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1.
Erscheinungsdatum:
06.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Rat beschließt Millionenpaket für Schulen
Stadtrat kann wieder Geschenke verteilen
Zwischenüberschrift:
Haushalt 2018: Geld für Schulen und Feuerwehr
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Osnabrücker
Stadtrat
hat
gestern
Abend
mit
großer
Mehrheit
den
Haushaltsplan
2018
verabschiedet.
Er
sieht
Investitionen
von
20
Millionen
Euro
allein
im
kommenden
Jahr
in
die
Schulen
vor.
In
den
nächsten
vier
Jahren
will
die
Stadt
insgesamt
80
Millionen
Euro
in
die
Sanierung
von
Schulen
und
Turnhallen
stecken.
Für
die
zweite
Feuerwache
werden
zehn
Millionen
Euro
zur
Verfügung
gestellt.
Weitere
Schwerpunkte
sind
der
Ausbau
der
Kinderbetreuung,
die
Förderung
des
Radverkehrs
und
eine
Personalaufstockung
in
der
Bauverwaltung,
um
die
Schulinvestitionen
abwickeln
und
den
Wohnungsbau
beschleunigen
zu
können.
Für
den
Haushalt
stimmten
CDU,
SPD,
Grüne
und
UWG/
Piraten.
Die
FDP
lehnte
ihn
wegen
zu
hoher
Neuverschuldung
ab,
die
Linken
enthielten
sich.
Gestalten
statt
sparen:
Erstmals
nach
Jahren
des
Darbens
kann
der
Stadtrat
wieder
kraftvoll
investieren.
Mit
großer
Mehrheit
stimmte
der
Rat
dem
Haushaltsplan
2018
zu,
der
Millionen
für
die
Schulen
vorsieht.
Die
FDP
stimmte
dagegen,
die
Linken
enthielten
sich.
Osnabrück.
Es
scheinen
andere
Zeiten
angebrochen:
kein
Streit
um
Kürzungen
und
Sparprogramme,
kein
Klagen
über
die
finanzielle
Katastrophe
–
sondern
gegenseitiges
Lob
für
konstruktive
Zusammenarbeit.
CDU-
Chef
Fritz
Brickwedde
war
der
erste
von
mehreren
Rednern,
die
in
ihren
Ratserinnerungen
kramten.
In
seinen
zwölf
Jahren
Ratsarbeit
sei
immer
aufs
Neue
um
„
Einsparungen,
Kürzungen,
Reduzierungen″
gerungen
worden.
Erstmals
habe
der
Rat
jetzt
die
Möglichkeit,
zu
gestalten
und
zu
investierten.
Auch
Grünen-
Fraktionschef
Michael
Hagedorn,
der
länger
als
Brickwedde
dem
Rat
angehört,
führt
den
aktuellen
finanziellen
Gestaltungsspielraum
„
auf
die
gemeinsam
geübte
Haushaltsdisziplin
der
vergangenen
Jahre″
zurück.
Der
Entwurf,
den
Kämmerer
Thomas
Fillep
dem
Rat
im
Oktober
vorgelegt
hatte,
sah
einen
Überschuss
von
gut
fünf
Millionen
Euro
für
2018
vor.
Am
Ende
der
politischen
Beratungen
ist
ein
kleines
Plus
von
1,
8
Millionen
Euro
übrig
geblieben.
Aber
immerhin.
In
den
vergangenen
zwanzig
Jahren
gab
es
nur
viermal
positive
Ergebnisse.
Vor
allem
aber:
Die
hohen
Einnahmen
aus
Finanzzuweisungen
des
Landes
und
gute
Steuereinnahmen
machen
Investitionen
möglich.
„
Es
muss
Schluss
sein
mit
maroden
Fenstern
und
Schimmelbefall,
es
muss
Schluss
sein
mit
undichten
Dächern
und
fehlenden
Klassenräumen″,
eröffnete
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
seine
Haushaltsrede.
Die
CDU
hatte
den
Anstoß
gegeben,
die
Investitionen
in
den
Schulbau
von
ursprünglich
51
auf
80
Millionen
Euro
in
den
kommenden
vier
Jahren
aufzustocken.
Brickwedde
hält
auch
die
Neuverschuldung
von
über
44
Millionen
Euro
für
gerechtfertigt,
weil
das
Geld
nicht
konsumiert,
sondern
in
Werte
investiert
werde.
Die
von
der
SPD
geforderte
Erhöhung
der
Gewerbesteuer
lehnt
Brickwedde
ab:
„
Wir
brauchen
zusätzliche
Gewerbe-
und
Industriegebiete,
keine
zusätzlichen
Steuern.″
Frank
Henning
(SPD)
sagte,
die
80
Millionen
für
die
Schulen
seien
„
gut
angelegtes
Geld″.
Die
SPD-
Fraktion
habe
früh
darauf
gedrängt,
acht
Millionen
Euro
aus
dem
Fördertopf
des
Bundes
(KIP
II)
in
die
Schulen
und
Turnhallen
zu
stecken.
Henning
brachte
etwas
Zündstoff
in
die
außergewöhnlich
harmonische
Ratssitzung,
als
er
die
Erhöhung
der
Kita-
Gebühren
aufgriff,
die
der
Rat
später
beschließen
sollte.
Die
SPD
ist
dagegen
–
auch
wenn
der
Beschluss
gegenstandslos
sein
wird,
sobald
die
neue
Landesregierung,
wie
versprochen,
die
Elternbeiträge
abgeschafft
hat.
Nur
auf
dem
Papier
Diese
„
Gebührenerhöhung
auf
dem
Papier″
(Katharina
Pötter,
CDU)
ist
eine
Voraussetzung,
um
in
den
Genuss
einer
Bedarfszuweisung
des
Landes
über
fünf
Millionen
Euro
zu
kommen.
Henning
kritisierte
die
Koalition
im
Rat
aus
CDU/
BOB,
Grünen,
FDP
und
UWG/
Piraten
scharf
für
die
(Schein-
)
Erhöhung
der
Kita-
Beiträge,
was
einen
scharfen
Konter
von
Katharina
Pötter
auslöste:
Es
sei
„
dreist
und
persönlich
unredlich″
diese
„
unsachliche
und
falsche
Kritik″
aus
dem
Wahlkampf
im
Rat
zu
wiederholen,
hielt
sie
Henning
vor.
Zum
ersten
Mal
in
der
zweistündigen
Aussprache
erreichte
die
Tonlage
einen
höheren
Erregungsgrad.
Michael
Hagedorn
(Grüne)
legte
seinen
Schwerpunkt
auf
das
Thema
Verkehr.
Um
den
Bewohnern
der
Innenstadt
mehr
Lebensqualität
zu
schaffen,
müsse
der
Anteil
der
Rad-
Fahrten
am
Gesamtverkehr
von
derzeit
23
auf
über
30
Prozent
erhöht
werden.
Die
Mittel
zur
Förderung
des
Radverkehrs
stockt
der
Rat
um
300
000
auf
800
000
Euro
auf.
Auf
Druck
der
CDU
wird
das
Geld
in
die
Infrastruktur
investiert,
nicht
für
Kampagnen
ausgegeben.
Hagedorn
ließ
durchblicken,
dass
die
Grünen
mit
der
Einführung
der
leistungsorientierten
Bezahlung
für
Beamte
ein
Problem
haben.
Die
Boni
kosten
die
Stadt
im
Jahr
220
000
Euro.
Wer
für
die
Gleichbehandlung
der
Beschäftigten
sei,
müsse
für
gleiche
Beschäftigungsverhältnisse
sorgen.
Hagedorn
kündigte
daher
an,
einen
Antrag
einzubringen,
dass
die
Stadt
in
Zukunft
Bewerber
vorrangig
als
Angestellte
einstellt.
Beamte
soll
es
nur
dort
geben,
„
wo
es
unbedingt
nötig
ist″.
„
Schuldensuppe″
Mahnend
trat
Thomas
Thiele
(FDP)
auf.
Der
Liberale
warnte
vor
einer
weiteren
Drehung
an
der
Schuldenspirale.
Niemand
bedenke
offenbar,
„
wer
diese
Schuldensuppe
auslöffeln
soll″.
Er
lobte
das
Ziel,
3000
neue
Wohneinheiten
zu
schaffen,
kritisierte
aber
die
Sozialbindung.
Es
werde
sich
kein
Investor
finden
lassen,
der
für
einen
Mietpreis
von
7,
30
Euro
bauen
werde.
Sinnvoller
wäre
es,
Mietern
ein
höheres
Wohngeld
zu
gewähren.
Ralph
Lübbe
(BOB)
nahm
für
seine
Fraktion
in
Anspruch,
„
dem
Gebot
der
Sparsamkeit
gefolgt″
zu
sein.
Er
sprach
sich
dafür
aus,
die
Sparkasse
in
Zukunft
zur
Ausschüttung
von
Gewinnen
zu
veranlassen.
Der
BOB-
Sprecher
warnte,
die
Wirtschaftskraft
der
Stadt
nicht
durch
eine
„
falsche
Verkehrspolitik″
zu
schwächen.
„
Erste
Berichte
aus
Kaufhäusern
der
City
deuten
schon
jetzt
auf
Umsatzeinbußen
hin″,
sagte
Lübbe.
Nils
Ellmers
(UWG/
Piraten)
forderte
ein
Umdenken
und
„
neue
Wege″.
Das
Geld
für
Theatersanierung
und
Flughafen
wäre
in
der
Schulsanierung
besser
aufgehoben.
Giesela
Brandes-
Steggewentz
(Linke)
hält
eine
Personalaufstockung
im
Rathaus
für
dringend
notwendig.
Diesem
Teil
des
Haushaltspakets
stimmten
die
Linken
zu.
Haushalt
2018
Einnahmen:
556,
4
Millionen
Ausgaben:
554,
6
Millionen
Überschuss:
1,
8
Millionen
Gewerbesteuer:
99
Millionen
(Vorjahr
101)
Einkommensteuer:
68
Millionen
(Vorjahr:
66)
Neue
Schulden:
44,
8
Millionen
Kommentar'
:
Die
richtigen
Schwerpunkte
Fünf
kleine
Anmerkungen
zum
Haushalt
2018:
1.
Es
sind
die
richtigen
Schwerpunkte.
80
Millionen
Euro
für
die
Schulsanierung
–
das
ist
ein
Wort.
Als
Fritz
Brickwedde
vor
einigen
Wochen
im
Finanzausschuss
den
Vorschlag
machte,
die
Investitionen
in
die
Schulinfrastruktur
deutlich
zu
erhöhen,
war
die
Richtung
vorgegeben.
Selten
war
der
Rat
so
einig.
2.
Für
jeden
ist
etwas
dabei.
Fast
alle
Fraktionen
finden
sich
mit
wichtigen
Positionen
im
Haushalt
wieder.
Die
CDU
punktet
mit
der
Schulsanierung,
die
SPD
mit
dem
Ausbau
der
Kinderbetreuung,
die
Grünen
verweisen
auf
die
Förderung
des
Radverkehrs,
und
auch
die
kleinen
Fraktionen
setzen
ihre
Farbtupfer.
3.
Keine
zusätzlichen
Belastungen
für
die
Steuerzahler.
Angesichts
der
guten
Konjunktur
und
hohen
Zuweisungen
wäre
eine
Erhöhung
der
Gewerbesteuer,
wie
von
SPD,
Linken
und
Piraten
gefordert,
ein
falsches
Signal
gewesen.
4.
Die
Altlasten
werden
schrittweise
abgebaut.
Weil
jahrelang
die
Ausgaben
höher
waren
als
die
Einnahmen,
hat
die
Stadt
ihr
Girokonto
überzogen.
80
Millionen
Euro
Miese
stehe
da
etwa
zu
Buche.
Diese
Schulden
baut
die
Stadt
jetzt
schrittweise
ab.
Nicht
mit
aller
Gewalt,
das
wäre
angesichts
der
niedrigen
Zinsen
auch
töricht.
5.
Die
Debatte
über
die
Kita-
Gebühren
ist
eine
Farce.
Der
Rat
beschließt
eine
Erhöhung
jener
Gebühren,
die
das
Land
bald
abschaffen
wird,
um
einen
Sonderzuschuss
des
Landes
zu
sichern.
Und
die
SPD
macht
der
Ratsmehrheit
das
zum
Vorwurf.
Absurd.
Grafik:
Sascha
Nabrotzky
Autor:
hin