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1.
Erscheinungsdatum:
30.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrück zu unsicher für Radfahrer
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zu
den
Artikeln
„
Radfahrerin
wird
in
Hellern
von
Lkw
überrollt″
(Ausgabe
vom
17.
Oktober)
und
„
Lkw-
Fahrer
übersah
Radlerin
beim
Rechtsabbiegen″
(Ausgabe
vom
18.
Oktober)
.
„[...]
Aufgrund
der
unverantwortlichen
stadtplanerischen
Defizite
der
letzten
Jahre
[...]
ist
es
erneut
zu
einem
Todesfall
einer
Radfahrerin
gekommen.
Wie
viele
Menschen
müssen
eigentlich
noch
sterben,
bis
die
Stadt
begreift,
dass
es
schon
weit
über
der
Zeit
ist,
für
Radfahrer
eine
angemessene
Infrastruktur
zu
schaffen?
Wie
viele
weiße
Räder
müssen
noch
als
Mahnmal
aufgestellt
werden?
Lassen
wir
mal
den
Feinstaub
weg.
Ja,
auch
Radfahrer
verhalten
sich
nicht
immer
richtig,
und
ja,
Autoverkehr
muss,
wenn
auch
nicht
in
diesen
Dimensionen
[...],
auch
sein.
Aber:
Es
geht
um
das
Überleben
von
Verkehrsteilnehmern,
die
jeden
Tag
auf
dem
Weg
zur
Arbeit,
in
die
Stadt
oder
wohin
auch
immer
in
Osnabrück
der
Waffe
Auto
ungeschützt
ausgeliefert
sind.
Jede
Rechtfertigung,
warum
bisher
nichts
geschah,
klingt
in
den
Ohren
der
Angehörigen
wie
ein
Hohn!
Apropos:
Neulich
fuhr
ich
als
Radfahrer
auf
der
Lotter
Straße.
Ich
überlebte,
wenn
auch
knapp.
Bis
zum
Klinikum
gab
es
drei
gefährliche
Situationen.
Aber
laut
Stadt
ist
die
Lotter
Straße
ja
sicher,
denn
es
sind
ja
Rad-
Piktogramme
auf
die
Fahrbahn
gemalt
worden,
die
a)
man
vom
Steuer
aus
sehr
schlecht
sehen
kann
(bei
Regen
gar
nicht!
),
b)
durch
den
Radabtrieb
immer
weiter
verblassen
und
c)
völlig
unnütz
sind,
da
sie
zum
Schutz
der
Radfahrer
überhaupt
nicht
taugen.
Entweder
gibt
es
solch
lächerliche
Rechtfertigungsmaßnahmen,
überhaupt
keine
oder
80
Zentimeter
breite
(!)
Radwege
wie
auf
dem
Remarque-
Ring
und
anderswo,
auf
denen
ich
meine
Kinder
nie
fahren
lassen
würde
und
selbst
jeden
Morgen
froh
bin,
wenn
ich
unverletzt
in
die
Bramscher
Straße
einbiegen
kann,
wo
sich
im
Übrigen
keiner
an
die
Geschwindigkeitsbegrenzung
30
hält
und
die
Fahrradwege
zugeparkt
sind
oder
sich
auf
der
rechten
Seite
des
Radweges
Parkflächen
befinden,
was
zu
lebensgefährlichen
Situationen
führt,
wenn
die
Fahrertür
aufgerissen
wird.
Münster,
Oldenburg,
Regensburg,
Oslo,
Kopenhagen,
Amsterdam
–
die
Liste
mit
Städten
unterschiedlicher
Größe,
die
es
geschafft
haben,
den
Radverkehr
mit
einer
sicheren
Infrastruktur
auszustatten
und
nebenher
die
Feinstaubemissionen
extrem
zu
reduzieren,
ist
lang.
Es
gibt
für
Osnabrück
keine
Entschuldigung!
Es
ist
für
die
Verantwortlichen
eine
Schande,
dass
bisher
nichts
Wesentliches
–
ich
wiederhole
–,
nichts,
aber
überhaupt
nichts
Wesentliches
zur
Verbesserung
der
beschämenden
Situation
für
Radfahrer
geschehen
ist.
Es
ist
eine
Schande
für
Osnabrück,
dass
aufgrund
der
städtebaulichen
Ignoranz
der
Verantwortlichen
immer
wieder
Menschen
sterben
müssen!
Es
ist
eine
Schande
für
diese
Stadt,
dass
moderne,
einfache
und
damit
kostengünstige
Rad-
Verkehrskonzepte,
wie
sie
massenweise
anderorts
umgesetzt
wurden
und
werden,
völlig
ignoriert
werden!
Es
ist
eine
Schande
für
diese
Stadt,
wenn
unsere
Kinder
weiterhin
unter
gesundheitsgefährdenden
Feinstaubwerten
leiden
und
nichts
dagegen
unternommen
wird.
Die
vergangene
und
gegenwärtige
Untätigkeit
ist
die
größte
Schande
für
diese
Stadt!
[...]″
Andreas
Lehr
Osnabrück
„
Schon
wieder
hat
ein
Radfahrer
sein
Leben
in
Osnabrück
verloren.
Schon
wieder
hat
ein
Lkw
das
Leben
einer
Seniorin
in
den
Osnabrücker
Asphalt
gedrückt.
Schon
wieder
beim
Rechtsabbiegen,
und
ja,
schon
wieder
werden
wir
ein
weißes
Fahrrad
als
Mahnung
erblicken
müssen.
Ich
ertrage
diesen
Anblick
nicht
mehr.
Ob
auf
der
Bremer
Straße,
der
Kommenderiestraße,
am
Wagnerplatz
oder
zuletzt
nun
in
Hellern,
die
Freude
an
Osnabrück
weicht
purer
Angst.
Ich
habe
hier
studiert,
mich
verliebt,
ein
Haus
gebaut.
Doch
die
Friedensstadt
macht
sich
permanent
des
Totschlags
mitschuldig:
Sie
bekommt
die
potenziell
letale
Streckenführung
für
Radfahrer
in
Osnabrück
nicht
in
den
Griff.
Nicht
etwa
aus
Ignoranz,
nein,
schlimmer
noch,
es
ist
die
alles
beherrschende
Drittklassigkeit
der
politischen
Begabungen,
die
leider
glauben,
sich
im
Stadtrat
tummeln
zu
müssen.
Osnabrück
ist
keine
Friedensstadt,
sie
ist
eine
Friedhofsststadt.
Daher
mein
Appell
nach
außen,
an
die
Gewinner
der
Direktmandate
der
aktuellen
Landtagswahl,
Boris
Pistorius
und
Frank
Henning,
nach
Hannover:
Setzt
Euch
für
ein
landesweites
Infrastrukturprogramm
ein,
das
Lkw
aus
den
Städten
verbannt.
Zeigt
die
Koinzidenz
Eurer
Freude
über
ein
wieder
erstarktes
sozialdemokratisches
Selbstverständnis
und
die
gebotene
politische
Begabung.
Das
unterscheidet
Euch
von
den
Lokalen
hier.″
Dr.
Gerhard
Schmitt
Osnabrück
„
Als
Helleraner
Radfahrer
weiß
ich,
dass
diese
Kreuzung
in
der
schon
lange
andauernden
Umbauphase
hochkritisch
ist;
eine
Patentlösung
gibt
es
wohl
nicht.
Es
war
wohl
nur
eine
Frage
der
Zeit,
bis
hier
etwas
passiert.
Dass
dieser
Unfall
tödlich
endet,
ist
tragisch.
[…]″
Eduard
Silkenbäumer
Osnabrück
„[...]
Ich
wohne
in
Hellern
und
muss
den
Kreuzungsbereich
[Lengericher
Landstraße/
An
der
Blankenburg;
Anm.
d.
Red.]
durchweg
zweimal
am
Tag
entweder
mit
dem
Auto
oder
aber
mit
dem
Fahrrad
nutzen.
Seit
Beginn
der
Umbaumaßnahme
,
Bahr′
herrscht
in
diesem
Kreuzungsbereich/
Abzweigung
zum
Hörner
Weg
verkehrstechnisches
Chaos.
Ständig
–
manchmal
sogar
tageweise
–
werden
Fahrbahnen
verändert,
teilweise
komplett
geschlossen,
Fahrwege
verlegt.
Der
jetzige
Fahrradweg
stadtauswärts
verläuft
zum
Beispiel
in
Höhe
,
Bahr′
behelfsmäßig
neben
einer
einspurigen,
teilweise
verschwenkenden
Autospur,
die
auch
von
Lkws
genutzt
wird.
Hier
ist
der
nächste
Unfall
vorprogrammiert.
Selbst
wenn
es
zutreffen
sollte,
dass
der
fragliche
Lkw-
Fahrer
die
Fahrradfahrerin
beim
Abbiegen
nicht
wahrgenommen
hat,
so
ist
das
meines
Erachtens
zu
einem
wesentlichen
Teil
der
unübersichtlichen
Verkehrsführung
geschuldet.
Dass
in
diesem
Bereich
nicht
schon
eher
etwas
passiert
ist,
kommt
schon
einem
Wunder
gleich.
Nach
meiner
persönlichen
Auffassung
trifft
die
Stadt
hier
zumindest
moralisch
eine
Mitschuld
an
diesem
Unfall.
Seit
Wochen
und
Monaten
werden
Tausende
von
Verkehrsteilnehmern,
die
diesen
Kreuzungsbereich
nutzen
müssen,
vor
eine
harte
Geduldsprobe
gestellt.
Buslinien
werden
durch
Wohngebiete
mit
enger
Kurvenführung
verlegt.
Straßenführungen
werden
tageweise,
teilweise
auch
länger
komplett
geschlossen.
Und
das
alles
nur,
weil
ein
Vorhaben
eines
privaten
Investors
verwirklicht
wird.
Hätte
man
hier
nicht
besser
Infrastruktur
und
eigentliche
Umbaumaßnahme
zeitlich
entkrampfen
sollen,
selbst
wenn
das
für
den
Investor
einen
späteren
Eröffnungstermin
bedeutet
hätte?
Jetzt
ist
das
–
unglücklicherweise
–
eingetreten,
was
eigentlich
bei
diesem
Verkehrschaos
zu
erwarten
war.
[...]″
Hartmut
Schröder
Osnabrück
„
Ich
weiß,
auch
das
Autofahren
wird
einem
in
Osnabrück
verleidet,
aber
aus
meiner
Sicht
wird
immer
noch
viel
zu
wenig
getan,
um
eine
sichere
Infrastruktur
für
die
bewussten
Pkw-
Verzichtler
herzustellen.
Ganz
im
Gegenteil,
es
werden
einem
permanent
nahezu
unüberwindbare
Hindernisse
in
den
Weg
gestellt.
Ich
fahre
fast
jeden
Morgen
um
halb
acht
mit
meinen
beiden
Töchtern,
einem
Kindergartenkind
und
einer
Grundschülerin,
aus
Hellern
in
die
Wüste.
Aus
Überzeugung.
Schließlich
wohnen
wir
in
der
Stadt.
Die
Wege
sind
kurz!
Meine
Kinder
müssen
den
Fußweg
als
Fahrspur
nutzen.
Wir
wohnen
in
der
Siedlung
hinter
dem
ehemaligen
Max-
Bahr-
Gebäude
und
mussten
uns
in
den
letzten
Monaten
quasi
täglich
unseren
Weg
in
die
Wüste
erkämpfen.
Egal,
wo
wir
versuchten,
eine
geeignete
Route
zu
finden,
trafen
wir
auf
Gefahren
und
Hindernisse,
bei
denen
die
Radfahrer
und
Fußgänger
anscheinend
hintangestellt
wurden.
Der
Fußweg
vor
dem
ehemaligen
Baumarkt-
Parkplatz
ist
seit
Beginn
der
Bauarbeiten
gesperrt,
der
Weg
hinter
dem
Gelände
völlig
vereinnahmt
von
riesigen
umherfahrenden
Baustoff-
Lkw
und
Baufahrzeugen.
Der
Gehweg
beim
Abzweig
der
Lengericher
Landstraße
in
den
Hörner
Weg
war
auch
immer
mal
wieder
aufgerissen.
Etwas
weiter
auf
der
Lengericher
Landstraße
stadteinwärts,
kurz
vor
der
Autobahnbrücke,
wurde
der
Bürgersteig
monatelang
durch
Handwerkerfirmen
blockiert,
welche
den
Neubau
der
Firma
Team4Media
errichteten.
Der
Fußweg
gegenüber
war
wochenlang
kaum
passierbar,
weil
der
Pflanzenbewuchs
weit
auf
die
Pflasterung
ragte.
Der
Seitenwechsel
bei
Blumen
Risse
ist
zudem
gefährlich,
weil
die
Linksabbieger
von
der
Autobahn
gleichzeitig
grün
haben
und
an
dieser
Stelle
scheinbar
nicht
mit
Fußgängern
rechnen.
Auf
der
Seite
des
Kaufland-
Gebäudes
kann
man
auch
nicht
bleiben,
weil
die
Überquerung
der
Autobahnauffahrt
über
keine
Ampel
verfügt.
Der
Nordhausweg
zwischen
den
Autohäusern
von
Porsche
und
Mercedes
(über
den
Hörner
Weg
erreichbar)
ist
weder
beleuchtet
noch
sicher.
Die
Löcher
im
Asphalt
dort
sind
riesige,
tiefe
Krater,
welche
schon
einen
Sturz
meiner
Tochter
verursachten.
Die
Verlängerung
des
Eselspatts,
welcher
in
die
Straße
An
der
Blankenburg
mündet,
führt
über
den
Parkplatz
des
Kaufland-
Geländes,
übrigens
über
einen
nicht
abgesenkten
Bordstein.
In
den
letzten
zwei
Monaten
zwang
uns
dann
auch
noch
eine
Baustelle
im
Blumenhaller
Weg
kurz
vor
unserem
Ziel
erneut
auf
die
Straße.
Immer
wieder
musste
ich
mich
deutlich
sichtbar
auf
der
Fahrbahn
als
lebende
Bake
positionieren,
damit
meine
Töchter
den
blockierten
Fußweg
verlassen
und
somit
das
dort
befindliche
Hindernis
über
eine
stark
befahrene
Straße
umgehen
konnten.
Dabei
gab
es
natürlich
keine
Warnschilder
oder
Hilfen
zur
Überwindung
der
hohen
Bordsteinkanten.
Zudem
sind
die
Autofahrer
genervt,
gehetzt
und
unachtsam,
da
sie
sich
ja
auch
schon
durch
etliche
Baken
im
Schneckentempo
hindurchzwängen
mussten.
Viele
Eltern
sprechen
mich
an,
weil
sie
mich
für
,
verrückt′
halten,
dass
ich
diesen
Weg
mit
zwei
kleinen
Kindern
jeden
Morgen
mit
dem
Fahrrad
fahre.
Sie
halten
es
für
viel
zu
gefährlich
und
umständlich.
Das
ist
genau
der
Grund,
warum
regelmäßig
Artikel
über
die
problematische
Anzahl
sogenannter
Elterntaxis
und
die
damit
verbundenen
chaotischen
Verkehrslagen
vor
den
Schulen
erscheinen.
Es
wird
einfach
nicht
für
ausreichend
sichere
Radwege
gesorgt.
Wie
sehr
allein
schon
eine
eigene
Ampelphase
die
Sicherheit
der
Fußgänger
und
Radfahrer
verbessern
könnte!
Oder
eine
räumliche
Trennung
von
gepanzerten
und
schutzlosen
Verkehrsteilnehmern,
bei
der
man
als
Radfahrer
kein
Mountainbike
mit
extra
breiter
Bereifung
benötigt!
Auch
wenn
die
Umbauphase
an
der
Kreuzung
Lengericher
Landstraße/
An
der
Blankenburg
bald
beendet
ist,
wünsche
ich
mir
weiterhin
ein
generelles
Umdenken
der
Verkehrsplaner.
Bedankt
Euch
nicht
nur
mit
riesigen
Transparenten
bei
den
Osnabrücker
Radfahrern,
schützt
sie
auch
effektiver!
″
Birgit
Schwetje
Osnabrück
Bildtext:
Nach
dem
tödlichen
Unfall
am
16.
Oktober
in
Hellern
ist
eine
Debatte
über
die
Sicherheit
des
Radverkehrs
in
der
Osnabrücker
Innenstadt
entbrannt.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Andreas Lehr, Gerhard Schmitt, Eduard Silkenbäumer, Hartmut Schröder, Birgit Schwetje
Themenlisten:
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein