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1.
Erscheinungsdatum:
27.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kliniken streiten um Patienten
Paracelsus verklagt das Klinikum
Zwischenüberschrift:
Streit um Patienten in der Neurochirurgie
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wem
gehören
die
Patienten
der
Neurochirurgie?
Darum
streiten
zwei
Osnabrücker
Krankenhäuser
vor
Gericht.
Die
Paracelsus-
Klinik
hat
Klage
gegen
das
Klinikum
erhoben.
Es
geht
um
Millionen
und
den
Vorwurf
des
Betruges.
Der
Paracelsus-
Konzern
hat
beim
Landgericht
Klage
gegen
das
Osnabrücker
Klinikum
erhoben.
Paracelsus
wirft
dem
Konkurrenten
Vertragsbruch
vor.
Es
geht
um
Millionen
und
den
Vorwurf
des
Betruges.
Osnabrück.
Streitpunkt
ist
die
Neurochirurgie.
Die
Krankenhausplanung
des
Landes
weist
der
Paracelsus-
Klinik
den
Versorgungsauftrag
für
die
Region
zu.
Doch
über
Jahre
sind
auf
diesem
lukrativen
Medizinmarkt
Parallelstrukturen
entstanden.
Vor
drei
Jahren,
als
die
Grundlagen
der
Krankenhausfinanzierung
in
Niedersachsen
ins
Wanken
und
zahlreiche
Klinken
in
die
roten
Zahlen
gerieten,
machte
die
Politik
Druck:
Um
Kosten
zu
sparen,
sollten
teure
Doppelstrukturen
abgebaut
werden.
Als
landesweites
Musterbeispiel
zog
Sozialministerin
Cornelia
Rundt
(SPD)
die
Neurochirurgie
in
Osnabrück
heran
und
präsentierte
im
Herbst
2014
die
Lösung.
In
großer
Zeremonie
unter
den
Augen
der
Sozialministerin
unterzeichneten
die
Verwaltungschefs
der
Paracelsus-
Klinik,
des
Klinikums
und
des
Marienhospitals
einen
Vertrag,
den
die
Ministerin
als
„
zukunftsweisend″
pries.
Die
Zukunft
währte
nur
kurz.
Drei
Jahre
später
nämlich
zieht
eine
der
drei
Parteien
eine
ernüchternde
Bilanz:
„
Es
funktioniert
nicht,
das
Klinikum
hält
sich
nicht
an
den
Vertrag″,
sagt
Paracelsus-
Geschäftsführer
Gero
Skowronek
und
lässt
sogar
das
Wort
„
Betrug″
fallen.
Der
Vertrag
sieht
vor,
dass
alle
planbaren
neurochirurgischen
Eingriffe
in
der
Paracelsus-
Klinik
vorgenommen
werden
sollen.
Pro
Jahr
gibt
es
davon
etwa
250.
Die
Neurochirurgen
von
Klinikum
und
Marienhospital
sollen
diese
elektiven
Eingriffe
in
der
Para-
Klinik
vornehmen.
Soweit
der
Plan,
die
Realität
sieht
anders
aus.
Skowronek
wirft
dem
Klinikum
vor,
Patienten
neurochirurgisch
zu
behandeln,
die
eigentlich
in
die
Paracelsus-
Klinik
gehörten.
„
Wir
halten
dafür
Operationssäle
und
Personal
vor″,
sagt
Skowronek,
was
mit
„
extrem
hohen
Kosten″
verbunden
sei.
Aber
ohne
Patienten
keine
Einnahmen.
Marc-
André
Pogonke,
Leiter
Krankenhausfinanzierung
und
Budgetrecht
der
Paracelsus-
Kliniken,
beziffert
das
finanzielle
Volumen,
um
das
sich
die
Krankenhäuser
streiten,
auf
etwa
zehn
Millionen
Euro.
Wie
viel
davon
der
Paracelsus-
Klinik
zustünde,
lässt
Geschäftsführer
Skowronek
offen.
Sicher
sei,
dass
seinem
Haus
durch
den
fortgesetzten
Vertragsbruch
des
Klinikums
ein
„
Millionenschaden″
entstehe.
Die
Zusammenarbeit
mit
dem
Marienhospital
funktioniere
dagegen
komplikationslos,
sagt
Skowronek,
was
MHO-
Direktor
Johannes
Düvel
unserer
Redaktion
bestätigt.
In
der
Zusammenarbeit
zwischen
Klinikum
und
Paracelsus
knirschte
es
offenbar
von
Anfang
an.
Im
Juni
2015,
ein
halbes
Jahr
nach
Vertragsabschluss,
forderte
die
Paracelsus-
Gruppe
vom
Klinikum
Daten
über
die
bisherigen
Behandlungen.
Erst
ein
Jahr
später
und
nach
Einschalten
des
Sozialministeriums
habe
das
Klinikum
die
gewünschten
Informationen
geliefert,
sagt
Pogonke.
Daher
habe
die
Paracelsus-
Klinik
erst
im
Juli
2016
Klarheit
über
den
offenkundigen
Vertragsbruch
gehabt.
Nach
intensiven
Gesprächen
handelten
die
Geschäftsführungen
beider
Häuser
Mitte
2017
eine
Ausgleichszahlung
über
700
000
Euro
aus,
die
das
Klinikum
an
Paracelsus
überwies.
Die
Verhandlungen
führten
für
das
Klinikum
der
damalige
Geschäftsführer
Frans
Blok
und
sein
Nachfolger
Martin
Eversmeyer.
Dieser
zeigte
sich
von
der
Klage
der
Paracelsus-
Klink
überrascht:
„
Ich
bin
davon
ausgegangen,
dass
wir
mit
der
Ausgleichszahlung
die
Dinge
bereinigt
hatten.
Wir
sind
aber
weiter
gesprächsbereit.″
Eversmeyer
räumt
ein,
dass
es
in
der
Vergangenheit
zum
Teil
heftige
Diskussionen
auf
medizinischer
Ebene
gegeben
habe.
Alles
Notfälle?
Notfallpatienten
kann
das
Klinikum
selbst
behandeln.
Doch
was
ist
ein
Notfall?
Fällt
auch
ein
Tumor-
Patient,
der
im
Rettungswagen
ins
Klinikum
gebracht
wird,
dessen
Operation
nach
aufwendigen
Diagnosen
aber
erst
zwei
oder
drei
Wochen
später
anberaumt
wird,
unter
den
Notfall-
Paragrafen?
Oder
müsste
er
als
planbarer
(elektiver)
Fall
in
der
Paracelsus-
Klinik
operiert
werden?
Und
was
ist
mit
dem
Wunsch
eines
Patienten,
der
nicht
das
Krankenhaus
wechseln
will?
Eversmeyer
sagt,
mancher
Fall
sei
je
nach
Perspektive,
medizinisch
oder
kaufmännisch,
unterschiedlich
zu
beurteilen.
Gero
Skowronek
sieht
das
nicht
so.
Der
Vertrag
sei
eindeutig.
Die
Paracelsus-
Klinik
klagt
vor
dem
Landgericht
Osnabrück
auf
Einhaltung
des
Vertrages.
Finanzielle
Forderungen
gegen
das
Klinikum
sind
mit
der
Klage
nicht
verbunden.
Skowronek:
„
Wir
wollen
eine
vernünftige
Form
des
Miteinanders.″
Das
bedeute:
„
Das
Klinikum
soll
sich
endlich
wie
ein
verlässlicher
und
seriöser
Vertragspartner
verhalten.″
Jetzt
werden
die
Klingen
gekreuzt.
Die
Paracelsus-
Klinik
wirft
dem
städtischen
Klinikum
vor,
den
2014
ausgehandelten
Vertrag
über
die
Zusammenarbeit
in
der
Neurochirurgie
fortlaufend
zu
brechen.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar:
Und
die
Patienten?
Die
ungesunde
Konkurrenz
sei
zum
Wohle
der
Patienten
und
der
Beitragszahler
beendet.
Das
waren
die
Worte
von
Sozialministerin
Cornelia
Rundt
beim
Vertragsabschluss
2014.
Nichts
davon
ist
eingetreten.
Die
ungesunde
Konkurrenz
wird
weiter
gepflegt.
Das
Klinikum
behandelt
–
offiziell
–
nur
Notfälle,
wie
es
der
Vertrag
vorsieht.
Entscheiden
die
Ärzte
aber
wirklich
immer
nur
nach
medizinischer
Notwendigkeit?
Dass
das
Klinikum
eine
Ausgleichszahlung
akzeptierte,
legt
den
Schluss
nahe,
dass
die
Ärzte
sich
auch
von
anderen
Dingen
leiten
ließen,
seien
es
die
nachvollziehbaren
Wünsche
der
Patienten
oder
betriebswirtschaftliche
Aspekte.
Vielleicht
herrschte
auch
eine
gewisse
Unkenntnis
über
Details
des
Abkommens.
Und
was
ist
mit
dem
Wohl
der
Patienten,
das
die
Sozialministerin
so
hervorhob?
Im
Streit
der
Krankenhäuser
dreht
sich
alles
um
Zahlen
und
Zahlungen
und
wenig
um
die
Wünsche
der
Kranken,
die
ungern
zwischen
den
Häusern
hin-
und
herwechseln.
Der
aktuelle
Streit
sollte
Anlass
sein,
das
Vertragswerk
noch
einmal
zu
überprüfen,
um
die
beste
Versorgung
bei
angemessenem
Aufwand
zu
garantieren.
Autor:
hin