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1.
Erscheinungsdatum:
28.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Jonathans Laden feiert 15-Jähriges
Zwischenüberschrift:
Wo die Mitarbeiter die Kunden sind
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Seit
15
Jahren
gibt
es
Jonathans
Laden
in
der
Osnabrücker
Johannisstraße.
Jeder,
egal
ob
mit
großem
oder
kleinem
Geldbeutel,
kann
hier
stöbern,
kann
alte
Möbel,
Bücher
oder
Kleidung
kaufen.
Im
Zentrum
stehen
die
Mitarbeiter:
Langzeitarbeitslose,
die
hier
wieder
eine
Perspektive
bekommen.
Jeder
Gegenstand
in
Jonathans
Laden
hat
eine
Geschichte:
das
üppige
Sofa
von
1860
für
799
Euro,
die
lindgrüne
DDR-
Schreibmaschine,
die
schmucke
Holzkommode.
Alle
Gegenstände
wurden
der
Möwe
gespendet
–
von
den
Besitzern
selbst
oder,
in
Todesfällen,
von
ihren
Hinterbliebenen.
Häufig
kommen
die
Spender
im
Laden
vorbei,
um
zu
sehen,
ob
Omas
Kaffeeservice
noch
da
ist
oder
schon
verkauft.
Und
ebenso
häufig
wollen
die
Kunden
die
Geschichte
erfahren,
die
hinter
den
Dingen
steckt.
Wenn
sie
kann,
erzählt
Filialleiterin
Anke
Osmers
sie
gerne.
(Weiterlesen:
Trash
und
Tränen:
Wenn
die
Entrümpler
anrücken)
Eine
Geschichte
haben
aber
nicht
nur
die
Waren,
sondern
auch
jeder
einzelne
Mitarbeiter,
und
die
ist
selten
leicht.
Jonathans
Laden,
eine
Filiale
der
gemeinnützigen
GmbH
Möwe,
existiert
vor
allem
für
sie:
Wohnungslose,
Suchterkrankte,
Menschen
mit
psychischen
Problemen,
die
auf
dem
Arbeitsmarkt
durchs
Netz
fallen.
Die
Beschäftigung
bei
der
Möwe,
getragen
vom
Verein
für
soziale
Dienste
(SKM)
,
soll
ihnen
helfen
bei
dem
schwierigen
Weg
aus
der
Langzeitarbeitslosigkeit.
Sie
nehmen
teil
an
Qualifizierungsprojekten,
die
vom
Jobcenter
gefördert
werden,
sortieren
Waren,
dekorieren,
beraten
Kunden,
gehören
dazu.
SKM-
Geschäftsführer
Michael
Strob
erinnert
sich
an
einen
Vater,
der
nach
langer
Arbeitslosigkeit
seiner
Tochter
endlich
wieder
sagen
konnte:
„
Ich
gehe
zur
Arbeit″
–
und
an
den
Stolz
in
seinen
Augen.
Vor
15
Jahren
machte
die
1983
als
Möbelwerkstatt
für
Arbeitslose
gegründete
Möwe
(daher
der
Name)
den
Schritt
in
die
Innenstadt
und
eröffnete
in
dem
mittlerweilen
abbruchreifen
Eckhaus
gegenüber
der
Johanniskirche,
um
im
ersten
Stock
eine
gediegene
Auswahl
der
Waren
zu
verkaufe,
die
es
bislang
nur
im
Sozialen
Kaufhaus
am
Möwe-
Hauptstandort
am
Hauswörmannsweg
gab.
Dann
nahm
die
Fahrradwerkstatt
im
Erdgeschoss
den
Betrieb
auf.
Auf
den
Namen
„
Jonathan″
kam
ein
langjähriger
Mitarbeiter
der
Möwe
durch
den
Roman
„
Die
Möwe
Jonathan″
des
amerikanischen
Schriftstellers
Richard
Bach
von
1970,
in
dem
es
im
Kern
um
die
Überwindung
von
Ausgrenzung
geht.
2011
zog
Jonathans
Laden
zwei
Häuser
weiter
in
die
Johannisstraße
88
und
vergrößerte
sich
von
110
auf
600
Quadratmeter
Fläche.
Aus
Jonathans
Laden
wurde
eine
Zeit
lang
Jonathans
und
Annas
Laden:
eine
Kooperation
mit
dem
Sozialdienst
katholischer
Frauen
(SkF)
.
Im
vergangenen
Jahr
trennten
sie
sich
wieder,
die
Möwe-
Fahrradwerkstatt
befindet
sich
jetzt
im
hinteren
Teil
des
Ladens.
Die
Kunden
stammen
aus
allen
Gesellschaftsschichten,
manche
stöbern
nur,
andere
suchen
zielgerichtet.
Wer
den
Osnabrück-
Pass
besitzt,
bekommt
25
Prozent
Rabatt
auf
Kleidung.
Osmers
betont,
dass
sich
niemand
scheuen
solle,
in
Jonathans
Laden
einzukaufen,
Waren
gebe
es
mehr
als
genug.
„
Je
mehr
Leute
zu
uns
kommen,
desto
besser.″
Denn
die
Möwe
finanziert
sich
zu
an
die
80
Prozent
aus
dem
Umsatz.
„
Unser
eigentliche
Kunde
ist
nicht
der
Mensch,
der
hier
Waren
kauft,
sondern
derjenige,
der
sonst
wenige
bis
gar
keine
Chancen
auf
dem
Arbeitsmarkt
hat″,
sagt
Osmers.
Doch
fast
immer
ist
ihre
Tätigkeit
zeitlich
begrenzt.
Laufen
die
Projekte
aus
und
besteht
für
die
Mitarbeiter
keine
Chance,
einen
Job
im
ersten
Arbeitsmarkt
zu
finden,
fließen
häufig
Tränen.
„
Sie
wissen:
Die
alte
Tristesse
kommt
zurück″,
sagt
Anke
Osmers.
Die
Zusammenarbeit
mit
Stadt
und
Jobcenter
laufe
super,
sagt
Möwe-
Geschäftsleiter
Thomas
Schulke,
das
Problem
sei
ein
bundesweites.
„
Für
Langzeitarbeitslose
gibt
es
ja
kaum
noch
Fördermöglichkeiten.″
Den
15.
Geburtstag
feiert
Jonathans
Laden
am
Westfalentag
(1.
November)
.
Dann
gibt
es
in
der
Johannisstraße
neben
Kleidern,
Spielzeug
und
Trödel
auch
ein
paar
Häppchen.
Bildtext:
Fatehme
Taghekhani
hilft
ehrenamtlich
in
Jonathans
Laden
mit.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Sandra Dorn