User Online: 1 |
Timeout: 09:35Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
23.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Asbest-Baustelle wird gesäubert
Asbest: Wie das Teufelszeug vom Westerberg verschwindet
Zwischenüberschrift:
Transport des verseuchten Bauschutts ist teuer und kompliziert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Sie
tragen
Schutzanzüge
und
dürfen
ihren
Arbeitsplatz
nur
durch
eine
Schleuse
verlassen:
Mitarbeiter
eines
Meller
Abrissunternehmens
haben
mit
dem
Abtransport
des
verseuchten
Bauschutts
an
der
Muesenburg
begonnen.
Vier
Monate
lang
war
der
asbestverseuchte
Bauschutt
an
der
Muesenburg
in
Osnabrück
nur
provisorisch
mit
einer
blauen
Folie
abgedeckt.
Jetzt
hat
eine
Spezialfirma
mit
dem
komplizierten
und
teueren
Abtransport
begonnen.
Osnabrück.
Eigentlich
hätte
das
Grundstück
am
Westerberg
längst
abgeräumt
sein
sollen:
Bereits
im
Juli
begann
an
der
Muesenburg
der
Abriss
einer
50er-
Jahre-
Villa.
Doch
die
Stadt
Osnabrück
legte
die
Arbeiten
nach
Hinweisen
der
Nachbarn
kurzerhand
still.
Im
Dämmmaterial
des
Baus
fand
die
Behörde
die
krebserregende
Faser
Asbest.
Anstatt
die
Teile
fachgerecht
zu
entsorgen,
hatte
das
beauftragte
Abrissunternehmen
aus
Cuxhaven
das
Material
einfach
mit
dem
übrigen
Bauschutt
zusammengeschoben.
100
Säcke,
1000
Tonnen
Auf
dem
Gelände
arbeiten
jetzt
Männer
mit
Atemmasken
und
in
Schutzanzügen.
Sie
gehören
zur
Firma
Wesseler
aus
Melle,
die
das
Grundstücks
vom
Asbest
säubern
soll.
Dazu
werden
der
verseuchte
Bauschutt
und
die
oberen
15
Zentimeter
des
Erdreichs
abgetragen,
das
ist
die
Vorgabe
des
städtischen
Fachbereichs
für
Umwelt
und
Klimaschutz.
Das
Material
wird
in
Container
verladen,
die
mit
verschließbaren
Kunststoffsäcken,
sogenannten
Big
Bags,
ausgekleidet
sind.
Durch
sie
dringt
keine
Faser
nach
außen.
„
Sie
werden
in
eine
Deponie
in
Nordrhein-
Westfalen
gebracht
und
dort
endgelagert″,
so
Kogge.
Etwa
100
solcher
Säcke,
so
schätzt
er,
wird
er
an
der
Muesenburg
füllen.
Das
entspreche
zwischen
800
und
1000
Tonnen
Gewicht.
Genau
wird
es
Kogge
aber
erst
wissen,
wenn
die
Arbeiten
abgeschlossen
sind.
Deshalb
will
er
sich
auch
bei
der
Bezifferung
der
Kosten
für
die
Entsorgung
nicht
zu
weit
aus
dem
Fenster
lehnen.
Nur
so
viel:
„
Wir
werden
die
100
000
Euro
möglicherweise
sogar
noch
überschreiten.″
Davon
geht
auch
Detlef
Gerdts
vom
städtischen
Fachbereich
für
Umwelt
und
Klimaschutz
aus.
Nach
seinen
Angaben
kommt
der
Osnabrücker
Bauschutt
ins
Entsorgungszentrum
Pohlsche
Heide
in
Minden-
Lübbecke.
Laut
der
Internetseite
sind
dort
allein
für
die
Einlagerung
asbesthaltiger
Baustoffe
71,
40
Euro
pro
Tonne
fällig.
„
Dazu
kommen
ja
noch
die
Arbeitskosten,
der
Transport
und
die
eingesetzten
Geräte″,
weiß
Gerdts.
„
Im
Vergleich
zu
einem
normalen
Abbruch
steigen
die
Kosten
da
schnell
um
den
Faktor
zehn.″
Das
liegt
an
dem
enormen
Aufwand,
den
die
Firma
Wesseler
betreiben
muss,
um
die
eigenen
Mitarbeiter
und
die
Umwelt
vor
den
Asbestfasern
zu
schützen:
Alle
Arbeiter
müssen
die
Baustelle
durch
eine
Schleuse
betreten
und
verlassen.
Sie
ist
in
einem
Container
untergebracht,
der
in
drei
Kammern
unterteilt
ist.
In
der
ersten
legen
die
Arbeiter,
die
aus
dem
kontaminierten,
sogenannten
Schwarzbereich
kommen,
ihre
verschmutze
Kleidung
ab.
In
der
zweiten
müssen
sie
duschen,
in
der
dritten
Kammer,
der
Schleuse
in
den
Weißbereich,
können
sie
sich
saubere
Kleidung
anziehen
und
diese
in
die
nicht-
kontaminierte
Umwelt
verlassen.
Das
Gewerbeaufsichtsamt
hat
die
Schleuse
vor
Beginn
der
Arbeiten
extra
abgenommen.
Auf
der
Baustelle
wird
ein
spezieller
Bagger
eingesetzt,
der
den
Fahrer
in
seiner
Kabine
mit
Druckluft
von
den
giftigen
Fasern
in
der
Umgebung
abschirmt.
Wenn
die
Arbeiten
beendet
sind,
muss
das
Baufahrzeug
wie
der
Schleusencontainer
mit
Wasser
und
einem
Restfaserbindemittel
vom
Asbest
befreit
werden.
Wer
bezahlt
das?
Die
Rechnung
übernimmt
vorerst
der
Bauherr
und
Besitzer
des
Grundstücks,
der
dort
einen
Neubau
errichten
will.
Der
IT-
Unternehmer
kündigte
gegenüber
unserer
Redaktion
an,
dass
er
sich
das
Geld
auf
zivilrechtlichem
Weg
wieder
zurückholen
werde.
Er
wolle
das
Architekturbüro
verklagen,
das
nach
seiner
Darstellung
den
unsachgemäßen
Abriss
zu
verantworten
hat.
Und
auch
gegen
das
Abbruchunternehmen,
das
sich
nicht
an
die
Entsorgungsvorschriften
gehalten
hatte,
werde
er
gerichtlich
vorgehen.
Daneben
könnte
der
Pfusch
auch
noch
strafrechtliche
Konsequenzen
haben.
Die
Osnabrücker
Polizei
ermittelt
in
der
Sache
wegen
des
Verdachts
der
Baugefährdung
(§
319
StGB)
.
Im
Fokus
der
Ermittlungen
stehe
derzeit
der
Abrissunternehmer
aus
Cuxhaven,
bestätigte
ein
Sprecher
unserer
Redaktion.
Derzeit
vernehme
die
Polizei
Zeugen
und
behalte
sich
auch
vor,
Verträge
und
Akten
zu
beschlagnahmen.
Da
die
Ermittlungen
noch
laufen,
sei
nicht
auszuschließen,
dass
auch
der
Bauherr
noch
belangt
werde.
Und
auch
Detlef
Gerdts
sieht
den
Bauherrn
in
der
Pflicht.
Allgemein
formuliert
er:
„
Eigentlich
sollte
ein
Abrissunternehmen
darauf
schauen,
ob
in
einem
Gebäude
Asbest
verbaut
wurde.
Aber
der
Eigentümer
kann
sich
nicht
darauf
verlassen.″
Eine
Genehmigungs-
oder
Anzeigepflicht
für
Abrissarbeiten
gebe
es
in
Niedersachsen
nicht.
Oft
erfahre
seine
Behörde
deshalb
nur
durch
Zufall,
wenn
ein
Gebäude
ohne
Sicherheitsmaßnahmen
abgerissen
werde.
Und
es
komme
auch
schon
mal
vor,
dass
Deponien
die
Lagerung
von
verseuchtem
Bauschutt
ablehnen.
„
Ich
rate
Bauherren
deshalb
dringend
dazu,
auf
Asbest
zu
achten″,
so
Gerdts.
Sein
Fachbereich
stehe
für
Fragen
zur
Verfügung,
außerdem
fänden
Bürger
auf
der
Internetseite
der
Stadt
dazu
ein
Merkblatt.
Für
das
Grundstück
an
der
Muesenburg
kommt
dieser
Appell
zu
spät.
Bis
Ende
nächster
Woche
wollen
Josef
Kogge
und
sein
Team
die
Baustelle
„
sauber″
hinterlassen.
Dann
steht
noch
eine
Abnahme
durch
das
Umweltamt
an.
Dabei
werden
auch
Proben
genommen.
Wenn
die
negativ
ausfallen,
kann
der
Abbruch
der
Villa
fortgesetzt
werden.
Bildtext:
Der
asbestverseuchte
Bauschutt
an
der
Muesenburg
wird
aufwendig
entsorgt.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
lori/rll