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1.
Erscheinungsdatum:
06.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Tonnenschwere Millimeterarbeit
Zwischenüberschrift:
Restaurierung der Osnabrücker Schinkellok macht Fortschritte
Artikel:
Originaltext:
Man
muss
den
Osnabrücker
Dampflokfreunden
einfach
Respekt
zollen:
Mit
ganz
viel
Einsatz
und
Geduld
restaurieren
sie
die
alte
Schinkellok.
Jetzt
sind
sie
einen
großen
Schritt
weitergekommen:
Fahrwerksrahmen
und
Achsen
sind
wieder
vereint.
Osnabrück.
„
Der
Hans,
der
kann′s.″
Der
Sprüche
werden
viele
geklopft
an
diesem
verregneten
Herbsttag
auf
dem
Zechenbahnhof.
Und
natürlich
bekommt
auch
Hans
Meyer
seinen
Anteil
am
Männerhumor
ab.
Er
steht
auf
einem
improvisierten
Podest,
das
an
ein
Dirigentenpult
erinnert.
Meyer
muss
zwei
der
Hubböcke
bedienen,
mit
denen
der
Fahrgestellrahmen
der
Schinkellok
auf
die
Achsen
abgesenkt
wird.
Unter
seinem
roten
Baldachin,
der
ihn,
wahrscheinlich
aber
wohl
eher
die
Technik,
vor
der
Feuchtigkeit
schützen
soll,
bedient
er
virtuos
die
Knöpfe
der
Hydraulik.
Die
entsprechenden
Kommandos
gibt
Reinhard
Rolf.
Er
hat
an
diesem
Tag
sozusagen
als
Intendant
das
Sagen
über
das
Orchester
der
Dampflokfreunde.
Mit
seinem
Zollstock
überwacht
er
das
Absenken
des
Rahmens.
Das
ist
Millimeterarbeit.
„
Hans,
eins
und
zwei
fünf.″
Nicht
verstanden?
Übersetzt
lautet
die
knappe
Anweisung,
dass
die
Böcke
eins
und
zwei
um
jeweils
fünf
Millimeter
abgesenkt
werden
sollen.
Hans
legt
den
Schalter
um,
drückt
zwei
Knöpfe
nur
für
den
Bruchteil
einer
Sekunde
und
der
schwere
Rahmen
senkt
sich
–
für
das
Auge
kaum
wahrnehmbar
–
wie
gewünscht
um
fünf
Millimeter.
Zwei
Fernbedienungen
Rolf
nimmt
seinen
Zollstock
und
läuft
zum
vorderen
Teil
des
Rahmens,
nimmt
Maß
und
gibt
ein
neues
Kommando.
Diesmal
ist
es
Bernhard
Kovermann,
dem
der
Zuruf
gilt.
Auch
er
hat
zwei
Fernbedienungen
in
der
Hand,
mit
denen
er
den
frisch
im
glänzenden
Rot
erstrahlenden
Rahmen
auf-
und
abfahren
kann.
Allerdings
muss
er
im
Gegensatz
zu
Meyer
im
Nieselregen
ausharren.
Aber
der
stört
hier
sowieso
niemanden.
Die
gute
Laune
der
Dampflokfreunde
kann
keine
Himmelsfeuchtigkeit
trüben,
denn
mit
dem
Aufsetzen
des
Rahmens
auf
die
Achsen,
auch
Einachsen
genannt,
wächst
im
Zechenbahnhof
zusammen,
was
zusammengehört.
Die
Dampflok
41
052,
die
die
Osnabrücker
besser
unter
dem
Namen
Schinkellok
kennen,
macht
einen
gewaltigen
Restaurationsschritt
nach
vorne.
Das
minutiöse
Hin-
und
Herrangieren
mit
dem
etwa
25
Tonnen
schweren
Rahmen
und
den
mit
ihren
bis
zu
3,
5
Tonnen
Gewicht
auch
nicht
gerade
federgewichtigen
Achsen
ist
vor
allem
dem
Fehlen
eines
soliden
Hallenkrans
geschuldet,
ja
überhaupt
einer
Halle,
in
der
man
trockenen
Fußes
so
eine
Mammutaufgabe
bewerkstelligen
könnte.
Außerdem
fehlt
dem
Rahmen
ohne
seinen
Kessel
die
Steifigkeit.
Er
muss
also
trotz
seines
massiven
Aussehens
ganz
vorsichtig
bewegt
werden,
weil
anderenfalls
Schäden
erheblichen
Ausmaßes
die
Folge
wären.
Nur
so
ist
sichergestellt,
dass
die
Achsen
sauber
in
die
Rahmenführungen
rutschen.
„
Wenn
sich
da
eine
Achse
verkeilt,
ist
das
ein
echtes
Problem″,
mag
Rolf
lieber
nicht
an
einen
Fehler
denken.
Also
legte
er
mit
seinem
Zollstock
einen
sauberen
Marathon
neben
das
Arbeitsgleis
am
Zechenbahnhof.
Im
steten
Pendelverkehr
von
vorne
nach
hinten,
nur
unterbrochen
durch
penibles
Messen
und
knappe
Kommandos,
dürfte
er
mit
seinem
Zentimetermaß
als
Wanderstab
an
diesem
Tag
einen
Streckenrekord
im
Gleisbettwandern
aufgestellt
haben.
Ein
großes
Stück
des
Einachsens
ist
an
diesem
Tag
geschafft.
Ein
paar
Zentimeter
aber
fehlen
noch.
Die
Verbindungen
zwischen
Achsen
und
Rahmen
müssen
noch
einander
angepasst
werden,
bevor
beide
eine
endgültige
Verbindung
eingehen
können.
Die
Osnabrücker
Dampflokfreunde
sind
auf
Frischluftarbeit
und
ein
veritables
Improvisationstalent
angewiesen.
Das
aber
haben
sie
zur
Genüge,
denn
Not
macht
erfinderisch
–
und
spart
vor
allem
Kosten.
Denn
der
Verein
stemmt
die
Renovierung
der
Lok
mit
Bordmitteln.
Über
600
000
Euro
wird
es
wohl
kosten,
die
41
052
wieder
unter
Dampf
zu
bekommen,
nachdem
sie
über
20
Jahre
bis
2001
als
Denkmallok
in
Schinkel
an
der
Buerschen
Straße
stand.
Die
Arbeitsstunden
der
Dampflokfreunde
dürften
wohl
ebenfalls
in
die
Tausende
gehen,
die,
die
schon
geleistet
wurden,
aber
wohl
auch
die
Stunden,
die
noch
anfallen,
um
das
alte
Dampfross
wieder
fahrtüchtig
zu
bekommen.
Denn
das
ist
das
erklärte
Ziel
des
Vereins,
der
dann
einer
der
wenigen
ist,
die
überhaupt
noch
eine
41
052
unter
Dampf
und
für
die
Schiene
zugelassen
ihr
Eigen
nennen
können.
Spenden
erforderlich
Spenden
sind
da
herzlich
willkommen,
zum
Beispiel
über
die
Bauteilpatenschaft,
die
der
Verein
initiiert
hat.
Wer
helfen
will,
kann
ein
Bauteil
der
Schinkellok
erwerben.
Das
Ungetüm
der
Eisenbahngeschichte
bietet
dank
seiner
unzähligen
Einzelteile
ein
großes
Spektrum
an
Spendiermöglichkeiten.
Infos
zur
Bauteilpatenschaft
gibt
es
auf
www.osnabruecker-
dampflokfreunde.de.
Mehr
Fotos
auf
www.noz.de
/
os
Bildtexte:
Lagebesprechung:
Reinhard
Rolf
(rechts)
und
Kai
Lindemann
diskutieren
die
nächsten
Schritte
beim
Aufsetzen
des
Rahmens
auf
die
Achsen.
Immer
wieder
muss
der
Zollstock
ran.
Das
Absenken
des
Rahmens
auf
die
Achsen
muss
langsam
und
millimetergenau
erfolgen.
Der
Dirigent
an
seinem
Pult:
Hans
Meyer
(links)
hat
die
Lizenz
zum
Heben
und
Senken
der
Böcke.
Ralf
Schlapberger
assistiert.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Dietmar Kröger