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1.
Erscheinungsdatum:
16.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Privilegierung von Religionen″
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Kein
Anspruch
auf
eigenen
Unterricht″
und
dem
Kommentar
„
Weiterentwicklung
nötig″
von
Stefanie
Witte
(Ausgabe
vom
10.
November)
.
„
Es
ist
eine
Legende,
dass
wir
in
einem
säkularen
Staat
leben.
Im
kirchen-
und
staatsrechtlichen
Sinne
gibt
es
in
Deutschland
zwar
eine
Trennung
von
Staat
und
Kirche
–
im
Sinne
einer
Abgrenzung
zu
Staaten
mit
einer
Staatskirche
oder
Staatsreligion.
In
Wirklichkeit
aber
sind
die
rechtlichen
Verbindungen
zwischen
Staat
und
Kirche
mächtiger
als
die
trennenden
Elemente
–
und
zwar
im
besonderen
Maße
im
Schulwesen.
Im
§
7
des
Grundgesetzes
ist
der
Religionsunterricht
,
in
Übereinstimmung
mit
den
Grundsätzen
der
Religionsgemeinschaften′
festgelegt.
Tatsächlich
sitzen
die
Autoren
der
Richtlinien
für
den
Religionsunterricht
im
wesentlichen
in
kirchlichen
Instituten.
In
NRW
ist
die
Durchdringung
von
Kirche
und
Schule
noch
stärker
ausgeprägt
als
in
den
meisten
anderen
Bundesländern,
vielleicht
mit
Ausnahme
von
Bayern
und
Baden-
Württemberg.
Im
NRW-
Schulgesetz
wird
,
Ehrfurcht
vor
Gott′
als
oberstes
Erziehungsziel
noch
vor
,
Achtung
vor
den
Menschen′
formuliert,
und
die
(christliche)
Bekenntnisschule
hat
Verfassungsrang.
Diese
rechtlichen
Grundlagen
führen
zu
einer
Privilegierung
(christlicher)
Religion.
Es
geht
immer
um
die
Frage,
was
eigentlich
eine
,
Religionsgemeinschaft′
ausmacht
–
der
Glaube
alleine
ist
es
offenbar
nicht.
Dass
mit
einer
solchen
Privilegierung
erhebliche
Probleme
verbunden
sein
können,
wurde
zum
Beispiel
2015
deutlich
in
einem
Urteil
des
Berliner
Arbeitsgerichtes
zur
Kopftuchfrage,
das
tatsächlich
direkt
auf
Unterschiede
zur
Rechtslage
in
NRW
verwiesen
hat.
Die
Quintessenz
aus
diesem
Urteil
lautet:
Da,
wo
es
keine
Privilegierung
einer
Religion
gibt,
kann
es
auch
keine
Diskriminierung
einer
anderen
geben.
Der
von
vielen
gesellschaftlichen
Kräften
geforderte
und
bei
seiner
Einführung
begrüßte
islamische
Religionsunterricht
stellt
hier
keinen
Beitrag
zur
Lösung
dar
und
schafft
letztlich
–
wie
jetzt
wieder
deutlich
wird
–
neue
Probleme.
Es
ist
übrigens
mitnichten
so,
dass
eine
solche
,
Verbandelung′
von
Staat
und
Kirchen
zu
einem
Konzept
von
demokratischer
Gesellschaft
gehört.
Viele
europäische
Staaten
sind
weitaus
säkularer
als
Deutschland
konstituiert.
Nicht
außer
Acht
lassen
darf
man
auch
den
gesellschaftlichen
Wandel.
Inzwischen
bilden
die
Menschen
ohne
eine
religiöse
Zugehörigkeit
mit
circa
35
Prozent
die
größte
Gruppe
in
Deutschland,
katholische
und
protestantische
Christen
folgen
mit
29
beziehungsweise
27
Prozent,
Muslime
(undifferenziert)
sind
gut
vier
Prozent.
Auflösen
lässt
sich
die
Problematik
nur
mit
einem
für
alle
Schüler
verbindlichen,
nicht
an
religiöse
Bekenntnisse
gebundenen
Unterricht,
der
sich
mit
fundamentalen
Fragen
menschlichen
Lebens
beschäftigt
und
dabei
die
Religionen
ebenso
mit
einbezieht
wie
philosophische,
ethische
und
psychologische
Ansätze.″
Joachim
Glüder
Osnabrück
Bildtext:
Viele
europäische
Staaten
sind
weitaus
säkularer
als
Deutschland,
meint
unser
Leser.
Foto:
dpa
Autor:
Joachim Glüder