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1.
Erscheinungsdatum:
10.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Polizeiakten aus der Nazi-Zeit entdeckt
Zwischenüberschrift:
Ans Staatsarchiv in Osnabrück übergeben
Artikel:
Originaltext:
In
der
Polizeiakademie
in
Hann.
Münden
sind
Akten
der
Osnabrücker
Polizei
aus
der
Weimarer
Republik
und
frühen
Nazi-
Zeit
entdeckt
worden.
Spannende
Dokumente
des
Polizeialltags
und
der
politischen
Umwälzung
in
Nazi-
Deutschland.
Osnabrück.
Vor
einem
Jahr
hatten
Mitarbeiter
des
Polizeimuseums
Niedersachsen
einen
Raum
in
der
Polizeiakademie
in
Hann.
Münden
durchforstet,
in
dem
Unterrichtsmaterialien
der
ehemaligen
Landespolizeischule
lagerten.
Dabei
stießen
die
Polizeihistoriker
auf
eine
Akte
der
Polizeidienststelle
Osnabrück-
Altstadt
aus
den
Jahren
1927
bis
1937.
Zwischen
den
Aktendeckeln
hatten
die
Polizisten
die
Schreiben
und
Anordnungen
des
damaligen
Oberbürgermeisters
Erich
Gaertner
gesammelt.
Gaertner
wurde
1927
OB
und
blieb
bis
zum
Ende
des
Krieges
im
Amt.
Kleine
und
große
Politik
spiegeln
sich
in
den
Papieren
wider.
Belegt
ist
zum
Beispiel
eine
Anordnung
vom
Frühjahr
1933,
dass
auch
im
Schriftverkehr
künftig
stets
der
„
Deutsche
Gruß
Heil
Hitler″
anzuwenden
sei
–
allerdings,
wie
es
einige
Monate
später,
im
Dezember
1933,
in
einer
weiteren
Anordnung
heißt,
gebe
es
auch
Ausnahmen:
Kündigungsschreiben
sollten
keinesfalls
mit
dem
Namen
des
Führers
enden.
Vor
allem
dann
nicht,
wenn
Beschäftigen
noch
vor
Weihnachten
die
Entlassung
mitgeteilt
werde.
Hitlers
Name
sollte
damit
nicht
in
Zusammenhang
gebracht
werden.
In
den
Akten
zeige
sich,
wie
die
deutsche
Polizei
nach
und
nach
zur
Helferin
der
Nazis
wurde,
sagte
Polizeihistorikerin
Barbara
Riegger
am
Dienstag
während
einer
Pressekonferenz
in
der
Polizeidirektion
Osnabrück.
Der
Oberbürgermeister
erhielt
die
Anordnungen
direkt
vom
preußischen
Innenministerium,
an
dessen
Spitze
der
Obernazi
Hermann
Göring
stand.
Göring
nutzte
seine
Macht
über
die
Polizei,
um
die
Herrschaft
der
Hitler-
Partei
NSDAP
zu
festigen.
„
Deshalb
ist
die
Akte
eine
interessante
Quelle
zur
NS-
Zeit
in
Osnabrück″,
sagte
Riegger.
Die
Unterlagen
übergab
sie
am
Dienstag
offiziell
dem
Niedersächsischen
Staatsarchiv
in
Osnabrück,
wo
jeder
Interessierte
sie
einsehen
kann.
Als
„
historisch
wertvoll″
bezeichnete
Nina
Koch
vom
Staatsarchiv
Osnabrück
die
Unterlagen.
Damit
werde
eine
Überlieferungslücke
in
Teilen
geschlossen.
Nicht
minder
wertvoll
sind
die
„
Tätigkeitsberichte″
der
Polizei
Osnabrück
aus
den
Jahren
1931
bis
1933
und
1936/
1937.
In
diesen
Protokollbüchern
registrierten
die
Polizisten
jeden
Vorgang
–
den
Fahrradunfall,
den
Familienstreit,
aber
auch
die
Auseinandersetzungen
zwischen
Nazis
und
Andersdenkenden.
Zum
Beispiel:
Am
2.
März
1933,
drei
Tage
nach
dem
Reichstagsbrand
und
der
Außerkraftsetzung
von
Grundrechten,
fordern
zwei
SA-
Leute,
gegen
Kommunisten
vorzugehen,
von
denen
sie
sich
bedroht
fühlen.
Einen
Tag
zuvor
wird
laut
Polizeiprotokoll
ein
Mitglied
der
katholischen
Zentrumspartei
vorübergehend
festgenommen,
weil
es
Flugblätter
in
der
Stadt
verteilt
hat.
Die
Protokollbücher
werden
dem
Staatsarchiv
in
Osnabrück
übergeben,
sobald
die
Polizeihistoriker
sie
ausgewertet
haben.
Das
Polizeimuseum
in
Nienburg
plant
nach
den
Worten
von
Barbara
Riegger
zum
100.
Jahrestag
der
Gründung
der
Weimarer
Republik
im
kommenden
Jahr
eine
Wanderausstellung
zur
Polizeiarbeit
in
der
ersten
deutschen
Republik.
Ein
kleines
Geschenk
für
Polizeichef
Bernhard
Witthaut
und
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
hatte
die
Historikerin
auch
dabei:
ein
Fotoalbum
mit
Bildern
der
Polizeidienststellen
und
Polizeichefs
im
früheren
Regierungsbezirks
Osnabrück.
Das
Album
hatten
die
Osnabrücker
Polizeichefs
nach
dem
Krieg
„
Unserem
verehrten
Freund,
Herrn
Oberstleutnant
Parminter″
als
Abschiedsgeschenk
übergeben.
Parminter
war
Mitglied
der
Militärregierung
in
Osnabrück
und
offenbar
sehr
geschätzt.
Der
Förderkreis
Polizeigeschichte
hatte
das
Album
in
England
aufgestöbert
und
gekauft.
Jetzt
ist
es
nach
Osnabrück
zurückgekehrt.
Bildtexte:
Die
Protokollbücher
der
Osnabrücker
Polizei
aus
den
Dreißigerjahren
spiegeln
den
Polizeialltag,
aber
auch
die
großen
politischen
Umwälzungen
wider.
Übergabe
historischer
Dokumente
(von
links)
:
Barbara
Riegger
(Polizeihistorikerin)
,
Wolfgang
Griesert
(Oberbürgermeister)
,
Bernhard
Witthaut
(Polizeipräsident)
und
Nina
Koch
(Staatsarchiv
Osnabrück)
.
Der
„
Führer″
war
für
gute
Nachrichten
zuständig
–
Kündigungen
sollten
nicht
mit
„
Heil
Hitler″
unterzeichnet
werden.
Fotos:
Jörn
Martens
Autor:
Wilfried Hinrichs