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1.
Erscheinungsdatum:
28.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Jeder von uns kann etwas tun, selbst auf einem kleinen Balkon″
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Insektenschwund
immer
dramatischer″
(Ausgabe
vom
19.
Oktober)
.
„
Aufgrund
der
Auswertung
von
Messstellen
einer
Forschungsinitiative
hat
sich
ergeben,
dass
sich
das
Insektensterben
in
den
letzten
27
Jahren
auf
75
Prozent
der
Population
belief.
Kein
Wunder,
dass
wegen
des
Insektenschwunds
auch
Vögel
aussterben
–
die
sich
ja
wesentlich
von
Insekten
ernähren
–
und
zwar
allein
12,
7
Millionen
Brutpaare
oder
15
Prozent
in
den
letzten
zwölf
Jahren.
Beides
kann
nur
als
erschreckend
bezeichnet
werden.
Wobei
sich
die
Messstellen
in
Naturschutzgebieten
befinden.
Auf
sozusagen
normalen
Flächen
dürfte
die
Situation
noch
dramatischer
sein.
Zu
berücksichtigen
ist
in
diesem
Kontext
auch,
dass
Insekten
–
und
hier
nicht
nur
Bienen
–
als
Bestäuber
unserer
Ernährungspflanzen
eine
wesentliche
Rolle
spielen.
Es
ist
nicht
übertrieben
anzumerken,
dass
hierdurch
eines
Tages
unsere
Versorgung
mit
Lebensmitteln
gefährdet
sein
könnte.
Als
Auslöser
für
die
katastrophalen
Zustände
werden
allgemein
die
intensivierte
Landwirtschaft
und
der
Einsatz
von
Pestiziden
wie
Glyphosat
und
Neonicotinoiden
angesehen.
Glyphosat
soll
eigentlich
der
Vernichtung
von
Unkraut
dienen.
Mit
Neonicotinoiden
wird
Saatgut
gebeizt,
um
es
gegen
Schädlinge
zu
schützen.
Es
kann
aber
auch
später
auf
Raps
und
andere
Feldfrüchte
aufgesprüht
werden.
Beide
Mittel
dringen
auch
ins
Erdreich
ein
und
töten
hier
Bodenlebewesen.
Wobei
90
Prozent
der
Spritzmittel
innerhalb
von
48
Stunden
verdunsten,
deswegen
keine
Wirkung
zeigen,
aber
sehr
wohl
auf
Menschen
und
Tiere
krankmachend
wirken.
Als
weiterer
Auslöser
für
das
Insektensterben
werden
Stickstoffverbindungen
angesehen,
die
durch
Überdüngung
auf
die
Felder
gelangen.
Ein
wesentlicher
Grund
für
die
heutige
besorgniserregende
Situation
ist,
dass
Herr
Seehofer
2004
als
Bundeslandwirtschaftsminister
die
offiziellen
Meßstellen
abgeschafft
und
die
Grenzwerte
in
Lebensmitteln
für
über
400
Pestizide
raufgesetzt
hat
(im
selben
Zuge
hat
er
übrigens
den
Grenzwert
für
Nitrat
im
Trinkwasser
von
20
auf
50
Milligramm
je
Liter
erhöht)
.
Helfen
kann
eigentlich
nur
die
Biolandwirtschaft,
da
hier
die
gefährlichen
Spritzmittel
nicht
nötig
sind.
Bekannt
geworden
ist,
dass
die
Umstellung
auch
bei
kleineren
Betrieben
inzwischen
wirtschaftlich
funktioniert,
auch
weil
die
Nachfrage
nach
gesunden
Lebensmitteln
ständig
steigt.
Ein
Lichtblick
ist,
dass
der
Umweltausschuss
des
Europaparlaments
soeben
mit
großer
Mehrheit
gegen
die
Verlängerung
der
Zulassung
des
umstrittenen
Pflanzenvernichtungsmittels
Glyphosat
über
den
31.
Dezember
2017
hinaus
gestimmt
hat.
Die
Mehrheit
kam
zustande
durch
die
Stimmen
von
Sozialdemokraten,
Grünen,
Linken,
einem
Teil
der
Liberalen
und
gegen
Rechtskonservative,
andere
Liberale.
Die
Christdemokraten
haben
sich
überwiegend
enthalten,
statt
den
Schutz
von
Umwelt
und
Verbrauchern
nach
vorne
zu
stellen.
Trotzdem:
Das
ist
ein
großer
Erfolg
-
auch
für
die
Kampagne
der
Zivilgesellschaft
gegen
Glyphosat!
Dass
die
EU-
Kommission
die
Zulassung
trotzdem
noch
um
fünf
bis
sieben
Jahre
verlängern
will
(ursprünglich
waren
zehn
Jahre
vorgesehen)
,
obschon
das
EU-
Parlament
maximal
bis
2022
mit
Auflagen
für
eine
Zulassung
eintritt
und
das
Expertengremium
aktuell
sogar
eine
Entscheidung
vertagt
hat,
kennzeichnet
die
Verunsicherung
in
Brüssel.
Es
bleibt
zu
hoffen,
dass
man
sich
eines
Besseren
besinnt
und
die
Zulassung
jetzt
wirklich
auslaufen
lässt.″
Rolf
Brinkmann
ecovillage
e.
V.
Osnabrück
„
Niemand
wird
ernsthaft
behaupten,
dass
nur
eine
einzige
Ursache
für
das
unbestreitbare
Artensterben
verantwortlich
ist.
Erste
Reaktionen
zeigen
bereits,
dass
zum
Beispiel
der
Deutsche
Bauernverband
reflexartig
weitergehende
Untersuchungen
fordert,
anstelle
zu
erkennen,
dass
die
Landwirte
am
eigenen
Ast
sägen.
Da
nicht
zu
erwarten
ist,
dass
sich
dies
kurzfristig
ändert,
stellt
sich
die
Frage,
was
jeder
Einzelne
von
uns
für
die
Insekten
und
weitere
Kleintiere
tun
kann.
Auch
in
unseren
Städten
gibt
es
dramatische
Veränderungen:
Abgesehen
vom
enormen
Anstieg
des
motorisierten
Verkehrs
sehen
die
meisten
Gärten
ganz
anders
aus
als
noch
vor
20,
30
Jahren.
Statt
Gemüse
,
Blumen
und
,
Unkrautecken′
überwiegen
,
englische′
Rasenflächen.
Das
Laub
der
Bäume
bleibt
nicht
mehr
über
Winter
in
Haufen
liegen,
sondern
wird
häufig
durch
Laubbläser
beseitigt
oder
gar
geschreddert.
Statt
Rückzugsort
und
Winterquartier
für
Kleintiere
wie
Igel
und
Insekten
werden
Letztere
auch
noch
klein
gehackt
…
Wenn
wir
Städter
ehrlich
sind,
ist
für
uns
die
Herausforderung
ebenso
groß
(wie
für
Landwirte)
,
das
,
Unkraut′
in
Teilen
unserer
Blumenbeete
,
wild′
wachsen
zu
lassen
oder
einen
Teil
des
Rasens
nicht
mehr
zu
mähen,
also
zu
einer
,
wilden
Wiese′
verkommen″
zu
lassen.
Aber
genau
das
ist
erforderlich:
Laubhaufen
im
Garten
oder
in
Hecken
als
Winterschutz
für
Insekten
und
Kleinlebewesen,
gestapelte
Zweige
(,
Benjes-
Hecken′)
als
Rückzugsort
und
Nisthilfen
für
Vögel,
,
Unkrautinseln′
statt
,
englischem
Rasen′,
deren
Blüten
lebenswichtig
für
Insekten
sind.
Einfache
Insektenhotels,
Winterfütterung
für
Singvögel,
Verzicht
auf
Pestizide
im
Garten,
kein
Einsatz
von
Laubbläsern
und
-
häckslern
mehr
. . .
Blühstreifen
mit
Wildkräutern,
die
eine
ganzjährige
Lebensgrundlage
für
Tiere
bieten
–
all
das
geht
auf
wenigen
Quadratmetern.
Ja,
jeder
von
uns
kann
etwas
tun,
selbst
auf
einem
kleinen
Balkon.
[…]″
Alex
Deitermann
Osnabrück
Bildtext:
Der
Insektenschwund,
zum
Beispiel
bei
Bienen
(Bild)
,
ist
immer
dramatischer.
Foto:
dpa
Autor:
Rolf Brinkmann, Alex Deitermann