User Online: 3 |
Timeout: 21:07Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
11.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Erfolgreiches Projekt „Wir-Quartier″
Zwischenüberschrift:
Studenten und Behinderte leben zusammen
Artikel:
Originaltext:
Kleine
Reibereien
unter
Nachbarn
kommen
in
den
besten
Mietshausgemeinschaften
vor.
Doch
welche
Konflikte
entstehen,
wenn
Studenten
und
Menschen
mit
Behinderung
unter
einem
Dach
leben?
Ein
Besuch
im
„
Wir-
Quartier″
am
Borkumweg.
Osnabrück.
Im
Flur
des
rund
zwei
Jahren
alten
Wohnblocks
in
der
Weststadt
hängt
eine
große
Korkwand.
Aus
buntem
Papier
wurde
in
Großbuchstaben
das
Wort
„
Wir-
Quartier″
ausgeschnitten
und
aufgehängt.
Ein
bisschen
Heim-
Flair.
Daneben
Ansichtskarten
von
Urlauben
in
Italien
oder
Frankreich
und
der
Flyer
einer
Fahrradwerkstatt.
Ein
bisschen
Studentenleben.
Und
in
der
Mitte
der
Tafel
findet
dann
beides
auf
einer
Art
Stundenplan
zusammen.
Grillen,
Kaffee
trinken,
Bowlen
–
mindestens
einmal
pro
Woche
gibt
es
eine
gemeinsame
Aktivität.
„
Das
Projekt
kann
nur
leben,
wenn
die
Menschen
sich
begegnen″,
sagt
Hendrik
de
Jong
von
der
Lebenshilfe
Osnabrück.
Eigentlich
könnte
man
sich
im
Wir-
Quartier
gut
zurückzuziehen:
Es
besteht
aus
46-
Einzelappartements.
18
Menschen
mit
Behinderung
und
28
Studenten
wohnen
hier
derzeit.
Das
Quartier
liegt
zentral,
die
Wohnungen
sind
im
Schnitt
etwa
26
Quadratmeter
groß
und
kosten
inklusive
aller
Leistungen
zwischen
300
und
350
Euro
im
Monat.
„
Der
Sinn
von
dem
Wir-
Quartier
ist
aber
nicht,
dass
jeder
alleine
in
seinem
Zimmer
sitzt″,
sagt
Max
Wellmann.
Der
21-
Jährige
studiert
Musikerziehung
und
wohnt
seit
September
2015
in
einem
Appartement
am
Borkumweg.
An
die
Wohnung
kam
er
über
das
Studentenwerk
Osnabrück.
Ob
besondere
Anforderungen
an
ihn
gestellt
wurden?
„
Na
ja,
man
sollte
schon
sozial
und
offen
sein
und
Interesse
daran
haben,
sich
zu
begegnen″,
sagt
Max.
Diese
Treffen
werden
aber
nicht
nur
per
Stundenplan
organisiert,
sondern
vor
allem
digital
–
über
die
gemeinsame
Whatsapp-
Gruppe
mit
46
Teilnehmern.
„
Und
wenn
man
dann
Lust
hat,
abends
einen
Film
zu
gucken,
schreibt
man
das
einfach
rein″,
sagt
Holger
Joerges,
einer
der
behinderten
Bewohner.
Der
23-
Jährige
arbeitet
bei
Ikea.
Bevor
er
ins
Wir-
Quartier
zog,
lebte
er
noch
bei
seinen
Eltern,
genau
wie
Mirjam
Benkowitz,
die
eine
Stelle
im
Stadtgalerie-
Café
hat,
das
von
der
Heilpädagogischen
Hilfe
betrieben
wird.
An
den
Wänden
ihrer
Wohnung
hängen
mehrere
Bayern-
München-
Poster.
„
Ich
war
dreimal
in
München
beim
Spiel,
zweimal
in
Berlin
und
fünfmal
in
Wolfsburg.″
24
Jahre
ist
Mirjam
alt.
Während
sie
so
lange
im
Wir-
Quartier
bleiben
kann,
wie
sie
will,
müssen
die
Studenten
nach
Abschluss
ihres
Studiums
ausziehen.
Und
wenn
jetzt
auch
alle
Bewohner
in
einem
ähnlichen
Alter
sind
–
künftig
wird
der
Altersabstand
zwischen
den
Bewohnern
mit
Behinderung
und
den
Studenten
wachsen.
Für
die
Bewohner,
die
eine
Behinderung
haben,
muss
vor
dem
Einzug
ins
Wir-
Quartier
eins
klar
sein:
Ihren
Pflegedienst
müssen
die
Bewohner
selbst
finanzieren
und
organisieren.
Die
Studenten
sind
weder
verpflichtet
noch
in
der
Lage,
ihre
Nachbarn
zu
betreuen.
Wozu
sich
die
Studenten
jedoch
verpflichten:
zu
festgelegten
Zeiten
ansprechbar
zu
sein.
Im
Monat
sind
das
etwa
18
Stunden
„
Ansprechbarkeit″
auf
ehrenamtlicher
Basis.
„
Wenn
irgendwo
mal
die
Sicherung
rausfliegt,
der
Toaster
kaputt
ist
oder
zum
Beispiel
einem
Rollstuhlfahrer
ein
Glas
herunterfällt
und
er
es
nicht
selbst
zusammenkehren
kann,
dann
helfen
wir″,
sagt
Max
Wellmann.
„
Das
hat
aber
nichts
mit
Pflege
oder
Pädagogik
zu
tun,
sondern
nur
mit
nachbarschaftlicher
Unterstützung.″
Und
wird
denn
auch
gefeiert
im
Wir-
Quartier?
„
Ja,
sicher
doch″,
sagt
Max.
„
Bestimmt
nicht
so
exzessiv
wie
in
anderen
Studentenwohnheimen″,
sagt
Fahrzeugtechnik-
Student
Sebastian
Walter,
aber
das
sei
gut
so,
„
da
kann
man
sich
voll
auf
das
Studium
konzentrieren.″
Und
wird
auch
gestritten
im
Wir-
Quartier?
„
Wenn
so
viele
Leute
auf
einem
Haufen
leben,
gibt
es
immer
kleinere
Konflikte,
das
wird
im
Mietshaus
gegenüber
nicht
anders
sein″,
sagt
Max.
Dreckige
Schuhe,
zu
laute
Musik,
dreckiges
Geschirr
–
wer
schon
einmal
in
einer
WG
gewohnt
hat,
kennt
das.
Mittlerweile
hat
das
Wohnhaus
am
Borkumweg
einen
gewissen
Ruf
bekommen.
Aus
ganz
Deutschland
erhalte
er
Anfragen,
gerade
erst
hätten
sich
Eltern
aus
Schleswig-
Holstein
bei
ihm
gemeldet,
die
sich
so
ein
Projekt
für
ihren
Sohn
vorstellen
könnten,
berichtet
Hendrik
de
Jong.
Die
Warteliste
wächst.
„
Eigentlich
hatte
ich
vorher
nicht
viel
mit
Menschen
mit
Behinderung
zu
tun″,
sagt
Max
Wellmann.
Jetzt
wohnt
er
mit
ihnen
Tür
an
Tür.
Und
mehr
als
das.
„
Wir
sind
Freunde″,
sagt
Mirjam.
Bildtext:
18
Menschen
mit
Behinderung
und
28
Studenten
wohnen
derzeit
in
den
Appartements
des
„
Wir-
Quartiers″
am
Borkumweg
in
der
Weststadt.
Max
Wellmann
(Zweiter
von
rechts)
hatte
vor
seinem
Einzug
kaum
Kontakt
zu
behinderten
Menschen.
Mirjam
Benkowitz
wohnt
seit
zwei
Jahren
im
Wir-
Quartier.
Ein
großer
Schritt
in
Richtung
Selbstständigkeit
Fotos:
Hermann
Pentermann
Autor:
Cornelia Achenbach