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1.
Erscheinungsdatum:
30.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie ist die Situation auf dem Limberg heute?
Zwischenüberschrift:
272 Männer leben in der Flüchtlingsunterkunft – Zwischen Sprachkursen, Arbeit, Langeweile und Streit
Artikel:
Originaltext:
In
diesem
Sommer
häuften
sich
Beschwerden
über
die
Zustände
in
der
Osnabrücker
Flüchtlingsunterkunft
auf
dem
Limberg.
Sie
kamen
von
einem
Teil
der
Bewohner
und
von
den
Anti-
Abschiebungsaktivisten
von
„
No
Lager″.
Was
hat
sich
seitdem
getan?
Osnabrück.
Es
regnet
seit
Stunden,
und
es
ist
kalt,
als
eine
Handvoll
Mitglieder
des
Sozialausschusses
zügig
über
das
Kasernengelände
zu
Haus
Nummer
99
geht,
um
sich
ein
Bild
von
der
Situation
zu
machen.
Ist
die
ebenso
trist
wie
das
Novemberwetter?
Für
manch
einen
Bewohner
ist
es
schon
der
zweite
Winter,
den
er
auf
dem
ehemaligen
Kasernengelände
verbringt,
weil
er
keine
Wohnung
findet
–
teils
wegen
des
derzeitigen
Mangels
an
günstigen
Mietwohnungen,
teils
wegen
eines
negativen
Images
der
Limberg-
Bewohner.
Einige
der
aktuell
272
Geflüchteten
–
allesamt
Männer
aus
dem
Sudan,
aus
Eritrea
und
Zimbabwe
–
leben
schon
seit
einem
Jahr
in
der
Gemeinschaftsunterkunft,
sagt
Anette
Thanheiser
von
der
Johanniter-
Unfallhilfe.
Im
Herbst
2016
hatte
die
Stadt
die
von
den
britischen
Streitkräften
verlassenen
Baracken
zur
Flüchtlingsunterkunft
umfunktioniert.
Die
Johanniter
bekamen
den
Zuschlag
für
die
Betreuung,
in
Baracke
Nummer
99
haben
sie
ihr
Büro,
hier
befinden
sich
auch
die
Gemeinschaftsräume,
die
die
Bewohner
tagsüber
von
8
bis
19
Uhr
nutzen
können.
Im
Sommer
wurde
Kritik
an
der
Unterbringung
laut.
Zum
einen
an
der
Umzäunung,
die
die
Grundstückseigentümerin,
die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
,
aus
versicherungstechnischen
Gründen
angeordnet
hatte,
zum
anderen
an
dem
Mangel
an
Beschäftigungsmöglichkeiten.
(Weiterlesen:
Wie
leben
die
Flüchtlinge
auf
dem
Limberg?
)
Mittlerweile
gibt
es
zwei
Deutschkurse
für
die
Geflüchteten,
und
zum
Hauptgebäude
haben
die
Johanniter
einen
Internetzugang
legen
lassen,
den
die
Bewohner
kostenlos
nutzen
können,
allerdings
mit
geringer
Bandbreite.
Die
Wände
eines
Gemeinschaftsraumes,
in
dem
einige
Bewohner
an
diesem
Vormittag
Billard
spielen,
hat
ein
sudanesischer
Künstler
bemalt
und
dem
Raum
damit
die
Tristesse
genommen.
In
einem
anderen
–
überheizten
–
Raum
sitzt
ein
Bewohner
vor
einem
Fernseher,
den
es
im
Sommer
ebenfalls
noch
nicht
gab,
und
schaut
Nachrichten
aus
seiner
Heimat.
Viel
Betrieb
herrscht
in
der
ehrenamtlich
geführten
Fahrradwerkstatt.
Außerdem
organisieren
Bundesfreiwilligendienstler
jetzt
einmal
wöchentlich
einen
Spielenachmittag.
Probleme
gibt
es
trotzdem,
übersetzt
ein
Dolmetscher.
„
Alkohol,
Drogen,
viele
verrückte
Leute″,
erzählt
ein
Bewohner
den
Mitgliedern
des
Sozialausschusses.
Ein
anderer
klagt,
dass
seine
beiden
Mitbewohner
nachts
zu
laut
seien
–
und
er
brauche
seinen
Schlaf,
da
er
Arbeit
gefunden
habe.
Immer
drei
Bewohner
leben
in
einem
Zimmer.
„
Wir
haben
auch
Einzelzimmer″,
sagt
Anette
Thanheiser,
„
die
sind
aber
sehr
rar.″
Die
Johanniter-
Mitarbeiterin
betont:
„
Jeder
einzelne
Bewohner
kann
bei
Problemen
zu
uns
kommen.″
Manchmal
hätten
aber
auch
sie
und
ihre
Kollegen
keine
Lösung.
„
Das
muss
man
dann
auch
akzeptieren″,
formuliert
sie
vorsichtig
und
lässt
damit
durchblicken,
dass
die
Sozialarbeiter
einiges
an
Frust
abbekommen.
Bis
Ende
des
Jahres
sollen
die
Bewohner
der
acht
Häuser
je
zwei
Vertreter
wählen.
Auch
so
hoffen
die
Johanniter,
die
Konflikte
zu
lösen,
die
sich
ergeben,
wenn
so
viele
Männer
auf
engem
Raum
leben.
Darunter
sei
ebenso
ein
Chemiker
mit
Doktortitel
wie
einer,
der
nie
eine
Schule
besucht
habe,
sagt
Thanheiser.
Mitte
November
haben
die
Johanniter
Workshops
mit
den
Bewohnern
durchgeführt.
Die
Plakate
mit
Wünschen
und
Beschwerden
hängen
im
Flur
an
den
Wänden.
Auf
einem
haben
auch
die
Johanniter
aufgezählt,
was
sie
von
den
Bewohnern
erwarten.
„!!!
Respekt!
!!″
steht
da,
„
Sauberkeit″,
„,
Nein′
akzeptieren″
und
„
keine
Gewalt
androhen″.
Unter
den
Wünschen
und
Beschwerden
der
Bewohner
finden
sich
etwa
„
Internet
in
allen
Räumen″
oder
„
Haus
wird
nicht
jeden
Tag
gereinigt″.
Für
die
Sauberkeit
in
den
gemeinschaftlich
genutzten
Küchen
und
Badezimmern
sind
sie
selbst
verantwortlich,
pro
Haus
sind
zwei
Bewohner
als
Ein-
Euro-
Jobber
zum
Putzen
verpflichtet.
„
Wir
finden
auch,
dass
die
Unterkunft
zu
groß
ist
und
zu
weit
weg
von
der
Stadt″,
sagt
Anke
Jacobsen
(Grüne)
,
Vorsitzende
des
Sozialausschusses.
Seda
Rass-
Turgut,
Integrationsbeauftragte
der
Stadt,
betont,
dass
es
in
der
Stadt
viele
Angebote
für
die
Flüchtlinge
gibt,
allein
schon
durch
den
Verein
Exil
oder
das
Café
Mandela.
Im
Flur
hängt
eine
bunte
Übersicht
–
aktiv
werden
müssen
die
Bewohner
selbst.
Bildtext:
Viele
Bewohner
haben
mittlerweile
einen
Aufenthaltsstatus,
finden
aber
keine
eigene
Wohnung.
Die
Wände
im
Billardzimmer
waren
im
Sommer
noch
kahl.
Ein
Bewohner
aus
dem
Sudan
hat
sie
inzwischen
bemalt.
Auch
neu:
Im
Hauptgebäude
gibt
es
jetzt
W-
Lan
–
allerdings
auch
nur
dort
und
mit
geringen
Übertragungsraten.
Fotos:
David
Ebener
Autor:
Sandra Dorn