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1.
Erscheinungsdatum:
03.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Rückkehr der Sirenen?
Kommen die Sirenen zurück nach Osnabrück?
Zwischenüberschrift:
Stadtrat entscheidet am Dienstag über Anschaffung eines Warnsystems für 300 000 Euro
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Osnabrücker
Stadtrat
entscheidet
in
seiner
Sitzung
am
kommenden
Dienstag
über
die
Anschaffung
neuer
Sirenen
für
rund
300
000
Euro.
Seit
knapp
25
Jahren
ist
Osnabrück
ohne
flächendeckendes
Warnsystem.
Knapp
25
Jahre
nach
dem
flächendeckenden
Abbau
von
Alarmsirenen
in
der
Stadt
Osnabrück
erfahren
die
großen
Heuler
womöglich
schon
bald
ein
unerwartetes
Comeback:
Die
Stadt
will
300
000
Euro
für
ein
neues
Warnsystem
ausgeben.
Osnabrück.
Vielen
jungen
Osnabrückern
dürfte
das
ohrenbetäubende
Geheul
von
Alarmsirenen
fremd
sein,
ältere
Generationen
dagegen
verbinden
es
mit
den
Schrecken
des
Zweiten
Weltkriegs.
In
vielen
ländlichen
Regionen
gehören
die
Signalgeber
und
die
damit
einhergehenden
Probealarme
jedoch
bis
heute
zur
Normalität
–
und
auch
in
Osnabrück
könnten
sie
bald
wieder
den
Ton
angeben.
Am
kommenden
Dienstag,
7.
November,
entscheidet
der
Osnabrücker
Stadtrat
darüber,
ob
Alarmsirenen
nach
rund
einem
Vierteljahrhundert
ein
für
viele
unerwartetes
Comeback
feiern.
Sirenen
seit
1993
weg
Fakt
ist:
Den
Kommunen
obliegt
laut
Niedersächsischem
Katastrophenschutzgesetz
(NKatSG)
die
Warnung
der
Bevölkerung
bei
Katastrophenfällen
wie
Bränden,
Überschwemmungen
oder
folgenschweren
Störfällen
in
Kernkraftwerken.
Flächendeckend
und
vor
allem
zu
Nachtzeiten
–
wenn
die
Menschen
schnell
aus
den
Betten
geholt
werden
müssen
–
ist
das
nach
Ansicht
der
Verwaltung
nur
mittels
Sirenen
möglich.
Das
Problem:
Der
Bund
entschied
sich
im
Jahr
1993
dafür,
sein
in
die
Jahre
gekommenes
Sirenennetz
zu
demontieren.
Selbiges
sollte
in
erster
Linie
im
Verteidigungsfall
zum
Einsatz
kommen,
konnte
allerdings
auch
bei
Naturkatastrophen
genutzt
werden.
Diese
Möglichkeit
fiel
weg,
als
der
Bund
angesichts
der
veränderten
politischen
Lage
einen
vorläufigen
Schlussstrich
unter
die
Geschichte
der
Sirenen
zog.
Zwei
Drittel
der
ursprünglich
99
Anlagen
in
Osnabrück
wurden
seinerzeit
der
Stadtverwaltung
zur
Übernahme
angeboten.
Die
Stadt
schlug
jedoch
das
nicht
gerade
übermäßig
attraktive
Angebot
des
Bundes
aus.
Zu
teuer
wäre
ein
Weiterbetrieb
gewesen,
Mietverträge
mit
den
Eigentümern
der
Sirenenstandorte
hätten
neu
verhandelt
und
die
Technik
zur
Ansteuerung
der
Sirenen
ausgetauscht
werden
müssen.
Letztlich
blieben
lediglich
zwei
solitäre
Sirenen
in
Voxtrup
und
Sutthausen,
die
zur
Alarmierung
der
örtlichen
Freiwilligen
Feuerwehren
dienen.
Nur
eine
mobile
Sirene
Freilich:
Auch
nach
dem
Wegfall
der
Sirenen
war
und
ist
die
Warnung
der
Bevölkerung
eine
Pflichtaufgabe
der
Katastrophenschutzbehörde.
Dennoch
passierte
in
Osnabrück
über
eine
lange
Zeit
herzlich
wenig
Erfüllendes.
Zwar
war
in
den
1990ern
die
Beschaffung
dreier
mobiler
Sirenen
angedacht,
doch
erst
im
Jahr
2013
kaufte
die
Stadt
ein
Fahrzeug
mit
Sirenen-
und
Sprechanlage
–
immerhin
20
Jahre
war
Osnabrück
zu
diesem
Zeitpunkt
schon
ohne
flächendeckendes
Warnsystem.
Das
soll
sich
nach
Ansicht
der
Verwaltung
nun
schnell
ändern.
In
einer
Beschlussvorlage
für
den
Osnabrücker
Stadtrat
sind
Investitionen
von
300
000
Euro
für
die
Anschaffung
und
Installation
von
14
Sirenen
vorgesehen.
Die
Anlagen
sollen
auf
Schuldächern,
also
städtischen
Gebäuden
errichtet
werden
und
durch
ihre
Anordnung
im
Stadtgebiet
bis
auf
wenige
Ausnahmen
alle
Bürger
akustisch
erreichen
können.
Durch
Verschiebung
anderer
Investitionen
soll
der
laufende
Haushalt
der
Stadt
nicht
belastet
werden.
Allenfalls
als
Ergänzung
sieht
die
Verwaltung
den
Einsatz
von
Smartphone-
Warn-
Apps
wie
„
Katwarn″,
das
vom
Landkreis
Osnabrück
genutzt
wird.
Lediglich
rund
zehn
Prozent
der
Bevölkerung
würden
im
Ernstfall
mittels
eines
solchen
Systems
erreicht
werden
–
viel
zu
wenig
für
eine
flächendeckende
Alarmierung.
Durch
die
geringere
Technik-
Affinität
würden
vor
allem
ältere
Personen
von
der
Warnung
ausgeschlossen
werden.
Nicht
zuletzt
sei
eine
Alarmierung
auch
abhängig
von
der
Stabilität
des
Mobilfunknetzes.
Durch
die
gravierenden
Auswirkungen
von
Naturkatastrophen
sei
es
jedoch
nicht
unwahrscheinlich,
dass
Warnungen
gerade
dann
abgegeben
werden
müssen,
wenn
das
Mobilfunknetz
nicht
verfügbar
ist,
heißt
es
in
der
Beschlussvorlage.
Einen
Schritt
weiter
Zum
Einsatz
kommen
sollen
übrigens
nicht
mehr
die
charakteristischen
pilzförmigen
Geräte
früherer
Tage,
sondern
elektronische
Hochleistungssirenen
mit
mehreren
Schalltrichtern
und
einer
deutlich
höheren
Reichweite.
Weiterer
Vorteil:
Die
Sirenen
besitzen
eine
Sprachausgabe,
somit
können
Band-
und
Liveansagen
über
die
Lautsprecher
gesendet
werden.
Osnabrück
ist
mit
der
Überlegung
übrigens
nicht
alleine,
den
Sirenen
ein
Comeback
zu
verschaffen.
Unter
anderem
in
Nordrhein-
Westfalen
sind
viele
Städte
schon
einen
Schritt
weiter.
78
Anlagen
werden
beispielsweise
bis
Ende
2018
auf
kommunalen
Dächern
Münsters
installiert,
auch
in
Dortmund
hat
der
Aufbau
eines
Sirenennetzes
bereits
begonnen.
Bildtexte:
So
sahen
die
Sirenen
aus,
die
bis
Anfang
1993
auf
vielen
Osnabrücker
Dächern
standen
–
hier
auf
dem
Stadthaus.
Die
pilzförmigen
Anlagen
verschwanden
jedoch,
als
der
Bund
sein
Sirenennetz
demontierte.
Mehr
Leistung,
aber
kleiner:
So
sehen
Sirenen
heute
aus.
Fotos:
NOZ-
Archiv,
dpa
Kommentar:
Höchste
Zeit
War
es
der
Euphorie
nach
dem
Ende
des
Kalten
Krieges
geschuldet
oder
einfach
ein
Instrument
der
Kostenminimierung?
So
oder
so:
Der
flächendeckende
Abbau
der
Sirenenanlagen
in
praktisch
allen
deutschen
Großstädten
war
keine
gute
Idee.
Knapp
25
Jahre
später
sollen
die
Sirenen
nun
zurückkehren
–
und
das
ist
eine
richtige
Entscheidung.
Dabei
geht
es
nicht
darum,
wie
wahrscheinlich
ein
katastrophales
Ereignis
ist.
Vielmehr
muss
man
in
Osnabrück
froh
sein,
dass
in
den
vergangenen
25
Jahren
nichts
passiert
ist,
was
angesichts
der
fehlenden
Sirenen
zu
einer
dramatischen
Situation
hätte
führen
können.
Bei
einem
Unglück
mit
einem
Gefahrgut-
Güterzug
mitten
im
Stadtgebiet
oder
–
noch
schlimmer
–
einem
Störfall
im
Atomkraftwerk
Lingen
kommt
es
auf
Minuten
an.
Höchste
Zeit
also,
das
Problem
anzupacken.
Keine
Lösung
sind
zum
jetzigen
Zeitpunkt
Warn-
Apps
wie
Katwarn
oder
Nina.
Sie
sind
zwar
modern
und
praktisch,
erfüllen
ihren
Zweck
aber
nur
sehr
unzureichend,
weil
sie
einen
großen
Teil
der
Menschen
ausschließen
und
störungsanfällig
sind.
Osnabrück
sollte
daher
dem
Beispiel
Münsters
folgen
und
die
gute
alte
Sirene
zurückholen.
Autor:
sph