User Online: 9 |
Timeout: 07:17Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
02.12.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Neumarkt: Bibliothek statt Center?
Neues Quartier am Neumarkt?
Zwischenüberschrift:
Private Planungsgruppe stellt Alternative zum Einkaufscenter vor
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Plan
B
für
den
Neumarkt
könnte
eine
Stadtbibliothek
für
alle
Generationen
und
ein
Automuseum
beinhalten.
Drei
Varianten
für
das
Areal
zwischen
Johannisstraße
und
Lyrastraße
hat
die
private
Planungsgruppe
um
Reinhart
Richter
am
Donnerstagabend
im
NOZ-
Medienzentrum
vorgestellt.
An
dieser
Stelle
soll
nach
aktueller
Planung
ein
Einkaufscenter
entstehen.
40
Amateur-
und
Profiplaner
haben
über
einen
Zeitraum
von
drei
Monaten
Ideen
gesammelt,
wie
die
Fläche
weiterentwickelt
werden
könnte.
Was
an
den
Ausarbeitungen
der
Architekten
Bernd
Dälken
und
Stephan
Zech
auffällt:
Die
Flächen
für
den
Einzelhandel,
rund
6000
Quadratmeter,
nehmen
sich
gegen
die
auf
14
000
Quadratmeter
verteilten
Wohnungen
in
den
oberen
Stockwerken
klein
aus.
Was
passiert
am
Neumarkt,
wenn
das
Einkaufszentrum
nicht
gebaut
wird?
Eine
private
Initiative
hat
sich
darüber
Gedanken
gemacht
und
die
Ergebnisse
am
Donnerstagabend
präsentiert.
Es
könnte
ein
neues
Stadtquartier
entstehen
zum
Wohnen,
Einkaufen,
Arbeiten,
Lernen
–
und
Lesen.
Osnabrück.
Reinhart
Richter,
früherer
Leiter
des
Kulturamtes
der
Stadt
und
jetzt
Kommunalberater,
hat
eine
Gruppe
von
40
Amateur-
und
Profistadtplanern
um
sich
geschart
und
mit
ihnen
drei
Monate
Ideen
gesammelt,
abgewogen
und
zu
Ende
gedacht.
Das
Ergebnis
des
bürgerschaftlichen
Planungsprozesses
ist
ein
neuer
Stadtteil
mit
vielen
Wohnungen
unterschiedlicher
Kategorien,
Einzelhandel,
Büroarbeitsplätzen,
Hochschuleinrichtungen
und
einer
Stadtbibliothek
neuer
Prägung.
Wichtig
war
den
Teilnehmern,
die
aus
eigenem
Antrieb
und
ohne
Entgelt
an
diesem
Plan
B
für
den
Neumarkt
arbeiteten,
dass
das
Konzept
wirtschaftlich
tragfähig
ist.
Ziel
waren
realisierbare
Objekte,
keine
Luftschlösser,
die
kein
Investor
mit
klarem
Verstand
anpacken
würde.
Es
geht
um
das
Areal,
auf
dem
der
Centerentwickler
Unibail
Rodamco
ein
Einkaufszentrum
bauen
will,
aber
bisher
nicht
so
recht
in
Gang
kommt.
Auf
etwa
9000
Quadratmeter
Grundfläche
vom
Neumarkt
bis
zur
Großen
Rosenstraße
will
der
französische
Konzern
eine
Shoppingmall
mit
zunächst
16
500
Quadratmeter
Verkaufsfläche
schaffen.
Offene
Bauweise
Die
Richter-
Initiative
setzt
dem
geschlossenen
Centerbaukörper
eine
offene
Bauweise
mit
eigenem
Charakter
entgegen.
In
allen
drei
Varianten,
die
die
Architekten
Bernd
Dälken
und
Stephan
Zech
am
Donnerstagabend
im
NOZ-
Medienzentrum
vorstellten,
bleibt
die
Seminarstraße
offen.
Die
Variante
B
sieht
eine
zusätzliche
Gasse
parallel
zur
Johannisstraße
vor,
die
Neumarkt
und
Seminarstraße
verbindet
und
eine
Brücke
zur
Kamp-
Promenade
schlägt.
Damit
würde
an
der
Ecke
Johannisstraße
(wo
heute
das
grüne
Kachelhaus
steht)
ein
solitärer
Bau
ermöglicht
–
zum
Beispiel
für
Einzelhandel
und
Wohnungen.
Oder
für
die
Neue
Bibliothek,
ein
Lieblingsprojekt
von
Reinhart
Richter.
Dieses
Kulturzentrum
(„
Bildungscampus″)
soll
kein
Bücherbunker
sein,
sondern
ein
moderner
Neubau
mit
Räumen
für
die
Volkshochschule,
für
kulturpädagogische
Angebote
und
Künstlerateliers.
Hier
sollen
sich
alle
Generationen
treffen.
Hier
soll
laut
Richter-
Konzept
ein
„
Ort
der
demokratischen
Stadtgesellschaft″
entstehen,
ein
Ort
der
Information,
des
gegenseitigen
Zuhörens,
des
organisierten
oder
spontanen
Treffens.
Die
Neue
Bibliothek
solle
von
morgens
bis
abends
belebt
sein,
sieben
Tage
die
Woche.
Vorbild
ist
die
Bibliothek
in
Aarhus
(Dänemark)
.
Als
besonderen
Clou
kann
sich
die
Planungsgruppe
ein
Automuseum
mit
der
Karmann-
Sammlung
vorstellen,
die
heute
nicht
öffentlich
zugänglich
ist.
Auch
die
Universität
soll
in
dem
Quartier
Platz
finden.
In
den
Erdgeschossen
sind
überall
Ladenlokale
vorgesehen.
Etwa
6000
Quadratmeter
stünden
insgesamt
für
kleinteiligen
Einzelhandel
und
Gastronomie
zur
Verfügung.
Das
wäre
nicht
einmal
die
Hälfte
dessen,
was
die
Bürgerplaner
für
Wohnungen
reservieren
wollen.
In
den
oberen
Etagen
sollen
auf
14
000
Quadratmeter
bis
zu
200
Wohneinheiten
möglich
sein.
Richter
erinnerte
daran,
dass
sich
die
Stadt
das
Ziel
gesetzt
hat,
bis
2020
den
Bau
von
mindestens
3000
Wohnungen
zusätzlich
zu
ermöglichen.
Am
Neumarkt,
im
Herzen
der
Stadt,
sollen
nach
dem
Willen
der
Bürgerplaner
Wohnungen
unterschiedlicher
Komfortstufen
angeboten
werden:
für
Familien,
Studenten,
Senioren,
Wohngemeinschaften,
Singles.
„
Wir
wollen
eine
gute
soziale
Durchmischung″,
sagte
Stephan
Zech.
Die
Planer
wollen
an
Höhe
gewinnen:
Die
Gebäude
sollen
bis
zu
sieben
Geschosse
haben,
heute
sind
es
vier.
Direkt
am
Neumarkt
sind
Wohnungen
nur
möglich,
wenn
der
Platz
autofrei
bleibt.
Wie
wird
das
finanziert?
Ist
das
Ganze
wirtschaftlich?
Ja,
sagten
Fondsmanagerin
Kathrin
Rösner
und
Immobilienmakler
Oliver
Meyer-
Leive,
wenn
das
Projekt
geteilt
werde.
Sie
sprachen
sich
gegen
eine
Gesamtentwicklung
durch
einen
Investor
aus,
stattdessen
favorisieren
sie
eine
Teilung
nach
Nutzungsarten.
Die
beiden
Experten
haben
nach
eigenen
Angaben
marktübliche
Mieterträge
zugrunde
gelegt
und
kommen
zu
dem
Ergebnis,
dass
die
Zahlen
für
Investoren
interessant
sind.
Meyer-
Leive
sprach
von
einem
„
guten
Ergebnis″,
das
Geldgeber
erwarten
dürften.
Konkrete
Zahlen
nannte
er
nicht.
Die
Investitionssumme
bezifferte
er
grob
auf
eine
„
hohe
zweistellige
Millionensumme″.
Welche
Chancen
haben
diese
Ideen?
Wenn
es
nach
Michael
Hartung,
Entwicklungschef
von
Unibail
Rodamco
Deutschland,
geht,
gar
keine.
Denn
der
Centerentwickler
ist
weiterhin
fest
entschlossen,
das
Einkaufszentrum
zu
bauen.
In
einem
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
im
September
ließ
Hartung
aber
durchblicken,
dass
er
sich
auch
andere
Nutzungen
wie
Wohnungen
im
Centerkomplex
vorstellen
könnte.
Hartung
kündigte
an,
mit
der
Richter-
Planungsgruppe
ins
Gespräch
zu
treten.
Zur
Präsentation
der
Ergebnisse
war
er
geladen,
musste
wegen
dringender
Termine
aber
absagen.
Als
Ankermieter
des
Centers
steht
bisher
nur
Sinn-
Leffers
fest.
Hartung
hofft,
dass
er
bis
Ende
des
Jahres
weitere
Namen
nennen
kann.
Der
Bau
werde
erst
beginnen,
wenn
die
Normenkontrollklage
vom
Tisch
sei.
Ein
Nachbar
hat
gegen
den
Bebauungsplan
600
Klage
beim
Verwaltungsgericht
eingereicht.
Das
Engagement
der
Bürgergruppe
stößt
nicht
überall
auf
Wohlwollen.
Immobilienkaufmann
Theodor
Bergmann,
der
mehrere
Grundstücke
am
Neumarkt
besitzt
und
eine
der
treibenden
Kräfte
der
Neumarkt-
Entwicklung
ist,
sagte
dem
„
Stadtblatt″,
das
Vorgehen
sei
geeignet,
„
die
Reputation
des
Entwicklers
und
des
Projektes
zu
unterminieren
und
letztlich
auf
eine
nicht
seriöse
Art
die
Planung
anderer
Leute
zu
torpedieren″.
Bildtext:
Zwei
von
drei
Varianten
zur
Nutzung
des
Centergeländes
am
Neumarkt.
Der
größte
Unterschied:
Konzept
B
sieht
eine
zusätzliche
Gasse
zur
Seminarstraße
vor.
Am
Übergang
von
der
Großen
Straße
zur
Johannisstraße
ist
der
Neubau
vor
H&
M
(„
Baulos
2″)
bereits
eingeplant.
Links
das
Landgericht.
Entwurf:
Konzeptgruppe
Plan
B.
Kommentar:
Gravierender
Fehler
Die
private
Planungsgruppe
will
Denkanstöße
geben,
die
Entwicklung
am
Neumarkt
positiv
beeinflussen,
den
Stillstand
aufbrechen.
Das
ist
aller
Ehren
wert.
Aber:
Auch
diese
Initiative
wird
den
Neumarkt-
Prozess
nicht
beschleunigen
können,
weil
die
Stadt
an
einer
Stelle
einen
gravierenden
Fehler
gemacht
hat.
Der
Durchführungsvertrag
zwischen
der
Stadt
und
dem
Investor
nennt
Fristen,
bis
wann
der
Bau
des
Einkaufszentrums
begonnen
haben
muss
und
wann
er
fertig
sein
soll.
Diese
Fristen
greifen
bislang
nicht,
weil
eine
Normenkontrollklage
anhängig
ist.
Ein
Anlieger
wehrt
sich
gegen
den
Eingriff
städtischer
Planer,
die
einen
Teil
seines
Grundstücks
für
einen
Wendehammer
herangezogen
haben.
Eigentlich
eine
Kleinigkeit,
die
mit
etwas
gutem
Willen
auf
beiden
Seiten
zu
lösen
wäre.
Aber
offenbar
haben
die
städtischen
Verhandlungsführer
über
Monate
versäumt,
dieses
Randproblem
rechtzeitig
aus
der
Welt
zu
schaffen.
Jetzt
liegt
die
Entscheidung
beim
Gericht.
Und
das
kann
dauern.
Das
Fatale:
Solange
dieses
Verfahren
währt,
hat
die
Stadt
kein
Druckmittel,
um
Unibail
Rodamco
zum
Handeln
zu
zwingen.
Um
den
Stillstand
am
Neumarkt
zu
beenden,
muss
das
Normenkontrollverfahren
so
schnell
wie
möglich
vom
Tisch.
Doch
bislang
ist
nichts
durchgedrungen,
was
darauf
schließen
ließe,
dass
sich
die
Rathausspitze
mit
besonderem
Engagement
um
die
Lösung
dieses
Problems
bemüht
hätte.
Autor:
hin