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1.
Erscheinungsdatum:
13.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Lösen „City Trees″ das Luftproblem?
Zwischenüberschrift:
Experten zweifeln an Wirksamkeit – FDP-Ratsantrag in den Ausschuss verwiesen
Artikel:
Originaltext:
Was
taugen
die
„
City
Trees″,
diese
eckigen
Luftreiniger
aus
Moos
und
Metall?
Die
FDP
will
sie
für
Osnabrück,
die
Grünen
halten
sie
für
eine
„
großartige
Geldverschwendung″.
Osnabrück.
FDP-
Ratmitglied
Oliver
Hasskamp
machte
sich
in
der
jüngsten
Ratssitzung
zum
Fürsprecher
der
„
City
Trees″.
Osnabrück
solle
prüfen,
ob
mit
dieser
Technologie
die
Stadtluft
sauberer
werden
kann.
Hasskamp
jedenfalls
zeigte
sich
überzeugt,
dass
es
einen
Versuch
wert
wäre,
die
moosbewachsenen
Geräte
etwa
an
der
Martinistraße
oder
am
Wall
aufzustellen,
um
Schadstoffe
aus
der
Luft
zu
filtern.
Der
Hersteller,
das
Start-
up-
Unternehmen
Green
City
Solutions
in
Berlin,
verspricht
eine
Reinigungsleistung,
die
der
von
275
Bäumen
entspricht.
Ein
City-
Tree
besteht
nach
Angaben
der
Erfinder
aus
1682
Töpfchen
mit
Moos
und
Deckpflanzen
und
ist
angeblich
in
der
Lage,
den
Feinstaub
von
etwa
400
Autos
pro
Tag
aufzunehmen.
Stadtbaurat
Frank
Otte
(Grüne)
äußerte
sich
in
der
Ratssitzung
skeptisch.
Die
Verwaltung
habe
sich
die
Technologie
„
in
ausführlichen
Gesprächen″
erklären
lassen
und
Rücksprache
mit
Experten
der
Umweltstiftung
gehalten.
„
Das
Problem
ist,
dass
die
Wirkungsweise
bisher
nicht
exakt
nachgewiesen
ist″,
sagte
Otte.
Es
sei
nicht
nachprüfbar,
in
welchem
Umkreis
und
Umfang
die
City
Trees
Schadstoffe
aufnähmen.
Außerdem
sei
der
Feinstaub
gar
nicht
die
schlimmste
Sorge
in
Osnabrück.
Otte:
„
Wir
haben
es
vor
allem
mit
Stickoxiden
zu
tun.″
Volker
Bajus
von
den
Grünen
hält
gar
nichts
von
den
City
Trees.
Schon
vor
Verabschiedung
des
Luftreinhalte-
und
Aktionsplans
2008
habe
der
Rat
intensiv
über
den
Einsatz
von
Mossmatten
beraten.
Damals
war
der
Rat
der
Einschätzung
des
Bundesumweltamtes
gefolgt,
das
die
Wirkung
der
Mooswände
für
überschaubar
und
den
Aufwand
für
zu
groß
hielt.
Außerdem
werde
das
grundsätzliche
Problem,
nämlich
das
Entstehen
des
Feinstaubs,
damit
nicht
angepackt.
Bajus′
vernichtendes
Urteil:
„
Das
ist
eine
Luftnummer
und
großartige
Geldverschwendung.″
Den
Antrag
der
FDP
nannte
Bajus
„
peinlich″.
Studie
in
Auftrag
gegeben
Die
Erfinder
sehen
das
natürlich
ganz
anders.
Ein
Sprecher
von
Green
City
Solutions
sagte
unserer
Redaktion,
zurzeit
arbeiteten
„
neutrale
Experten″
an
einer
Studie,
um
die
Wirkung
der
bemoosten
Luftreiniger
im
Detail
nachzuweisen.
Wann
mit
einem
Ergebnis
zu
rechnen
ist,
konnte
der
Sprecher
nicht
sagen.
Untersucht
würden
dabei
auch
die
Leistungswerte
bei
Stickoxiden.
Die
Bio-
Filter
gibt
es
in
unterschiedlicher
Ausstattung.
Die
Edelvariante
zum
Preis
von
bis
zu
35
000
Euro
ist
komplett
autark
mit
eigenem,
10
000
Liter
fassenden
Wasserspeicher,
Solaranlage
und
einer
digitalen
Fernüberwachung
in
Echtzeit.
Die
einfache
Variante
kostet
ab
22
000
Euro
und
muss
an
das
örtliche
Strom-
und
Wassernetz
angedockt
werden.
Für
Wartung
und
Service
müssten
jährlich
1500
bis
2500
Euro
veranschlagt
werden,
sagte
der
Sprecher.
Die
Geräte
können
auch
gemietet
werden.
Die
Lebensdauer
soll
bei
10
bis
15
Jahren
liegen.
Die
zweite
Generation
der
City
Trees
wird
nach
Unternehmensangaben
eine
Ventilation
haben,
um
den
Luftdurchzug
zu
steuern
und
zu
verstärken.
Anders
gesagt:
ein
stationärer
Staubsauger
mit
Biofilter.
35
City
Trees
hat
das
junge
Unternehmen
seit
2015
in
der
Welt
aufgestellt,
darunter
in
London,
Paris,
Hongkong,
Oslo,
Kopenhagen,
Berlin,
Dresden.
In
Essen
sind
zwei
Mooswände
vergangene
Woche
wieder
abgebaut
worden.
Dort
hatte
die
Bahn
im
April
dieses
Jahres
eine
vor
und
eine
im
Hauptbahnhof
errichten
lassen.
Sie
funktionierten
nicht
wirklich.
Wie
der
WDR
berichtet,
vertrocknete
das
Moos
immer
wieder,
weil
Licht
und
Bewässerung
nicht
passten.
Außerdem
habe
sich
ein
Schädling
eingenistet.
Die
Wände
kosteten
nach
WDR-
Angaben
40
000
Euro.
Die
„
Westdeutsche
Allgemeine
Zeitung″
berichtete
unter
Berufung
auf
einen
Bahnsprecher,
dass
die
Luft
im
direkten
Umfeld
der
Mooswand
zwar
besser
geworden
sei,
aber
um
einen
spürbaren
Effekt
zu
erzielen,
wäre
eine
viel
größere
Fläche
nötig
gewesen.
Die
Stadt
Oberhausen
hat
gerade
von
einer
Anschaffung
Abstand
genommen.
In
Ausschuss
verwiesen
Anette
Meyer
zu
Strohen
(CDU)
reagierte
im
Rat
ernüchtert,
als
sie
die
Skepsis
des
Stadtbaurates
und
der
Grünen
vernahm.
„
Ich
habe
zuerst
gedacht,
das
ist
ja
eine
gute
Idee.″
Sie
warb
dafür,
sich
die
City
Trees
trotz
aller
Kritik
genauer
anzusehen.
Das
werden
demnächst
die
Mitglieder
des
Stadtentwicklungsausschusses
tun.
Der
Rat
folgte
dem
Vorschlag
der
Grünen,
das
Thema
in
den
Ausschuss
zu
verweisen,
wo
es
in
Zusammenhang
mit
dem
neuen
Luftreinhalteplan
beraten
werden
soll.
Bildtext:
Ein
City
Tree.
Dieses
Exemplar,
das
zuletzt
vor
dem
Essener
Hauptbahnhof
stand,
wurde
in
der
vergangenen
Woche
abgebaut.
Foto:
imago/
Ralph
Lueger
Autor:
Wilfried Hinrichs