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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Klinikum will 70 Millionen investieren
 
Klinikum investiert 70 Millionen Euro
Zwischenüberschrift:
Neubau der Akademie, Sanierung der OP-Säle, Kauf neuer Geräte und Computer
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Das Klinikum Osnabrück schreibt wieder schwarze Zahlen und plant Investitionen im Umfang von 70 Millionen Euro in den kommenden Jahren. Das sagte Geschäftsführer Martin Eversmeyer in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Eversmeyer hat im Mai die Geschäftsführung übernommen und nach eigenen Worten einen Investitionsstau vorgefunden, den er in diesem Umfang nicht erwartet hatte. 2018 soll mit der Modernisierung des 25 Jahren alten OP-Traktes begonnen werden. Investitionssumme: 55 Millionen Euro. Geplant sind darüber hinaus ein Neubau der Akademie auf dem Finkenhügel, der Kauf neuer Geräte für die Radiologie im Umfang von fünf Millionen Euro, die Umstellung auf digitale Patientenakten und eine Modernisierung von Netzwerk und Rechenzentrum.

Das Klinikum löst schrittweise den Investitionsstau auf, der sich in den finanziell engen Jahren aufgebaut hat. Mindestens 70 Millionen Euro fließen in den kommenden Jahren in den Gesundheitscampus auf dem Finkenhügel.

Osnabrück. Wir sind wieder kreditfähig″, sagt der neue Geschäftsführer Martin Eversmeyer, der im Mai die Nachfolge von Sanierer Frans Blok angetreten hat. Das Klinikum wird nach seinen Angaben auch dieses Jahr mit einem positiven Ergebnis abschließen, das auf dem Niveau des Vorjahres liegt, vielleicht ein bisschen besser″. 2016 erwirtschaftete das kommunale Krankenhaus im operativen Geschäft einen Überschuss von drei Millionen Euro. Der Sanierungskraftakt mit Kapitalerhöhung, internen Sturkurreformen und einem Gehaltsverzicht der Beschäftigten trägt Früchte und schafft Spielräume für Investitionen.

Und die sind offenbar dringend nötig. Martin Eversmeyer spricht von einem erheblichen Investitionsstau″, den er bei seinem Amtsantritt vor einem halben Jahr vorgefunden habe. In dem Umfang kannte ich das bislang nicht.″ Der neue Chef hat aber Verständnis für die besondere Situation: Das Klinikum habe in den vergangenen Jahren um seine Existenz gerungen und komme erst jetzt wieder in die Lage, Versäumtes nachzuholen.

Das größte Projekt ist die Sanierung der 25 Jahre alten OP-Säle. Die Finanzierung steht: Kurz vor der Landtagswahl überbrachte Sozialministerin Rundt (SPD) den Bewilligungsbescheid über 35 Millionen Euro aus dem Sondervermögen des Landes für Krankenhaus-Investitionen. 20 Millionen Euro muss das Klinikum aus eigener Kraft aufbringen. Der Operationstrakt wird im laufenden Betrieb erneuert eine besondere Herausforderung für die Medizin und das Baustellenmanagement. Die Baupläne sind fertig, die Ausschreibung soll demnächst beginnen. Eversmeyer geht von einem Baubeginn Mitte 2018 aus.

Ebenso dringlich ist es nach den Worten des Geschäftsführers, die Digitalisierung voranzutreiben. Das Klinikum habe verständlicherweise in den vergangenen Jahren wenig Kraft und Geld in die hausinterne Informationstechnologie investierten können. Ziel sei es, im kommenden Jahr die digitale Patientenakte einzuführen. Zurzeit arbeiten die Ärzte und das Pflegeteam mit einem Mischsystem aus Papier und elektronischen Datenspeichern. Bei der Visite wird aber immer noch der Wagen mit den Patientenakten durch die Zimmer geschoben″, sagt Eversmeyer. Damit soll Ende 2018 Schluss sein. Allerdings bedarf es erheblicher Investitionen in Netzwerk und Rechenzentrum, deren Bausteine zum Teil noch aus den 90er-Jahren stammen und abgängig″ sind, wie Eversmeyer erklärt.

Auch in die Radiologie investiert das Klinikum. Für rund fünf Millionen Euro werden neue bildgebende Geräte etwa für die Kernspintomografie angeschafft.

Sieben Millionen Euro wird das kommunale Krankenhaus in den Neubau der Akademie stecken. Die Bildungsstätte soll neben der im Bau befindlichen Augenpraxis entstehen.

Zurzeit nutzt das Klinikum den früheren Sitz der Dresdner Bank an der Möserstraße (neben Galeria Kaufhof) für die Ausbildung in Pflegeberufen, in der Operations- und Röntgenassistenz. Der Mietvertrag läuft Ende des Jahres aus und wird nicht verlängert. Die etwa 400 Auszubildenden ziehen vorübergehend in den Fledder um. Das Klinikum mietet befristet die früheren Büroräume des insolventen Haustechnik-Großhandels Koch am Huxmühlenbach an. Anfang 2019, so hofft Eversmeyer, kann die neue Akademie auf dem Finkenhügel ihren Betrieb aufnehmen und theoretische und praktische Ausbildung an einem Ort zusammenführen. Zugleich erweitere das Klinikum damit seine Ausbildungskapazitäten um 25 Prozent. Wir brauchen das Personal″, sagt Eversmeyer.

Der Geschäftsführer würdigt im Gespräch mit unserer Redaktion das hohe Leistungsniveau des Klinikums. Wir sind zu Recht Maximalversorger und medizinisch Spitze in der Region″ so Eversmeyer.

Bildtext:
Aus dem Klinikum wird ein Gesundheitscampus auf dem Finkenhügel. Diese Luftaufnahme vom März 2017 zeigt am oberen Bildrand den Neubau der Dermatologie und die noch junge Baustelle der Augenpraxis (Visual eins). Daneben soll im kommenden Jahr die Klinikum-Akademie entstehen.

Foto:
David Ebener

Kommentar:

Im Wort

Endlich wieder gute Nachrichten aus dem Klinikum. Das Gesundheitszentrum auf dem Finkenhügel bietet anerkanntermaßen medizinische Spitzenleistung und das nun auch wirtschaftlich auskömmlich. Dass der Investitionsstau aufgelöst werden soll, ist zu begrüßen.

Allerdings sollte dabei nicht vergessen werden, wer zurzeit ein Drittel der schweren Sanierungslast trägt: die Belegschaft, die mit dem Zukunftssicherungsvertrag fünf Jahre auf 3, 5 Prozent ihres Lohns verzichtet. Die Beschäftigten haben der Einbuße zugestimmt im Vertrauen auf die Aussage der Stadtväter, dass der Verzicht befristet bleibt. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass daran etwas geändert wird. Richtig so. Die Stadt steht im Wort.
Autor:
hin


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