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1.
Erscheinungsdatum:
27.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie Justus Möser in Rollen schlüpft
Zwischenüberschrift:
Martin Siemsen hat ein Lesebuch zusammengestellt und präsentiert es am Mittwoch
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Osnabrück
im
18.
Jahrhundert:
Ein
Autor
schlüpft
in
Rollen
und
schreibt
über
die
verschiedensten
Facetten
der
Stadt,
in
der
er
lebt
–
mal
als
Bäuerin,
mal
als
Durchreisender,
mal
als
Handwerker.
Doch
gibt
sich
Justus
Möser
(1720–1794)
auch
als
derjenige
zu
erkennen,
der
er
ist:
als
Jurist
und
Staatsmann
–
und
Herausgeber
der
„
Wöchentlichen
Osnabrückischen
Intelligenzblätter″.
Eine
Auswahl
aus
den
Texten
erschien
als
„
Patriotische
Phantasien″.
Und
eine
Auswahl
der
Auswahl
liegt
jetzt
in
einem
Lesebuch
vor.
Der
Osnabrücker
Möser-
Experte
Martin
Siemsen
hat
die
Texte
ausgewählt
und
dazu
ein
Nachwort
verfasst,
das
sich
jedoch
ebenso
als
Vorwort
zu
lesen
empfiehlt.
Denn
wer
unvorbereitet
in
die
Textauswahl
einsteigt,
könnte
ohne
Erläuterung
irritiert
sein:
Wer
ist
der
Autor,
der
da
über
Möser
schreibt?
Möser
selbst.
Ihn
lernen
die
Leser
anhand
vieler
kurzer
Texte
als
aufmerksamen
Beobachter
des
alltäglichen
Lebens
kennen.
Als
„
Nortruper″
beschreibt
er
die
„
hiesigen
Häuser
des
Landmanns″
und
wie
die
Frau
des
Hauses
vom
Herd
aus
die
Übersicht
über
das
Hofleben
behält.
Als
verschmitzter
Bäcker
hält
er
einen
Vortrag
über
Details
seines
Handwerks.
In
der
Rolle
einer
Landwirtin
berichtet
er,
wie
eine
Magd
ihre
Arbeitgeber
dazu
bringt,
morgens
eher
aufzustehen.
Auf
Szenen
aus
ländlichen
Lebenswelten
folgen
Betrachtungen
über
Literatur
–
etwa
über
Goethes
„
Götz
von
Berlichingen″.
Auch
teilt
Möser
seinen
Lesern
einige
Gedanken
über
Immanuel
Kant
mit.
Und
von
der
„
Aufklärung
unserer
Zeiten″
wünscht
sich
der
Osnabrücker,
dass
„
die
Regenten
tolerant
werden″.
Der
Blick
von
außen
auf
Osnabrück
gelingt
Möser
ebenfalls,
indem
er
in
Rollen
schlüpft.
Auf
die
Europäer
blickt
er
aus
der
Perspektive
eines
Indianers,
den
er
in
einem
„
Brief″
schreiben
lässt:
„
Wenn
sie
ein
Land
reich
machen
wollen:
So
machen
sie
erst
die
Unterthanen
arm.
Um
streitige
Partheyen
bald
auseinander
zu
setzen;
haben
sie
besoldete
Leute,
die
alle
Processe
ewig
machen.″
So
lässt
Möser
einen
kritischen
Geist
wehen,
der
auch
heute
noch
verfängt.
Gleichwohl
ist
er
konservativ,
misstraut
etwa
der
Französischen
Revolution,
vertraut
lieber
Erfahrungen
als
Theorien.
So
ist
es
kaum
ein
Wunder,
dass
Karl
Marx
ihn
später
ablehnt.
Umso
mehr
bewundert
Johann
Wolfgang
Goethe
den
Osnabrücker
für
dessen
„
innigste
Kenntnis
des
bürgerlichen
Wesens″
und
„
gründlichste
Einsicht
in
die
besondersten
Umstände″.
Mösers
Ausdrucksweise
lädt
gelegentlich
zum
längeren
Verweilen
auch
innerhalb
eines
einzigen
Absatzes
ein.
Siemsen
greift
glücklicherweise
nicht
in
Mösers
Rechtschreibung
ein
–
und
ermöglicht
es
damit
den
Lesern,
frühere
orthografische
Varianten
auf
sich
wirken
zu
lassen.
So
schreibt
Möser
„
Oßnabrück″,
die
heutige
Ware
ist
bei
ihm
die
„
Wahre″.
Martin
Siemsen
wird
das
Möser-
Lesebuch
am
Mittwoch,
29.
November,
um
16.30
Uhr
im
Vortragssaal
des
Kulturhistorischen
Museums
vorstellen;
ebenso
wie
dann
der
Bremer
Professor
Holger
Böning
sein
jüngstes
Buch
präsentieren
wird:
„
Justus
Möser
–
Anwalt
praktischer
Vernunft.
Der
Aufklärer,
Publizist
und
Intelligenzblattherausgeber″
–
unter
anderem
mit
Texten
von
Thomas
Abbt,
Johann
Wolfgang
Goethe,
Johann
Gottfried
Herder,
Georg
Christoph
Lichtenberg
und
Jean
Paul.
Bildtext:
Martin
Siemsen
beschäftigt
sich
seit
drei
Jahrzehnten
mit
Möser.
Justus
Möser
beschreibt
das
Osnabrück
des
18.
Jahrhunderts.
Fotos:
Thomas
Osterfeld,
Aisthesis-
Verlag
Autor:
Jann Weber