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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bühne frei für die Spätzünder im Beet
 
Jetzt Knoblauch pflanzen und schon im Juli nächsten Jahres ernten
 
Filigrane Schönheit
 
So gelingt die Kürbisfratze freundlich
 
Unermüdlich bis in den November
 
Besorgt um Pflanzen
Zwischenüberschrift:
Finale im Staudenbeet: Wie Sie die Farben des Sommers in den Herbst retten
 
Gräser verleihen Gärten Struktur
 
Notizen aus dem Garten
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Der absolute Klassiker im Herbstgarten sind Astern mit ihren typischen sternförmigen Blüten. Deren Farbspektrum reicht von Weiß über Rosa und Pink bis zu knalligem Blau-Violett. Beliebt sind die Sorten der Glattblattastern und der Raublattastern.

Raublatt-Astern (Aster novae-angliae) sind farbprächtige Stauden, die das Gartenjahr farbstark beschließen. Darauf zu achten ist, dass sie von anderen Pflanzen umgeben sind, die ihre zunehmend verkahlenden Stängel kaschieren. Raublattastern haben samtig behaarte Blätter und schließen nachts ihre Blüten. Das tun die buschig wachsenden Glattblattastern (Aster novi-belgii) nicht. Sie eignen sich gut zum Schnitt.

Wegen ihrer Höhe sollte man die Rau- und Glattblattastern in die Mitte oder nach hinten im Staudenbeet pflanzen. Mit circa 30 Zentimetern bleiben die Kissenastern viel niedriger. Sie blühen ebenfalls in den schönsten Herbstfarben.

Untrennbar mit dem Herbst verbunden sind auch die Hohen Fetthennen (Sedum). Das Beeindruckende an ihnen: Sie sehen nicht nur während ihrer Blütezeit bis in den Oktober gut aus, sondern geben dem Garten noch während des Winters Struktur. Das gilt allerdings nur dann, wenn die Fetthennen schön standfest bleiben. Deshalb sollte man sie alle paar Jahre teilen und neu einpflanzen. Es gibt mittlerweile neben der Klassikerin Herbstfreude″ viele schöne Sorten. Besonders hübsch ist auch die Sorte Matrona″, die mit dunkelroter Färbung besticht. Fetthennen lieben sonnige Standorte mit trockenem Boden.

Einen wahrlich unübersehbaren Auftritt hat Wasserdost im herbstlichen Garten (Eupatorium fistulosum). Der Purpurdost (E. fistulosum Atropurpureum′) erreicht sogar eine Höhe von zwei Metern. Um große Wirkung zu erzielen, benötigt man vom Wasserdost nicht zwingend mehrere Exemplare, zumindest nicht auf kleinen Grundstücken. Wasserdost mag frischen bis feuchten Boden und gedeiht auch am Wasserrand sehr gut.

Herbstanemonen mit ihren aparten Blüten sind eine weitere schöne Möglichkeit, den Sommer in den Herbst zu verlängern. Die Pflanzen brauchen ein bisschen Zeit, bis sie sich im Garten etabliert haben, ist das aber einmal der Fall, können sie im Gegensatz zu anderen Stauden viele Jahre am selben Standort bleiben. Auch wenn Herbstanemonen mit eher schattigen Standorten zurechtkommen, blühen sie umso schöner, je heller es ist.

Mit leuchtendem Gelb punkten Goldruten wie ein Feuerwerk im herbstlichen Beet. Sie machen sich sehr gut zu Astern.

Empfehlenswert ist die Sorte Solidago rugosa Fireworks″, die sehr schön standfest ist, etwa 70 Zentimeter groß wird und im Laufe der Zeit einen breiten Horst bildet, ohne sich wie die in Nordamerika heimischen Wildarten unkontrolliert durch Ausläufer zu verbreiten. Goldruten sind wichtige Bienen- und Insektennährpflanzen. Die Rispen sehen auch im Winter noch sehr schön aus.

Wo wir gerade bei Gelb sind: Seine lange Blütezeit macht den Lerchensporn (Corydalis lutea) ebenfalls zu einem dankbaren Gartenbewohner, der auch den Oktober noch mit seinen zarten Blüten bereichert. Lerchensporn versamt sich reichlich und besiedelt die abenteuerlichsten Fugen und Ritzen, wird dabei aber nicht lästig, weil er sich leicht entfernen lässt. Auch der Lerchensporn ist wertvoll für Insekten.

Wer solche schönen Knoblauchzwiebeln ernten will, darf Knoblauch nicht erst im Frühjahr pflanzen. Anfang Oktober ist die beste Zeit, um die Zehen im Abstand von zwanzig Zentimetern fünf Zentimeter tief in humose Erde zu legen. Nach gut drei Wochen erscheinen die ersten Blätter, die problemlos überwintern. Schon im Juli kann die erste Kostprobe geerntet werden. Wenn das Laub Ende Juli/ Anfang August braun geworden ist, werden alle Zwiebeln geerntet, zu Zöpfen geflochten und zum Trocknen an eine luftige Stelle gehängt. Die Verwendung von Knoblauch war schon im Altertum üblich. Um besonders leistungsfähig zu bleiben, bekamen die Erbauer der ägyptischen Pyramiden reichlich Knoblauch zu essen. Wer wenig Land zum Gemüseanbau hat, kann die Knoblauchzehen auch zwischen Rosen und Stauden oder auf die Baumscheiben von Obstbäumen pflanzen, wo der Knoblauch auch segensreich gegen Pilzbefall wirkt.

Osnabrück. Gräser vollbringen das Kunststück, gleichzeitig Hingucker und Ruhepol im Garten zu sein. Im Herbst haben Ziergräser ihren Höhepunkt. Im Winter sollten sie unbedingt stehen bleiben, denn auch dem winterlichen Garten verleihen sie weiter Struktur.

Reine Gräsergärten sind seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Sie sind den nordamerikanischen Prärielandschaften nachempfunden. Wer nicht so weit gehen will, lieb gewonnene heimische Stauden aus dem Garten zu verbannen und ganz konsequent auf Prärie zu setzen, schafft mit der gezielten Pflanzung von Ziergräsern ebenfalls ein sehr schönes Erscheinungsbild.

Bei der Entscheidung für Gräser ist es sinnvoll, sich das Gras in ausgewachsener Form vorzustellen und dann Menge und Standort der einzelnen Sorten festzulegen. Zu leicht wird sonst zu viel auf einen Standort gepflanzt.

Wie bei anderen Pflanzen auch entsteht ein harmonisches Bild, wenn gewisse Gräser in einem Beet wiederholt werden. Kleine Lampenputzergräser (Pennisetum) oder Federgräser (Stipa) zum Beispiel machen sich in Gruppen eingestreut zwischen Stauden sehr gut. Wo viele Gräser gepflanzt werden, ist zu bedenken, dass von ihnen im Frühjahr noch nicht viel zu sehen ist. Blumenzwiebeln können diese Leere sehr gut überbrücken.

Halloween ist eine Mischung aus Erntedank, Herbst- und Verkleidungsbräuchen. Der Brauch kommt ursprünglich aus Irland und den katholisch gebliebenen Teilen der Britischen Inseln. Mit den irischen Auswanderern im 19. Jahrhundert gelangte er in die USA. Dort wurde er kommerzialisiert und gelangte in verwandelter Gestalt nach Europa zurück. Deutschland erreichte Halloween in den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Der Brauch, Kürbisse zum Fest aufzustellen, stammt ebenfalls aus Irland.

Osnabrück. Storchschnabel Rozanne″ ist ein unermüdlicher Dauerblüher, der bis in den November ständig neue Blüten nachschiebt. Diese unkomplizierte Geranium-Sorte hat violettblaue Blüten und wächst stark. In Töpfe gesetzt, stellt sie in kurzer Zeit überbordende Fülle her, die auch Töpfe kaschiert, die nicht mehr schön sind oder es noch nie waren.

So schnell geht nichts kaputt im Garten. Auch nicht, wenn ein Hund durch die Beete läuft, ein Sturm tobt oder Kinder sich den Weg durch die Pflanzungen bahnen. Trotzdem zucke ich zusammen, wenn sich irgendwer Zwei- oder Vierbeiniges ohne Umsicht durch die Beete bewegt. Immer noch lachen muss ich, wenn ich an die Baumkletterer denke, die eine uralte sehr große Eiche in meinem Garten von Totholz befreit haben. Bevor sie für Stunden auf dem Baumriesen verschwanden, besprachen wir noch das eine oder andere. Ich hielt es für sinnvoll, darauf hinzuweisen, dass mein Herz ganz besonders an den Lenzrosen am Fuß der Eiche hänge. Mit einer Mischung aus Empathie und Belustigung sah mich einer der Männer an und fragte, ob ich denn wirklich glaubte, dass sie aus großer Höhe steuern könnten, wohin die abgesägten Äste fielen. Die stehen schon wieder auf.″ Sprach′s und kletterte auf den Baum. Und dann war da noch der Besuch einer Freundin mit ihrem jungen Hund. Stolz berichtete sie von den Erziehungserfolgen dank einer langen Laufleine. Dann brachte sie die Leine an und ließ das Temperamentsbündel los. Nicht nur dass der Hund durch die Beete jagte, er zog auch noch die lange Leine hinter sich her. Höllen-Qualen! Aber: Die Pflanzen haben′s überlebt, ich auch.

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Bildtexte:
Astern und die Fetthenne bilden ein farbstarkes Duo in der herbstlichen Rabatte.

Ein Hingucker im Garten ist der Purpurwasserdost, der eine Höhe von bis zu zwei Metern erreicht.

Einen flauschigen Kontrast zu den starken Herbstfarben im Beet bildet dieses kleine Lampenputzergras.

Fotos:
Julia Kuhlmann, Ingrid Beucke-Adler
Autor:
Julia Kuhlmann


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