein
offenes
Atelier,
in
dem
Workshops
stattfinden
sollen
– „
auch
für
Menschen,
die
noch
nie
etwas
mit
Kunst
zu
tun
hatten″,
sagt
Sandersfeld.
Töpfern
und
Zeichnen
zum
Beispiel.
„
Viele
kommen
mit
Ideen
zu
uns″,
sagt
Bielkine.
Kindergruppen,
Yoga,
Tanzveranstaltungen
et
cetera.
Willkommen
ist
in
der
Keimzelle
jeder,
versichern
die
beiden.
Fast
jeder.
„
Denn
auch
ein
Freiraum
hat
Grenzen″,
sagt
Sandersfeld.
„
Platz
für
Diskriminierung
ist
hier
nicht″,
ergänzt
Bielkine.
Bislang
seien
die
Aktiven
zwischen
1
und
über
50
Jahre
alt,
der
Kern
zwischen
20
und
30.
2013
hatte
die
Stadt
Teile
des
ehemaligen
Kasernengeländes
gekauft
und
das
Gebäude
mit
der
Turmuhr
wiederum
an
die
Deutsche
Rockmusik-
Stiftung
veräußert.
Das
niedersächsische
Kulturministerium
griff
der
Stiftung
beim
Kauf
mit
232
000
Euro
unter
die
Arme.
Die
Stiftung
vermietet
nun
einen
Teil
des
Gebäudes
an
die
Keimzelle.
Im
hinteren
Teil
entstehen
13
Proberäume.
Die
sind
nötig,
da
der
Pachtvertrag
des
Proberaumzentrums
am
Güterbahnhof
Ende
2018
ausläuft.
Wie
finanziert
die
Keimzelle
ihren
Teil
des
Hauses?
Seit
dem
1.
August
hat
der
Kulturverein
Petersburg
einen
unbefristeten
Mietvertrag
mit
der
Deutschen
Rockmusik-
Stiftung.
Das
meiste
Geld
erhält
der
Verein
von
der
Landesarbeitsgemeinschaft
Soziokultur
(LAGS)
,
die
Differenz
von
den
Mitgliedern.
Die
LAGS-
Förderung
läuft
drei
Jahre.
Danach
soll
sich
die
Keimzelle
durch
etwa
Vermietungen
für
Veranstaltungen
und
Seminare
selbst
tragen,
vor
allem
aber
durch
Mitgliedsbeiträge.
Egal
wie,
„
Hauptsache
bunt
durchmischt
und
weiterhin
basisdemokratisch″,
sagt
Sandersfeld.
Bis
dahin
ist
es
noch
ein
weiter
Weg.
Das
Gebäude
bereitet
der
Gruppe
Probleme.
Es
wurde
Bielkine
zufolge
1933
als
Heereslager
gebaut.
Bis
zum
Abzug
der
Briten
war
dort
die
Militärpolizei
untergebracht.
Heute
steht
es
innen
und
außen
unter
Denkmalschutz,
was
Umbauten
und
Renovierungen
erschwert.
„
Wie
sollen
wir
neue
Leitungen
im
Bad
verlegen,
wenn
wir
die
Fliesen
nicht
entfernen
dürfen″,
fragt
sich
Sandersfeld.
Dabei
brauche
das
Haus
neue
Anschlüsse,
und
Leitungen,
neue
Sanitäranlagen,
einige
Wände
sollen
weichen.
Zuversichtlich
ist
er
dennoch.
Sandersfeld
und
Bielkine
hoffen,
dass
die
Stadtwerke
die
Versorgungsleitungen
möglichst
zeitnah
erneuern.
Ursprünglich
sollten
diese
bereits
im
Herbst
neu
verlegt
werden.
Nun
werde
es
wohl
eher
der
Sommer,
sagt
Sandersfeld.
Die
fehlende
Erschließung
erschwere
„
die
Arbeit
und
kreative
Entwicklung
des
Raumes″,
sagt
Sandersfeld.
„
Aber
der
Ausblick
hält
uns
warm.″
Die
Stadtwerke
können
die
Hausanschlüsse
noch
nicht
verlegen,
da
das
Gelände
noch
nicht
von
der
Stadt
erschlossen
ist,
heißt
es
auf
Anfrage
bei
den
Stadtwerken.
Wie
ist
der
Ausblick?
„
Ein
Treffpunkt
mit
vielen
Leuten
und
Gruppen,
unabhängig,
auch
finanziell,
bunt
durchmischt,
basisdemokratisch″,
sagt
Sandersfeld.
Er
spinnt
sein
Utopia
bereits
weiter:
„
Vielleicht
haben
wir
ja
irgendwann
mal
auch
den
Speicher″,
sagt
er,
während
sein
Blick
auf
das
Bauwerk
gegenüber
fällt.
Vorerst
sind
die
Wünsche
bescheiden:
„
Strom,
Wasser
und
Gas
wären
toll.″
Bildtext:
Für
Kinder
gibt
es
in
der
Keimzelle
ein
Bällebad.
Sichtlich
wohl
fühlen
sich
darin
aber
auch
Marcia
Bielkine
(31)
und
Kai
Sandersfeld
(28)
,
die
sich
in
und
für
die
Keimzelle
engagieren.
Das
Gebäude
der
Keimzelle.
Blick
ins
Innere
der
Keimzelle:
das
Plenum.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Jörg Sanders