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1.
Erscheinungsdatum:
28.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Brennnesseln als kriegswichtiger Rohstoff
Zwischenüberschrift:
Oktober 1917: Keine Wintermäntel, kein Leder, kein Tee
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vor
dem
drohenden
vierten
Kriegswinter
treibt
die
Verwaltung
des
Mangels
seltsam
anmutende
Blüten.
Mit
Beginn
des
Oktobers
1917
werden
die
Brennnesseln
der
Kriegswirtschaftsverwaltung
unterstellt
–
nicht
wegen
ihrer
Verzehrbarkeit,
sondern
wegen
ihrer
Eignung
als
Textilfaser.
Alle
abgeernteten
Stängel
der
langstieligen
Brennnessel
(Urtica
dioica)
,
sowohl
ungetrocknet
wie
getrocknet,
alle
Nesselfasern,
auch
mit
anderen
Spinnstoffen
gemischt,
roh,
gefärbt
oder
gebleicht,
alle
Gespinste,
die
Nesselfasern
enthalten,
alle
Abfälle
von
Vorgenanntem
müssen
gemeldet
werden
und
gelten
als
beschlagnahmt.
Es
dürfen
keine
Veränderungen
an
den
beschlagnahmten
Gegenständen
vorgenommen
werden,
namentlich
auch
kein
Verfüttern
und
keine
Verarbeitung
als
Gemüse.
Der
Verkauf
ist
nur
an
die
Nesselfaser-
Verwertungsgesellschaft
m.b.H.
Berlin
zulässig.
Meldungen
über
die
Bestände
sind
monatlich
an
das
Webstoffmeldeamt
der
Kriegs-
Rohstoff-
Abteilung
des
Preußischen
Kriegsministeriums
zu
richten.
Der
Kriegsausschuss
für
Sammel-
und
Helferdienst
macht
auf
die
Bedeutung
der
Brombeer-
,
Erdbeer-
und
Himbeerblätter
als
Teeersatz
aufmerksam.
Bei
dem
wachsenden
Mangel
an
Tee
sollte
so
frühzeitig
als
möglich
mit
dem
Einsammeln
begonnen
werden.
„
Überschüsse
über
den
örtlichen
Bedarf
an
solchen
Blättern
werden
zweifellos
Absatz
finden″,
mutmaßt
die
„
Osnabrücker
Volkszeitung″.
Über
Bezugsscheine
für
Mäntel
heißt
es:
Laut
Reichsbekleidungsstelle
darf
bei
Vorhandensein
eines
Sommermantels
irgendwelcher
Art
ein
Bezugsschein
auf
einen
zweiten
Mantel,
also
etwa
einen
Wintermantel,
nicht
ausgefertigt
werden.
Nur
wenn
durch
ein
ärztliches
Zeugnis
nachgewiesen
wird,
dass
die
Anschaffung
dringend
notwendig
ist,
ist
die
Bewilligung
des
zweiten
Mantels
zulässig.
Die
Zeitung
meint:
„
Es
bedeutet
zweifellos
eine
Härte,
wenn
weiblichen
Personen,
die
nur
einen
dünnen
Sommermantel
besitzen,
die
Anschaffung
eines
wärmeren
Mantels
für
den
Winter
versagt
wird.″
Aus
den
Polizeimeldungen:
Das
13-
jährige
Töchterchen
des
Schmiedemeisters
Bruns
wurde
in
Rieste
vom
Zug
überfahren
und
auf
der
Stelle
getötet.
Es
wollte
mit
einer
Kuh,
die
es
am
Strick
führte,
den
Bahndamm
überqueren.
Die
Kuh
scheute
anscheinend
vor
dem
nahenden
Zug.
Das
Kind
versuchte,
sie
zu
halten,
wurde
dabei
aber
vor
den
Zug
geschleudert.
Die
Kuh
kam
auch
nicht
ungeschoren
davon.
Sie
erlitt
einen
Knochenbruch
und
musste
abgeschlachtet
werden.
„
Allgemein
nimmt
man
in
der
Gemeinde
innigen
Anteil
an
dem
Schmerze,
den
die
Familie
Bruns
durch
den
Verlust
ihres
braven
Töchterleins
erleidet″,
schreibt
die
„
Volkszeitung″.
Leder
ist
knapp
und
begehrt.
Zur
Bekämpfung
der
Treibriemendiebstähle
hat
das
Stellvertretende
Generalkommando
bestimmt,
dass
Schuhmacherleder,
welches
seiner
Beschaffenheit
nach
von
Treibriemen
herrühren
kann,
nur
dann
angenommen
werden
darf,
wenn
der
Verkäufer
bekannt
ist
oder
sich
durch
Wohnungsmeldeschein
ausweist.
Name
und
Wohnung
des
Verkäufers
ist
aufzuschreiben
und
binnen
24
Stunden
bei
der
Polizeibehörde
zu
melden.
Generalfeldmarschall
Paul
von
Hindenburg
wird
70
Jahre
alt.
Neben
der
großen
vaterländischen
Feier
und
Kundgebung
in
den
Sälen
der
Stadthalle
feiert
man
auch
in
Osnabrücks
Reservelazaretten
im
Marienhospital,
im
Harmonieklub
Hakenstraße,
im
Hofhaus
Bramscher
Straße
und
im
designierten,
aber
noch
nicht
als
solches
bezogenen
Kaufhaus
Leffers
in
der
Johannisstraße.
Das
Lazarett
des
Vaterländischen
Frauenvereins,
das
seit
Kriegsausbruch
in
der
Kromschröder′schen
Gasuhrenfabrik
untergebracht
war,
musste
im
März
verlegt
werden,
da
die
Fabrik
die
betreffenden
Räume
selber
brauchte.
Es
bot
sich
eine
Verlegung
in
das
zweite
Stockwerk
des
Leffers′schen
Warenhaus-
Neubaus
an,
da
das
Kaufhaus
kriegsbedingt
noch
nicht
eröffnen
konnte.
Mittelschullehrer
Nielsen,
zurzeit
Landsturmmann,
leitet
die
Feier.
Nach
dem
gemeinsamen
Gesang
„
Nun
danket
alle
Gott″
wechseln
Lieder,
die
von
einem
Schülerchor
vorgetragen
werden,
und
deklamatorische
Vorträge
seitens
einiger
Knaben
einander
ab.
Trotz
aller
Kriegsnöte
ist
dennoch
Platz
für
Tischkultur.
Ein
Inserat
wendet
sich
an
„
junge
und
ältere
Damen,
Frauen
und
Mädchen,
die
entweder
für
die
eigene
Familie
oder
für
leitende
oder
dienende
Stellung
im
Herrschaftshause
(Hausdame,
Stütze
usw.)
sich
aus-
bzw.
weiterbilden
wollen″.
Für
sie
beginnt
im
Hotel
Germania
ein
16-
stündiger
Kursus
in
feinem
Tafeldecken,
Servieren,
Serviettenbrechen,
geeigneter
Speisenfolge,
Durchführen
gesellschaftlicher
Veranstaltungen,
richtigem
Benehmen
bei
Tisch
und
sonstigen
Anstandsregeln.
Vor
100
Jahren
Serie
Bildtext:
Mehr
Gemüse
aus
dem
eigenen
Garten
herausholen
–
so
lautete
ein
stets
wiederholtes
Rezept
gegen
die
Versuche
der
Entente-
Mächte,
das
Deutsche
Reich
auszuhungern.
Diese
Werbepostkarte
entstammt
der
Sammlung
historischer
Bildpostkarten
von
Prof.
Dr.
Sabine
Giesbrecht,
Uni
Osnabrück.
Autor:
Joachim Dierks