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1.
Erscheinungsdatum:
11.10.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Platz da für den Jürgensort!
Zwischenüberschrift:
Der „Thor′sche Durchbruch″ sollte die Verkehrsführung in der Innenstadt erleichtern
Artikel:
Originaltext:
Abrisssanierung
ist
keine
Erfindung
der
1970er-
Jahre.
1926
schuf
der
Architekt
und
Bauunternehmer
Robert
Thor
Fakten,
indem
er
die
zuvor
von
ihm
erworbenen
Häuser
Große
Straße
64
und
65
abreißen
ließ
und
so
eine
neue
Straßenverbindung
zum
Kamp
einleitete.
Das
war
die
Geburtsstunde
des
Jürgensorts.
Osnabrück.
Thor
hatte
vermutlich
nicht
in
erster
Linie
das
Interesse
der
Stadtplanung
im
Kopf,
die
südliche
Große
Straße,
den
Neumarkt
und
den
Neuen
Graben
vom
zunehmenden
Verkehr
zu
entlasten.
Er
witterte
vielmehr
lukrative
Aufträge
für
schöne
große
Geschäftshäuser,
so
wie
er
sie
schon
in
der
„
erbreiterten″
Georgstraße
geschaffen
hatte.
Projektentwickler
Thor
wurde
1925
zum
Stadtgespräch.
Eine
Flut
von
Leserbriefen
und
Sachverständigenurteilen
beschäftigte
sich
mit
der
für
damalige
Verhältnisse
durchgreifenden
Veränderung
des
Stadtbildes.
Museumsdirektor
Rolf
Spilker
hat
die
Diskussion
im
Begleitband
zur
kürzlich
beendeten
Ausstellung
„
Waren,
Welt
und
Wirtschaftswunder
–
Die
Große
Straße
um
1900″
ausführlich
wiedergegeben.
Stadtbaurat
Friedrich
Lehmann
gehörte
demnach
zu
den
Befürwortern.
Sein
„
Masterplan
Verkehr″
ging
sogar
noch
weiter.
Er
favorisierte
eine
Entlastungsverbindung
vom
Hannoverschen
Bahnhof
über
Schillerplatz,
Georgstraße,
ein
kurzes
Stück
Große
Straße,
dann
die
neue
Durchlegung
zur
Katharinenkirche
und
weiter
bis
zur
Martinistraße.
Kritiker
bezweifelten
indessen,
dass
sich
eine
wirksame
Entlastung
bemerkbar
machen
würde.
Architekt
Fritz
Hammersen
kam
zu
dem
Ergebnis,
dass
Thors
Initiative
einzig
ein
„
geschäftliches
Unternehmen″
sei.
Die
Osnabrücker
Ortsgruppe
des
Bundes
der
Architekten
forderte
den
Magistrat
auf,
sich
nicht
auf
eine
passive
Einstellung
zu
beschränken,
sondern
aktiv
einzuschreiten.
Es
blieb
aber
letztlich
bei
einer
eher
passiven
Rolle
der
Stadt.
Die
große
Linienführung
kam
nicht
zustande,
der
„
Thor′sche
Durchbruch″
endete
am
Kamp.
Die
gerade
Verbindung
auf
die
Katharinenkirche
zu
entstand
erst
mit
der
Nordverschiebung
der
Straße
Osterberger
Reihe
und
der
Schaffung
des
Adolf-
Reichwein-
Platzes
im
Jahr
1983
–
freilich
nicht
mit
dem
Ziel,
Straßenverkehr
aufzunehmen,
sondern
als
Ergänzung
des
Fußgängerbereichs.
Ein
Name
für
den
Straßenstummel
war
bald
gefunden.
Jürgen
ist
eine
niederdeutsche
Form
des
Vornamens
Georg.
Und
auf
dem
Jürgensort
stand
bis
ins
16.
Jahrhundert
die
St.-
Georgs-
Kapelle.
Sie
hat
auch
der
Georgstraße
zu
ihrem
Namen
gebracht.
Der
Standort
des
Gotteshauses
war
etwa
dort,
wo
heute
unter
der
Hausnummer
67
die
WMF-
Filiale
ansässig
ist.
Die
Kapelle
markierte
die
Sprengelgrenze
zwischen
St.
Johann
und
dem
Dom.
Sie
wurde
1530
bei
einem
großen
Brand
vernichtet
und
nicht
wieder
aufgebaut.
Die
Stadt
kaufte
die
Trümmerreste
und
errichtete
dort
ein
Steingebäude,
das
in
seiner
Geschichte
verschiedenen
Zwecken
diente.
Erst
war
es
eine
Rüstkammer,
in
der
die
Kriegsgerätschaften
der
Bürger
wie
Spieße,
Hellebarden
oder
Morgensterne
verwahrt
wurden.
Als
durch
veränderte
Waffentechnik
kein
eigener
Raum
mehr
dafür
benötigt
wurde,
fungierte
es
nacheinander
als
Gefängnis,
Armenhaus
und
Quartier
für
Besatzungstruppen.
Das
„
Jürgenshaus″,
wie
es
im
Volksmund
in
Erinnerung
an
die
alte
Kapelle
hieß,
war
lange
Zeit
das
„
Spinnhaus″,
das
Armen
Arbeit
bot
und
sie
so
von
der
Straßenbettelei
abhalten
sollte.
1810
kam
Oberlandbaumeister
Hollenberg
zum
Zuge.
Sein
prächtiger
klassizistischer
Neubau
diente
in
den
Folgejahren
als
Uhrengeschäft,
Spiegelfabrik
und
ab
1905
als
Laden
des
Textilhändlers
Lomnitz.
Später
gab
es
hier
Eis
in
Tüten,
für
das
der
Eiskonditor
Opitz
mit
seiner
großen
Eismaschine
sorgte.
Bildtext:
Zwei
Jahre
zuvor
standen
die
Häuser
noch.
Rudolf
Lichtenberg
hielt
im
Auftrag
der
städtischen
Bauverwaltung
den
Altzustand
im
Jahr
1924
fest.
Zwei
Häuser
der
Großen
Straße
mussten
1926
weichen,
um
einen
Durchstich
zum
Kamp
zu
schaffen.
Im
Hintergrund
ist
der
Turm
von
St.
Katharinen
zu
sehen.
Der
Jürgensort
ist
heute
integrierter
Bestandteil
des
Fußgängerbereichs
Große
Straße/
Kamp.
Fotos:
Archiv
Museum
Industriekultur,
Rudolf
Lichtenberg,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22SM. Martinistr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
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