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1.
Erscheinungsdatum:
14.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gasumstellung erzwingt Schlussstrich
Zwischenüberschrift:
Nach 70 Jahren schließt die Schinkeler Traditionskonditorei Fähmel
Artikel:
Originaltext:
1948
eröffnete
Heinz
Fähmel
in
einer
kleinen
Seitenstraße
im
Schinkel
die
nach
ihm
benannte
Konditorei.
Sein
Sohn
Karl-
Heinz
Fähmel
wird
sie
nun
im
kommenden
Jahr
schließen.
Ausschlaggebend
für
diese
Entscheidung
war
die
geplante
Umstellung
von
L-
auf
H-
Gas.
Osnabrück.
Das
Café
in
der
Jägerstraße
21
sieht
nach
dem
aus,
was
man
heute
die
„
gute
alte
Zeit″
nennen
würde.
Während
sich
heutzutage
viele
Geschäfte
bemühen,
Nostalgie
und
Retro-
Schick
zu
verbreiten,
ist
hier
alles
noch
original
und
von
Hand
gemacht.
Die
Pralinen
und
Torten
in
der
Auslage,
das
Honigkuchenkonfekt
und
der
Christstollen.
„
220
Stollen
muss
ich
noch
machen″,
sagt
Karl-
Heinz
Fähmel,
selbst
ein
Original,
der
in
seiner
weißen
Jacke
mit
den
runden
Knöpfen
noch
so
aussieht,
wie
man
sich
einen
Bäcker
eben
vorstellt.
Würde
man
ein
Kind
bitten,
einen
Bäcker
zu
zeichnen
–
es
würde
Karl-
Heinz
Fähmel
malen.
Hinter
Verkaufsraum
und
Café
liegt
ein
kleiner
Garten,
und
hinter
diesem
Garten
die
Backstube,
und
in
dieser
Backstube
steht
das
„
Schätzchen″,
wie
Karl-
Heinz
Fähmel
sagt:
ein
Backofen
aus
dem
Jahr
1962.
Tatsächlich
sieht
der
Ofen
ein
wenig
nach
dem
Museum
Industriekultur
am
Osnabrücker
Piesberg
aus,
und
dort
sollen,
wenn
es
nach
Karl-
Heinz
Fähmel
geht,
nach
dem
Räumungsverkauf
im
kommenden
Jahr
tatsächlich
auch
ein
paar
Geräte
landen,
„
echte
Raritäten″,
die
es
so
gar
nicht
mehr
gebe.
Einen
so
alten
Ofen
wie
er
habe
in
Osnabrück
vermutlich
kaum
noch
jemand,
aber
Karl-
Heinz
Fähmel
schwört
auf
ihn,
weil
er
die
Hitze
halte
und
sich
die
Restwärme
noch
nutzen
lasse,
zum
Beispiel,
um
Schokolade
schmelzen
zu
lassen.
Nur
die
Erdgas-
Umstellung
auf
das
effizientere
H-
Gas,
die
wohl
im
kommenden
Jahr
anstehe
–
die
werde
das
Schätzchen
wohl
nicht
mehr
mitmachen.
„
Ein
neuer
Backofen
kostet
25
000
Euro,
diese
Investition
lohnt
sich
nicht″,
sagt
Fähmel.
Nächstes
Jahr
wird
er
64
Jahre
alt.
„
Dann
habe
ich
48
Berufsjahre
voll″,
sagt
er.
Die
Gasumstellung
wolle
er
nun
nicht
mehr
abwarten.
Dann
lieber
in
aller
Ruhe
seine
Kunden
informieren
und
mit
dem
Geschäft
abschließen.
1948
hatte
sein
Vater
die
Konditorei
in
der
Jägerstraße
21
eröffnet,
Karl-
Heinz
Fähmel
führt
sie
in
zweiter
Generation.
Er
steht
in
der
Backstube,
seine
Frau
Erika
im
Verkaufsraum.
Eine
Weiterführung
in
der
dritten
Generation
wird
es
nicht
geben.
Zwar
habe
auch
seine
Tochter
das
Handwerk
gelernt,
doch
sei
sie
mit
ihrer
Familie
weggezogen
und
arbeite
derzeit
wegen
der
beiden
kleinen
Kinder
nicht.
Ein
Kaufinteressent
sei
schon
gefunden,
eine
Familie
mit
zwei
Kindern.
Das
Ehepaar
Fähmel,
das
derzeit
noch
im
zweiten
Stock
des
Hauses
wohnt,
wird
Osnabrück
verlassen
und
nach
Westerkappeln
in
die
Nähe
der
ältesten
Tochter
ziehen.
Traurig
über
das
Ende
seiner
Konditorei
ist
er
nicht.
„
Man
muss
positiv
zurückblicken″,
sagt
der
63-
Jährige.
Die
ganzen
Jahre
über
sei
er
gesund
geblieben,
habe
jahrelang
in
seinem
Betrieb
ausgebildet
und
30
Jahre
lang
ehrenamtlich
als
Lehrlingswart
für
die
Auszubildenden
aus
dem
Raum
Osnabrück
und
dem
Emsland
fungiert.
Jetzt
freue
er
sich
auf
Zeit
mit
seinen
Enkeln
und
etwas
Ruhe.
„
Man
merkt,
dass
sich
die
Batterien
nicht
mehr
so
schnell
aufladen″,
sagt
er.
Morgens
um
vier
aufstehen,
um
fünf
in
die
Backstube
gehen
und
abends
nach
Ladenschluss
noch
ins
Büro,
das
gehe
langsam
an
die
Gesundheit.
Gerade
die
Bürokratie
habe
durch
die
vielen
Verordnungen
aus
Brüssel
in
den
vergangenen
Jahren
sehr
zugenommen,
sodass
das
Ehepaar
die
Öffnungszeiten
in
den
vergangenen
Jahren
schon
anpasste
und
abends
den
Laden
schon
eine
Stunde
eher
schloss.
An
der
Wand
des
Cafés
hängen
gerahmte
Fotos.
Boris
Pistorius,
Hans-
Jürgen
Fip,
auf
der
anderen
Seite
ein
Bilderrahmen
mit
dem
Titel
„
Besuch
im
Kanzleramt″
und
Fotos
von
Hannelore
Kohl.
Seinen
Kunden
falle
der
Abschied
schwer.
„
Wir
haben
zu
95
Prozent
Stammkunden″,
sagt
Fähmel.
Und
denen
habe
er
oft
einen
besonderen
Service
geboten.
Drei
Kirchen
beliefere
er
mit
Kuchen,
richte
sich
mit
der
Lieferzeit
ganz
nach
den
Wünschen
der
Kunden.
„
Großbäckereien
liefern
morgens,
da
hat
man
dann
als
Kunde
einfach
da
zu
sein″,
sagt
er.
Besonders
gerne
habe
er
ja
immer
kreative
Torten
gebacken
für
Hochzeiten
oder
Taufen.
Seit
ein
paar
Jahren
habe
er
aber
auch
das
Brotbacken
für
sich
entdeckt.
Und
tatsächlich
essen
er
und
seine
Frau
noch
immer
jeden
Nachmittag
ein
Stück
Kuchen.
Das
Ostergeschäft
wolle
er
noch
mitnehmen
und
dann
die
Produktion
bis
zum
Sommer
hin
auslaufen
lassen.
„
Mensch,
Ihr
fallt
doch
in
ein
tiefes
Loch″,
hätten
Bekannte
ihn
und
seine
Frau
gewarnt.
Aber
Karl-
Heinz
Fähmel
sagt:
„
Auch
die
Zukunft
hält
noch
Überraschungen
parat.″
Und
natürlich
werde
er
auch
weiterhin
backen,
dann
eben
in
seiner
neuen
Wohnung
in
Westerkappeln.
„
Da
werde
ich
mir
einen
schönen
Backofen
reinbauen
lassen″,
sagt
Karl-
Heinz
Fähmel
und
lacht.
Nachrichten
aus
der
Osnabrücker
Geschäftswelt
lesen
Sie
auf
noz.de/
dastutsich
Bildtext:
Karl-
Heinz
und
Erika
Fähmel
werden
im
kommenden
Jahr
ihre
Konditorei
im
Stadtteil
Schinkel
schließen.
Aufwendige
Torten
hat
Karl-
Heinz
Fähmel
besonders
gerne
kreiert.
Ein
Blick
ins
Café.
Die
meisten
Kunden
sind
Stammkunden.
Fotos:
Egmont
Seiler
Autor:
Cornelia Achenbach