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1.
Erscheinungsdatum:
15.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Falscher Eindruck der Inklusion?
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zur
Inklusion,
u.
a.
zum
Leserbrief
von
Prof.
Dr.
Meinhart
Volkamer
„
Psychisches
Wohl
der
Kinder
gefährdet″
(Ausgabe
vom
7.
November)
.
„
Mit
großem
Interesse
verfolge
ich
seit
Wochen
die
Diskussion
um
die
Förderschulen
und
kann
Professor
Dr.
Volkamer,
der
den
Wunsch
einer
kritischen
Öffentlichkeit
äußert,
und
Kerstin
Meyer-
Leive
als
Oberschullehrerin
nur
beipflichten.
Es
sollte
Betroffenen
endlich
ein
Forum
gewährt
werden,
in
dem
sie
ihre
Erfahrungen
schildern
können.
Ich
selbst
bin
Lehrerin
an
einer
sogenannten
Oberschule,
deren
Klassen
seit
fünf
Jahren
integrativ
unterrichtet
werden
(sollen)
.
Aus
fünfjähriger
Erfahrung
kann
ich
sagen,
dass
die
Förderung
der
schwachen
Schüler
und
die
Forderung
der
stärkeren
Schüler
in
einem
allgemeinen
Einheitsbrei
untergehen:
Die
Lehrer
stehen
alleine
(!)
vor
Klassen
mit
bis
zu
29
Schülern,
die
der
ehemaligen
Haupt-
und
Realschule
angehören
und
–
seit
Inklusion
–
der
Förderschule.
Diese
Mischung
besteht
aus
körperlich
behinderten
Kindern,
Kindern
mit
Lernbehinderung
(Autismus,
Asperger-
Syndrom
etc.)
,
psychisch
und
emotional
sehr
labilen
Kindern
sowie
sogenannten
,
Regelschülern′.
Diese
Schüler
werden
beliebig
zusammengewürfelt
–
die
übrige
Schülerschaft
nimmt
jedoch
in
keinster
Weise
Rücksicht.
Hier
wurde
die
rosarote
Brille
aufgesetzt,
dass
ein
soziales
Lernen
soziale
Intelligenz
stärken
soll.
Im
Gegenteil:
Die
Förderschüler
bekommen
jeden
Tag
brutal
den
Spiegel
vorgehalten,
der
ihnen
ihre
mangelnde
Kompetenz
in
verschiedensten
Disziplinen
vorhält.
Sie
werden
extrem
auffällig,
und
unser
Schulsystem
ist
nicht
dafür
ausgelegt,
diese
Auffälligkeiten
abzufedern.
Zudem
sollen
sich
die
Lehrer
noch
bemühen,
den
einen
oder
anderen
Schüler
zum
Gymnasium
empfehlen
zu
können.
Wie
–
bitte
schön
–
soll
das
gehen?
!
Die
ersten
empfohlenen
Schüler
kommen
mangels
kognitiven
Vorwissens
bereits
nach
acht
Wochen
zurück,
liegt
der
Benotungsschlüssel
doch
in
diesen
Oberschulen
bis
zu
87,
5
Prozent
bei
einem
,
sehr
gut′
(Note
1)
.
Die
versprochenen
Hilfen
seitens
der
Förderlehrer
aus
ehemaligen
Förderschulen,
die
nun
wie
Handelsvertreter
von
Schule
zu
Schule
reisen,
beschränken
sich
auf
ein
bis
zwei
Stunden
pro
Woche
pro
Förderschüler,
sind
unstet
und
wechseln
nach
drei
Monaten
wieder
die
Schule,
sodass
ein
Inklusionskind
nie
die
feste
Bezugsperson
erhält,
die
es
braucht,
um
sich
fortschrittlich
entwickeln
zu
können.
Aber
gerade
diese
Schüler
bedürfen
besonderer
Zuwendung
und
Unterstützung.
,
Individuelle
Lernförderung′
und
bis
zu
5-
fach-
Differenzierung
in
einer
Klasse
sind
ein
Witz
und
schlichtweg
nicht
leistbar.
E-
und
G-
Kurse
werden
dieser
Vielfalt
des
Anspruches
mitnichten
gerecht.
Wenn
hier
nicht
schleunigst
die
Notbremse
gezogen
wird,
droht
eine
Zweiklassengesellschaft
im
amerikanischen
Sinne.
Hier
finden
Menschenversuche
auf
Kosten
unserer
Kinder
statt,
und
die
Verlierer
sind
nicht
nur
die
Inklusionskinder,
sondern
alle
Schüler
und
auch
die
Lehrer.
Wenn
nicht
bald
mit
gesundem
Menschenverstand
und
Vernunft
in
Bildung
investiert
wird,
kommt
dieses
,
Experiment′
wie
ein
Bumerang
auf
unsere
Gesellschaft
zurück.″
Sonja
Wielebinski
Osnabrück
„
An
dieser
Stelle
wurde
in
letzter
Zeit
oft
das
Thema
schulische
Inklusion
diskutiert,
wobei
meist
die
Probleme
und
nicht
die
Chancen
genannt
wurden.
Hierdurch
kann
der
falsche
Eindruck
entstehen,
dass
die
Inklusion
überwiegend
schlecht
läuft.
Dies
ist
bei
allen
Anlaufschwierigkeiten,
die
diese
neue
Herausforderung
mit
sich
bringt,
aber
keineswegs
so.
Schüler/
-
innen,
die
inklusiv
beschult
werden,
haben
die
Möglichkeit,
wohnortnah
mit
und
von
den
Kindern
zu
lernen,
mit
denen
sie
auch
die
Kita
oder
die
Grundschule
besucht
haben.
Dies
zur
Regel
zu
machen
ist
Ziel
der
derzeitigen
Bemühungen.
Hierbei
sieht
die
Schulgesetzgebung
keineswegs
die
Abschaffung
sämtlicher
Förderschulen
vor.
Lediglich
die
Förderschule
Lernen
soll
auslaufen.
Letzteres
hat
zwei
Gründe:
Zum
einen
ist
es
immer
Ziel
von
Unterricht
gewesen,
Kinder
mit
Lernschwierigkeiten
zu
fördern
und
differenziert
zu
unterrichten.
Hierzu
werden
Lehrkräfte
auch
ausgebildet.
Zum
anderen
würde
ein
Parallelsystem
–
70
Prozent
der
Förderschüler/
-
innen
haben
diesen
Förderschwerpunkt
–
so
viele
Ressourcen
binden,
dass
sowohl
in
der
Inklusion
als
auch
in
den
Förderschulen
der
Mangel
zum
Prinzip
würde.
Dann
lieber
eins
richtig
machen.
Und
es
geht
doch
vielerorts:
In
Wallenhorst
besucht
seit
circa
fünf
Jahren
kein
lernbehindertes
Kind
mehr
die
Förderschule.
Freiwillig.
Weil
die
Eltern
es
so
wollen.
Der
Grund:
Die
örtliche
Hauptschule
hat
schon
fünf
Jahre
länger
Erfahrung
mit
der
Inklusion
als
die
meisten
anderen
Schulen.
Die
Kinder
werden
dort
gut
gefördert
und
fühlen
sich
wohl.
Also:
Es
gibt
kein
Kind,
das
nicht
inklusiv
beschult
werden
könnte,
es
gibt
aber
noch
einige
Schulen,
die
mit
der
Inklusion
überfordert
sind,
zum
Teil
wegen
der
noch
unzureichenden
personellen
Versorgung,
zum
Teil
aufgrund
mangelnder
Erfahrung.
Hieran
gilt
es
in
Zukunft
zu
arbeiten
und
nicht
in
alte
Zeiten
zurückzufallen.″
Martin
Negel
Bramsche
Bildtext:
Dieses
Idealbild
des
gemeinsamen
Unterrichts
gibt
es
nach
Meinung
unserer
Leser
noch
nicht
überall.
Foto:
dpa
Autor:
Sonja Wielebinski, Martin Negel