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1.
Erscheinungsdatum:
07.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Hendricks kritisiert deutsche Klimapolitik
Fidschi, Fahrräder und Verhandlungen
Zwischenüberschrift:
Weltklimakonferenz in Bonn eröffnet – Ministerin verspricht Inselstaaten weitere 50 Millionen Euro
Weltklimakonferenz soll Ziele des Pariser Abkommens schärfen – es geht aber auch um gute Stimmung
Artikel:
Originaltext:
Bonn.
Mit
der
Forderung
nach
einer
konsequenten
Umsetzung
des
Pariser
Klimaabkommens
hat
die
Weltklimakonferenz
in
Bonn
begonnen.
Die
bisher
größte
internationale
Konferenz
auf
deutschem
Boden
mit
25
000
Teilnehmern
aus
195
Ländern
soll
in
den
nächsten
zwei
Wochen
einheitliche
Regeln
dafür
erarbeiten,
wie
einzelne
Länder
ihren
CO2-
Ausstoß
messen
und
angeben.
Niemand
dürfe
dabei
schummeln,
forderte
Bundesumweltministerin
Barbara
Hendricks
.
Die
SPD-
Politikerin
zog
eine
verheerende
Bilanz
der
deutschen
Anstrengungen
im
Kampf
gegen
die
Erderwärmung.
„
Wenn
man
es
genau
nimmt,
hat
in
den
letzten
zwanzig
Jahren
in
keinem
einzigen
Jahr
die
Regierung
–
egal
welcher
Couleur
–
genug
getan,
um
dahin
zu
kommen,
wo
wir
hinkommen
wollen″,
sagte
Hendricks
.
Nach
einer
neuen
Studie
der
Weltwetterorganisation
WMO
wird
2017
wohl
zu
den
drei
heißesten
bisher
gemessenen
Jahren
gehören.
Frank
Bainimarama,
Premierminister
der
Republik
Fidschi
und
Vorsitzender
der
Konferenz,
betonte,
das
in
Paris
gegebene
Versprechen
müsse
deshalb
unbedingt
gehalten
werden.
Deutschland
will
seine
finanzielle
Hilfe
für
die
vom
Klimawandel
besonders
bedrohten
Inselstaaten
verstärken.
Die
Bundesrepublik
werde
weitere
50
Millionen
Euro
in
den
Anpassungsfonds
der
UN
einzahlen,
kündigte
Hendricks
an.
Die
Weltklimakonferenz
in
Bonn
ist
die
größte
zwischenstaatliche
Konferenz,
die
es
je
in
Deutschland
gegeben
hat.
Wer
die
riesigen
Zeltstädte
am
Rhein
besucht,
meint
sich
in
einer
anderen
Welt.
Der
Grund:
Es
geht
nicht
nur
um
Politik.
Sondern
auch
um
das
Gefühl.
Bonn.
Es
ist
kurz
vor
11
Uhr,
als
in
Bonn
Südpazifik
und
Rhein
aufeinandertreffen.
Im
großen
Saal
des
World
Conference
Centers
trommeln
Männer
vom
Inselstaat
Fidschi
mit
bunten
Halsketten
und
in
Röcken
auf
den
Boden.
Bundesumweltministerin
Barbara
Hendricks
(SPD)
,
geboren
in
Kleve
am
Niederrhein,
schaut
etwas
fragend,
als
ihr
ein
Schälchen
überreicht
wird.
Schließlich
schlürft
sie
es
beherzt
aus.
Willkommen
auf
der
Weltklimakonferenz.
Es
ist
einiges
anders
in
diesen
Tagen
in
Bonn.
Der
Klimagipfel
hat
begonnen.
Der
Inselstaat
Fidschi
hat
zwar
die
Präsidentschaft
inne,
Deutschland
tritt
aber
als
„
technischer
Gastgeber″
auf,
da
es
Fidschi
kaum
möglich
gewesen
wäre,
eine
Konferenz
dieser
riesigen
Dimension
zu
beherbergen.
Bis
zum
17.
November
werden
rund
25
000
Teilnehmer
erwartet.
Inhaltlich
geht
es
darum,
einheitliche
Regeln
zu
erarbeiten,
nach
denen
die
Länder
ihren
CO2-
Ausstoß
messen
und
angeben
sollen.
Soll
und
Ist
klaffen
weit
auseinander:
Im
Pariser
Klimaschutzabkommen
von
2015
hatten
sich
die
Vertragsparteien
verpflichtet,
die
weltweite
Klimaerwärmung
auf
höchstens
zwei,
besser
noch
1,
5
Grad
Celsius
zu
begrenzen.
Im
Moment
steuert
die
Erde
laut
wissenschaftlichen
Studien
allerdings
auf
eine
Erwärmung
von
fast
drei
Grad
zu.
Entscheidungen
dürften
trotz
des
Zeitdrucks
von
der
größten
internationalen
Konferenz,
die
je
in
Deutschland
stattgefunden
hat,
allerdings
nicht
getroffen
werden.
„
Wegweisende
Beschlüsse
sind
in
diesem
Jahr
nicht
zu
erwarten″,
schreibt
selbst
die
deutsche
Regierung
in
einem
Hintergrundpapier
zum
Klimagipfel.
In
Paris
hatten
sich
die
Vertragsparteien
verpflichtet,
mit
nationalen
Klimaschutzplänen
am
großen
Ziel
mitzuarbeiten.
Allerdings
fehlen
Kriterien,
mit
denen
die
Vorgaben
verglichen
und
transparent
gemacht
werden
könnten.
Noch
wichtiger
ist
die
Finanzierung
des
Klimaschutzes
und
der
Beseitigung
der
Folgen
des
Klimawandels.
Die
Industrieländer,
die
für
den
Löwenanteil
der
Erderwärmung
verantwortlich
sind,
wollen
den
Entwicklungsländern
dabei
laut
den
Pariser
Vereinbarungen
ab
2020
mit
100
Milliarden
Dollar
(86
Mrd.
Euro)
jährlich
unter
die
Arme
greifen.
Bisher
sind
aber
maximal
zwei
Drittel
dieser
Summe
zugesichert.
Nachdem
US-
Präsident
Donald
Trump
den
Ausstieg
der
Vereinigten
Staaten
angekündigt
hat,
steht
die
Einhaltung
der
Zusage
erst
recht
in
den
Sternen.
Es
bedarf
keiner
hellseherischen
Fähigkeiten
für
die
Voraussage,
dass
Konferenz-
Präsident
Frank
Bainimarama
beim
Geld
besonderen
Druck
machen
wird.
Der
Regierungschef
der
Fidschi-
Inseln
vertritt
eine
Allianz
tief
liegender
pazifischer
Inselstaaten,
deren
Bewohner
ihre
Dörfer
wegen
des
ansteigenden
Meeresspiegels
zum
Teil
bereits
verlassen
mussten.
Auf
der
anderen
Seite
des
Tisches
sitzt
den
Südsee-
Insulanern
die
Großmacht
USA
gegenüber,
die
noch
an
der
Konferenz
teilnehmen
kann.
Da
die
Kündigung
des
Pariser
Abkommens
erst
in
zwei
Jahren
wirksam
wird,
könnte
Washington
einigen
Sand
ins
Getriebe
streuen.
Wer
das
Konferenzgelände
besucht,
merkt
aber
schnell:
Es
geht
um
noch
mehr.
Vor
allem
um
das
Gefühl.
Die
vorhandenen
Konferenzräume
wurden
mit
provisorischen
Zeltstädten
massiv
erweitert.
Und
darin
wird
nicht
nur
verhandelt,
sondern
Klimaschutz
auch
als
ziemlich
stylishe
Angelegenheit
inszeniert.
Im
deutschen
Pavillon
gibt
es
etwa
„
klimafreundlichen
Kaffee″
aus
Costa
Rica
und
einen
Selfie-
Automaten,
der
abwechselnd
Emojis
und
Sprüche
wie
„
Save
the
Oceans″
über
den
Kopf
zaubert.
Ab
und
zu
saust
auch
jemand
auf
einem
kleinen
Elektroroller
vorbei.
Die
Konferenz
will
unbedingt
den
Eindruck
vermeiden,
wegen
ihrer
schieren
Größe
der
Umwelt
womöglich
eher
zu
schaden
als
zu
nutzen.
Die
Gäste
bekommen
daher
Trinkflaschen,
die
sie
selbst
nachfüllen
können.
So
gut
es
geht,
wird
auf
Papier
verzichtet.
Und
vor
den
Türen
stehen
zum
Pendeln
Elektro-
Shuttle
und
Leihfahrräder
bereit.
(Mit
dpa)
Die
Politik
und
das
Klima:
mehr
auf
noz.de
/
themen/
klimaschutz
Bildtext:
Völker,
hört
die
Signale:
Die
Fidschi-
Inseln,
nominell
Gastgeber
der
Konferenz,
machen
in
Bonn
mit
einem
Plakat
auf
ihre
prekäre
Lage
aufmerksam.
Foto:
dpa
kommentar
Gut
fürs
Gefühl
Vor
knapp
400
Jahren
führte
ein
Örtchen
in
der
Schweiz
eine
neue
Prozession
ein.
Die
Bürger
von
Fiesch
holten
sich
den
Segen
des
Papstes
für
ihren
Wunsch,
dass
der
Gletscher
oberhalb
ihres
Dorfes
nicht
weiter
wachsen
und
sie
bedrohen
möge.
Gott
hat
sie
erhört.
Heute
beten
die
Walliser,
dass
der
Gletscher
nicht
weiter
schrumpft,
schon
weil
er
eine
viel
besuchte
Attraktion
für
Touristen
ist.
So
wandelt
sich
die
Zeit,
so
wandelt
sich
das
Klima.
Ebenfalls
erst
vor
400
Jahren
hat
die
große
Burchardiflut
der
Nordseeküste
ihren
heutigen
Verlauf
gegeben,
der
seither
mit
Klauen
und
Zähnen
verteidigt
wird.
Der
historische
Normalzustand
von
Klima
ist
Veränderung,
nicht
Bestand.
Niemand
kann
den
Wandel
in
Abrede
stellen.
Keiner
sollte
ihn
aber
auch
dramatisieren.
Hilfreich
wäre
daher,
wenn
nicht
jeder
Herbststurm
zum
Reiter
der
Apokalypse
aufgeblasen
würde,
häufig
von
Leuten,
denen
Jütland-
Typ
nichts
sagt
oder
die
noch
nie
ein
Barometer
aus
der
Nähe
gesehen
haben.
Ebenso
fair
wie
wichtig
wäre
es,
etwa
den
Anteil
des
Bevölkerungswachstums
zu
erkennen,
das
sich
weit
stärker
aufs
Klima
auswirkt
als
das
letzte
Mikrogramm
Kohlenstoffdioxid
aus
einem
Motor,
auf
das
sich
die
Debatte
oft
verengt.
Vielen
aber
geht
es
beim
Klima
wie
beim
Gipfel
eher
ums
Gefühl.
Für
die
Bonner
UN-
Konferenz
wurde
eigens
ein
kleiner
Jahrmarkt
errichtet,
weil
sich
die
Gäste
aus
aller
Welt
folkloristische
Weihnachtsmarktstimmung
wünschten.
Zu
früh?
Egal.
Irgendwie
passt
das.
Autor:
dpa, Ulrich Glauber, Jonas-Erik Schmidt, Burkhard Ewert