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1.
Erscheinungsdatum:
20.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Friedhöfe werden zum Millionengrab
Friedhöfe werden zum Millionengrab
Zwischenüberschrift:
Veränderte Bestattungskultur treibt in Osnabrück die Gebühren in die Höhe
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Friedhöfe
in
der
Stadt
drohen
zu
einem
Millionengrab
zu
werden.
Weil
sich
immer
mehr
Menschen
nach
dem
Tod
einäschern
lassen,
wird
das
Gebührenloch
jährlich
größer.
2018
steigt
das
Defizit
auf
1,
2
Millionen
Euro.
Die
Friedhöfe
in
Osnabrück
drohen
zu
einem
Millionengrab
zu
werden.
Weil
sich
immer
mehr
Menschen
nach
dem
Tod
einäschern
lassen,
wird
das
Gebührenloch
jährlich
größer.
Im
kommenden
Jahr
steigt
das
Defizit
auf
1,
2
Millionen
Euro.
Osnabrück.
Die
klassische
Erdbestattung
kommt
aus
der
Mode.
Immer
mehr
Menschen
wählen
für
sich
oder
ihre
verstorbenen
Angehörigen
die
Einäscherung
im
Krematorium.
„
Der
Trend
ist
eindeutig″,
sagte
Axel
Raue,
Leiter
des
Osnabrücker
Service-
Betriebs
(OSB)
,
in
der
jüngsten
Sitzung
des
Finanzausschusses.
Vor
fünf
Jahren
seien
noch
etwa
50
Prozent
der
Verstorbenen
kremiert
worden,
aktuell
liege
der
Anteil
bei
über
70
Prozent.
Ein
Grund
dürfte
sein,
dass
Einäscherung
und
Urnenbestattung
deutlich
weniger
kosten
als
eine
Erdbestattung
und
die
anschließende
Grabpflege.
Hinzu
kommt
die
Konkurrenz
von
außen.
In
den
Umlandgemeinden
liegen
die
Friedhofsgebühren
deutlich
niedriger
als
in
der
Stadt,
was
manche
Angehörige
dazu
veranlasst,
ihre
Lieben
außerhalb
der
Stadtgrenzen
zu
Grabe
zu
tragen.
Urnenbestattungen
unter
Bäumen
sind
auf
Osnabrücker
Friedhöfen
möglich.
Aber
auch
in
Bramsche,
Bad
Essen
und
Bissendorf-
Holte
entstanden
in
den
vergangenen
Jahren
Friedwälder,
wo
Urnen
naturnah
beigesetzt
werden
können.
Auch
das
Kolumbarium
in
der
ehemaligen
Kirche
zur
Heiligen
Familie
auf
dem
Schölerberg
ist
stark
nachgefragt.
In
Zahlen:
Jährlich
sterben
etwa
1650
Menschen
in
Osnabrück
(ein
Prozent
der
aktuellen
Einwohnerzahl)
.
Die
Anzahl
der
jährlichen
Bestattungen
auf
städtischen
Friedhöfen
liegt
nach
Angaben
des
OSB
bei
rund
1500
und
ist
in
der
Tendenz
weiter
abnehmend.
Die
Gebühreneinnahmen
decken
die
tatsächlichen
Kosten
bei
Weitem
nicht.
Die
Lücke
schließt
die
Stadt
aus
ihrem
Kernhaushalt.
Vor
fünf
Jahren
lag
der
städtische
Zuschuss
bei
knapp
700
000
Euro,
sank
danach
auf
unter
500
000
Euro.
Ab
2015
stieg
die
Kurve
wieder
steil
an
und
überschritt
im
vergangenen
Jahr
erstmals
die
Millionengrenze.
2018
wird
der
Steuerzahler
das
Gebührendefizit
mit
1,
2
Millionen
Euro
ausgleichen
müssen.
Wollte
der
Service-
Betrieb
kostendeckende
Friedhofsgebühren
erheben,
müssten
diese
für
Urnenbestattungen
um
48
Prozent
und
für
Erdbestattungen
um
55
Prozent
steigen.
„
Das
kann
keiner
von
uns
hier
ernsthaft
wollen″,
sagte
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
im
Finanzausschuss.
Und
die
anderen
Ausschussmitglieder
nickten.
OSB-
Chef
Raue
äußerte
die
Befürchtung,
dass
mit
einer
Gebührenerhöhung
eine
Spirale
in
Gang
gesetzt
würde.
Der
Abwanderungstrend
nähme
zu,
die
Einnahmen
würden
weiter
sinken.
Mehr
Platz
zum
Wohnen?
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
regte
an,
erneut
alle
Friedhofserweiterungsflächen
in
der
Stadt
in
den
Blick
zu
nehmen
und
zu
prüfen,
ob
sie
als
Bauland
vermarktet
werden
könnten.
Am
Waldfriedhof
Dodesheide
und
in
Eversburg
hat
die
Stadt
dadurch
Platz
für
Wohnungen
gewonnen.
Stadtbaurat
Frank
Otte
sieht
kein
weiteres
Potenzial:
„
Ich
habe
mir
mit
Herrn
Raue
die
Friedhöfe
angeschaut,
aber
da
gibt
es
aus
unserer
Sicht
nichts
mehr.″
OSB-
Chef
Raue
sagte,
er
halte
es
auch
für
denkbar,
ehemalige
Friedhofsflächen
langfristig
in
Bauland
zu
verwandeln.
In
Berlin
gebe
es
solche
Modelle.
Bildtext:
Die
Erdbestattung
wird
in
Osnabrück
zum
Auslaufmodell.
Das
hat
Folgen
für
die
Gebührenordnung
und
die
Friedhöfe
selbst.
Foto:
David
Ebener
Kommentar:
Tabu
brechen
Die
Politik
nimmt
es
offenbar
als
gegeben
hin,
dass
Jahr
für
Jahr
mehr
Geld
aus
dem
Haushalt
ins
Friedhofswesen
fließt.
In
der
Tat
sind
ihre
Handlungsmöglichkeiten
begrenzt.
Welche
Antwort
soll
sie
also
geben
auf
den
Trend
weg
von
der
Erdbestattung
und
hin
zur
Einäscherung:
Die
Gebühren
erhöhen?
Das
würde
die
Abwanderung
zusätzlich
verstärken.
Den
Pflegestandard
senken?
Das
würden
die
Friedhofsbenutzer
nicht
akzeptieren.
Herkömmliche
Instrumente
greifen
nicht,
denn
was
hier
passiert,
ist
ein
tiefer
Umbruch
in
der
Bestattungskultur,
der
die
Friedhöfe
in
allen
Kommunen
dramatisch
verändern
wird.
Aus
Friedhöfen
werden
Parks,
aus
Erweiterungsflächen
Bauplätze.
Und
auch
der
nächste
Schritt
muss
ernsthaft
zu
Ende
gedacht
werden:
die
Bebauung
früherer
Bestattungsflächen.
Heute
noch
ein
Tabu,
in
zehn
Jahren
vielleicht
gesellschaftlich
akzeptiert.
Sicher
ist:
Die
Kommunen
müssen
kreativ
werden
–
oder
immer
tiefer
in
die
Tasche
greifen.
Autor:
hin