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1.
Erscheinungsdatum:
05.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Heizpellets aus Grünabfall: Geht das?
Aus Grünabfall Heizpellets machen
Zwischenüberschrift:
Stadt will sich mit Experiment um Aufnahme in Förderprogramm bewerben
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
Osnabrück
hat
immer
mehr
Schwierigkeiten,
ihren
Grünabfall
zu
entsorgen.
Falls
der
Rat
in
seiner
heutigen
Sitzung
zustimmt,
will
sie
ein
Experiment
wagen:
Vorausgesetzt,
Osnabrück
wird
in
ein
Förderprogramm
des
Bundes
aufgenommen,
will
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
versuchen,
aus
schwer
kompostierbarem
Material
wie
Laub
und
Langgras
Heizpellets
herzustellen.
Sie
sollen
genauso
einsetzbar
sein
wie
handelsübliche
Holzpellets.
Etwa
eine
Million
Euro
würde
der
Modellversuch
kosten,
die
Stadt
rechnet
aber
damit,
dass
der
Bund
80
bis
90
Prozent
der
Kosten
trägt,
falls
der
Förderantrag
bewilligt
wird.
Im
schlechtesten
Fall
würde
die
Stadt
mit
ihrem
Experiment
knapp
2000
Euro
Verlust
machen.
Im
Idealfall
jedoch
winken
100
000
Euro
Gewinn
pro
Jahr.
Aus
Grünabfall,
der
sonst
umständlich
entsorgt
werden
muss,
will
Osnabrück
Pellets
zum
Heizen
herstellen
–
vorausgesetzt,
die
Stadt
wird
in
ein
Förderprogramm
des
Bundes
aufgenommen.
Ob
die
Stadt
sich
dafür
bewerben
soll,
wird
der
Rat
voraussichtlich
morgen
entscheiden.
Osnabrück.
Rund
60
000
Straßenbäume
stehen
in
Osnabrück.
Jeden
Herbst
lassen
sie
ihre
Blätter
fallen
–
Ergebnis
sind
800
bis
1200
Tonnen
Laub
pro
Jahr
–
mehrere
Lkw-
Ladungen
täglich.
Laub
verrottet
langsam,
und
die
Verwertung
von
städtischem
Grünabfall
wird
laut
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
immer
teurer.
Gleichzeitig
steigt
die
Nachfrage
nach
Holz
zum
Heizen,
weil
in
den
vergangenen
Jahren
bundesweit
etliche
Haushalte
und
Firmen
von
Öl-
und
Gasheizungen
umgestiegen
sind
auf
Öfen,
die
Holzhackschnitzel
oder
-
pellets
verbrennen.
Mit
dem
Experiment
„
Pellets
aus
Biomasse″
will
die
Stadt
ausloten,
ob
sich
die
Umwandlung
von
Grünabfall
in
Pellets
für
Standardheizungen
lohnen
würde.
Ziel
sei,
aus
Laub,
Langgras
und
dem
Siebüberlauf
aus
der
Kompostierung
einen
Regelbrennstoff
zu
erzeugen,
erläuterte
im
jüngsten
OSB-
Betriebsausschuss
Detlef
Schnier,
Leiter
der
Abteilung
Abfallwirtschaft
beim
OSB.
Die
Brennstoffpellets
sollen
genauso
eingesetzt
werden
können
wie
handelsübliche
Holzpellets.
Einige
Osnabrücker
Schulen
verfügen
über
Pelletheizungen,
so
Schnier,
ansonsten
sei
es
auch
denkbar,
die
Pellets
regional
über
Makler
zu
veräußern
–
der
Markt
dafür
ist
da.
Der
Energiebedarf
von
etwa
115
Vier-
Personen-
Haushalten
(25
000
Kilowattstunden
pro
Jahr)
könnte
mit
den
selbst
hergestellten
Pellets
laut
OSB-
Berechnungen
gedeckt
werden.
Um
aus
dem
Grünabfall
Heizpellets
herzustellen,
muss
das
Material
getrocknet
werden.
Die
dafür
nötige
Wärme
soll
vom
Deponiegas-
Blockheizkraftwerk
auf
dem
Piesberg
kommen.
Seinen
Biomassebrenner
auf
dem
Betriebsgelände
an
der
Hafenringstraße
will
der
OSB
einsetzen,
um
das
Brennverhalten
und
die
Emissionen
der
Pellets
zu
überprüfen.
Dass
die
Verwertung
der
städtischen
Grünabfälle
aufwendiger
wird,
hat
mehrere
Gründe.
Nicht
nur
Laub
kompostiert
langsam,
was
den
OSB
vor
Kapazitätsprobleme
stellt.
Ähnlich
verhält
es
sich
mit
Langgras.
Es
stammt
in
größeren
Mengen
von
den
städtischen
Kompensationsflächen
–
das
sind
die
Areale,
die
als
Ausgleichsflächen
für
die
Natur
angelegt
werden
müssen,
wenn
die
Stadt
beispielsweise
Baugebiete
ausweist
–
und
aus
der
Grabenunterhaltung.
In
beiden
Bereichen
wird
nur
ein-
bis
zweimal
im
Jahr
gemäht,
das
Gras,
übrigens
600
bis
800
Tonnen
pro
Jahr,
ist
dann
schon
zum
Teil
verholzt.
Außerdem
wird
der
Kompost
selbst,
dessen
Menge
durch
die
Biotonnen
gestiegen
ist,
zum
Problem:
Durch
die
Novellierung
der
Düngemittelverordnung
erwartet
der
OSB
künftig
Schwierigkeiten
bei
der
Ausbringung
von
Kompostprodukten
in
der
Landwirtschaft.
„
Wir
müssen
immer
größere
Beträge
zahlen,
um
das
Material
loszuwerden″,
so
Schnier.
Und
Kämmerer
Thomas
Fillep
wies
darauf
hin,
dass
bei
der
Kompostierung
Methangas
entstehe,
das
bekanntermaßen
viel
zum
Treibhauseffekt
beisteuert.
Mehr
als
eine
Million
Euro
wird
der
Modellversuch
kosten
–
80
bis
90
Prozent
davon
übernimmt
jedoch
der
Bund,
falls
es
mit
der
Aufnahme
ins
Förderprogramm
klappt.
Am
OSB
blieben
dann
also
noch
zwischen
120
000
und
200
000
Euro
Investitionskosten
hängen.
Der
OSB
geht
beim
Pellet-
Experiment
im
schlechtesten
Fall
von
einem
jährlichen
Verlust
in
Höhe
von
1900
Euro
aus
und
im
besten
Fall
von
einem
Gewinn
in
Höhe
von
103
000
Euro
–
vorausgesetzt,
die
Fördermittel
fließen.
Im
übernächsten
Jahr
könnte
es
losgehen.
Kommentar:
Innovativ
Die
Idee
ist
bestechend
gut:
Wenn
das
Pellet-
Experiment
gelingt,
würde
die
Stadt
ihren
überschüssigen
Grünabfall
loswerden
und
daraus
auch
noch
einen
Brennstoff
erzeugen,
der
zurzeit
stark
nachgefragt
wird.
Ein
Modell,
das
Schule
machen
könnte.
Holz
als
Energielieferant
ist
durch
die
hohen
Öl-
und
Gaspreise
beliebt
geworden.
Zum
überwiegenden
Teil
werden
Pellets
immer
noch
aus
Abfällen
der
Sägeindustrie
hergestellt.
Doch
nicht
jeder
Sack
Holzpellets
stammt
aus
Deutschland
–
und
bei
manchem
ist
fraglich,
ob
nicht
doch
extra
Bäume
dafür
gefällt
wurden.
Hinzu
kommt:
Muss
das
Material
über
längere
Wege
transportiert
werden,
ist
es
mit
der
Klimaneutralität
nicht
mehr
weit
her.
Osnabrück
könnte
mit
seinem
„
Pellets
aus
Biomasse″-
Modell
ein
Zeichen
setzen.
Für
die
Aufnahme
ins
Förderprogramm
heißt
es
also:
Daumen
drücken.
Autor:
sdo