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1.
Erscheinungsdatum:
25.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Integrieren ja, „aber nicht assimilieren″
Zwischenüberschrift:
Türkische Eltern gründen den Atatürk Kultur- und Jugendverein Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ihren
in
Deutschland
geborenen
Kindern
die
türkische
Kultur
nahezubringen,
dieses
Ziel
vereint
18
Elternpaare
aus
Osnabrück
und
dem
südlichen
Landkreis.
Gemeinsam
haben
sie
deshalb
den
Atatürk
Kultur-
und
Jugendverein
Osnabrück
gegründet.
Ein
weißer
Halbmond
auf
rotem
Grund.
Am
Innenrand
der
Sichel
zeichnet
sich
das
Profil
eines
Gesichts
ab.
Am
äußeren
Rand
ragen
die
roten
Silhouetten
junger
Menschen
in
das
Weiß.
Darunter
die
vier
Buchstaben
AGEV,
als
Abkürzung
für
„
Atatürk
Kültür
ve
Gençlik
Evi″.
So
sieht
das
Logo
des
neu
gegründeten
Atatürk
Kultur-
und
Jugendvereins
Osnabrück
aus.
Die
Eintragung
ins
Vereinsregister
ist
zwar
erst
vier
Wochen
her,
trotzdem
ist
die
Liste
der
geplanten
Aktivitäten
schon
lang:
Die
Kinder
der
Vereinsmitglieder
sollen
türkische
Folkloretänze
lernen,
das
türkische
Zupfinstrument
Saz
spielen
oder
auf
Türkisch
Theaterstücke
aufführen.
Eine
Gruppe
wird
im
nächsten
Frühjahr
in
Osnabrücks
Partnerstadt
Çanakkale
reisen.
Und
nebenbei
werden
die
Jugendlichen
die
Sprache
ihrer
Mütter
und
Väter
immer
besser
sprechen
und
verstehen.
Diesen
Wunsch
hat
Gründungsmitglied
Refik
Karagöz
auch
für
seine
eigenen
Kinder.
Der
jüngste
Sohn
Oktay
könne
zwar
eine
einfache
Konversation
auf
Türkisch
führen:
„
Wie
geht
es
dir?
″ „
Mir
geht
es
gut.″
„
Was
machst
du?
″ „
Ich
gehe
zur
Schule.″
Das
funktioniert.
„
Aber
es
hört
schon
auf,
wenn
er
erklären
soll,
was
das
für
eine
Schule
ist,
die
er
besucht″,
sagt
der
Vater.
Im
Alltag
falle
es
ihm
und
seiner
Frau
schwer,
Wissen
und
Wortschatz
zu
vermitteln.
Dabei
ist
es
Karagöz
wichtig,
dass
seine
Kinder
erfahren,
wo
ihre
Wurzeln
sind:
„
Wenn
wir
unsere
Kultur
nicht
leben,
dann
sind
wir
nicht
integriert,
sondern
assimiliert.″
Diesen
Zustand,
in
dem
sie
ihre
herkunftsbedingte
Identität
völlig
aufgeben
würden,
kann
er
sich
nicht
vor
vorstellen.
Deshalb
jetzt
der
Verein.
Es
ist
nicht
so,
als
wäre
die
Familie
Karagöz
bisher
nicht
gesellschaftlich
aktiv
gewesen.
Vater
Refik
ist
im
Vorstand
von
„
Wir
in
Atter″.
Die
Kinder
gehen
jeden
Freitag
zum
offenen
Jugendtreff.
Mutter
Yelda
gibt
türkische
Kochkurse
und
organisiert
einen
internationalen
Teeklatsch.
Und
dann
ist
da
noch
der
Atatürk
Kultur-
und
Bildungsverein
mit
Sitz
in
Hasbergen-
Gaste,
bei
dem
alle
Mitglieder
sind.
Aber
ein
türkisches
Kulturprogramm
speziell
für
Jugendliche
fand
die
Familie
–
wie
offenbar
viele
andere
–
nirgendwo.
Auch
nicht
in
der
Moschee
oder
in
politischen
Klubs.
Für
Refik
Karagöz
sind
Politik
und
Religion
ohnehin
Privatsachen.
Er
sieht
sich
als
einen
Repräsentanten
der
modernen
Türkei,
wie
er
sie
aus
seiner
eigenen
Kindheit
in
den
70er-
Jahren
in
Erinnerung
hat.
„
Gleichberechtigung
zwischen
Mann
und
Frau,
politische
und
religiöse
Vielfalt
sowie
die
Unabhängigkeit
des
Staates
sind
mir
wichtig″,
sagt
Karagöz.
Dasselbe
gelte
für
alle
Gründungsmitglieder
des
Kultur-
und
Jugendvereins.
Deshalb
haben
sie
ihn
auch
nach
Mustafa
Kemal
Atatürk,
dem
Begründer
der
Republik
Türkei,
benannt.
Dass
seine
Ideale
heute
unter
der
konservativen
Politik
des
Staatspräsidenten
Erdogan
weniger
Anklang
finden,
hat
auch
der
16-
jährige
Oktay
Karagöz
schon
erfahren.
„
Viele
in
meinem
Alter
vertreten
die
Politik
der
Türkei,
sind
nicht
so
tolerant″,
sagt
er.
Ein
Beispiel
ist
die
Diskussion
um
das
Kopftuch,
die
auch
in
seinem
Freundeskreis
geführt
wird.
Keine
der
Frauen
aus
der
Karagöz-
Familie
bedeckt
ihr
Haar.
„
Aber
ich
habe
eine
Bekannte,
die
sich
bewusst
dafür
entschieden
hat
und
auch
erklären
kann
warum″,
sagt
der
Jüngste,
„
das
akzeptiere
ich″.
Er
sei
nicht
gegen
das
Kopftuch,
er
sei
nur
dagegen,
dass
jemand
gezwungen
wird,
es
zu
tragen.
Vater
Refik
Karagöz
nickt.
Er
möchte,
dass
noch
mehr
Kinder
mit
türkischen
Wurzeln
einen
so
reflektierten
Umgang
mit
der
eigenen
Herkunft
pflegen.
Der
Kultur-
und
Jugendverein
soll
dazu
einen
Beitrag
leisten.
Aber
damit
der
seine
Arbeit
richtig
aufnehmen
kann,
braucht
er
vor
allem
eins:
Platz.
Der
Vorstand
um
Meral
Tastekin
sucht
nach
geeigneten
Räumen
im
Osnabrücker
Süden.
„
Etwa
80
Quadratmeter,
verteilt
auf
zwei
bis
drei
Räume
mit
unterschiedlicher
Größe″
müssten
es
sein,
sagt
Refik
Karagöz.
Sobald
sie
gefunden
sind,
können
die
ersten
Tanz-
,
Musik-
und
Kochkurse
beginnen.
Vorstellen
will
sich
der
Atatürk
Kultur-
und
Jugendverein
am
Sonntag,
26.
November,
um
11
Uhr
im
Stadtteiltreff
Atter
an
der
Karl-
Barth-
Straße
10.
Bildtext:
Gehören
zu
den
Gründungsmitgliedern
des
Atatürk
Kultur-
und
Jugendvereins:
(von
links)
Refik
Karagöz
mit
Ehefrau
Yelda,
Tochter
Liyane
und
Sohn
Oktay.
Foto:
David
Ebener
Autor:
lori