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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Neuer Mieter für die Vitischanze
Zwischenüberschrift:
Hochschule für Verwaltung zieht ein
Artikel:
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Originaltext:
Neues Leben in der Vitischanze: Das Niedersächsische Studieninstitut zieht voraussichtlich im Sommer 2018 in die alte Festung und frühere Spielbank ein.

Osnabrück. Das bestätigten die städtische Personalleiterin Karin Detert und Sozialvorstand Wolfgang Beckermann jetzt während der Sitzung des Finanzausschusses. Eine gute Nachricht″, kommentierte Fritz Brickwedde (CDU) die Neuigkeit.

Das Niedersächsische Studieninstitut (NSI) ist der zentrale Bildungsträger für die Kommunen in Niedersachsen. Es bietet Aus- und Fortbildungen für Verwaltungsmitarbeiter. Hauptstandort ist die Kommunale Fachhochschule für Verwaltung in Hannover, daneben unterhält das Studieninstitut Bildungszentren in Oldenburg und Hildesheim. Im kommenden Jahr soll mit der Vitischanze in Osnabrück ein weiterer Standort für das westliche Niedersachsen hinzukommen.

Schwer zu vermarkten

Die Vitischanze ist im November 2016 in den Besitz der Stadt zurückgekehrt. Der Erbbauvertrag mit der Immobilienfirma, die das wehrhafte Bauwerk 2001 zur Spielbank umgebaut hatte, lief aus. Die Stadt zahlte eine Entschädigung von 3, 8 Millionen Euro saß aber dann auf der Immobilie, die sich nur schwer vermarkten ließ. Im März 2017 zog der Fachbereich Industrial Design der Hochschule aus. Seither ist das Licht aus in der Befestigungsanlage aus dem 13. Jahrhundert, und die Immobilienexperten der Stadt bemühen sich um einen Nachmieter.

FDP-Fraktionschef Thomas Thiele kitzelte im Finanzausschuss mit einer einfachen Frage die Neuigkeit heraus. Warum im Haushalt 2018 denn 24 000 Euro für die Vitischanze eingeplant worden seien, wollte er wissen. Die Antwort von Fachbereichsleiterin Personal, Karin Detert: In der Vitischanze werden die technischen Voraussetzungen geschaffen, um dort vorübergehend Büros für die Beschäftigten des Fachbereichs Personal einrichten zu können. Die Mitarbeiter müssten für einige Monate ihre Büros in der Stadtwaage verlassen, weil diese renoviert werden müssten. Anschließend werde das Niedersächsische Studieninstitut in die Vitischanze gehen. Verwaltungsvorstand Wolfgang Beckermann sprach von einer sehr guten Lösung″. Die Stadt werde mit der langfristigen Vermietung an das Studieninstitut deutliche Erträge″ erzielen.

Zurzeit finden Fortbildungen für Verwaltungsmitarbeiter entweder in Sitzungssälen oder Klassenräumen städtischer Schulen statt sofern sie zur Verfügung stehen. Oder die Auszubildenden und Verwaltungsmitarbeiter werden nach Hannover zur Aus- und Fortbildung geschickt. Das ist in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden, zum Beispiel für Fahrten, Unterbringung und Zahlung von Trennungsgeld.

Die Vitischanze war seit dem 13. Jahrhundert ein Eckpfeiler der städtischen Befestigung. Als das Bollwerk nicht mehr gebraucht wurde, zerfiel es Stück für Stück. Im 19. Jahrhundert wandelte sich die romantische Ecke zum Ort des Schlemmens und der Geselligkeit. Mit dem großzügigen Biergarten erlebte die Vitischanzen-Gastronomie um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ihre Blütezeit.

Gastronomen scheitern

Der zunehmende Autoverkehr erzwang in der Nachkriegszeit eine Verbreiterung der Hasebrücke, was den Park an der Vitischanze verkleinerte. Die Wirte, die dort später mit verschiedenen Konzepten ihr Glück versuchten, scheiterten alle nach und nach.

Es schien für Osnabrück wie ein Sechser im Lotto, als um die Jahrtausendwende die Spielbank Niedersachsen GmbH den Beschluss fasste, das große Spiel von Bad Bentheim in die Vitischanze zu verlegen. Die Mieteinnahmen und ein Anteil an den Einspielerlösen der Spielbank sollten der Stadt zusätzliches Geld in die Kasse spülen. Doch die Erwartungen erfüllten sich nicht. Die Umsätze an den Roulette- und Black-Jack-Tischen entwickelten sich nicht wie gewünscht, sodass die Spielbanken-Gesellschaft 2007 mit dem Großen Spiel zum Bahnhof umzog. Als Nachmieter kam die Hochschule mit dem Studiengang Industrial Design.

Bildtext:
Die Vitischanze mit dem 1471 errichteten Barenturm, der bis März von der Hochschule Osnabrück genutzt wurde.

1876 wurden die Wallanlagen zwischen Bürgergehorsam und Vitischanze abgebrochen.

Foto:
David Ebener, Medienzentrum Osnabrück/ O. Schulz
Autor:
Wilfried Hinrichs


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