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1.
Erscheinungsdatum:
01.11.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Auf den Spuren Calmeyers
Zwischenüberschrift:
Initiative zeichnet Petra van den Boomgaard aus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Petra
van
den
Boomgaard
arbeitete
sich
zwei
Jahre
lang
in
Amsterdam
durch
30
Meter
Akten
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg:
Die
niederländische
Historikerin
und
Juristin
erforschte
das
Wirken
des
Osnabrücker
Rechtsanwalts
Hans
Georg
Calmeyer
(1903–1972)
,
der
als
Mitarbeiter
der
deutschen
Besatzungsbehörde
in
Den
Haag
zwischen
1941
und
1945
mehr
als
3000
Juden
vor
der
Deportation
bewahrte.
Die
Osnabrücker
Hans-
Calmeyer-
Initiative
verlieh
ihr
jetzt
die
Ehrenmitgliedschaft.
Die
in
Den
Haag
lebende
Niederländerin
ist
an
der
Universität
Amsterdam
und
in
der
Stiftung
Sobibor
tätig.
Ihre
Forschungsarbeit
wird
demnächst
als
Dissertation
vorliegen.
Der
Titel
lautet:
„
Legale
Umgehung
der
Deportation
aus
den
Niederlanden″.
So
lässt
sich
auch
das
Engagement
von
Hans
Calmeyer
beschreiben.
Er
entschied
als
Beamter
über
„
rassische
Zweifelsfälle″
–
und
damit
über
Leben
und
Tod
der
Betroffenen:
Wer
war
Jude,
wer
nicht?
Calmeyer
versuchte,
Menschen
vor
der
Ermordung
in
Konzentrationslagern
zu
retten.
Van
den
Boomgaard
hat
festgestellt,
wie
Calmeyer
Schlupflöcher
in
den
Rassengesetzen
der
Nationalsozialisten
genutzt
hat.
Sie
berichtete
von
Antragstellern,
die
erklärten,
als
Adoptivkind
in
eine
jüdische
Familie
aufgenommen
worden
zu
sein.
Im
Friedenssaal
beschrieb
Bürgermeister
Burkhard
Jasper
die
Situation,
in
der
sich
Calmeyer
befand,
als
tragisch
–
nämlich
so
oder
so
„
schuldig
zu
werden,
egal
was
er
tat″,
denn:
Calmeyer
befand
sich
in
dem
Dilemma,
dass
er
die
„
Judengesetzgebung″
der
Nationalsozialisten
nur
zum
Teil
sabotieren
konnte.
Jasper
zitierte
ihn
so:
„
Ich
sah
mich
selbst
als
eine
Art
Arzt,
der
auf
einem
von
der
Außenwelt
völlig
abgeschnittenen
Posten
für
5000
Todkranke
nur
50
Ampullen
einer
Medizin
besitzt,
durch
die
es
ihm
möglich
ist,
mit
50
Injektionen
nur
50
von
5000
vor
dem
sicheren
Tod
zu
retten.
Welche
50
Patienten
soll
er
retten?
″
Ralf
Steiner,
Vorsitzender
der
Hans-
Calmeyer-
Initiative,
beschrieb
diese
Situation
als
„
unerträglich
drückend″.
Joachim
Castan,
stellvertretender
Vorsitzender
der
Initiative,
erinnerte
daran,
dass
sich
Calmeyer
mit
seinem
Engagement
in
Gefahr
brachte,
denn
in
Berlin
fiel
es
auf,
dass
in
Den
Haag
so
viele
Abstammungsverfahren
zugunsten
der
Antragsteller
entschieden
wurden.
Die
SS
wurde
argwöhnisch,
und
schließlich
sollten
die
Akten
des
Osnabrückers
beschlagnahmt
werden.
Doch
dazu
kam
es
nicht:
Die
Alliierten
nahten,
und
es
war
das
Kriegsende,
das
nun
Calmeyer
selbst
rettete.
Für
die
Osnabrücker
Initiative
ist
Petra
van
den
Boomgaard
nun
die
dritte
in
der
Reihe
der
Autoren
über
Hans
Calmeyer:
Der
erste
war
Peter
Niebaum,
der
in
den
1980er-
Jahren
auf
dessen
Lebensgeschichte
gestoßen
war,
es
folgte
Matthias
Middelberg
–
zuletzt
mit
seinem
Buch
„
Wer
bin
ich,
dass
ich
über
Leben
und
Tod
entscheide?
″.
Bildtext:
Im
Friedenssaal:
Petra
van
den
Boomgaard,
Ehrenmitglied
der
Hans-
Calmeyer-
Initiative,
trägt
sich
in
das
Gästebuch
der
Stadt
ein
–
begleitet
von
Ralf
Steiner
(von
links)
,
Joachim
Castan
und
Bürgermeister
Burkhard
Jasper.
Foto:
Egmont
Seiler
Autor:
jweb