User Online: 1 |
Timeout: 17:07Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
30.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Plötzlich steht der Fahrstuhl still
Fahrstuhl in Hochhaus steht lange still
Zwischenüberschrift:
Reparatur ohne Ankündigung in Hochhäusern an der Buerschen Straße in Osnabrück – Mieter stinksauer
Artikel:
Originaltext:
Ausgebremst:
Edith
Lanäus
(94)
kann
mit
ihrem
Rollator
das
Treppenhaus
nicht
bewältigen.
Sie
sitzt
im
sechsten
Stock
fest.
In
zwei
Hochhäusern
an
der
Buerschen
Straße
steht
der
Fahrstuhl
still,
weil
er
komplett
saniert
wird.
Vier
Wochen
wird
das
dauern.
Die
Mieter
wurden
im
Vorfeld
nicht
von
dem
Wohnungsunternehmen
LEG
informiert
–
und
sind
stinksauer.
Ein
Marsch
durchs
Treppenhaus
mit
Frust
auf
sieben
Etagen.
Osnabrück.
Die
Mitarbeiter
des
Pflegedienstes
müssen
erst
mal
verschnaufen,
wenn
sie
bei
Edith
Lanäus
ankommen.
Sechster
Stock,
104
Stufen.
Die
94-
Jährige
selbst
benutzt
zum
Gehen
einen
Rollator
und
kann
das
Haus
ohne
Fahrstuhl
derzeit
nicht
verlassen.
Vier
Wochen
in
den
eigenen
vier
Wänden?
„
Ich
kann
nicht
zum
Arzt,
nicht
zum
Friseur,
an
Einkäufe
ist
nicht
zu
denken″,
sagt
die
älteste
Mieterin
des
Hauses,
die
von
Beginn
an,
seit
1967,
hier
wohnt.
50
Jahre
Buersche
Straße,
noch
nie
so
ein
Ärger.
„
Es
ist
verständlich,
dass
der
Aufzug
repariert
werden
muss″,
räumt
sie
ein.
Unverständlich
aber
bleibt,
dass
die
LEG
AG
mit
Sitz
in
Düsseldorf
ihre
Mieter
nicht
darüber
in
Kenntnis
gesetzt
hat.
„
Das
ist
eine
Zumutung,
eine
kleine
Entmündigung″,
findet
die
94-
jährige
Osnabrückerin,
deren
Tochter
nun
Einkäufe
bis
in
den
sechsten
Stock
tragen
muss.
„
Es
geht″,
sagt
Edith
Lanäus.
„
Aber
es
hätte
einfacher
gehen
können.″
Die
LEG
AG
hat
die
Mieter
der
Häuser
28
und
30
erst
am
Donnerstag
per
Aushang
im
Treppenhaus
über
die
Sanierung
der
Aufzugsanlage
informiert.
Seit
vier
Tagen
standen
die
Fahrstühle
da
bereits
still.
„
Wir
haben
vorher
kein
persönliches
Schreiben
bekommen.
Wir
wurden
nicht
vorgewarnt″,
beschweren
sich
Mieter.
Familien
mit
vier
Kindern
müssen
nun
genauso
wie
Senioren
zu
Fuß
bis
in
die
oberen
Etagen
laufen.
„
Normalerweise
informieren
wir
unsere
Mieter
zwei
Wochen
vor
Beginn
solcher
Arbeiten
in
einem
Anschreiben″,
sagt
Judith-
Maria
Gillies,
Sprecherin
der
LEG
AG.
„
Bei
der
internen
Übergabe
ist
etwas
schiefgelaufen,
sodass
die
Briefe
leider
erst
jetzt
rausgegangen
sind.″
Für
diesen
Fehler
entschuldige
sich
das
Unternehmen.
Ebenfalls
für
die
Tatsache,
dass
falsche
Arbeitszeiträume
ausgehängt
wurden.
Die
Arbeiten
sollen
laut
Plan
in
den
Hochhäusern
28
und
30
am
20.
November
abgeschlossen
sein.
In
einem
dritten
Haus,
Nummer
32,
beginnen
sie
am
20.
November
und
sollen
voraussichtlich
am
11.
Dezember
enden.
Auf
einem
Aushang
hat
ein
Mieter
handschriftlich
mit
den
Worten
„
Das
ist
eine
bodenlose
Frechheit″
seinem
Frust
Luft
gemacht.
„
Wir
wurden
einfach
überrumpelt″,
nennt
Hildegard
Mattner
es,
fünfte
Etage,
88
Stufen.
Die
81-
Jährige
macht
eine
Pause
bei
Stufe
64,
atmet
tief
durch
und
lächelt
zwei
kleinen
Gartenzwergen
aus
Porzellan
auf
der
Fensterbank
zu:
„
Wenn
ich
die
sehe,
dann
weiß
ich
immer,
gleich
habe
ich
es
geschafft″,
nennt
sie
einen
Erfahrungswert
der
vergangenen
Tage
im
Treppenhaus.
Ihre
Zeitung
kann
sie
erst
nach
dem
Frühstück
holen,
nüchtern
nimmt
sie
die
Treppe
nicht.
„
Hätte
ich
es
vorher
gewusst,
hätte
ich
Vorräte
mit
dem
Aufzug
transportiert″,
sagt
sie.
Ihre
Getränke
lagert
sie
nun
im
Keller
und
nimmt
höchstens
eine
Flasche
Wasser
mit
nach
oben.
So
muss
es
in
den
nächsten
Wochen
nicht
weitergehen.
Die
LEG
AG
will
ab
diesem
Montag
(30.
Oktober)
für
diejenigen
Mieter,
die
alters-
oder
krankheitsbedingt
auf
den
Aufzug
angewiesen
sind,
Transportdienste
anbieten.
Außerdem
soll
ein
Trageservice
zum
Einsatz
kommen,
der
schwere
Einkäufe
für
diejenigen
nach
oben
bringt,
die
Hilfe
brauchen.
Für
drei
Mieter
seien
bereits
konkrete
Lösungen
gefunden
worden.
„
Eine
Mietminderung
bei
solch
einer
Maßnahme
ist
möglich″,
bietet
LEG-
Sprecherin
Gillies
an.
„
Nach
Abschluss
der
Arbeiten
werden
wir
die
Ansprüche
unserer
Mieter
auf
Basis
der
ausgefallenen
Zeit
berechnen.″
Karin
Kopatz,
dritter
Stock,
56
Stufen,
ist
nicht
auf
Hilfe
angewiesen
und
hat
bereits
einen
kleinen
Hamstervorrat
auf
dem
Balkon
angelegt.
„
Es
ärgert
mich,
wie
die
LEG
mit
den
Mietern
umgeht″,
sagt
sie.
In
ihrer
Aussage
steckt
mehr
als
der
Ärger
über
den
unangekündigten
Ausfall
des
Aufzugs.
In
ihr
steckt
auch
der
Frust
über
eine
Hausverwaltung,
die
für
die
Mieter
nicht
präsent
zu
sein
scheint.
„
Was
die
Leute
hier
brauchen,
ist
ein
Ansprechpartner.
Sie
fühlen
sich
alleingelassen″,
sagt
sie.
Zwar
lächelt
in
jedem
Hausflur
ein
Mitarbeiter
der
LEG
von
einem
Plakat
mit
dem
Hinweis
auf
eine
Reparatur-
Hotline
und
die
Nummer
eines
sogenannten
Hauswarts,
aber
„
der
ist
nicht
mehr
für
uns
zuständig″,
sagen
die
Mieter.
Das
Wohnungsunternehmen
erklärt
das
mit
internen
Umstrukturierungen.
Es
gebe
noch
eine
Hauswartin
an
der
Buerschen
Straße,
aber
die
Beschwerden
würden
zunächst
über
die
Hotline
des
Zentralen
Kundenservice
abgewickelt.
Den
Stammmietern
an
der
Buerschen
Straße
ist
keine
Hauswartin
bekannt.
„
Den
Mietern
kommt
es
häufig
so
vor,
als
kümmere
sich
niemand
mehr″,
bestätigt
die
LEG-
Sprecherin
und
betont:
„
Das
ist
aber
nicht
so.″
Draußen
im
Hof
liegt
der
Müll
nicht
im
gelben
Sack,
sondern
auf
dem
Boden
des
Sammelplatzes
von
Haus
28.
„
Der
zieht
hier
unglaublich
viele
Ratten
an″,
erzählt
Bewohnerin
Hildegard
Mattner.
Andere
Mieter
nennen
die
defekte
Außenbeleuchtung,
die
Außenreinigung
oder
lärmende
Jugendliche
auf
dem
privaten
Spielplatz
der
Mietshäuser
als
Knackpunkte,
die
das
Wohnungsunternehmen
gar
nicht
oder
erst
spät
anpacke.
„
Die
durchschnittliche
Erreichbarkeit
der
Reparatur-
Hotline
liegt
bei
über
96
Prozent″,
nennt
Gillies
eine
Zahl.
Knapp
70
Prozent
aller
Kleinreparaturen
würden
innerhalb
von
fünf
Arbeitstagen
behoben,
innerhalb
von
zehn
Arbeitstagen
sind
es
bereits
rund
85
Prozent.
„
Mir
kommt
es
so
vor,
als
müsste
die
LEG
extra
aus
Düsseldorf
anreisen,
um
hier
mal
eine
Glühbirne
auszuwechseln″,
kritisiert
ein
Mieter.
Monatelang
hätten
sie
auf
Licht
warten
müssen.
Bleibt
die
Hoffnung,
dass
–
wenn
schon
nicht
der
Aufzug
–
so
zumindest
die
angekündigte
Hilfe
ab
diesem
Montag
in
Fahrt
kommt.
Bildtexte:
Treppen
steigen,
bis
der
Arzt
kommt?
Hochparterre
plus
sieben
Etagen
zählen
die
drei
Hochhäuser
an
der
Buerschen
Straße
28,
30
und
32.
Eine
gute
Kondition
brauchen
die
Bewohner
der
Hochhäuser
in
den
kommenden
Wochen.
Ausgebremst:
</
em>
Edith
Lanäus
(94)
kann
mit
ihrem
Rollator
das
Treppenhaus
nicht
bewältigen.
Sie
sitzt
im
sechsten
Stock
fest.
Fotos:
Michael
Gründel
Kommentar:
Mehrfach
ausgebremst
Wir
wollen,
dass
Sie
sich
in
unseren
Wohnungen
zu
Hause
fühlen,
wirbt
die
LEG.
Ein
nachvollziehbarer
Wunsch
–
vor
allem
vor
dem
Hintergrund,
dass
Mieter
unangekündigt
in
ihren
vier
Wänden
fest-
stecken.
Dass
der
Aufzug
in
den
Häusern
an
der
Buerschen
Straße
erneuert
wird,
mag
nach
50
Jahren
ein
notwendiger
Schritt
sein.
Dass
die
Mieter
darüber
nicht
frühzeitig
informiert
werden,
ist
nicht
weniger
als
ein
verzichtbarer
Totalausfall.
Schließlich
funktioniert
die
Kommunikation
des
drittgrößten
Vermietungskonzerns
in
Deutschland
bei
Mieterhöhungen
reibungslos.
Das
Problem
scheint
über
die
Stahlseile
des
Aufzugs
hinauszureichen:
Die
LEG
AG
samt
ihren
Tochterunternehmen,
die
mit
130
000
Wohnungen
auf
dem
nordrhein-
westfälischen
Mietmarkt
vertreten
ist,
ist
dort
bereits
durch
umstrittene
Mieterhöhungen
und
Einsparungen,
die
zulasten
der
Instandhaltung
der
Häuser
gehen,
aufgefallen.
Ihre
Entschuldigung
bei
den
Mietern
in
Osnabrück
könnte
sie
ernst
meinen,
legen
Mietminderung
sowie
ein
versprochener
Trage-
und
Transportdienst
nahe.
Wenn
die
Mieter
aber
nicht
nur
bei
Totalausfällen,
sondern
auch
im
Alltag
das
Gefühl
haben,
dass
es
ohne
Fahrstuhl
zügig
bergab
geht
mit
dem
Mieterservice,
dann
verkommt
der
eigene
Anspruch
des
Unternehmens
– „
verlässlich
und
regional
präsent″
zu
sein
–
zumindest
an
der
Buerschen
Straße
zum
Treppenwitz.
Osnabrück.
Die
Mieter
zweier
Hochhäuser
an
der
Buerschen
Straße
sind
sauer:
Vier
Wochen
lang
wird
bei
ihnen
der
Fahrstuhl
still
stehen.
Die
Anlagen
in
beiden
Häusern
werden
saniert.
Allerdings
hat
das
Wohnungsunternehmen
LEG
die
Mieter
im
Vorfeld
nicht
über
das
Vorhaben
informiert.
Für
Senioren
oder
Familien
mit
kleinen
Kindern,
die
in
einer
der
oberen
der
jeweils
sieben
Etagen
wohnen,
ist
das
ein
unzumutbarer
Zustand,
sagen
die
Mieter.
Sie
fühlen
sich
von
der
LEG
alleingelassen,
finden
vor
Ort
keinen
Ansprechpartner
in
Form
eines
Hauswarts.
Autor:
Anne Spielmeyer