User Online: 2 |
Timeout: 15:46Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
06.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Drei Engel für den Nikolaus
Zwischenüberschrift:
Der Domhof im Dezember 1949
Artikel:
Originaltext:
In
grauer
Vorzeit,
als
noch
nicht
jede
Mutti
ein
Smartphone
hatte,
mit
dem
sie
die
süßen
Kleinen
in
jeder
Lebenslage
ablichten
konnte,
schickten
manche
Fotogeschäfte
Nikoläuse
auf
die
Straße
–
mit
einem
Fotografen
im
Schlepptau.
Am
nächsten
Tag
konnten
sich
die
Mütter
die
Bilder
im
Fotoladen
abholen.
Osnabrück.
In
vielen
privaten
Fotoalben
dürften
sich
derartige
Fotos
finden.
Manchmal
schickte
man
auch
in
ähnlicher
Absicht
einen
„
Eisbären″
auf
die
Straße,
der
mit
Vorliebe
junge
Damen
in
den
Arm
nahm.
Hier
haben
wir
es
aber
eindeutig
mit
dem
Nikolaus
zu
tun,
der
im
Dezember
1949
drei
noch
viel
jüngere
Damen
vor
dem
Theater
abpasste.
Das
Foto
hat
uns
unsere
Leserin
Renate
Erdbrink
zur
Verfügung
gestellt.
Sie
ist
einer
der
Zwillinge
links
im
Tandem-
Kinderwagen,
ihr
gegenüber
sitzt
Ursula.
Dahinter
steht
die
„
große″
Schwester
Almuth,
die
damals
schon
drei
Jahre
alt
war.
Alle
drei
hörten
damals
noch
auf
den
Namen
Dahrenmöller.
Ihr
Vater
war
der
Tiefbauamtsleiter
Heinrich
Dahrenmöller.
Der
kam
von
den
Eisenbahnpionieren,
war
dann
Bauführer
bei
der
Militärregierung
und
anschließend
Leiter
eines
Bauzuges
bei
der
Bundesbahn.
1947
begann
er
seine
Karriere
als
Angestellter
bei
der
Stadt
und
arbeitete
sich
rasch
zum
Leitenden
Baudirektor
hoch.
Unter
seiner
Ägide
wurde
die
Infrastruktur
der
total
zerstörten
Stadt
unterhalb
des
Pflasters
wiederhergestellt:
Entwässerung,
Kläranlagen,
Kanalunterhaltung,
Fuhrpark,
Straßenbau,
Brücken-
und
Wasserbau
gehörten
zu
seinen
Aufgaben.
Im
Alter
von
nur
58
Jahren
starb
er
1971
plötzlich
und
unerwartet
an
Herzversagen.
Renate
Erdbrink
erinnert
sich
noch
genau
an
die
Patchwork-
Häkeldecke,
unter
der
sie
und
die
Zwillingsschwester
es
im
Kinderwagen
schön
warm
und
gemütlich
hatten.
Die
Decke
war
das
Geschenk
eines
Bekannten
der
Familie
aus
den
USA.
Er
schickte
auch
regelmäßig
Windeln,
Kaffee,
Schokolade
und
andere
knappe
Güter.
Hinter
dem
Nikolaus
erkennt
man
die
Südwestecke
der
Domanbauten.
Es
handelt
sich
um
das
dreigeschossige
Haus
der
Domkapitulare,
das
Dombaumeister
Alexander
Behnes
1892/
94
im
Zuge
der
gesamten
Neugestaltung
des
südlichen
Dombezirks
im
neuromanischen
Stil
geschaffen
hatte.
1944
zerstörten
Sprengbomben
Teile
des
Kreuzgangs
und
der
Nebengebäude.
Die
äußeren
Umfassungsmauern
blieben
aber
stehen,
wie
hier
zu
sehen
ist.
1961
wurde,
was
heute
kaum
verständlich
erscheint,
der
Westflügel
abgerissen
und
durch
einen
schlichten
Standardbau
ersetzt.
Den
Ersatzbau
für
das
Haus
der
Domkapitulare
schmückte
man
mit
der
klassizistischen
Fassade
des
Bürgerhauses
der
Fabrikantenfamilie
Hammersen.
Das
musste
an
seinem
alten
Standort
Johannisstraße
19/
20
weichen,
weil
es
der
Straßenverbreiterung
im
Wege
stand.
Im
Dombezirk
sorgte
es
nun
leider
für
einen
Stilbruch.
Mittlerweile
hat
sich
das
Auge
daran
gewöhnt,
aber
der
Bruch
wird
wieder
bewusst,
wenn
man
daran
erinnert
wird,
was
früher
war.
Neben
der
Nikolausmütze
sieht
man
geschlagene
Tannen
an
das
Gebäude
gelehnt
–
ein
Hinweis
auf
den
Tannenbaumverkauf,
der
im
Advent
regelmäßig
auf
dem
Domhof
stattfand.
Aus
dem
Ruinenfeld
der
Kleinen
Domsfreiheit
kommt
ein
Pferdefuhrwerk
auf
den
Domhof
zugerollt,
dahinter
ein
Lastwagen.
Der
relativ
schmale
Bildausschnitt
verschweigt,
dass
rechts
außerhalb
des
Bildes
gleich
die
Stufen
zum
alten
Foyer
des
Stadttheaters
beginnen.
Das
war
1949
noch
eine
Ruine.
Der
letzte
Großangriff
Palmsonntag
1945
ließ
bis
auf
die
Umgänge,
das
Foyer
und
ein
paar
Büroräume
alles
zerstört
und
ausgebrannt
zurück.
Als
Ersatzspielstätte
hatte
man
den
Saal
des
Gasthauses
„
Blumenhalle″
hergerichtet.
Erst
im
September
1950
erlebte
das
wiederaufgebaute
Theater
eine
rauschende
Neueröffnung
mit
Calderóns
„
Über
allem
Zauber
Liebe″.
Bildtext:
Der
Nikolaus
traf
1949
auf
dem
Domhof
auf
drei
kleine
pausbäckige
Engel.
Der
Blick
geht
in
die
kriegszerstörte
Kleine
Domsfreiheit.
Im
Advent
2017
pulsiert
an
gleicher
Stelle
der
Weihnachtsmarkt.
Links
der
Domanbau,
im
Hintergrund
die
Ursulaschule,
rechts
das
neue
Theaterfoyer.
Foto:
Renate
Erdbrink,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks