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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wallbewohner als Leidtragende
Zwischenüberschrift:
Leben mit dem Straßenverkehr: Bewohner der Innenstadt diskutieren im Bürgerforum
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der Neumarkt, der Wall, der Verkehr, der Lärm und die Luft: Mit diesen Stichworten lassen sich die Themen des Bürgerforums Innenstadt umreißen.

Osnabrück. Wann kommt das Einkaufszentrum? Brigitte und Klaus Möller aus der Innenstadt glauben nicht daran, dass aus dem Vorhaben am Neumarkt überhaupt noch etwas wird. Sie fragen, wann für den Investor die Frist abgelaufen ist, und plädieren dafür, die Sperrung für Autos aufzuheben und das Parkhaus Wöhrl wieder in Betrieb zu nehmen. Doch daraus wird nichts. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert stellte klar: Wir halten an dem Projekt fest.″ Es bestünden vertragliche Regelungen zwischen der Stadt und Unibail-Rodamco. Und die Sperrung des Neumarktes für den Autoverkehr hänge so hatte es die Verwaltung formuliert mit einer umfassenden Abwägung vielfältiger öffentlicher und privater Belange″ zusammen. Was das Parkhaus Wöhrl angehe, sei die Stadt auf den Eigentümer angewiesen. Die Verwaltung habe bei Unibail Rodamco angefragt, aber der Investor habe keine zwischenzeitliche Wiedereröffnung in Aussicht gestellt. Die Frage nach der Frist für den Bau des Einkaufszentrums hänge mit dem Verlauf des Normenkontrollverfahrens zusammen, erläuterte Griesert: Wenn die Klage zurückgewiesen oder zurückgenommen wird, beginnt eine Frist von drei Jahren.″

Bewohner des Walls sehen sich als Leidtragende der Neumarktsperrung. Klara Ostendorf erzählte, dass sie bereits am frühen Morgen vom Lärm einzelner, besonders schnell fahrender Autos und Lastwagen geweckt werde. Auch Felix Osikominu lebt am Wall. Er berichtete, die Stadtverwaltung habe ihm mitgeteilt, wegen der laufenden Klagen gegen die Neumarktsperrung müsse der passive Lärmschutz warten. Der Oberbürgermeister erläuterte, dass die Verwaltung gleichwohl mit den Vorbereitungen für den Lärmschutz begonnen habe, um nach einer juristischen Entscheidung gleich mit der Arbeit beginnen zu können. Mit Hauseigentümern müssten noch viele Details besprochen werden etwa darüber, welche Fenster dann eingebaut werden müssten.

Was die Belastung der Luft angehe, arbeite die Stadt derzeit mit einem Gutachterbüro zusammen, berichtete Griesert. Im Januar werde die Verwaltung den Ratsgremien einen Entwurf für die Fortschreibung des Luftreinhalteplanes vorstellen. Marius Meinert, der ebenfalls in der Innenstadt lebt, beobachtet, dass viele Fahrer die Motoren im Stand weiterlaufen lassen: der Pizza-Service und die Paketzusteller, Busse an Haltestellen, und Taxen auf ihren Ständen. Der Fachbereich Bürger und Ordnung verwies auf die Straßenverkehrsordnung. Demnach dürfen Motoren nur dann im Stand weiterlaufen, wenn es dafür technische Gründe gibt oder die Ampel rot ist, aber nicht etwa zum Heizen.

Griesert berichtete, dass der Rat demnächst über die Bewerbung für das Modellvorhaben des Landes für Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen entscheiden werde. Zur Diskussion stünden der Schlosswall und der Johannistorwall. Erhalte die Stadt den Zuschlag, werde das Projekt auch wissenschaftlich begleitet.

Dürfen Lastwagen künftig nur noch im Uhrzeigersinn um den Wall fahren? Marius Meinert befürchtet, dass dann die Schlangen vor den Ampeln noch länger werden. Der Oberbürgermeister betonte, dass eine Entscheidung noch aussteht: Wir haben in der Verwaltung noch keine Meinung dazu gebildet.″

Brigitte und Klaus Möller fragten, wann die Stadt die Spuren auf dem Wallring von vier auf zwei verringern werde. Dann gebe es für die Fußgänger mehr Platz zum Flanieren und die Möglichkeit, die Radwege breiter zu gestalten. Die Verwaltung berichtete, dass der Planungsstandard für Radwege auf zwei Meter verbreitert werden soll, aber: Ob dies in der Konsequenz zur Reduzierung von Kraftfahrzeug-Fahrspuren führt, lässt sich zurzeit nicht sagen.″

Marius Meinert wünscht sich für den Masterplan Innenstadt, dass die Verwaltung die Anwohner intensiver einbindet″. Sein Appell: Geben Sie den Bürgern der Innenstadt die Möglichkeit, ihren Stadtteil zu gestalten.″

Bildtext:
Gedränge, Lärm und schlechte Luft: Anwohner des Walls sehen sich als Leidtragende der Neumarktsperrung. Sie sprachen im Bürgerforum Innenstadt über ihre Situation. Seit Jahren wünschen sie sich Verbesserungen. Könnte ein Modellprojekt des Landes Niedersachsen helfen?

Foto:
Jörn Martens
Autor:
Jann Weber


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